Helm bauen

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 16.01.2007, 22:03

Sieht bis jetzt aus wie ein SM-Fetishteil! :o

Gut verabeitet - bin auf´s Endprodukt gespannt!!!
H?te Dich vor dem Zorn des geduldigen Mannes - und bete, niemals der Tropfen zu sein, der sein Fa? zum ?berlaufen bringt!

MaNa
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Beitrag von MaNa » 17.01.2007, 16:24

Stell doch noch bitte die anderen Fotos vom Kettenhemdforum (da bin ich der MuZler ^^) rein. Wäre auch hier interessant. Wo bekomme ich eigentlich so eine "Bördelform" her?
de sagittis Hungarorum libera nos, domine

menhir
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Beitrag von menhir » 17.01.2007, 18:13

Ui... der Mutzi is auch da :D

Wusste ja gar nicht wie stark wir hier vertreten sind :-)


Zur "Bördelforn":
Also, was ich hier sehr genial finde (habe ich auch im KH schon geschrieben ;-) ) ist die Idee, die bei der Anleitung für den Frühmittelalterhelm, die etwas weiter vorne schonmal verlinkt wurde (der hochglanzpolierte Nasalhelm) verwendet wurde.

Der Erzeuger hat zwei Gasflaschen (leere! :o ) verwendet, den Boden (der ja immer nach innen gewölbt ist) abgeflext, und auf ein Stückchen Blech geschweißt.
Ich habe vor, hierfür einen alten 2kg Feuerlöscher zu verwenden. (Muss mir nur noch überlegen, wie ich den Inhalt vorher los werde^^)

AZraEL
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Beitrag von AZraEL » 18.01.2007, 20:24

@ mana

die fotos findest du hier alle in meiner usergallerie.

für die, die an der gesamten reportage über den helmbau interessiert sind, hier könnt ihr es nachlesen.

meine bördelform besteht im wesentlichen aus einem stahlrohr mit ca 1 cm wandstärke. das mit dem feuerlöscher stelle ich mir viel zu umständlich vor.

@ steve
ich denke mal, dass es jetzt nicht mehr wie aus einem sm-laden aussieht:

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11233/prototyp.jpg]
Bild[/url]

der helm soll übrigens nicht "a" werden. als vorlage dient kein originaler fund, vielmehr habe ich mich an diversen stücken aus internetshops, den helmen der rohirim aus hdr und meiner fantasie bedient. er soll zu einer wikingerdarstellung passen, aber er soll mir vor allem gefallen.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 18.01.2007, 20:51

Ne, jetzt nimmt´s andere Gestalt an! :o Noch schlichten und nieten, dann sieht´s gut aus!
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Beitrag von AZraEL » 18.01.2007, 20:54

kennst du dich mit helmbau aus?

was bedeutet "schlichten"?

und wie gehe ich am besten beim vernieten vor? ich wollte die nieten aus eisennägeln machen, hab aber noch keine rechte vorstellung wie das laufen soll...
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 18.01.2007, 21:22

Du hast das Blech bislang auf weicher Unterlage getrieben - jetzt müssen die vielen Beulchen geglättet werden. Man spricht hier vom "Schlichten".

Mit einem Schlichthammer (es geht auch ein großkopfiger Treibhammer) wird das Blech nun auf harter Unterlage (Amboss) mit "sanftem" Klopfen geglättet.

Ich würd´Eisendraht in gewünschter Stärke beschaffen, Ablängen und erstmal weichglühen - dann heiß vernieten. Fertsch.

Ich arbeite lieber mit Bronze - die ist von mir:

Link zum Archaeoforum (Irgendwie kann das Bild hier nicht gezeigt werden!?)

Frühes Werk, bin noch nicht zufrieden - gehört glatter und schärfer konturiert. Aber dafür, dass ich davor erst einen Schildbuckel getrieben hatte....
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Beitrag von menhir » 18.01.2007, 22:21

Zum Vernieten: am Besten gehts, wenn man einen Nietenkopfmacher hat. Die kriegt man nur meiner Erfahrung nach her relativ schwer... im Baumarkt oder so gibts dir gar nicht. Muss man schun einen gut sortierten Eisenwarenhändler finden.

Der einzige Internet Händler, den ich kenne, der die verkauft is Angele klick , is aber dann mit Versandkosten sicher unrentabel...

Das is im Prinzip ein Splintentreiber mit einer eingefrästen halbkugel. Wenn man dann auf den Nietdraht, oder abgezwickten Nagel kloppt, entsteht ein schöner, halbrunder Nietkopf :-)

(Vorher ein paar Tests machen, damit man die richtige Länge für den Nietdraht findet)

Bard
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Beitrag von Bard » 19.01.2007, 17:29

Wenn du Nietenkopfmacher brauchst geh mal in die nächste Schlosserei oder Werzeugbaufirma und frag ob sie dir nicht nen Satz bei Hoffmann mitbestellen, wenn sie das nächste Mal was bestellen dort. Hoffmann sollte in diesen Branchen auf jeden Fall ein Begriff sein und wenn nicht ham die nen anderen Lieferanten der sowas im Sortiment hat. Angele hat gutes Zeug ist aber Schweineteuer.

MfG Bard
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Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

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gepriesen sei das Dreibein...

Der Bootsbauer
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Nieten und nieten

Beitrag von Der Bootsbauer » 20.01.2007, 00:20

Ich niete normalerweise zwar nur mit Kupfer, aber die Grundlagen sind ja die gleichen:
Länge: durch die zu vernietenten Teile stecken, und etwa 1-1,5 x Nietdurchmesser stehenlassen.
Vorgehensweise: mit nem nicht zu schweren Schlosserhammer (250g!kein Schreibfehler) mit der Finne ("der schmalen Seite") den Niet spalten, das heißt, Du mußt versuchen den Niet mit der Finne immer in der Mitte zu treffen. Wenn er breiter geworden ist, um 90° versetzt das gleiche. Bis Du beim gewünschten Durchmesser angelangt bist.
Der Kopf wird dann mit der Hammerbahn (ja, die andere Seite) frei geformt. Erst ganz zum Schluß, um einen sehr schönen Kopf zu kriegen, gehst Du mit dem Kopfmacher drauf.
Streikers Helm ist komplett frei genietet.

Ich hoffe geholfen zu haben
Der Bootsbauer

PS.: wenn Du den ganzen Niet selber machen willst (beide Köpfe) brauchst natürlich auch 1-1,5x Nietdurchmesser in der Länge

menhir
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Beitrag von menhir » 20.01.2007, 09:12

Oh Mann... ich war gestern auf einem Stammtisch für lebendige Geschichte.

Einer der Leute hat ein Paar seiner Helme mitgebracht.

http://www.drachengold.at/beo7.jpg
http://www.drachengold.at/la6.jpg
http://www.drachengold.at/spx4.jpg

Zwei davon (die beiden Spangenhelme) wechselten noch an diesem Abend den Besitzer^^

(@Steve: Dain II. den du sicher ausm Archeo kennst, war auch dabei :-) )

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 20.01.2007, 12:45

Wow, der langobardische Lamellenhelm ist schön - ich steh´ja auf diese etwas "exotischen" Dinge! 8-)

Dann dürfte ein gewisser angehender Hallstatt-"Kelte" sein neues (mein altes) Schwert dabeigehabt haben? :D
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menhir
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RE:

Beitrag von menhir » 20.01.2007, 15:45

Dann dürfte ein gewisser angehender Hallstatt-"Kelte" sein neues (mein altes) Schwert dabeigehabt haben? :D


Nein, aber ich glaub das lag wohl am Platzmangel^^ Aber er hatte nen ganzen Rucksack (einen großen Rucksack!) voll anderem tollen Anschauungsmaterial mit. Zig Bücher, eine Speerspitze (aus Rasenerz), einen germanischen Knüppel ( :D ), verschiedene Kleidungsstücke.


Der Themenschwerpunkt lag allerdings auch eher bei den Germanen-> Markomannenkriege und Völkerwanderungszeit...


Zum Lamellenhelm: ja, er is echt grenzgenial. Hatte ihn (und alle anderen Helme xD) auch einmal auf dem Kopf. Trägt sich sehr interessant. Obwohl ich für das Lederinlay etwas weicheres Leder besser gefunden hätte.

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 20.01.2007, 16:03

Muß ich mal nachbauen! (Obwohl ich mich für die Spätantike nicht mehr sooo sehr interessiere...)

Hartes Leder wird nach einer gewissen Eintragephase "genau richtig" - irgendwann "bezwingt" die lebende Haut die tote! :o (Aber es spricht auch nichts gegen eine zusätzliche Auflage aus Hirschleder!)
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Beitrag von menhir » 20.01.2007, 18:51

Naja... er hat neues 3 mm Rindsleder verwendet. Und das hat er schon durch einfetten und durch Bewegung schon einiges erreicht. Kann aber wohl sein, dass es mit den Jahren noch weicher wird...

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