Bogenmesser

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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bulletknives
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Bogenmesser

Beitrag von bulletknives » 22.10.2014, 23:25

Ich denke an einem Messer für Bogenschützen rum, der erste Entwurf ist fertig.
Geschmäcker sind verschieden, dennoch meine Frage an Euch, wie sähe Euer optimales Messer dass Ihr beim Bogenschießen dabei habt aus?
Gruß aus der Schmiede

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Rado
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Re: Bogenmesser

Beitrag von Rado » 23.10.2014, 00:20

Ein schmaler Stemmbeitel um Pfeile aus Bäumen zu holen. Der kann ein wenig Brechstangenverwendung besser ab als klassische Messer. Und man richtet dabei in der Regel weniger Schaden an der Rinde an als mit einem Messer welches beim Freiwackeln mehr als nötig die Umgebung zerschneidet.
Dazu ein kleines Puukko für eigentliche Messeraufgaben,
die bei mir beim roven aber stets seltener anfielen als Pfeile aus Bäumen zu holen.

Sateless
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Re: Bogenmesser

Beitrag von Sateless » 23.10.2014, 07:41

Ich hab ein kurzes Messer mit Sägeschliff, zum Portionieren des mitgebrachten Essens dabei. Ich denke, dieses Design ist schon recht ausgereift. Fürs Pfeile puhlen habe ich auch einen schmalen Stemmbeitel und eine Zange.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: Bogenmesser

Beitrag von apaloosa » 23.10.2014, 08:57

Mein Favorit:
Länge 25 cm
durchgehende Klinge, 3 mm stark
Messer.jpg
Messer.jpg (11.12 KiB) 7539 mal betrachtet

Damit kannst Du puhlen, Wurst schneiden...... und event. einen Bogen schnitzen ;)

VG
Harald

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Morten
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Re: Bogenmesser

Beitrag von Morten » 23.10.2014, 10:45

Eine stabile Klinge zum hebeln,
am Griff ein breiter Schlagknauf zum klopfen mit Handfläche... ::)
;)

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Re: Bogenmesser

Beitrag von bulletknives » 23.10.2014, 15:24

Na ich dachte schon an etwas mehr als 3 mm, grad wegen dem Hebeln, wobei das auf den Stahl und die Wärmebehandlung ankommt.
Hinterer Griffabschluss wird rund und kräftig, du Spitze is fast wie ein Schraubenzieher geformt, soweit passt mein Entwurf also.
Als Griffholz wollte ich Eibe nehmen. Oder halt was künstliches... Beim Stahl hatte ich an Federstahl bzw. C60 gedacht.

Danke für Eure Meinungen.
Gruß aus der Schmiede

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.10.2014, 18:10

ne recht kleine Kombizange nehme ich mit. Freimeißeln mußte ich meine Spitzen noch nie, Historypoints von Tophat.
Beim Bogenschießen habe ich mein Messer noch nie gebraucht/vermißt
100_0972.JPG

Das kleine Teil an meiner rechten Seite, wo mna den Griff sehen kann. Gesamtlänge 45 cm, 8mm Rücken

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Squid (✝) » 23.10.2014, 18:19

E gibt so ein Ding, angeblich speziell für den Bogenschützen im Wald.
Is bannich teuer und auch in Funktionalität und Design durchaus umstritten.

"Wild Steer" heisst die Firma und eine Schraubenzieherspitze hat das Ding auch.

Ich bevorzuge für die genannten Zwecke ein modifiziertes österreichisches Militärmesser (Glock 78) ohne Sägerücken und mit umgeschliffener (verkürzter) Spitze zum Hebeln sowie Holzgriff und Lederscheide. Das Dingen ist fast 5 mm stark - da bricht gar nichts beim Hebeln und Wurst kann man damit auch noch schneiden.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bogenmesser

Beitrag von bulletknives » 23.10.2014, 23:49

Das Wildsteer kann ich, finde ich von der Idee her gut, ist aber recht teuer für ein Serienmesser. Ob es kann was es verspricht kann ich nicht beurteilen.
Gruß aus der Schmiede

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Re: Bogenmesser

Beitrag von bulletknives » 01.11.2014, 01:54

Hier endlich mal derEntwurf zum begutachten und kritisieren:

Bild
Gruß aus der Schmiede

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Bear Power » 01.11.2014, 08:07

Ich benutze ein Böker Magnum Survivor!
Bin auch seeeehr damit zufrieden, nur die Spitze würde ich mir etwas runder wünschen.
etwa so wie das von Apaloosa. Nur wegen der Optik!

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Squid (✝) » 01.11.2014, 19:51

Monument mal. Der scharfe Bereich soll auf dieses "Karo" reduziert sein???
Meiner Meinung nach ist das unzureichend bis unsinnig.
Ein Messer muss auf voller Länge scharf sein, nicht in bestimmten Bereichen. Ich mag z. B. auch diese anteiligen Sägeschliffe nicht.
Aber hier muss die Stärke der "Schraubenzieherspitze" aus dem Rücken kommen. Die Klinge muss bis vorne hin komplett ausgeschliffen sein! Grenze des Schliffs ist der "Schraubenzieher" an sich (schwarz).

Etwa so:
14148025694721ae.jpg



Ich habe da noch so ein verunglücktes Fragezeichen in son Loch gesetzt: Wozu ist dieses "Loch" in der Klinge?
Wenn da ein Finger rein soll, darf es natürlich nicht scharf sein.
Wenn es zum schön sein da ist, OK, aber Design darf nicht Funktion töten.
Wenn es keine Bedeutung hat: Dann weg damit und vom Fingerschutz aus ein harmonischer Übergang ohne Loch (rot) und bis zum Fingerschutz hin angeschliffen.
Denn wenn du mich fragst: Diese Kante (grün) ist Blödsinn. Damit bleibt man dauernd hängen und kann sicherlich kaum einen sauberen langen Schnitt durchführen.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 01.11.2014, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Rado » 01.11.2014, 20:12

Ich kenne das von finnischen Leuku-Messern, dass man machmal an verschiedenen Stellen unterschiedliche Anschliffe für unterschiedliche Zwecke hat. Ein flacher Skandischliff ist toll in Sachen Schärfe und Nachschleifen, beim Holz oder gar Knochenhacken aber empfindlich etc. deshalb sind manche Stellen ballig geschliffen.
http://3.bp.blogspot.com/-g2ss-VJxbvo/T01Vs6gpzaI/AAAAAAAACMw/9Oy4N4AIE-g/s1600/JR+leuku+blogiin+CR.jpg
Ich finds auch nicht unbedingt schön, aber wers lieber nützlich will.

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Re: Bogenmesser

Beitrag von Squid (✝) » 01.11.2014, 20:48

Verstehe.
Es gab ja auch die Fehlschärfe bei Schwertern.
Aber hier haben wir es doch mit einem Messer zu tun, das für heutige Bogenschüzten gedacht ist.
Und das muss beim Roven und auffem Parcours zwei ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

Zum einen muss es eine Schneide haben, die Wurst und Käse schneidet und mit der man Butter auffe Stulle schmieren kann.
Die Schneide muss außerdem noch gelegentlich mal Pfeilreste glatt schneiden, Sehnengarn kappen, etwas Glasfaser oder Holz abschaben, vielleicht noch mal Späne für ein Feuerchen schneiden. Im schlimmsten Falle muss es mal Draht schneiden.
So weit so gut: Solche Klingen gibt es.

Und nun muss das Ding auch noch dem speziellen Anspruch "Bogen im Wald" genügen. Und das zieht einen recht robusten Umgang mit der Spitze nach sich, weil Pfeile aus Holz gehebelt werden sollen..
Eine Tantoklinge bricht sofort, eine Bowieklinge bald und eine gerundete Klinge hat keinen praktischen Sinn. Also muss hier diese "Schraubenzieherspitze" her. Und die darf den ersten Einsatzbereich nur so weit einschränken, wie es eben nötig ist. Unterschiedliche Schärfeprofile machen hier keinen Sinn. Die Stärke des "Schraubenziehers muss aber aus dem Rücken (hier im Gespräch um die 4 mm) kommen, sonst macht die Klinge den Spaß nicht wirklich schnittig mit.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Bogenmesser

Beitrag von killerkarpfen » 02.11.2014, 19:08

Mein Messer war mal eine Raspel. Das habe ich speziell als Bogenmesser geschmiedet und musste drei wichtige Bedingungen erfüllen. Pfeilspitzen aus einem Baum puhlen, Brot und Wurst schneiden und dem damaligen Waffengesetz entsprechen.
(Letzteres hat man bei uns in Helvetien bezüglich Messern zum Glück wieder abgeschafft! ;) )

Der Stahl ist nicht gehärtet. Dadurch bricht es beim heaushebeln einer Pfeilspitze nicht ab. Die Klinge kann sich verbiegen, aber in diesem Fall auch wieder kalt gerichtet werden.
Die Klinge ist mit einer starken Angel in der Abschlussplatte vernietet. Der Griff selbst ist aus einer Gabelung eines Hirschgeweihs ausgeschnitten. Auf die grosse Abschlussplatte kann mit dem Handballen ohne Schmerzen draufgehauen werden.
Die Parierstange die vordere Griffplatte ist mit Hartlot auf die Klinge gelötet
Einzig die Schnitthaltigkeit hält nicht all zu lange an. Mit einem geeigneten Abziehstein ist sie aber im Nu wieder scharf wie eine Rasierklinge.

Zugegeben Q+D aber das Messer ist mir so ans Herz gewachsen, da mache ich nichts mehr dran ...
Dateianhänge
m1.JPG

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