Fletchers-Corner

Bogenbas hat geschrieben: ↑

13.06.2022, 09:39

Ich bewundere es immer wenn jemand sogar einem Werkzeug, das nur für den eigengebrauch ist, ein so schönes Finish verpasst. Sehr schöne Arbeit

Erst mal Danke.
Es gibt einen amerikanischen YouTuber. Der Mann ist Bildhauer (im Ruhestand) und baut Boote. Er macht viele seiner Werkzeuge selbst. Er sagt immer: "If you make it, make it pretty" Frei übersetzt: "Wenn du es machst, mach es schön"

Dem kann ich nur zustimmen.

Gruß

Roland

Hallo Messermacher,

ich bin derzeit etwas gehandicapt und es geht nicht so wie ich gern möchte. Nein, kein Corona, ich habe einen Muskelfaserriss in der linken Wade.
Kleine Projekte gehen trotzdem. Vor 4 Jahren habe ich für einen Segelkameraden aus meinem Verein ein Kiridashi gemacht. Er hat es viel in Benutzung, der Mann renoviert ein Holzboot und in der Kabine hat er einige Funierarbeiten. Vor meiner Verletzung hat er mir das Messer mal wieder für einen Grundschliff vorbei gebracht. Es ging noch einmal eine Schneide wieder anzulegen, dann ist das Messer am Lebensende. Ich habe entschieden ich mache ihm ein neues Messer.
Die Q&D Scheide ist vorgestern entstanden - sitzende Tätigkeit.

Bis auf den Druckknopf an der Scheide ist alles aus der Restekiste. Anschliff der Klinge 25°

Hier die Daten:

Stahl: 1.2067 - Härte ca. 60Hrc
Länge: 185 mm
Länge der Schneide: 42mm
Dicke: 5,3 mm
Gewicht: 100 g

Ich hoffe es gefällt.
Danke fürs Schauen

Gruß

Roland

Wieder eine sehr schöne Arbeit! Das Finish ist wieder mal erste Sahne!

@Roland: Steht die Schneide auf der Naht? Gehört da nicht ein Lederstopp innen rein?

Snake-Jo hat geschrieben: ↑

22.07.2022, 09:08

@Roland: Steht die Schneide auf der Naht? Gehört da nicht ein Lederstopp innen rein?

Natürlich gehört da ein Keder rein, der ist auch drin. Ein keilförmig angeschärftes Lederstück, verklebt und mit der schrägen Naht nochmals vernäht.
Gruß

Roland

Super! So hatte ich mir das vorgestellt. Alter Profi!

Hallo Messermacher,

ich habe lange nichts gezeigt. Nicht weil ich untätig war, ich habe vor einiger Zeit ein aufwändiges Messerprojekt angefangen welches mich voll beansprucht hat. (Zudem war ich in Sommer lieber segeln)
Ich brauche mal eine Pause von diesem Projekt und habe mir mal wieder ein Küchenmesser gemacht, diesmal ein Yanagiba.


Hier die Daten:

Stahl: 1.2067, Härte > 60 < 65 HRC
Griff: Thuja mit Zwinge aus Büffelhorn
Gesamtlänge: 380 mm

Klingenlänge: 235 mm davon 220 mm scharf

Klingendicke: 5 mm an der dicksten Stelle am Rücken
Gewicht: 230 g

Ich hoffe es gefällt, Kritik und Anregungen wir immer erwünscht.
Danke fürs Schauen

Roland

Atemberaubend, ist alles was mir dazu einfaellt.

Sehr professionel wie alles was du hier zeigst

Gruss Georg

Sehr schönes Messer.

Meine Frage:
Du schreibst beim Griff: "Thuja"
Ist das ein Stück Holz aus dem Wurzelbereich, weil's so viele "Augen" hat ?
Und ist das stabilisiert, weil's so schön glänzt ?

Gruß
Klaus

klaus1962 hat geschrieben: ↑

11.11.2022, 10:30

Sehr schönes Messer.

Meine Frage:
Du schreibst beim Griff: "Thuja"
Ist das ein Stück Holz aus dem Wurzelbereich, weil's so viele "Augen" hat ?
Und ist das stabilisiert, weil's so schön glänzt ?

Gruß
Klaus

Servus, tolle Arbeit und das gleiche über die Thuje wollte ich Dich auch fragen.
Lg Thomas

Ich schließe mich der Meinung an, ein wunderschönes, stimmiges Messerchen.

Für alle Interessierten, Thuja-Maserholz kommt meist aus Marokko oder Tunesien und hat mit unserer heimischen Thuja nur die Pflanzenfamilie gemeinsam.

Netz Fund:
Bei Thuja-Maser handelt es sich um das Wurzelholz des Sandarakbaumes (Tetraclinis articulata). Der Baum gehört zu den Zypressengewächsen (Cupressaceae) und wird auch Gliederzypresse oder Berberthuja genannt. Mit unseren einheimischen Thujagewächsen, die wir als Hecken kennen, hat er nur wenig gemein. Beide gehören zwar zur selben Familie, haben aber eine andere Gattung. Genutzt wird das oft wunderschön gemaserte Wurzelholz des Sandarakbaumes, welches unter dem Namen Thuja-Maser gehandelt wird. Es ist ein hartes Holz von orangebraun bis schokoladenbrauner Färbung. Besonders attraktiv sind die feinen Maseraugen. DaS Holz, lässt sich angenehm verarbeiten und hat einen sehr aromatischen typischen nadelholzartigen Duft.

Gruß Dirk

Vielen Dank für die Info.
Thujagewächse sind aber natürlich nicht heimisch. Meintest du wahrscheinlich auch nicht.

Grüße

Nacanina

Stimmt, ich meinte die Thujen die hier seit Jahrhunderten eingebürgert wurden und in jeden Garten und Park stehen, in meinen Garten übrigens seit einen Jahr nicht mehr. Noch schlimmer finde ich nur noch die Thujen Hecken.
Es gab 2 solcher 15m Monster die ich mit dem Haus erworben habe, sie fielen meiner Kettensäge zum Opfer, so wie 5 von 6
Eiben von denen leider nichts Bogentauglich war.
Gruß Dirk

Noch ein Wort zu dem Messer:
sehr elegant und sehr schön!
Hätte ich auch gerne in der Küche.
Ich muss da leider mit einem alten, rostigen Gottlieb Hammesfahr vorlieb nehmen.

Grüße

Nacanina

Hallo zusammen,

erst mal Danke für die positiven Rückmeldungen. Zur Thuja bzw. Thuja Maserholz hat Heidjer alles gesagt, ich hätte das nicht besser gekonnt.

Das Holz ist nicht stabilisiert und glänzt so schön weil sich Thuja gut bearbeiten und polieren lässt. Allerdings lässt sich Thuja nur sehr Materialaufwändig schleifen. Das Holz ist recht "ölig" und Schleifpapier, egal welcher Körnung, setzt sich sofort zu und man verbraucht dadurch recht viel

Ick kam gestern Abend von einer 4-tägigen Toskanareise zurück. Wir waren eine Gruppe von 20 Personen und haben an einem Abend selbst gekocht. Für sowas sind meine Messer immer dabei.

Hier ein Paar Bilder


"Carpaccio" Fiorentino am offenen Feuer gegrillt. (Nein ich war hier nicht der Koch)

Grüße

Roland