So geht das...
Verfasst: 10.08.2006, 20:25
Holldrioh!
Da ich mir schon ein paar Pfeifen in der Art gebaut habe, gebe ich hier mal meinen Senf dazu.
Kopf: Keine Ahnung, warum das unbedingt Bruyére sein muss. Wahrscheinlich nur wegen des Aussehens. Halt, stop: Das ist Wurzelholz mit ziemlich verquirlter Maserung. Das reduziert die Gefahr, dass der Kopf entlang der Faser bricht.
Ansonsten habe ich gute Erfahrungen sowohl mit Eiche als auch mir Buche gemacht.
Man muss nur darauf achten, dass die Maserung längs – also parallel – mit dem Stielansatz verläuft. Bei der ersten hatte ich nicht darauf geachtet und der Stielansatz ist mir glatt abgebrochen.
Bruyére hat einen gewaltigen Nachteil: Es riecht und schmeckt ganz widerlich, bis die Pfeife eingeraucht ist. Das ist bei Eiche und Buche nicht der Fall. Da hat man nur ein wenig den Geschmack des Holzes bei den ersten Malen dabei.
Ich habe zwei Köpfe aus Bruyére, die habe ich "eingeraucht", indem ich den Kopf ein paarmal mit geschmolzenem Zinn ausgegossen habe. Das brodelt dann ganz ordentlich und raucht ein bisschen. Sobald der Kopf innen mit einer Kohleschicht überzogen ist, kann man sich trauen, das Ding auch zu rauchen. Wichtig: Den Rauchkanal dicht verstopfen, mit einem Holzspan. Wenn das Zinn da reinläuft, ist der Pfropfen erstarrt nicht mehr herauszukriegen!
Stiel: Da habe ich zwei Möglichkeitenausprobiert.
1. Bambus. Allerdings muss man im Baumarkt eine ganze Weile suchen, bis man einen Stab der richtigen Dicke mit entsprechend langen Abschnitten zwischen den Nodien gefunden hat.
Das Stück zwischen zwei Nodien herausschneiden, das Mark mit einem Schweißdraht herausarbeiten (entweder glühend machen oder das Vorderende etwas flach klopfen und den Draht in eine Bohrmaschine einspannen). Mit viel Vorsicht und der Wärme eines Heissluftföhns kann man den Bambus biegen.
Als Biegeschablone habe ich ein altes hölzernes Wagenrad benutzt.
Auf der Schablone festgeschnallt erkalten lassen.
2. Ahorn. Diese Variante halte ich für besser.
Ein Ahornschößling, der vielleicht zwei meter hoch ist, hat noch eine Markröhre. Das passende Stück herausschneiden, das Mark herauspopeln, entrinden, auf die Biegeschablone spannen (grün geht das ganz einfach) und dort trocknen lassen. Ungeduldige wie ich können mit dem Heißluftföhn nachhelfen.
Für die Verbindung Kopf - Stiel habe ich in den Stielansatz am Kopf ein dünnes Messingröhrchen eingeklebt (Uhu-hart). Der Stiel wird am Kopfende etwas aufgebohrt, so dass man ihn auf das Röhrchen stecken kann. Wenn man sauber arbeitet (z.B. 6 mm Röhrchen und 6 mm Bohrer) passt das saugend.
Ich habe meine Pfeifenstiele innen noch mit Leinölfirnis eingelassen, damit das Kondensat aus dem Rauch nicht so in das Holz einzieht. Das Zeug stinkt.
Außen habe ich sie gebeizt (Bambus vorher abschleifen) und ebenfalls gefirnisst.
Irgendwie kriege ich das mit dem Bild noch nicht besser hin ...
Die drei oberen haben selbst gemachte Köpfe, die drei unteren haben gekaufte Köpfe, teils neu, teils vom Flohmarkt.
Viel Erfolg und Spaß beim Pfeifen bauen! Es ist in der Tat sehr befriedigend, aus einer selbst gebauten Pfeife zu rauchen ... :-)
Da ich mir schon ein paar Pfeifen in der Art gebaut habe, gebe ich hier mal meinen Senf dazu.
Kopf: Keine Ahnung, warum das unbedingt Bruyére sein muss. Wahrscheinlich nur wegen des Aussehens. Halt, stop: Das ist Wurzelholz mit ziemlich verquirlter Maserung. Das reduziert die Gefahr, dass der Kopf entlang der Faser bricht.
Ansonsten habe ich gute Erfahrungen sowohl mit Eiche als auch mir Buche gemacht.
Man muss nur darauf achten, dass die Maserung längs – also parallel – mit dem Stielansatz verläuft. Bei der ersten hatte ich nicht darauf geachtet und der Stielansatz ist mir glatt abgebrochen.
Bruyére hat einen gewaltigen Nachteil: Es riecht und schmeckt ganz widerlich, bis die Pfeife eingeraucht ist. Das ist bei Eiche und Buche nicht der Fall. Da hat man nur ein wenig den Geschmack des Holzes bei den ersten Malen dabei.
Ich habe zwei Köpfe aus Bruyére, die habe ich "eingeraucht", indem ich den Kopf ein paarmal mit geschmolzenem Zinn ausgegossen habe. Das brodelt dann ganz ordentlich und raucht ein bisschen. Sobald der Kopf innen mit einer Kohleschicht überzogen ist, kann man sich trauen, das Ding auch zu rauchen. Wichtig: Den Rauchkanal dicht verstopfen, mit einem Holzspan. Wenn das Zinn da reinläuft, ist der Pfropfen erstarrt nicht mehr herauszukriegen!
Stiel: Da habe ich zwei Möglichkeitenausprobiert.
1. Bambus. Allerdings muss man im Baumarkt eine ganze Weile suchen, bis man einen Stab der richtigen Dicke mit entsprechend langen Abschnitten zwischen den Nodien gefunden hat.
Das Stück zwischen zwei Nodien herausschneiden, das Mark mit einem Schweißdraht herausarbeiten (entweder glühend machen oder das Vorderende etwas flach klopfen und den Draht in eine Bohrmaschine einspannen). Mit viel Vorsicht und der Wärme eines Heissluftföhns kann man den Bambus biegen.
Als Biegeschablone habe ich ein altes hölzernes Wagenrad benutzt.
Auf der Schablone festgeschnallt erkalten lassen.
2. Ahorn. Diese Variante halte ich für besser.
Ein Ahornschößling, der vielleicht zwei meter hoch ist, hat noch eine Markröhre. Das passende Stück herausschneiden, das Mark herauspopeln, entrinden, auf die Biegeschablone spannen (grün geht das ganz einfach) und dort trocknen lassen. Ungeduldige wie ich können mit dem Heißluftföhn nachhelfen.
Für die Verbindung Kopf - Stiel habe ich in den Stielansatz am Kopf ein dünnes Messingröhrchen eingeklebt (Uhu-hart). Der Stiel wird am Kopfende etwas aufgebohrt, so dass man ihn auf das Röhrchen stecken kann. Wenn man sauber arbeitet (z.B. 6 mm Röhrchen und 6 mm Bohrer) passt das saugend.
Ich habe meine Pfeifenstiele innen noch mit Leinölfirnis eingelassen, damit das Kondensat aus dem Rauch nicht so in das Holz einzieht. Das Zeug stinkt.
Außen habe ich sie gebeizt (Bambus vorher abschleifen) und ebenfalls gefirnisst.
Irgendwie kriege ich das mit dem Bild noch nicht besser hin ...
Die drei oberen haben selbst gemachte Köpfe, die drei unteren haben gekaufte Köpfe, teils neu, teils vom Flohmarkt.
Viel Erfolg und Spaß beim Pfeifen bauen! Es ist in der Tat sehr befriedigend, aus einer selbst gebauten Pfeife zu rauchen ... :-)