Bauanleitung Sehne gesucht

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
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mbf
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Beitrag von mbf » 08.06.2005, 09:29

Man muß aber sagen, daß der Verstärken der Öhrchen nur in Ausnahmefällen wirklich nötig ist. Kein FITA-Schütze macht das, die Zugfestigkeit der modernen Sehnengarne reicht dafür aus. Eine Sehne in diesem Bereich hat typischerweise so um 18 Stränge Fast Flight, also 9 Stränge an den Öhrchen. Bei deutlich mehr als 50 lbs Zugfestigkeit (ich glaube, sogar so an die 100 lbs) für einen Strang reicht das bei typ. max. 50 lbs Zuggewicht allemal aus.

Anders kann es sein, wenn man relativ dünne Sehnen (d.h. wenig Stränge) verwendet und "ältere" (d.h. wenig belastbare) Sehnengarne. Dann ist es möglich, daß die Sehne an den Öhrchen ein wenig schwach geraten kann. So ungefähr bei 50 lbs auf den Fingern mit 10 Strang Dacron oder so als Extrembeispiel.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 08.06.2005, 10:10

Bei einer Endlossehne ist natürlich die Strangzahl an den Öhrchen gleich dem Rest +1;
siehe meine Skizze (Link anklicken)!

Verstärkt (und geschützt) wird das Öhrchen zudem durch die Öhrchenwicklung!

Ansonsten (was wie schon vorab steht, unnötig) ist eine Verstärkung natürlich machbar:

Bild

Rabe

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Beitrag von Frank » 08.06.2005, 10:16

@mbf:

Ein Strang modernes Sehnengarn hält keine 100lbs!!!
Binde mal Dacron an eine Küchenwaage/Zugwaage und zerreiße es (geht mit einer Hand ;-) ).
Je nach Qualität des Kontens und dem Radius der Biegung reißt das allerspätestens bei 25 lbs. FF ist ein wenig haltbarer.

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Reißfestigkeit

Beitrag von Ravenheart » 08.06.2005, 10:33

"Jede Sehne ist so haltbar wie ihr schwächster Knoten"
(alte Anglerweisheit!)

Vorsicht mit der Beurteilung, wenn sich ein Knoten im Strang befindet!

Die für Dacron B50 angegebene "Bruchlast" (49#) bezieht sich natürlich auf eine knotenfreie, lineare Belastung!

Darum werden Bogensehnen ja auch knotenfrei hergestellt...

Rabe

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Beitrag von Frank » 08.06.2005, 15:27

Das gabs ja schon öfter

Wie gesagt, die Enden zur Schlaufe gelegt und mit zwei Brettchen und C-Clamp gepresst. Dann reißt der Sehnenstrang meist im bogentippmäßig breiten Haken der Waage und nicht im Knoten. Allerdings kommt man so auch nicht über 35 lbs pro Strang und oft reißt er bei so 25 lbs.

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Beitrag von mbf » 08.06.2005, 15:59

@Frank
Vergleiche das hier. Unter "Materialkunde" -> "Sehnen" nachschlagen.
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Wurzelpeter
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Danke, danke!

Beitrag von Wurzelpeter » 08.06.2005, 16:14

Na das nenn ich ja mal 'ne Reihe fleißiger Antworter! :anbet

Ich werde mal sehen, dass ich die nächste Sehne nach dem Prinzip à la Rabe baue. Mir ging's primär um die stärkere Reißfestigkeit, aber da lässt sich wohl nicht so viel machen.

Durchgescheuert wird bei mir eher nichts, da ich 'ne Lederwicklung an den Öhrchen habe. Dazu ist das ganze drehbar gelagert (Rohrstück auf Achse). Hört sich irgendwie garnicht nach Bogensehne an?! Ist es auch nicht!
:D

So, denn hätte ich noch was in Sachen Sehnenmaterial:

http://www.lukas-etz.de/isigoin/material.htm

Falls die Angaben dort stimmen, bin ich beruhigt - hab nämlich Angelsehne (Nylon) verbaut. Jupp.

Seid gesegnet! :-)
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

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