Hirschfell für Köcher haart

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
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Konstruktiv, mein Versuch

Beitrag von Archiv » 07.05.2004, 23:44

Original geschrieben von Stefan Kö
...Na ja... der Preis bei Ebay war so, dass sich das Risiko trotzdem gelohnt hat.

Ein Wildschweinfell habe ich auch noch und da sitzen die Borsten auch absolut fest...


Dein erstes Problem nennst Du bereits, wer Leder, oder auch Felle bei Ebay ersteigert darf sich nicht wundern wenn die Qualität nicht stimmt. (Ein gewisses maß an Schadenfreude ist auch mir nicht fremd :D )

Das du mit Deinem Wildschwein glück hattest freut mich allerdings nun auch wieder ;-)

Aber um auf das Kernproblem zurückzukommen, Leder und auch Felle sollten nach möglichkeit nicht ersteigert werden, weil auch viele Hobby Gerber ihre Ware dort anbieten, Fell und Leder sind Produkte die mal gelebt haben, also auch Verletzungen erfahren haben, und der einstmals lebende Tierkörper auch deinen Stoffwechsel hatte..

Mache es so wie ich und andere, und kaufe solche Sachen bei einem Händler deines Vertrauens. Im zweifelsfalle hast du bei Produkten die Fehlerhaft sind eine Möglichkeit den Kauf Rückgängig zu machen (Wandlung).

Schreibe doch mal bitte ob du einen Winnetu köcher aus dem vorzeitig Haarablassenden Fell noch hinbekommen hast!:D
Nacaninas rat traue ich nämlich noch nicht! :bussi @ nacanina, da kannst Du meines Wissens eher wirklich zu Enthaarungscreme greifen :)

@Sadness,
ein Stück Fell ohne HAare ist noch lange kein Leder, das sind unterschiedliche Verarbeitungs Prozesse ;-)

Also Stefan ich hoffe das du nun ein Stück schlauer bist, nicht wegen meines Postings sondern wegen der Summe der eingegangenen Meinungen.

Nimms nicht zu ernst, du hast ja geschrieben es war günstig, sehe es als Lehrgeld ;-)

Bis die Tage Volker

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@caemalin

Beitrag von sadness » 08.05.2004, 09:31

....ok! dann sind wir doch sschon aufm richtigen weg;-)

die nächste frage wäre: könnte er denn das fell zu einem fachmann bringen, um sich wenigsten ein schönes stück hirschleder daraus fertigen zu lassen.

dann wärs nicht ganz für die katz.
>>>==is happiness a state of being or is it a cosequence?==>

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Beitrag von Nacanina » 08.05.2004, 10:06

@ Sadness
Ich glaube nicht, dass das geht. Unterschiedliche Prozesse (s. O.)

Eine andere Möglichkeit wäre, den Köcher umgedreht zu nähen. Fleischseite nach außen.
Den Rand mit anderem Leder oder Fell umnähen.
Anmalen...
Könnte sehr schick werden.
Dann hat man ev. mal ein paar Haare am Pfeil (v. A. bei Nässe) aber die fliegen ja weg im Schuß!
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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ich würde

Beitrag von york » 08.05.2004, 10:44

den "Braun Barttrimmer" mit Batteriefach nehmen, so kannst du ihn auch auf den Parcours mitnehmen! :D :D
>>>>=========================================================>
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

Bertram
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Hirschfell haart

Beitrag von Bertram » 24.08.2004, 16:33

Hallo Stefan,

könnte es sein, daß das ganze die Winterdecke eines Hirschen war? Wenn das Haar zeimlich lang und eher dunkelbraun/grau ist, dann dürfte das der Fall sein, und Winterdecken haaren wie sau.

Wenn Du sowas willst, dann suche nach Sommerdecken vom Hirsch. Besser noch vom Reh, das Haar ist kürzer, heller, rötlicher und es hält besser. Klar: die Decken müssen gut gegerbt und schon beim abziehen entspechend behandelt worden sein. Also: anfragen bei Gerbereien oder beim "Säckler". Säckler sind Spezialisten für die Herstellung von lederbekleidung. Aber: der Beruf ist selten geworden.

Gruß
Bertram
Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei ich mir im Hinblick auf das Universum noch nicht ganz sicher bin. (A. Einstein)

Trebron
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"Säckler"

Beitrag von Trebron » 25.08.2004, 14:05

@ Bertram,

meine Frage gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber Deine Antwort interessiert vielleicht auch andere.

Die Berufsbezeichnung " Säckler " habe ich noch nie gehört.

Bei uns in der Pfalz gibt es aber den Ausdruck " Du Se(ä)ckel " und bezeichnet einen, der nicht ganz ehrlich,hinterhältig ;D
und nicht so offen ist. Die Gerber früherer Zeiten waren ja auch nicht gerade angesehene Leute. Könnte da vom Wortstamm her ein Zusammenhang sein ? Wissen da andere auch was dazu ?

Auf Antwort gespannt

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Bertram
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RE: "Säckler"

Beitrag von Bertram » 25.08.2004, 17:08

Original geschrieben von Trebron

@ Bertram,

meine Frage gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber Deine Antwort interessiert vielleicht auch andere.

Die Berufsbezeichnung " Säckler " habe ich noch nie gehört.

Bei uns in der Pfalz gibt es aber den Ausdruck " Du Se(ä)ckel " und bezeichnet einen, der nicht ganz ehrlich,hinterhältig ;D
und nicht so offen ist. Die Gerber früherer Zeiten waren ja auch nicht gerade angesehene Leute. Könnte da vom Wortstamm her ein Zusammenhang sein ? Wissen da andere auch was dazu ?

Auf Antwort gespannt

Trebron


Na, dann werden wir mal ethymologisch:

Der von Dir zitierte Seckel oder Säckel ist die Verkleinerungsform von Sack, und damit ist wohl auch klar, worauf sich das bezieht: das primäre männliche Geschlechtsmerkmal.

Der Säckler: wpher dieses Wort nun stammt, das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Könnte aus dem Süddeutschen herrürhen, wo man heute noch im bajuwarischen Sprachraum von einem "G'sacklten" spricht, wenn einer gut gekleidet ist.

Wer kann weiterhelfen?
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Sattler - Säckler

Beitrag von Bertram » 25.08.2004, 17:25

VORSICHT KLUGSCHISS!!!

@ Schattenwolf: kleiner Irrtum hier. Der
->Säckler spezialisiert sich auf Lederoberbekleidung. Also alles, was man kleidungstechnisch anzieht und was kein Schuh ist.
Der
->Sattler spezialisiert sich auf Gebrauchsgegenstände aus Leder.
Der
->Kürschner oder auch Rauh- bzw. Rauchwerker spielt nochma in ei9ner anderen Liga, der befasst sich nur mit haarigen Angelegenheiten.


:lalala
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Klärung

Beitrag von Bertram » 25.08.2004, 18:01

@ Schattenwolf:

Auf http://www.sattler-verband.de/dashandwerk.htm
Stellt sich interessanterwqeise folgendes heraus: Der Säckler, spirch recht eigentlich der Lederhosenmacher ist quasi eine Unterart des Sattlers. Säckler gehören in die Sattelr-Innung, weil der Beruf so selten geworden ist, daß es keine eigene Innung mehr dafür gibt. Es bleibt aber ein eigenständiges Handwerk. Säckler findest Du im wesentlichen im bayrisch-österreichischen Raum, wobei mir einer in Baden-Baden bekannt ist.
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Säckler sind was praktisches

Beitrag von Bertram » 25.08.2004, 18:20

... was ausgesprochen praktisches sogar. Zum einen können sie Dir, wenn DU sie gut genug kennst, einiges über Lederbe- und verarbeitung beibringen, zum anderen machen sie ziemlich gute Sachen. Von einem Lederbekleidungshersteller in Baden-Baden (aber nicht dem erwähnten Säckler) habe ich mir beispielsweise einen Leder-Halbmantel speziell fürs Bogenschiessen bauen lassen. Ist ein saupraktisches Teil und sehr kleidsam obendrein...

Bilder im nächsten Post, wenn einer drauf antwortet. Musste sie erst noch in die Galerie packen.
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Beitrag von Nacanina » 25.08.2004, 19:56

Ihr seit witzig!
Das liegt doch auf der Hand (oh, sorry).
Früher Haben sie doch in manchen Zeiten einen "Sackschutz" gebraucht. Weil die ganze Pracht offen getragen wurde (15. Jhd?)
Außerdem kann man ja auch aus gegerbten Skroten (Mehrzahl von Skrotum) tolle Beutel machen (Ziege, Bulle, Büffel in NAmerika)
>Wär eine leichte Erklärung, was? ;-))
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Säckler

Beitrag von Bertram » 25.08.2004, 22:29

AUch ne erklärung, Nacanina.

Btw: Säcklerarbeit im Bild, der erwähnte Bogenmantel:

Bild

Bild

Nur: der Sackschutz, such Schamkapsel genannt war meistens an einer (und das heißt wirklich so): Futhose oder an einem Schnellficker angebracht, und meistens aus Stoff: weil bequemer ;-)
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