Bauerngewandung

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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gisli
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Bauerngewandung

Beitrag von gisli » 21.02.2011, 11:16

Wie sollte die Gewandung eines Bauern. Bäuerin oder eines einfachen Mannes/ Frau aussehen ?

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Ravenheart
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Ravenheart » 21.02.2011, 11:22

Tipp: Gib noch an, welche Region und welche Epoche!

Rabe

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gisli
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von gisli » 21.02.2011, 13:13

Ich denke an das Frühmittelalter und als Region natürlich Europa. Oder habe ich jetzt die bezeichnung Region falsch verstanden

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Ravenheart
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Ravenheart » 21.02.2011, 13:27

Nun, stelle Dir mal einen Bauern in Spanien vor - und einen in Oberbayern! ;)

Rabe

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Galighenna
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Galighenna » 21.02.2011, 13:29

Mit Gewandungen kenne ich mich nicht so gut aus, aber wenn du es etwas genauer beschreiben könntest...

Es gab/gibt ja sehr viele verschiedene Volksgruppen in Europa. In Spanien sah das sicher anders aus, als in Italien, oder in Frankreich oder hier in Deutschland. Die Bayern waren da auch anders als die Friesen und die Bandbreite ist halt sehr groß.

Vielleicht kannst du deine Absicht und Fragestellung ein bischen besser beschreiben, so das wir auch wissen für was genau du eine Gewandung suchst ;)
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Halldor » 21.02.2011, 13:40

Hallo Gisli,
ichg glaube, wenn du einigermaßen authentisch aussehen möchtest, musst du noch spezifischer werden. Sowohl Frühmittelalter als auch Europa sind sehr weit gefasste Begriffe, vor allem in einer Zeit in der die Globalisieung noch sehr fern war ;)
Du solltest eine kleinere Region, angeben die damals auch ein Kulturraum war, ebenso eine stark eingegrenzte Zeitepoche. (Bspw. Gebiet und Epoche der Karolinger; wobei ich da warscheinlich wieder Schelte bekomme, weil nicht mal das genau genug eingegrenzt ist 8) )

Im Zweifelsfall, sag einfach mal welche Volksgruppen, welche Herrscher o.ä. dich interessieren, dann können die Geschichtsexperten hier dir sicher helfen, Zeit und Region genauer einzugrenzen.

Gruß
Stefan

Edit: Mist, gleich zwei Mann schneller :o ;)

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gisli
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von gisli » 21.02.2011, 14:36

Authentizität wird anscheinend sehr groß geschrieben. Ist auch gut so. Ich bin öfters auf Mittelaltermärkten unterwegs und die sind in Punkto authentisches Aussehen der gewandeten Beteiligten nicht sehr überzeugend. Ich denke nur an Wikinger und Keltendarsteller mit hunnischen Reiterbögen.
Ich denke bei meiner Frage an einen einfachen Mann oder Frau so um 800 herum im einem Gebiet das im heutigen Hessen liegen mag.

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Wilfrid (✝) » 21.02.2011, 17:58

Nun, für Authentizität wäre sogar für um 800 noch interessant, wo in Hessen und was für ein "Bauer"
Ich sage mal , eine zinspflichtiger "Lite", frankophil, Keine Kopfbedeckung, Kurzhaarschnitt, Knielanges Hemd (gibts als Tunika zu kaufen, Leinen natur), Brouche,"Beinlinge" (Etwas engere genähte Strümpfe, einfache , wendegenähte Schuhe, über das ganze nen Kittel (cotta, schlicht in Braun oder grün) , geknoteter Gürtel und für die Sachen, die man so braucht, ne Art Pilgertasche.
Keine Waffen

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Schwaigus » 22.02.2011, 15:05

gisli hat geschrieben:Authentizität wird anscheinend sehr groß geschrieben. Ist auch gut so. Ich bin öfters auf Mittelaltermärkten unterwegs und die sind in Punkto authentisches Aussehen der gewandeten Beteiligten nicht sehr überzeugend. Ich denke nur an Wikinger und Keltendarsteller mit hunnischen Reiterbögen.

Jeder hat eben eine andere Vorstellung von Authentizität (Wobei hier authentisch auch eigentlich das falsche Wort ist). Reicht von: "Was wäre möglich gewesen" über "Was ist wahrscheinlich gewesen" bis zu "Was ist belegbar" ...
Die meisten MA-Märkte orientieren sich maximal an ersterem, wenn überhaupt.
Interessant wird die Frage der Authentizität dann auch bei der Herstellung des Ganzen... Muss der Stoff für meine Kleidung von Hand gewebt sein? etc.
Da könnte man vermutlich eine höchst interessante Diskussion ohne Ende oder Ergebnisse führen. :)

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Ravenheart » 22.02.2011, 15:14

...oh neee, bitte nicht! ::)

Der Fragesteller wollte gerne einen Anhalt und ggf. Vorlagen, die "einigermaßen in's Bild passen"...
Das muss doch möglich sein, oder?

Dass die Vorstellungen unterschiedlich sind, wissen wir aus 100 ähnlichen Threads...
Möge doch jede(r) die individuell bevorzugten Kriterien DARLEGEN, aber AUCH die der Anderen einfach mal AKZEPTIEREN.
Wär' doch mal was....
;)

Rabe

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von locksley » 22.02.2011, 15:58

Bei der einfachen Landbevölkerung gab es um 800 keine großen Regionalen Unterschiede. Man trug das was man sich leisten konnte, also eine einfache Tunnika aus Leinen oder Wolle, sowie eine Hose, sh. Thorsbergfund. Ähnliche Hosen wurden wohl überall in Mitteleuropa getragen. Die Beinlinge kamen erst im Hochmittelalter auf, davor kleidete "Mann" sich noch praktisch.

Die Alltagskleidung eines Allemannen weicht nur in Details von der Bekleidung der nordischen Völker ab.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Schwaigus » 22.02.2011, 16:03

ravenheart hat geschrieben:Dass die Vorstellungen unterschiedlich sind, wissen wir aus 100 ähnlichen Threads...
Möge doch jede(r) die individuell bevorzugten Kriterien DARLEGEN, aber AUCH die der Anderen einfach mal AKZEPTIEREN.
Wär' doch mal was....
;)

Rabe


Ganz meine Meinung. Wollte da gar keine Wertung vornehmen.

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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.02.2011, 18:35

@ Locksley
jain, fängt bei der Definition "einfache Landbevölkerung" an und hört bei Cotta auf.
Gerade so eine "Grenzzeit " wie um 800, Ende der Sachsenkriege, Übergang zum Hochmittelalter und fränkisch-thüringisch-sächsisches Grenzgebiet ist eben nicht zu sagen das war alles gleich. Bei Allemannens z.B. trägt der unfreie wohl nur die alte römisch keltische Kleidung also Tuniken, bei vielen Sachsen ist noch die Ridderbrouche in Gebrauch, also keine "Unterhosen", dazu Hemd und Kittel, so er selbsständig Land bebaut. Ansonsten, Kittel und gut.

DAS nämlich ist die Schwierigkeit. Der Unterschied zwischen der "wehrpflichtigen" und der "unfreien" Landbevölkerung.
Und den damals gerade stattfindenden Übergängen im fränkischen Raum.

Und die ominöse Thorsberghose ist nun mal erstens 400 Jahre älter und ein Einzelfund, ~500km weiter nördlich, dazu ist der Schnitt ein Rekonstruktionsversuch, also auch noch nicht einmal sicher. ABER Beinlinge lassen sich auch nur ziemlich sicher vermuten für 800. Hosenfunde sind mir nicht bekannt.

Will man ganz auf der sicheren Seite sein, kurze Haare, Kittel, Strick fertig ist der Landarbeiter.

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Squid (✝)
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Re: Bauerngewandung

Beitrag von Squid (✝) » 22.02.2011, 18:43

Ich finde ja die Bruder Cadfael-Reihe ganz plastisch. Die soll ganz gut recherchiert sein, was die Requisiten angeht.
Spielt allerdings England um 1100.
Aber einfach um einen Eindruck zu bekommen von den Klamotten verschiedener Schichten, kann man da mal reingucken.
Einfach bei Youtube nach "Cadfael" suchen...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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