Zuggewicht während des Tillerns messen

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
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Galighenna
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Galighenna » 04.05.2014, 09:06

Aber ob das Seil sich dehnt oder nicht, Zugkraft bleibt Zugkraft
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Wulfilas
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Wulfilas » 04.05.2014, 12:33

Im 2. Fall wiegst du natürlich das Eigengewicht der Waage mit (wohl recht gering). Aber auch im 1. Fall ist die Waage natürlich nicht schwerelos und du musst sogar eine größere Karft aufwenden, damit die Waage in etwa linear zum Zugseil ist und nicht durchhängt. Hierfür steigt der Kraftanteil je mehr du mit dem Zugseil in die Waagerechte kommst (rein mathematisch ins Unendliche bei absolut keinem Durchhang). Ich denke hierfür können neben der Reibung der Rolle durchaus ein paar Newton extra im Vergleich zu Fall 2 erforderlich sein.

Beste Grüße

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Neugier
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Neugier » 04.05.2014, 14:34

Auch hier gilt die gleiche Regel.
Die Kraft bleibt gleich, egal wie weit die Schnur durchhängt. ;)

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Ravenheart
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Ravenheart » 05.05.2014, 20:24

Die Waagen mal durchgetauscht?

Rabe

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von zerobuster » 13.05.2014, 08:06

Ja, die Waagen hab ich getauscht.

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von zerobuster » 15.05.2014, 07:15

Danke für eure Antworten.
Werds dann mal mit einer größeren Umlenkrolle versuchen.

Lg
Christoph

gian-luca
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von gian-luca » 15.05.2014, 09:58

ich hab genau dieselbe Aufstellung wie in Fall 2 und spüre auch etwas Reibungswiderstand beim Ziehen. Wenn man aber schön lnagsam zieht und vor dem Ablesen einzwei Sekunden wartet, dann zeigen bei mir beide Systeme ziemlich genau dasselbe an.
Meine Umlenkrolle ist übrigens selber gebastelt (Holz gebohrt, gerundet von Hand und Metallstift durch) und daher von der Reibung und vom Rundlauf her wohl Horror :-)
Was ich allerdings mache ist vor dem Ziehen die Waage zu nullen...

guräss,
gianni

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Eddie the Archer
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Eddie the Archer » 15.05.2014, 15:36

Die Waaage gehört immer unmittelbar an die Sehne! Nimm den Extremfall: Bogensehne, Haken und Seil dran, dann über 100 Meter und etliche Ecken, 30 mal Umlenkrolle, Du bist mittlerweile in nem anderen Zimmer, zum Schluß kommt die Waage. Die Sehne wird auf 3cm ausgezogen und die Waage steht bei 200 Pfund.

Wenn Du das Eigengewicht der Waage nicht drin haben willst, bau Dir nen umgekehrten Wandtiller, Bogen unten, Sehne wird nach oben ausgezogen.

Nightbow
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Nightbow » 15.05.2014, 19:19

Mal ne kurze frage, wiso ist es sooo wichtig das Zuggewicht aufs gramm genau zu wissen ? Entweder der Schütze kommt mit dem Bogen klar oder nicht wens ums verkaufen geht sag von anfang an eine messtoleranz von +- 5% an. Dan umgehst du das problem von du hast mir ein Bogen mit 40# verkauft, ich hab nachgemessen der hat 41 kast den mir noch was runter tillern? ???
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von gian-luca » 15.05.2014, 22:49

Das System mit der Waage in der Hand ist mir deshalb sympathisch weil bei einem Bogenbruch die Waage nicht auf den Boden klatscht. Zudem habe ich die Anzeige nahe und kann sie gut ablesen (im Alter :-)
Gut wäre sicher auch eine grosse Waage mit Zeiger die über dem Bogen fixiert ist und man hängt dann die Sehne ein, wie es oft bei den englischen Bogenbauern gesehen wird.
Schlussendlich soll jeder wie es ihm passt...

@eddie: jetzt übertreibst Du aber, es geht um eine einzige Umlenkrolle und ca. 2.5m Seil. Kann ja nicht so schlimm sein :-)

gruss,
gianni

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von walta » 16.05.2014, 14:08

Also ich hab die Waage auch in der Hand. Und ob die jetzt zwei, drei, vier Pfund mehr oder weniger anzeigt ist mir beim tillern relativ egal. Genau messen tu ich erst wenn ich zwei, drei Zoll vor dem Vollauszug bin.

Walta

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Eddie the Archer » 22.05.2014, 11:50

Hi Gianni,

nee, schlimm ist das nicht...! Ich hab mal gestöbert und bin auf Folgendes gestoßen: Eine Seilumlenkung, abhängig vom Winkel derselben, hat einen mechanischen Wirkungsgrad. Wenn die Umlenkung mit einem Wälzlager passiert, ist der Wirkungsgrad bei 90° ca. 97%, bei einem Gleitlager 95%, bei einer Wald-und-Wiesen-Baumarktrolle nur noch...?!?%...

Also man verliert was. Abgesehen davon: Der Tiller mit Bogen, Seil, Umlenkrolle usw. ist letztlich ein System gekoppelter Federn.

Der Bogen ist ne Feder, die Bogensehne, das Zugseil (wenn es sich dann auch dehnt...) und die Waage auch, alles fein hintereinander geschaltet. Von daher ist es, was die Genauigkeit anbelangt, schon nicht unwichtig, WO man misst: Misst Du was der Bogen zieht, oder misst Du was Du ziehst? Muss bei sovielen gekoppelten "Federn" unterschiedlicher Steifigkeit und mindestens einer Umlenkung nicht notwendig dasselbe sein!

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von gian-luca » 22.05.2014, 12:16

ja das ist klar, aber ich habe mit dem Umlenksystem gemessen und dann mit der Waage direkt angehängt und wenn mans richtig macht ist der Unterschied minimal, kaum ein Pfund. Egal welches System man braucht, ein reiner Holzbogen wird nie auf ein Pfund genau gemessen werden können, denn Holz reagiert je nach Umwelteinflüssen immer etwas anders. Temperatur, Luffeuchtigkeit, Dauer des Gespanntseins, Spannhöhe... haben da Einfluss. Die Messungenaugikeit von +/- einem Pfund ist also vernachlässigbar.
Wenn ich manchmal von Leuten höre, dass ihr Selfbow bei 27 Zoll genau 35.5 Pfund hat, denke ich 'Ok, in dem Moment an dem Du gemessen hast, hatte Deine Bogen in etwa 35.5 Pfund'...

gruäss,
gianni

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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Galighenna » 22.05.2014, 18:59

In einer Serienschaltung von Federn ist die Stelle egal an der man die Kraft misst... sie geht auf dem Zugweg nicht verloren oder wird mehr. 35# bleiben 35#
Das was sich ändert ist der weg den man ziehen muss. Man muss bei einem dehnbaren Seil dann halt 30" ziehen um am Bogen 28" Auszug zu erreichen. dennoch misst man dann immer 35#.

Wenn die Umlenkrolle allerdings klemmt, dann misst man halt die Kraft des Bogens zzgl. der Reibungskraft der Umlenkrolle. das ist alles. Irgendwelche Federn etc. könnt ihr getrost vergessen. Es ist immer der Widerstand der Umlenkrolle der für den Messfehler sorgt.
Selbst das Gewicht der Waage ist egal, denn dieses zieht beim Auszug genau so am Seil und damit am Bogen wie die Hand.
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Re: Zuggewicht während des Tillerns messen

Beitrag von Wazuka » 22.10.2014, 09:24

Galighenna hat geschrieben:Selbst das Gewicht der Waage ist egal, denn dieses zieht beim Auszug genau so am Seil und damit am Bogen wie die Hand.


Aber nur dann, wenn du die Waage auf 0 stellst, bevor du sie mit ihrem Gewicht an die Sehne hängst.

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