Stockkampf

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
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Hunbow
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Stockkampf

Beitrag von Hunbow » 22.08.2006, 17:30

Wer kennt sie nicht die wunderbare Szene auf dem Baum über dem Fluss und Robin und Little John gehen mit Stöcken aufeinender los.

Bild

Im Urlaub habe ich die Gelegenheit gehabt von einem Meister eine Einführung in die asiatische Form des Stockkampfes zu bekommen.

Nun frage ich Euch wo die Unterschiede liegen bzw. ob's überhaupt welche gibt?
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

chambala
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Beitrag von chambala » 22.08.2006, 18:33

Welch weites Thema!
Allein oder gerade im asiatischen gibt es gravierende Unterschiede. Sei es nun die Stocklänge - Bo, Hanbo, Jobo. Oder auch der Stock-Querschnitt, ob nun Dick oder Dünn, Zylindrisch oder zu den Enden hin Konisch auslaufend...(rot-weiß) - Eiche oder Bambus...all das bedingt eine etwas andere Handhabung bzw. Technik.

Sicher sind die
Grundprinzipien Artverwand, aber das wars schon.

Zum europäischen Stockkampf wird dir sicher Gervase einiges erzählen können, wenn du ihn nett fragst.

Ich persönlich mag die massiven Zylindrischen Stöcke mit etwa Körper länge oder etwas drüber.

Wie sie "ähnlich" auch in Europa genutzt wurden.

Der "Wums" ist größer und die
Technik auf Grund der Masse anspruchsvoller, bzw. (leider) weniger verspielt.

Sind halt pysikalische Grenzen die da ne Rolle spielen in bezug auf Technik und Handhabung.
Diese sind zwar im Einzelfall dehnbar (besondere Fertigkeiten - Körperliche - Vorraussetzungen) aber nicht beliebig veränderbar.

Wums - Schlagkraft oder Geschwindigkeit und Beweglichkeit: Das ist wohl die Kernfrage.

Was expliziet hast du kennengelernt?
Dixi et salvavi animam meam
Ezechiel, 3,19.

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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 22.08.2006, 20:16

bo, 2 meter lang, an einem ende dünner. wie gewachsen. habe mir gleich einen aus haselnuss geschnitten.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

gervase
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Beitrag von gervase » 22.08.2006, 20:57

Frank,
haselnuss ist zu leiht und hält auch nicht lange.
ich hab sehr gute Erfahrungen mit Esche gemacht, die wächst auch überall.
Die Edelversion ist natürlich aus Eibe :)
Die Bilddarstellung oben ist übrigens völliger Quatsch. Long John muss nur seinen Stab wegziehen, und der guteRobin liegt im Bach :)
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 23.08.2006, 11:35

@ gervase: wars nicht so, daß little john dem guten robin eh im stockkampf überlegen war? vielleicht hat er ja kurz danach im bach gelegen, nach dem der kleine johnannes den stab weggezogen hat.
:-)

aha, das gewicht scheint wohl eine rolle zu spielen. je schwerer die stab desto weniger schnell und desto mehr wucht.
welchen durchmesser sollte so ein stab haben und sollte er konisch ausgelegt sein?
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meggan
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Beitrag von meggan » 23.08.2006, 12:33

es gibt einen weiteren gravierenden unterschied zwischen den meisten asiatischen kampfstöcken und dem was wir so bei uns derunter verstehen.

bei vielen asiatischen kampfsportarten in dennen stöcke verwendet werden sind diese stöcke elastisch sie biegen sich also beim schlag durch.

wo einmasiver stock bei einem treffer zu prellungen oder auch gebrochenen knochen führt.
verursachen die flexiblen stöcke eher blaue flecken und aufgeplatzte haut.

einmasiver stock ist meist im vorteil wenn es um den kampf gegen einen gegner mit metallwaffen geht. da der masivve stock wesentlich mehr verträgt.

ich bevorzuge beim stockkampf eher zwei 1 meter lange masive stöcke mit etwa 4-5cm durchmesser.

gruß meggan
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch nur Bl?dsinn schafft. ( finde das triffts ganz gut :D)

Es gibt keinen schl?ssigen Beweis f?r ein Leben nach dem Tod. Andererseits spricht nichts dagegen. Zerbrich dir nicht den Kopf! Du erf?hrst die Wahrheit fr?h genug.

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tarek
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Beitrag von tarek » 23.08.2006, 13:57

naja ein bo stab aus eiche derauf deinens chädel oder schulter niedrgeht macht d uch alles kaputt was geht ^^ vll kennt einr das buch musashi. da ista uch mal bissl deutlicher gemacht was man mit nem einfachen holzschwert anrichten kann
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu f?rchten...
(Sunzi-Die Kunst des Krieges)

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Beitrag von gervase » 23.08.2006, 14:04

Meine Stäbe sind zylindrisch, Länge etwa Körpergrösse + 2mal Handbreite, Durchmesser je nach Pranke 4-6 cm. Ist ne ganz andere Technik wie mit nem leichteren Bo.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Harald (✝)
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RE:

Beitrag von Harald (✝) » 23.08.2006, 14:25

Original geschrieben von meggan
ich bevorzuge beim stockkampf eher zwei 1 meter lange masive stöcke mit etwa 4-5cm durchmesser.

gruß meggan

oha, das sind aber schon mächtige Knüppel.
Hier ein Bild von meinen Arnis Kampfstöcken. Die stammen aus dem Trainingszentrum der Philippinischen Polizei in Baguio.
Durchmesser: 1" bis 1 1/8"
Länge: 28"
Bild

Harald
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Man sollte sich die Ruhe, Gelassenheit
und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
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Degen
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Beitrag von Degen » 23.08.2006, 14:46

Zitat: "bei vielen asiatischen kampfsportarten in dennen stöcke verwendet werden sind diese stöcke elastisch sie biegen sich also beim schlag durch."
Da kenn ich auch was anderes: Ich bin leidenschaftlicher Kampfkünstler und kann auch mit besagten Waffen umgehen. hab schon mehrmals ein Eichenjo abbeckommen, aber am heftigsten war ein leichter Stoß eines Bokens (Holzschwert) auf meinen unterarm. 'N fetter blauer Fleck, tat höllisch weh und wurde dick und später auch noch etwas hart... Und wie wäre es mit voller Wumme an der richtigen Stelle :wundern :wacko .
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Beitrag von meggan » 23.08.2006, 15:39

@ degen
hab ja nicht gesagt das ein massiver stock kweniger weh tut wenn man ihn abbekommt ich meinte nur das in asiatischen kampfsportarten auch elastische stöcke verwendet werden,da die elastizität dem schlag zusätzlich wucht gibt und halt andere verletzungen verursachen.

nimm dir mal ne schön elastische haselruhte mit zwei metern länge und lass dich mal damit hauen und du wirstdsehen es tut auch ganz schön wehh :o

@harald wenn ich nur das messe was heraussteht wenn ich sie in der hand habe sind es nur noch knapp 80cm die vorne an meiner hand rausschauen.
geht super. hab mich an dei länge gewöhnt mit den 10 zentimetern die untewr meiner hand rausschauen lassen sich auch ganz lustigen sachen machen :D in punkto entwaffen oder festlegen des gegners.

gruß tim
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch nur Bl?dsinn schafft. ( finde das triffts ganz gut :D)

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Beitrag von Hunbow » 23.08.2006, 18:48

wie kommt ihr eigentlich auf dermaßen große durchmesser. 6 - 8 cm scheinen mir extrem viel. würde umfang da stehen, könnte ich mich damit anfreunden. aber so hast du ja mehrere kilo stock in der hand. ich bin zwar alles andere als ein zwerg und habe auch vergleichsweise große hände, aber das scheint mir wenig sinnvoll zu sein.

eine coladose ist meines erachtens gerade mal 6-7 cm dick.
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Beitrag von gervase » 23.08.2006, 19:36

Frank,
wir reden von 4-6 cm und nicht von 6-8, das wäre dann doch etwas zu stark :)
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

Hagen von K
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Musashi

Beitrag von Hagen von K » 23.08.2006, 22:27

Original geschrieben von tarek

naja ein bo stab aus eiche derauf deinens chädel oder schulter niedrgeht macht d uch alles kaputt was geht ^^ vll kennt einr das buch musashi. da ista uch mal bissl deutlicher gemacht was man mit nem einfachen holzschwert anrichten kann


... zum Beispiel dem besten Samurai seiner Zeit (um 1600) damit den Schädel einzuschlagen.
Wenn ich mich recht erinnere, soll er auch in seinem ersten Kampf um Leben und Tod als dreizehnjähriger einem erfahrenen Samurai dem Schädel mit einem Stock eingehauen haben.

Aua

:-(
Der Legende nach war der nicht grad zimperlich.

Gruß Hagen
Wenne Mittwoch ?berlebs is Donnerstach!

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Kyujin
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RE:

Beitrag von Kyujin » 23.08.2006, 22:52

"Asiatischer Stock" ist so aussagekräftig wie "europäisches Schwert".

Ein japanischer Jô oder Bô hat üblicherweise zwischen 2,5 und 2,8 cm Durchmesser. Bei ordentlicher Weisseiche und guter Winkelgeschwindigkeit reicht das völlig aus, um Knochen zu brechen.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

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