Ausrüstung des trad. Schützen

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 02.03.2007, 19:50

Da kann ich euch nur zustimmen!
Das geht teilweise so weit, dass Gäste "gefilst" werden auf Mittelalter-Märkten. Laut begründeten Gerüchten werden auf einigen dieser jetzt nicht mehr nur scharfe Schwerter und Co. eingezogen, sondern wohl auch Pfeile (noch nicht sicher und bestätigt, es könnte aber passieren beim "Klostr Kurin" in Brandenburg). Was haltet ihr davon? Wenn ich mir solche Torheiten einiger unserer FCer anschaue (ihr habt sie bereits erwähnt), dann würde mich eine solche Reaktion nicht wundern....obwohl ich es als Schande empfinden würde.
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

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locksley
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Beitrag von locksley » 02.03.2007, 20:03

Aber zu was brauche ich auf einem Markt, scharfe Klingen, oder Pfeile mit bedrohlichen Spitzen? Das was ich am Gürtel hängen habe, ist bis auf das Essmesser alles stumpf. Erspart mir einen Haufen Ärger, da ich nur Nachbildungen historischer Waffen trage, die zur Darstellung gehören.

Mittelaltermärkte sind öffentliche Veranstaltungen, ähnlich Rockkonzerten und Fußballspielen, hast Du schon mal versucht ein Messer da mitzunehmen? Dann viel Spaß.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 02.03.2007, 20:53

Nur, um mich nochmal klar auszudrücken: Ich bin GEGEN scharfe Klingen und finde es gut, dass soetwas durchgeführt wird. Aber die Frage ist eben gerade wegens der Darstellung, ob historische Pfeilspitzen (Bodkins, Jagdspitzen, Knochenspitzen, etc.) als "scharf" angesehen werden, oder nicht. Und dass man diese nicht schärft, leuchtet jedem ein (hoffe ich mal). Denn wie ist das denn mit einem Bogen in der Hand inklusive Kleidung, alledings ohne Pfeile im Köcher?
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menhir
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Beitrag von menhir » 02.03.2007, 21:19

Naja... ich finde schon, dass ein "echtes" Sax am Gürtel irgendwie zu einer seriösen Darstellung gehört. Aber was vor allem zu einer seriösen Darstellung gehört, ist ein seriöser Besitzer! Unreife HdR Idioten die mit ihrem Verhalten Menschen gefährden, stellen das große Problem dar.


Man muss beide seiten an solchen Maßnahmen betreachten. Einmal die, dass UNS solche Maßnahmen davor beschützen, dass irgendwann jemand durch einen Bogen verletzt wird, und man dann auf die Idee kommt, allgemein Gesetze zu verschärfen.

Die negative Seite ist die, dass wir uns damit immer mehr den US amerikanischen Zuständen annähern. Wo man kein Papiertaschentuch mehr kaufen kann, ohne die Warnung "Achtung! Kann bei Verschlucken zu Erstickung führen!" und in weiterer Folge zu einer unaufhörlichen Volksverblödung, wie es in besagtem Land bereits der Fall ist.
Hierzu habe ich schon die Meinung gehört "Bögen sind die älteste Kriegswaffe der Welt, warum sollten die also frei von Waffenpass etc sein?!"... Wurfsteine, Faustkeile, und Knüppel sind noch ältere, und letztendlich nicht minder effektive Kriegsgeräte... soll man die auch verbieten???
Seht euch mal um... ich bin sicher, jeder von euch findet in dem Raum in dem er sich befindet mindestens 5 Möglichkeiten einen Menschen zu töten. Was machts da für einen Sinn alles zu verbieten, womit irgendwann mal irgendjemand umgebracht wurde?


Das einzige was notwendig wäre, wäre dass die Menschen manchen Gegenständen den notwendigen Respekt erteilen! Auch ein Schaukampfschwert, und eine "stumpfe" Pfeilspitze sind alles andere als ungefährlich! Das einzige was fehlt, ist der gesunde Hausverstand... aber den kann man leider nicht gesetzlich vorschreiben...

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 03.03.2007, 12:30

Aber was vor allem zu einer seriösen Darstellung gehört, ist ein seriöser Besitzer!


A-men! :anbet

Meine Klingen sind allesamt scharf - denn sonst bleibt beim Museumsbesucher (andere Leute begegnen mir nicht, wenn ich Ausstattung trage) hängen: "Die hatten nur stumpfe Waffen damals!"

Und das will ich ja nicht. Deswegen steht bei mir ein Warnhinweis zwischen den Exponaten und...

...eine dezente Bronzetasse mit Pflastern. 8-)

Wirkt! :)
H?te Dich vor dem Zorn des geduldigen Mannes - und bete, niemals der Tropfen zu sein, der sein Fa? zum ?berlaufen bringt!

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Beitrag von menhir » 03.03.2007, 16:32

Hi Steve! Wie schön, dass du dich doch noch hier sehen lässt! :-)


Hehe... die Idee mit den Pflastern is gut :D

Ich geb ja meine Sachen meistens nichtmal aus der Hand. Wenn jemand fragt, ob er mein Sax sehen darf, ziehe ich es, und zeige es ihm vollständig, aber mehr auch schon nicht.


Ich hab ja prinzipiell eine leichte Abneigung gegen Schaukampfwaffen (auch wenn sie manchmal Spaß machen :D ). Sie sind einfach von oben bis unten anders konzepiert, als die damaligen Waffen. Für völlig andere Anforderungen.
Da man mit denen ja eh alles machen kann, entstehen dann "Darsteller", die mit ihren (FrüMi) Schwertern einfach mal die Schilde weglassen, ihren Einhänder einfach mit zwei Händen nehmen, und Klinge auf Klinge rumdengeln. Vor 1000 Jahren hätte den Menschen bei diesem Anblick das Herz geblutet!
Andere kommen dann tatsächlich auf die Idee, einfach mal die Klinge des Gegners festzuhalten. Oder die eigene Klinge in die Hand zu nehmen, und mit der Parierstange herzuknüppeln...

und DAS verursacht dann ganz bestimmt ein falsches Bild bei den Zuschauern...

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 03.03.2007, 17:25

Hi Steve! Wie schön, dass du dich doch noch hier sehen lässt!


Es lässt einen nicht aus, dieses Forum. :o

Wegen der Zustände auf MA-Märkten bevorzuge ich ausschließlich die musealen Anlässe - da herrscht Ruhe, und wenn Schaukampf dann durch Experten (Junkelmann) gezeigte Reiterspiele und Gladiatur mit Erklärung. Kein Flachstahlgepompfe.

Bei verschiedenen Freiluftmuseen konnte ich mittlerweile sogar durchsetzen, dass "gewandete" Besucher nicht eingelassen werden.

Einfache Erklärung:

In der Werbung wird eine Belebungsaktion angekündigt - das sind wir und unsere Ausstattung ist so gut wie möglich nach Fund und Befund.

Kommt ein Besucher in Klamotte, so hat der a.) keinen Auftrag und b.) verfälscht er das Bild der Belebungsaktion, da der Besucher nicht weiß, was jetzt zur Belebungsaktion gehört.

Der Ausschluß dient rein der Didaktik und hat nichts mit Ausgrenzung möglicher Konkurrenten zu tun (die werden selbstredend nach Sichtkontrolle durch uns oder Museumsleitung eingelassen, wenn die Ausstattung stimmt).

Und dann kann man sich auch sicher sein, dass die Waffen vor Ort zu seriösen Darstellern und nicht zu irgendwelchen Romantikern oder Fetischisten gehören! Ich selbst habe schon Glamdring-schwingende Halbstarke (mit Latex-Elfenohren) in Kilt des Platzes verwiesen und ich würde derlei Volk auch weiterhin so behandeln.

Denn die ernsthaften Darsteller sind eigentlich Schuld an der MIsere, weil sie solche Spinner billigen. Öfter mal aufstehen und rausbitten, zur Not unter Berufung drohender fahrlässiger Gefährdung entfernen (lassen).

Somit fällt´s doch auch den Veranstaltern leichter, die Spreu vpm Weizen zu trennen und der ernsthafte Darsteller fällt nicht durchs gleich Raster wie der Spinner.
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Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 04.03.2007, 00:45

Bravo!
Mit den ernsthaften, seriösen Darstellern sollte es genauso sein, wie mit Menschen, die Hunde (nicht nur Kampfhunde) besitzen oder aber in Sachen Kampfsport fit sind. Und auch wenn das jetzt ein wenig übespitzt klingt, mir wäre bei solchen Dingen eine Art Psycho-Führerschein am liebsten, denn dann ginge etwaige Auswahlvefahren bestimmt schneller und einfacher...
(auch wenn man sich überlegen müsste, wie man soetwas gestalten sollte bezüglich der Erwerbung...daher bin ich in diesem Bürokratiestaat gegen solch einen "Erlaubnisschein", auch wenn´s wohl sinnvoll wäre)
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Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 04.03.2007, 12:53

Das würde dann echt zu weit führen, LB! 8-|

Abgesehen davon kriegt der Staat das ja nicht mal bei psychologischen Gutachten im Falle sexueller Straftäter gebacken!

Schlechtes Beispiel!

Nein, wir sind gefragt!

Solange wir alles und jeden neben uns dulden und den Veranstaltern nicht Differenzierungsmöglichkeiten und -merkmale aufzeigen, solange sind die gezwungen, vorsorglich erstmal alle über einen Kamm zu scheren!

Die Museen, die ich besuche, haben einen entsprechenden Hinweis in ihrer Werbung laufen:

"Es wird gebeten, von Besuchen in Gewandung abzusehen. Nicht eingeladene Gewandete werden nicht eingelassen."

Für MA-Märkte o.ä. kann man auch was machen:

"Außerhalb des dafür bestimmten und abgesicherten Geländes (Schaukampfplatz, Bogenschießanlage) ist das Blankziehen jeglicher Waffe (hier ausführliche Definition) strengstens untersagt. Zuwiderhandlungen ziehen konsequent Platzverweis nach sich!"

Eigentlich doch ganz einfach!

Kleines Beispiel:

Letztes Jahr bei der Museumseröffnung in Manching stellte man zu Demonstrationszwecken für die Bogenwaffe von Steinzeit bis zu den Bajuwaren eine Schießbahn ab.

Irgendwann schoß da ein Typ mit seinem FITA-Bogen. Lange Zeit wusste keiner was mit dem anzufangen - ich hab´ihn dann mal angesprochen und gefragt, welchen Auftrag er hier erfülle.

Seine Antwort: Es habe sich so schön angeboten und er komme so selten zum Schießen. Und da hier eine so schöne Bahn wäre und er so doch toll "Schießen vor Publikum" üben könne!

Gefragt, ob er darf, hat er niemanden. Sah er auch keine Relevanz dafür!!! Nach kurzer Rücksprache mit der Museumsleitung (welche ziemlich baff über diese Dreistigkeit war) durfte ich den Mann bitten, seine Bogenausrüstung doch wieder nach Hause zu bringen, das Fest dürfte er selbstverständlich weiter besuchen. Dessen Reaktion:

Unmißverständliches brummelnd beleidigt von dannen zu ziehen - auf Nimmerwiedersehen.

Ist mir schon klar, dass jede(r) mit gewisser Erwartungshaltung Anlässe besucht (und Gelegenheit, sich und seine Ausstattung zu zeigen nutzt) - aber solche Erwartungshaltungen kann man durchaus korrigieren. Unter Berücksichtigung jeglicher (!) Konsequenz.

Manche müssen dann wohl einfach draußenbleiben.
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Beitrag von Lord Bane » 04.03.2007, 14:05

Hast ja Recht Steve, aber ma darf sich ja wohl noch Utopien überlegen dürfen, oder? 8-|
Sage mal....da du Bajuwaren angesprochen hast....Womit haben die eigentlich geschossen? Mit Bögen wie die in Oberflacht? Oder etwa mit anderen?
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Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 04.03.2007, 15:22

Sage mal....da du Bajuwaren angesprochen hast....Womit haben die eigentlich geschossen? Mit Bögen wie die in Oberflacht? Oder etwa mit anderen?


Oberflacht war m.W. alamanischer Fundkomplex. Ich hab´ehrlich gesagt weder Ahnung, welchen Bogentyp a.) die Darsteller in Manching schossen und welcher Typ b.) in der Spätantike bei den Bajuwaren Verwendung fand. 8-|
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Beitrag von Lord Bane » 04.03.2007, 16:09

War es auch...allerdings kannn man nicht leugnen, dass Bajuwaren und alamannen Kontakte miteinander hatten.
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Beitrag von Steve L. » 05.03.2007, 11:15

Richtig - war das eine Frage, ob ein Bajuwaren-Darsteller einen alamanischen Bogen (FO Oberflacht) verwenden darf? :o
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Beitrag von Lord Bane » 05.03.2007, 15:04

Auch, bwohl ich sowieso eher nen Alamannen darstellen will. Meine Freunden näht mir aus Leinenstoff netterweise die Hose aus Pax et Gaudium (Januar 2007) nach. Ich hoffe, dass die passend ist.
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Beitrag von Steve L. » 06.03.2007, 14:20

Na, dann passt´s doch! :D
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