Abzocke

Über Märkte und Terminen von Mittelaltermärkten.
Mongol
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Beitrag von Mongol » 08.01.2006, 09:31

Also ich denke mal, daß vernünftige Standgebühren und vernünftige Eintrittspreise schon ok sind, damit die Kosten des Veranstalters gedeckt werden. Klar super, wenn ein Veranstalter es schafft gut zu wirtschaften, ohne Standgebühren zu verlangen - aber ich denke, daß das in der heutigen Zeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht nahezu unmöglich ist.

Dann lieber einen kleinen feinen Markt mit moderaten Eintrittspreisen und moderaten Standgebühren - da haben alle was von: die Besucher lassen mehr Geld bei den Händlern, die Händler kommen gerne wieder und der Veranstalter hat keine Probleme, wieder einen Markt zu organisieren.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Archiv » 08.01.2006, 09:57

Hai

Wir sollten bei dieser Diskussion 2 Dinge auseinanderhalten.
Das eine sind irgendwelche einmaligen Events aus besonderem Anlass, meist die Xhundertjahrfeier irgendeines Ortes oder ein Firmenjubiläum oder sowas.
Diese Veranstaltungen müssen meist nur kostendeckend sein und sollen keinen Gewinn erwirtschaften.
Die andere Art der Veranstaltung sind meist regelmäßige Märkte von professionellen Veranstaltern, die von dem Ertrag leben müssen.
Da muss einfach eine ganz andere Kalkulation zu Grunde gelegt werden, weil auch die Kosten ganz andere sind.
Ich bin selber in der Szene aktiv und weiß bspw., daß es bei uns in der Ecke Komunen gibt, die sich die Plakate und Hinweisschilder mit bis zu 80€ pro Stück bezahlen lassen oder 30-50€ pro Stellplatz und Tag kassieren, wenn Parkplätze für Lagervolk und Marktbeschicker reserviert werden sollen.
Auf der anderen Seite steht, die schon häufiger zitierte, "Geiz ist geil-Mentalität".
So trafen wir auf dem Weg zur Broicher
Schloßweihnacht eine gruppe Leute, die uns abriet da hin zu gehen, weil 3€ eintritt für Erwachsene ja wohl die totale Unverschämtheit sei.
Auf der Rückfahrt kamen wir dann bei McDreck vorbei und sahen sie da sitzen.
Da hatten sie sicher ein mehrfaches für Junkfood ausgegeben, nach den vollgepackten Tischen zu urteilen. ;-)
Als Letztes noch ein Wort zu den kleinen, feinen Märkten.
Die stellen für die meisten Veranstalter ein großes Risiko dar, weil sie trotz allen Booms der MA-Szene nur eine Randgruppe bedienen.
Wenn der Veranstalter nicht schon einenentsprechenden Ruf hat, muss er einen sehr langen Atem haben, um ihn sich zu erarbeiten.
Die meisten Leute auf den MA-Märkten wollen einfach Hollywood und Kirmes und ein paar Stündchen Spaß und ihre Kino-Klischee-Vorstellungen bedient bekommen.
Als Mensch der davon lebt, gilt dann ganz einfach: "Give the people, what they want!"

Genug gequatscht

Michael

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fletched_death
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Re: Mittelaltermärkte

Beitrag von fletched_death » 23.11.2009, 05:40

pfeilmacherey hat geschrieben:Du musst dir mal vorstellen du machst etwas für Kinder/Erwachsene und den Bogensport, fast drei Jahre lang in der Mittelalterszene, hängst dein Herzblut rein bewegst dich an einer Grenze des machbaren stellst einen Bogenstand auf ( abgesichert rund herum mit Versicherung) verlangst einen Euro für 5 Pfeile schiessen, die Kinder bekommen ob sie getroffen haben oder nicht eine handgeschriebene Urkunde (mit Feder)geschrieben, die Erwachsenen einen Becher Wein und dann musst du dir noch anhören das du dieses Jahr2006 den Veranstalter 600Euro bezahlen musst,
um deinen Bogenstand (15 auf 25 Metern)
aufbauen zu dürfen obwohl von meiner Seite gesagt worden ist das Pfeile Zielscheiben Fangnetz Benzin für die Anfahrt Urkundenpapier usw anfällt und manche meinen auf Teufel komm raus abzocken zu können und deshalb ist meine Meinung,das wenn jemand schon etwas gutes tut für den Bogensport und den Kindern (Kosten ca. 1300 Euro bei jedem Markt)dann noch einen
Draufsetzt zu müssen anstatt solchen Leuten zu helfen und nicht immer an die Kohle zu denken  :motz ich habe diesen Veranstalter abgesagt und hoffe nur das dies die Runde macht damit wenn sie schon Eintritt verlangen nicht noch Privatleuten oder Vereinen oder Händlern  sich nochmal zu bedienen! das musste mal gesagt werden!

schöne grüsse Michi
Midgards Pfeilmacherey







erschwerend kommt noch hinzu das eben noch jammernder pfeilmacher nicht mit geld wirtschaften kann und somit diese saison seine angestellten auf insgesammt 18 märkten leer ausgingen und das bei einem tages umsatz von durchschnittlich 1500 euro is schon ne gemeinheit deshalb werde ich in zukunft auch das bogenschießen strikt vom mittelater trennen

in diesem sinne

der gefiederte
Es heist zwar Bogenschießen, jedoch ist es ratsam den Pfeil statt des Bogens zu schießen

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Ravenheart
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Re: Abzocke

Beitrag von Ravenheart » 23.11.2009, 09:39

cool.. Antwort nach 3+3/4 Jahren...  ;D

Rabe

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Re: Abzocke

Beitrag von Katur » 23.11.2009, 09:50

Siehst Du Rabe,
immer noch aktuell  ;D ;D
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Tu es oder tu es nicht,
der Zweifel ist der Grund des Scheiterns."
Weisheit von Meister Yoda
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

karneval
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Re: Abzocke

Beitrag von karneval » 01.10.2010, 10:45

Archiv hat geschrieben:Hai

Wir sollten bei dieser Diskussion 2 Dinge auseinanderhalten.

Das eine sind irgendwelche einmaligen Events aus besonderem Anlass, meist die Xhundertjahrfeier irgendeines Ortes oder ein Firmenjubiläum oder sowas. Diese Veranstaltungen müssen meist nur kostendeckend sein und sollen keinen Gewinn erwirtschaften.

Die andere Art der Veranstaltung sind meist regelmäßige Märkte von professionellen Veranstaltern, die von dem Ertrag leben müssen. Da muss einfach eine ganz andere Kalkulation zu Grunde gelegt werden, weil auch die Kosten ganz andere sind.

Ich bin selber in der Szene aktiv und weiß bspw., daß es bei uns in der Ecke Komunen gibt, die sich die Plakate und Hinweisschilder mit bis zu 80€ pro Stück bezahlen lassen oder 30-50€ pro Stellplatz und Tag kassieren, wenn Parkplätze für Lagervolk und Marktbeschicker reserviert werden sollen.

Auf der anderen Seite steht, die schon häufiger zitierte, "Geiz ist geil-Mentalität". So trafen wir auf dem Weg zur Broicher
Schloßweihnacht eine gruppe Leute, die uns abriet da hin zu gehen, weil 3€ eintritt für Erwachsene ja wohl die totale Unverschämtheit sei. Auf der Rückfahrt kamen wir dann bei McDreck vorbei und sahen sie da sitzen. Da hatten sie sicher ein mehrfaches für Junkfood ausgegeben, nach den vollgepackten Tischen zu urteilen. ;-)

Als Letztes noch ein Wort zu den kleinen, feinen Märkten.
Die stellen für die meisten Veranstalter ein großes Risiko dar, weil sie trotz allen Booms der MA-Szene nur eine Randgruppe bedienen. Wenn der Veranstalter nicht schon einenentsprechenden Ruf hat, muss er einen sehr langen Atem haben, um ihn sich zu erarbeiten. Die meisten Leute auf den MA-Märkten wollen einfach Hollywood und Kirmes und ein paar Stündchen Spaß und ihre Kino-Klischee-Vorstellungen bedient bekommen.

Als Mensch der davon lebt, gilt dann ganz einfach: "Give the people, what they want!"

Genug gequatscht
Michael


Dieses ist wirklich sehr groß Info. Vielen Dank dafür.Werbelink gelöscht, acker

(...mal ein paar Leerzeilen beim Zitat raus genommen...Rabe)

Bogenede

Re: Abzocke

Beitrag von Bogenede » 01.10.2010, 13:58

Das mache ich mittlerweile genauso. Ich gehe einfach nicht mehr hin. BASTA.

Genauso wenig gehe ich seit Jahren nicht mehr auf Open-Air Konzerte. Mir sind 60 Euro plus einfach zu viel. Im Kopf habe ich 120 DM, die habe ich vor 10 Jahren in 5 Stunden netto verdient, aber das macht die Rente, obwohl gut, nicht mehr mit. Da sinds 2 Tage leben nach Abzug der fixen Festkosten.

:o

Tyrdal
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Re: Abzocke

Beitrag von Tyrdal » 01.10.2010, 14:01

OT
Ihr immer mit eurer Umrechnerei. Ist doch wurscht was das vor 10 Jahren gekostet hat. Wichtig ist was dein Geld jetzt Wert ist.

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walta
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Re: Abzocke

Beitrag von walta » 01.10.2010, 15:45

Tyrdal hat geschrieben:OT
Ihr immer mit eurer Umrechnerei. Ist doch wurscht was das vor 10 Jahren gekostet hat. Wichtig ist was dein Geld jetzt Wert ist.


Er hat doch umgerechnet. Vor 10 Jahren hat er 5 Stunden für ein Konzert gearbeitet, jetzt braucht er für ein Konzert 2 Tage.
Lies einfach nochmal - vielleicht kann ja ich nicht lesen.

Bogenede hat geschrieben:...
Genauso wenig gehe ich seit Jahren nicht mehr auf Open-Air Konzerte. Mir sind 60 Euro plus einfach zu viel. Im Kopf habe ich 120 DM, die habe ich vor 10 Jahren in 5 Stunden netto verdient, aber das macht die Rente, obwohl gut, nicht mehr mit. Da sinds 2 Tage leben nach Abzug der fixen Festkosten.


grüsse
walta
---------------
damals :-)

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Firestormmd
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Re: Abzocke

Beitrag von Firestormmd » 01.10.2010, 15:54

Keine Ahnung warum Bogenede sich beschwert. Er musste damals 5 Stunden arbeiten um das Geld zu verdienen, mit dem er heute 2 Tage leben kann. Bei 40 Arbeitjahren, mit 200 Tagen pro Jahr á 8 Stunden kommt er heute mit seiner Rente etwa 25600 Tage hin. Das sind 70 Jahre! So schlecht kann es ihm gar nicht gehen. 8)

Oder hab ich da etwas überlesen? ;D

Grüße, Marc

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Re: Abzocke

Beitrag von Wilfrid (✝) » 01.10.2010, 16:48

Firestormmd hat geschrieben:Keine Ahnung warum Bogenede sich beschwert. Er musste damals 5 Stunden arbeiten um das Geld zu verdienen, mit dem er heute 2 Tage leben kann. Bei 40 Arbeitjahren, mit 200 Tagen pro Jahr á 8 Stunden kommt er heute mit seiner Rente etwa 25600 Tage hin. Das sind 70 Jahre! So schlecht kann es ihm gar nicht gehen. 8)

Oder hab ich da etwas überlesen? ;D

Grüße, Marc

Nur falsch verstanden
Früher verdiente Bogenede durch Arbeit Geld, und das war nicht wenig, wie er schreibt, (1920 netto)
Heute erhält er Rente und gibt am Tag rund 30 € aus zum Leben ( oder es bleiben ihm "nur" 600 zum leben)
Wenn ihm früher mal eben 60€ nicht zu viel war, überlegt er heute 3x, ob das Budget das hergibt.
Beträgt die Rente 2/3 des Arbeitseinkommens , bleibt eben nach Abzug der Fixkosten oft weniger als die Hälfte im Gegensatz zum Arbeitseinkommen.

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Re: Abzocke

Beitrag von the_Toaster (✝) » 01.10.2010, 16:48

Das klingt fast nach der Rechnung von dem Chef, zu dem ein Angestellter kommt und eine Gehaltserhöhung will.
Ich weiss nicht wie er es gemacht hat, aber am Ende kam der Chef im Jahr auf einen Arbeitstag.
Da meinte er natürlich, dass sein Angestellter wohl eher keinen Anspruch auf eine Gehalterhöhung hätte...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Bogenede

Re: Abzocke

Beitrag von Bogenede » 01.10.2010, 17:04

Danke Wilfrid

Nochmal klargemacht. Ich verdiente und BEKAM auch i.J. 1999 DM 7200.- brutto, das waren so um die DM 4500.- netto. In Euro später immer noch über € 3000. Meine Fixkosten waren fast gleich denen von heute, Hypothek runter, Strom u. Heizung hoch, Autos zwei.

Heute, nach 45 Arbeitsjahren, kein Auto, und nur noch 1600 Eus.

Da überlegt man sich schon wo man und für was Eintritt zahlt. Ich muss ja nicht rein, egal wo.

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Re: Abzocke

Beitrag von Tyrdal » 01.10.2010, 18:54

@Walta Worum es mir ging, ist daß das ganze Umgerechne sinnlos ist. Dieses "früher waren das mal x DM". Ich müsste da in M umrechen, viel zu kompliziert ...

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walta
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Re: Abzocke

Beitrag von walta » 01.10.2010, 20:26

Ist mir schon klar - mir geht das auch auf den Wecker wenn jemand einen Preis von jetzt mit einer Währung von vor 10 Jahren vergleicht - totaler Schwachsinn.
Der Bogenede hat deshalb auch dazugeschrieben wie lange er dafür arbeiten (bzw. Pensionszeit) musste - dann ist der Vergleich schon zulässig.

grüsse
walta
-----------
der mal viiiiieeel mehr verdient hat :-)

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