Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
Bard
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Beitrag von Bard » 18.01.2007, 18:36

Also ganz ehrlich - über den Unsinn von Geschichtsdarstellung zeigt der Thread hier mehr als über den Sinn. Aber wer vom 100sten ins 1000ste kommt und nie genug davon kriegt der soll seine Freude dran haben.

MfG Bard

Sollte es zwischen Striker und Steve zum Bogenduell kommen mach ich gerne den Schiedsrichter...
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

Wo ist die Rose?!?

gepriesen sei das Dreibein...

longdedl
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für Atheos

Beitrag von longdedl » 18.01.2007, 18:42

Hi Der alte S.Freud hatte eine Idee die lautete Über-Ich ist mein Vater der bestimmt was geht (Normen Regeln setzend), diese Rolle hat der moderne Staat übernommen..darum das Problem das Väter auch gern Männer sein würden..und oft nicht sind.
So weiter, die Gewaltenteilung des modernen Staates (Judi, Legi, Exek...)ist die Sekularisierung von ...Vater, Sohn und hl.Geist).
In Stammesgesellschaft ist das noch nicht differenziert und die Initationsriten lassen den Konflikt Vater Sohn gar nicht erst aufkommen.
Ab jetzt würde es richtig Kompliziert werden. Ich hoffe mein Gedanke wird jetzt verständlicher.

Ach die Mythen sind die Geschichten die wir glauben und deshalb funktionieren, in dem Moment wo wir sie prüfen platzen sie wie eine Blase...LARP funktioniert nur solange die Mythen nicht hinterfragt werden, weiter will ich hier auch nicht gehen Hex Hex
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Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 18.01.2007, 19:12

Also ganz ehrlich - über den Unsinn von Geschichtsdarstellung zeigt der Thread hier mehr als über den Sinn. Aber wer vom 100sten ins 1000ste kommt und nie genug davon kriegt der soll seine Freude dran haben.


Stimmt - es besteht eigentlich der Tenor, dass lebendige Geschichtsdarstellung unsinnig sei. Aber die Akzeptanz wächst im akademischen Sektor! :o

Sollte es zwischen Striker und Steve zum Bogenduell kommen mach ich gerne den Schiedsrichter...


Nice try:

Du willst doch bloß in der ersten Reihe sitzen! :D
H?te Dich vor dem Zorn des geduldigen Mannes - und bete, niemals der Tropfen zu sein, der sein Fa? zum ?berlaufen bringt!

Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 18.01.2007, 20:36

@hugin
tja, da muss man ja auch nicht mehrmals nachlesen, um den Sinn ansatzweise verstehen zu können. Wir Syrer sind eben verdammich fix.

@Rado und Striker
wer nun das Schiff baut, ist doch schlußendlich egal. Beide Werften dürften das nötige Wissen haben. Falls das Schiff nun im Norden gebaut wird, wäre dann die Segelfarbe und das Segel ähnlich ... "nett"???

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locksley
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RE:

Beitrag von locksley » 18.01.2007, 23:06

Original geschrieben von Steve L.



Stimmt - es besteht eigentlich der Tenor, dass lebendige Geschichtsdarstellung unsinnig sei. Aber die Akzeptanz wächst im akademischen Sektor! :o



Der Sinn oder Unsinn, liegt aber doch im Ermessen des Darstellers und nicht im Ermessen des Betrachters. 8-)
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Angela
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Beitrag von Angela » 18.01.2007, 23:14

Hallöle,

ich hab zwar keinen Überblick mehr ob man noch beim Ursprungsthema ist :D aber hier wäre ein Veranstaltungstip dazu:

Kolloquium „Keltisches Kriegswesen“
Eine Begegnung von Archäologen und Reenactors 23.-25.02.2007, Mehrzweckhalle Oberursel-Bommersheim.
Unter der Schirmherrschaft des Ersten Stadtrates von Oberursel, Herrn Dieter Rosentreter, lädt die Keltengruppe TEUTATES zu einer Zusammenkunft aller europäischen Keltengruppen und Facharchäologen, welche Interesse am theoretischen und praktischen Austausch zum Thema keltisches Kriegswesen in all seinen Aspekten haben.

Weitere Info & Vortragsthemen hier!

Gruß
Angela

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Beitrag von locksley » 18.01.2007, 23:22

Wir bemühen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, sehr wieder zum Ursprungsthema zurückzukommen. :D
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Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 18.01.2007, 23:23

Angela, wir bemühen uns, immer wieder zurück zum Thema zu kommen! 8-)

An besagtem Kolloquium werde ich teilnehmen.
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Beitrag von Atheos » 19.01.2007, 07:58

Hallo longdedl!

Auch wenn ich Freuds Theorien sehr selten etwas abgewinnen kann, wie auch dieser, danke ich dir dennoch für deine Erklärungen.


Liebe Grüße, Atheos
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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Dôgi

Beitrag von Kyujin » 20.01.2007, 11:28

Original geschrieben von Esteban
Ich hab mal einen allgemeinen Bericht zum traditionellen Bogenschiessen in Japan gesehen. Da war es keine Frage, das diese Bögen mit der passenden "traditionellen" Kleidung geschossen wurden.

Ich finde das ist auch eine Motivation "so rumzulaufen".


Da muß ich dann noch mal einhaken:

Der dôgi im Kyûdô (weißer Gi, schwarzer Hakama) ist weder traditionell noch "Gewandung", sondern moderne Sportbekleidung, entwickelt in den 50ern.

Vorher trainierten Kyudoka schon auch mal so:

Bild

Fortgeschrittene schießen dann bei bestimmten Gelegenheiten auch im Kimono/Montsuki, also ein wenig näher am historischen Vorbild, aber auch das nach genauen, modernen Vorgaben.


"Vorgaben" ist übrigens das wesentliche Stichwort, nicht "Motivation":

Dôgi trägt man nicht, weil einem danach ist, sondern weil es die selbstverständliche (und in Wettkampf und Graduierung vorgeschriebene) Standardbekleidung ist,

Standard, Vorschrift, Uniform - das genaue Gegenteil von Individualismus.

Mit mehr oder weniger historisch inspirierter Selbstinszeniering a la Gewandung hat das nichts zu tun - auch nichts mit Reenactment oder experimenteller Archäologie.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 20.01.2007, 12:40

Ich sehe jap. lebendige Geschichtsdarstellung auch eher beim yabusame als beim regulären kyudo.
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Beitrag von Kyujin » 20.01.2007, 13:05

Beim Yabusame oder Kasagake wird nichts dargestellt. Die Ogasawara Ryû und die Takeda Ryû machen das schlicht immer noch.

Da muß nichts rekonstruiert oder nachempfunden werden. So etwas heißt dann Tradition... :D
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Beitrag von Steve L. » 20.01.2007, 13:40

Ich meinte es jetzt allgemein als Veranschaulichung. Dass die Betreiber (Japaner)hier nicht die Darstellung als Ziel haben, liegt auf der Hand! :o

Vorsätzliche lebendige Geschichtsdarstellung bedeutet in Japan neben Samurai- und Ninja-Reenactment vornehmlich 3. Reich und/ oder eigene jüngere Geschichte.

Aber das sind ja auch mehrheitlich Otaku.
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Beitrag von Kyujin » 20.01.2007, 14:17

Ninja? Geschichte? :D

Das ist doch wohl eher "Verkleiden".
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Beitrag von Steve L. » 20.01.2007, 14:52

Das ist doch wohl eher "Verkleiden".


Ähnliche "Rekonstruktionen" gibt es auch in den europäischen Sparten der Geschichtsdarstellung (Kelten, Germanen, Wikinger, Römer,...)

Da nimmt sich so mancher "Darsteller" (der´s für sich persönlich "ernst" meint) einiges raus.... ;D
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