Rezept für Met

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
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pollux
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Re: Rezept für Met

Beitrag von pollux » 10.08.2011, 15:05

Hier ist er, mein erster Met
met 012.jpg


Ging alles ganz wunderbar. Schmeckt wirklich nach Wein, hat kaum noch Restsüsse und sieht herrlich aus.
Der nächste ist schon angesetzt, diesmal mit getrocknetem Mädesüss.

Danke an euch für all die Mühen, es hat sich gelohnt.

liebe Grüsse
polly

p.s. Snake-Jo, wo bekommt man denn das Mädesüss Bier?
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Moormann
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Moormann » 10.08.2011, 15:15

Übrigends: die Mädesüßblüten kann man auch im Kleiderschrank in Säckchen aufbewahren, das soll Motten abhalten ;)
Und die Wäsche rieht super danach ;)
Wobei ich peröhnlich dafür Waldmeister nehme und die mädesüßblüten im Bierteig rausbacke :D
LG
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Moormann

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Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 10.08.2011, 15:44

Wow, jetzt schon fertig? Bei mir dauert es mindestens 2 Monate, bis die Hefe "fertig" ist. Hat sie die Tolleranzgrenze denn schon erreicht und gärt auch nicht weiter, wenn du Zucker/Honig hinzugibst? Ich glaube ja, dass der Met jetzt schon schmeckt, aber fertig ist er bestimmt noch nicht. Gib mal einen Löffel Zucker hinnein und lass ihn einen Tag weitergären. Dann schütteln. Wenn er schäumt, hat die Hefe noch hunger und schreit nach Zucker.

Trotzdem Glückwunsch zur gelungenen Vergärung!

Grüße, Marc
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Haitha
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Haitha » 10.08.2011, 15:48

@pollux:

Mach UNBEDINGT einen Gärstarter (also Hefe in zucker-haltige Flüssigkeit - zB. Apfelschorle oder -Saft) damit du dir deinen Ansastz nicht verhaust, nichts ist ärgerlicher beim Winzen als guten , echten Honig zu verschwenden.

Anleitung findest du auf der bereits oft genannten, großartigen HP des Honigweinkellers.
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 10.08.2011, 16:00

Ich glaube für einen Gärstarter ist es nun schon zu spät. Der met ist ja schon "fertig". ;)

Grüße, Marc
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pollux
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Re: Rezept für Met

Beitrag von pollux » 10.08.2011, 16:04

Ja ääähhhmm.
Das was du ansprichst, also dass die Hefe wohl nach Zucker hungert, das hab ich mir auch schon überlegt. Spätestens als mir die Apothekerin beim Kauf der neuen Hefe sagte,"für 50 liter reicht das"
Ich hab ja nur 10 Liter angesetzt.
Was ist denn dann die Toleranzgrenze? Der Punkt, an dem alle Hefe sich mit Zucker verbunden hat und praktisch nicht mehr vorhanden ist?
In eine der Flaschen hab ich jetzt Zucker zugegeben, schau ma mal, obs da weitergärt (Deckel ist natürlich nicht drauf :D ), wahrscheinlich schon.

liebe Grüsse
polly

na Gärstarter hab ich natürlich gemacht :)
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 10.08.2011, 16:11

Wieviel Hefe in den Ansatz kommt ist erstmal egal, die vermärt sich eh wie verrückt. Mit den 50L ist es zwar etwas überdimensioniert, aber dass macht nichts. Lieber etwas zuviel, als zu wenig.

Die Tolleranzgrenze ist der Alkoholgehalt, bei dem die Hefe ihre Tätigkeit einstell, weil sie abstirbt. Portweinhefe kann zB. bis knapp 18% gehen. Manchmal steht die Tolleranzgrenze auf der Packung. Wenn du nun am Anfang zuwenig Zucker/Honig für 18% reingegeben hast, lebt die Hefe noch und könnte "locker" weitermachen. Gibt man ihr etwas Zucker hinzu, nimmt sie ihre Tätigkeit wieder auf und gärt weiter. Irgendwann hört sie wieder auf. Entweder weil der Zucker wieder alle ist, oder weil sie gestorben ist. Deshalb zuckert man am Ende der Gärung wöchentlich immer wieder etwas nach, um zu schauen, ob die Hefe noch will. Wenn sie nach einer Woche trotz Zuckerzugabe nicht mehr gärt (CO2-Bildung beim Schütteln), ist sie fertig. Man kann die Menge Zucker am Anfang nie genau bestimmen, deshalb Zuckert man nach. Man kann zwar am Anfang raten, wieviel Zucker notwengig sein kann, doch entweder der Met wird zu trocken oder zu süß. Mit der Nachzuckermethode kann man sich an die Tolleranzgrenze herantasten und wenn man sie erreicht hat, seine persönliche Süße einstellen, ohne Angst haben zu müssen, dass der Met in der Flache noch nachgärt.

Das steht aber alles auch auf der Honigweinkeller-Seite ;)

Grüße, Marc
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Squid (✝) » 10.08.2011, 17:03

Wichtig ist doch eher, dass er schmeckt.
Je nach persönlichem Geschmack kann man die Gärung ja durch Erhitzen auf 55 ° oder durch Sulfitzugabe stoppen, sobald die gewünschte Restsüße erreicht ist.
Klar, je länger man gären lässt, desto herber wird er, wenn man dann noch nachsüsst und weitergären lässt, wird der Alkoholgehalt höher...

Irgendwann ist halt Schluss, die Hefe gibt wegen Alkoholvergiftung den Löffel ab. Das kann je nach Sorte zwischen 12 und 18% Alkohol sein.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 10.08.2011, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Rezept für Met

Beitrag von Galighenna » 10.08.2011, 18:22

Wenn man die Hefe nicht zuende gären lässt ist es äusserst gefährlich, den unfertigen Wein ohne weitere Behandlung in Flaschen zu füllen. Hefe gährt bis zu 8-10Bar weiter und das sprengt nahezu jede Flasche.

Entweder man gibt halt nochmal ein wenig Zucker in den Wein/Met und prüft ob sich wieder Kohlensäure bildet (am nächsten Tag, oder blubbern im Gährrörchen beobachten) Oder man erwärmt den Wein vorsichtig auf etwa 55-60°C. Das tötet die Hefe ab. Sulfate zu benutzen um die Hefe zu killen ist nicht ganz einfach. Manche Hefen sind doch relativ tolerant, zudem ist es nicht sehr "schön" mit Chemie an den Wein zu gehen...
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Re: Rezept für Met

Beitrag von pollux » 10.08.2011, 18:30

Galli, wie soll denn die Hefe weitergären, wenn sie kein Futter mehr hat? Hätte sie noch nicht aufgegeben gehabt, hätt ich ihn ja nicht abgefüllt. Also woher soll denn die Hefe den Zucker nehmen, wenn keiner mehr da ist (eine Woche blubberfrei war er, bevor ich ihn abgefüllt hab)

Herschaftszeiten, gibts denn nichts, was nicht kompliziert ist? ???
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Galighenna » 10.08.2011, 18:47

Naja... ok wenn der Met jetzt komplett zuckerfrei ist, dann gährt die Hefe in der Tat nicht weiter. Aber ich bin mir sicher das der Met dann nicht schmeckt.
Wenn du dir sicher bist das da nichts mehr Gährt, UND der Met schmeckt (dann enthält er totsicher noch Restzucker auch wenn er nicht mehr wirklich süß schmeckt!) dann hat die Hefe vermutlich ihre Alkoholgrenze erreicht und ist tot.
Es ist nur äusserst unangenehm und auch gefährlich wenn im Keller oder in der Speisekammer ne Flasche Met explodiert. Die Glasspliter fliegen sonst wo hin und der Met verteilt sich ÜBERALL... Das wollte ich nur zur Sicherheit gesagt haben ;)
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Archive » 11.08.2011, 06:43

Zucker in den Met? Ihr Babausen! Kulturschänder!! Nur bester Honig unn nix anderes kommt da rein. Wenn man keinen zu dünnen Ansatz zusammenpanscht, sondern ordentlichen Met ansetzt, dann hat der Met auch genug Zucker für jede Menge Alk.

Polly. wenn es nicht mehr blubbert, dann warte ich immer noch bis die Hefe komplett an Boden liegt und der Met klar aussieht. Solange die Hefe noch schwimmt ist sie auch noch aktiv. Zur Sicherheit kann man die abgefüllten Flaschen auch ein wenig öffnen und lauschen ob noch Gas mit druck entweicht. Den Überdruck vorsichtig heraus zu lassen ohne die Flasche ganz zu öffnen schadet nie!

Gruß Mütze

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Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 11.08.2011, 08:42

Muetze hat geschrieben:Zucker in den Met? Ihr Babausen! Kulturschänder!! Nur bester Honig unn nix anderes kommt da rein. Wenn man keinen zu dünnen Ansatz zusammenpanscht, sondern ordentlichen Met ansetzt, dann hat der Met auch genug Zucker für jede Menge Alk.


Und wieviel Honig soll denn genau am Anfang rein, damit er, wenn die Hefe die Tolleranzgrenze erreicht hat, perfekt schmeckt - weder zu süß, noch zu sauer? Das kann dir niemand genau sagen, weil jede Hefe anders reagiert. Deshalb nimmt man am Anfang weniger Honig und zuckert am Ender der Gärung mit Honig langsam nach, bis man die Tolleranzgrenze erreicht hat. Die Gärung wird gegen Ende immer schwieriger, weil die Hefe mit dem Aklohol zu kämpfen hat. Deshalb nehmen manche Banausen, wie ich, ganz am Ende lieber Zucker, weil der viel verträglicher ist, als der "antibakterielle" Honig. Ausserdem sind ja schon ein paar KG Honig im Met, da bringen die 100g Zucker am Schluß auch keinen besseren Geschmack. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter, wo die Metherstellung Zauberei war. Heutzutage haben wir hygienische Bedingungen und genügend Fachwissen, damit wir einen ordentlichen Met auch gut zu Hause herstellen können. Es ist kaum noch Glückssache ob er gelingt oder nicht. Ich möchte hier ausdrücklich nicht die anderen Vorgehensweise oder Rezepte schlecht reden!

Übrigens ist es vorteilhaft, wenn man am Anfang relativ wenig Honig im Ansatz hat, weil die Hefe dann viel besser in Gang kommt. Wenn man gleich die ganze Menge am Anfang rein machen würde, würde der Zuckergehalt den Hefebakterien das Wasser entziehen und sie zu sehr schwächen. Eine saubere Gärung wird erschwert. Das ist ein gefundenes Fressen für irgendwelche anderen Pilze (Schimmel). Das wollen wir aber nicht, oder? Ich zitiere hier mal Honigweinkeller.de:

"Der niedrige Zuckergehalt zu Beginn der Gärung sorgt für eine glückliche Hefe. Und eine glückliche Hefe vergärt den Zucker sauber und rasch: Innerhalb von zwei bis drei Wochen wird die Gärung nachlassen, zu erkennen an der geringeren Kohlendioxidbildung. Nun gilt es, den Wein zu stabilisieren, sprich ihn an den Gärungsendpunkt bzw. an die Alkoholtoleranzgrenze zu bringen, und dabei die gewünschte Restsüße präzise einzustellen. Die Gefahr einer Nachgärung muss ausgeschlossen werden. Dies geschieht mit Hilfe der Nachzuckermethode."
Quelle: http://honigweinkeller.de/Met/met1.html

Achja, Hefebakterien sind im fertigen Met unsichtbar, weil die ganz ganz ganz klein sind. Das was sich alles abgesetzt hat sind tote Hefe und irgendwelche Trübstoffe (Apfelsaft + Mus). Selbst ein klarer Met, kann noch Hefe enthalten.

Polly's Ansatz hatte 3kg Honig auf auf insgesamt 10L Met. Rein rechnerisch reicht der Honig für ca. 10% Alk (290g Honig für ein Prozent Alx bei 10L). Jede normale Hefe verträgt ein bisschen mehr Alkohol. Deshalb würde ich schrittweise nachzuckern (mit Honig), etwa die 290g jede Woche, und schauen, wann sich wirklich nichts mehr tut.

Oder, Polly stellt den Met jetzt in den Kühlschrank und braucht ihn bald auf. Man kann sich ja jedes Glas etwas nachsüßen und hat einen spritzigen frischen Met-Federweißer mit 10%. Keine Ahnung, wie lang Polly für 10L Met braucht, aber ao geht es auch.

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Re: Rezept für Met

Beitrag von Galighenna » 11.08.2011, 10:05

Sorry... Bei Met gilt natürlich: kein Zucker sondern Honig. Ich war in Gedanken schon bei meinem Hollunderbeerenwein und hatte nicht mehr an den Honig gedacht...

(gebt es mir, die Prügel hab ich verdient!!! :D ) *schnell wegrenn* Tzä Zucker in den Met... also sowas.... *kopfschüttel*
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Re: Rezept für Met

Beitrag von Nightmask » 11.08.2011, 16:18

Nachdem hier das Wetter eher suboptimal für alkoholische Gärung war, ist mein Erstlingswerk mittlerweile auch halbfertig (sprich: die Gärung is abgeschlossen). jetzt müssen sich nur mehr die Schwebstoffe absetzen, was weitere 4-6 Wochen dauern dürfte.

Aus dem 10 ltr.-Ansatz (4kg Blütenhonig, 4 ltr. Wasser, 2 ltr. frisch gepresster, naturtrüber Apfelsaft, Trockenhefe) wurden ca. 8,75 ltr. Met.

Da die aber nicht lange vorhalten dürften (ich hab da jede Menge neugieriger Leut, die alle "nur mal kosten" wollen ::) ), is der 2. Versuch bereits in Vorbereitung - diesmal wird ein Blütenhoniganteil gegen "Fichten- & Tannenhonig" getauscht. mal schaun, was da dabei rauskommt. ;D

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