Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Hallo Messermacher
Auch dieses Messer ist ein Langzeitprojekt. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern wann ich es begonnen habe. Drei Jahre ist es bestimmt her, es können auch vier Jahre sein. Die Klinge lag die ganze Zeit, eingespannt in meiner Feilführung, irgendwo in meiner Werkstatt rum. Mal ist sie weiter nach links mal wieder nach rechts gewandert. Ich hatte am Anfang auch eine Skizze wie ich das Messer bauen will. Dann hat der Entwurf mich nicht mehr angesprochen ich hab wieder überlegt, verworfen, die Klinge wieder weg gelegt. Am Ende ist wohl ein ganz anderes Messer entstanden als ursprünglich geplant. Da dies aber keine Auftragsarbeit ist, ist das auch gut so.
Dieses Frühjahr kam dann der Entschluss, ich mach aus der Klinge jetzt ein Messer draus oder ich werfe das Teil in den Schrott. Nun ich bin gebürtiger Schwabe, da fällt es mir dann doch schwer das wegzuwerfen.
Die ist Klinge im Lehmmantel differentiell gehärtet. Die Härtelinie ist jetzt nicht so aufregend geworden, ich hab das zum ersten mal gemacht, die Härtelinie ist sichtbar und somit bin ich dann doch zufrieden damit. Geätzt habe ich mit Zitronensäure und die letzte Politur mit Eisenoxydpulver gemacht.
Die Zwinge wollte ich eigentlich aufwendiger ausführen z.B. als Sandwich aus Bronze und Neusilber habe mich dann aber doch dagegen entschieden.
Der Griff ist aus stabilisiertem Birnenholz der Pin ebenfalls aus Bronze.
Eine einfache Steckscheide hab ich auch noch genäht.
Hier die Daten:
Stahl: 1.1221 oder CK60
Griff: Stabilisiertes Birnenholz, Bronze
Gesamtlänge: 235 mm
Klingenlänge: 120 mm, 110 mm scharf
Klingendicke: 2,9 mm
Gewicht: 140 / 193 g
Danke fürs schauen, Kritik und Anregungen wie immer erwünscht.
Gruß
Roland
Auch dieses Messer ist ein Langzeitprojekt. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern wann ich es begonnen habe. Drei Jahre ist es bestimmt her, es können auch vier Jahre sein. Die Klinge lag die ganze Zeit, eingespannt in meiner Feilführung, irgendwo in meiner Werkstatt rum. Mal ist sie weiter nach links mal wieder nach rechts gewandert. Ich hatte am Anfang auch eine Skizze wie ich das Messer bauen will. Dann hat der Entwurf mich nicht mehr angesprochen ich hab wieder überlegt, verworfen, die Klinge wieder weg gelegt. Am Ende ist wohl ein ganz anderes Messer entstanden als ursprünglich geplant. Da dies aber keine Auftragsarbeit ist, ist das auch gut so.
Dieses Frühjahr kam dann der Entschluss, ich mach aus der Klinge jetzt ein Messer draus oder ich werfe das Teil in den Schrott. Nun ich bin gebürtiger Schwabe, da fällt es mir dann doch schwer das wegzuwerfen.
Die ist Klinge im Lehmmantel differentiell gehärtet. Die Härtelinie ist jetzt nicht so aufregend geworden, ich hab das zum ersten mal gemacht, die Härtelinie ist sichtbar und somit bin ich dann doch zufrieden damit. Geätzt habe ich mit Zitronensäure und die letzte Politur mit Eisenoxydpulver gemacht.
Die Zwinge wollte ich eigentlich aufwendiger ausführen z.B. als Sandwich aus Bronze und Neusilber habe mich dann aber doch dagegen entschieden.
Der Griff ist aus stabilisiertem Birnenholz der Pin ebenfalls aus Bronze.
Eine einfache Steckscheide hab ich auch noch genäht.
Hier die Daten:
Stahl: 1.1221 oder CK60
Griff: Stabilisiertes Birnenholz, Bronze
Gesamtlänge: 235 mm
Klingenlänge: 120 mm, 110 mm scharf
Klingendicke: 2,9 mm
Gewicht: 140 / 193 g
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Rundherum ein schöner Anblick. Klasse!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Gefällt mir auch sehr gut, schön clean und funktional.
Ist das Bronzeteil angelötet? Der Übergang sieht spitze aus.
Und Bohrerbild wäre auch interessant
Ich baue auch gelegentlich kleine Spitzbohrer, z.B. zum Bohren von Perlen oder sonst irgendwelchem harten Zeug. Mit denen muss ich aber selten tief rein.
Und ja, ich bin momentan etwas aktiver im Messerbau ...hauptsächlich bin ich aber aktiver im Zeigen. Ich hab' ja sicher 2 Jahre gar nicht gepostet und hab' hier also noch Rückstau an angezeigten Arbeiten.
Schön langsam komme ich aber an den Punkt, dass ich tatsächlich etwas bauen müsste, um halbwegs fertige Messer zu zeigen...
Gruss,
Mark
Ist das Bronzeteil angelötet? Der Übergang sieht spitze aus.
Und Bohrerbild wäre auch interessant
Ich baue auch gelegentlich kleine Spitzbohrer, z.B. zum Bohren von Perlen oder sonst irgendwelchem harten Zeug. Mit denen muss ich aber selten tief rein.
Und ja, ich bin momentan etwas aktiver im Messerbau ...hauptsächlich bin ich aber aktiver im Zeigen. Ich hab' ja sicher 2 Jahre gar nicht gepostet und hab' hier also noch Rückstau an angezeigten Arbeiten.
Schön langsam komme ich aber an den Punkt, dass ich tatsächlich etwas bauen müsste, um halbwegs fertige Messer zu zeigen...
Gruss,
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Gut gesehen Mark. Bei meinen Steckerlmessern verlöte ich mittlerweile den Handschutz (wenn aus Metall) immer. Selbst eine sauber gearbeitet Passung hat einen Spalt der Feuchtigkeit anzieht. Sauber arbeiten muss man hier trotzdem, ein großer Lötspalt würde stören. Epoxy will ich nicht nicht nehmen.
Gruß
Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Das gefällt mir wirklich sehr, der Übergang ist perfekt. Sowohl handwerklich als auch ästhetisch!
Fall down seven times, stand up eight.
Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Piekfeine Arbeit! Und die Lötfuge ist sehr sauber nicht sichtbar!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Gefällt mir gut, so was fehlt noch in meiner Sammlung.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Das sind wirklich sehr schöne Messer. Ich beneide ja immer die Menschen, die so etwas können
Nec aspera terrent
Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Fantastisch was hier alles gezeigt wird, Hut ab !!!
Mark, vor allem Deine kunstvollen Zwingen sind beneidenswert ... ob ich mal nach Modellwachs "googlen" sollte ? Nee, alles kann man einfach nicht machen, irgendwann ist Ende der Fahnenstange ! Wobei, hmm, Giessand hätten die auch im Angebot ...
Bei mir geht im Moment gar nix, weil ...
a) kuriere ich Brandwunden an der rechten Hand,
b) wir ziehen um und meine Werkstatt ist bereits ausgemistet und teilweise verpackt.
Aber wie auch immer, ich freue mich mega aufs neue Domizil - 1 Schuppen und 2 separate Räume und somit endlich einen staubfreien Raum für die Lederarbeiten.
Mark, vor allem Deine kunstvollen Zwingen sind beneidenswert ... ob ich mal nach Modellwachs "googlen" sollte ? Nee, alles kann man einfach nicht machen, irgendwann ist Ende der Fahnenstange ! Wobei, hmm, Giessand hätten die auch im Angebot ...
Bei mir geht im Moment gar nix, weil ...
a) kuriere ich Brandwunden an der rechten Hand,
b) wir ziehen um und meine Werkstatt ist bereits ausgemistet und teilweise verpackt.
Aber wie auch immer, ich freue mich mega aufs neue Domizil - 1 Schuppen und 2 separate Räume und somit endlich einen staubfreien Raum für die Lederarbeiten.
Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Na, dann wünsch' ich Dir erst mal einen stressfreien Umzug.
Bei den Zwingen mache ich persönlich das Modell übrigens immer in Metall. Das Abformen und Giessen erlaubt mir lediglich meine Arbeit zu vervielfältigen, ohne jedes mal alles von Hand machen zu müssen.
Wachsmodelle mache ich nur höchst selten - kann man aber natürlich auch. Die gängigen Wachse für Schmuckguss sind allerdings nicht wirklich formbar. In aller Regel sind es Blöcke, Stangen oder Rohre, die in Form gefeilt, gefräst oder geschnitzt werden. Knetbare Wachse, die man modellieren kann, gibt es, sind aber weniger gängig.
Wenn Du aber mal in experimentierfreudiger Stimmung bist, dann google mal "Ferris Wachs". Ferris ist der gängigste Hersteller für Knet- und schnitzbare Wachse in allen Formen und Härtegraden.
Und zum Wachs brauchst Du dann den Begriff "Feingiesserei". Feingiessereien sind, wie der Name schon sagt, Giessereien für feine Arbeiten - also Gussteile im Gramm-Bereich, nicht Motorblöcke und Kirchenglocken.
In und um Pforzheim gibt es eine grössere Ansammlung von Feingiessereien die Dir Wachsmodelle giessen können, oder auch ein Modell, egal welcher Art, abformen und Abgüsse liefern.
Viele dieser Giessereien können übrigens auch CAD Dateien als Guss umsetzen. Die plotten dann Wachsmodelle nach der Datei aus und giessen diese.
Hauptsächlich giessen gerade die Pforzheimer Giessereien natürlich in Edelmetallen, nicht alle giessen in "unecht" - sprich Eisen, Edelstahl, Bronze, Neusilber, Messing usw. Da muss man evtl etwas herumfragen (oder mich per PN).
@KnechtKarl
Gruselig aber Cool
Dem möchte man nicht in der dunklen Gasse begegnen.
Gruss,
Mark
Bei den Zwingen mache ich persönlich das Modell übrigens immer in Metall. Das Abformen und Giessen erlaubt mir lediglich meine Arbeit zu vervielfältigen, ohne jedes mal alles von Hand machen zu müssen.
Wachsmodelle mache ich nur höchst selten - kann man aber natürlich auch. Die gängigen Wachse für Schmuckguss sind allerdings nicht wirklich formbar. In aller Regel sind es Blöcke, Stangen oder Rohre, die in Form gefeilt, gefräst oder geschnitzt werden. Knetbare Wachse, die man modellieren kann, gibt es, sind aber weniger gängig.
Wenn Du aber mal in experimentierfreudiger Stimmung bist, dann google mal "Ferris Wachs". Ferris ist der gängigste Hersteller für Knet- und schnitzbare Wachse in allen Formen und Härtegraden.
Und zum Wachs brauchst Du dann den Begriff "Feingiesserei". Feingiessereien sind, wie der Name schon sagt, Giessereien für feine Arbeiten - also Gussteile im Gramm-Bereich, nicht Motorblöcke und Kirchenglocken.
In und um Pforzheim gibt es eine grössere Ansammlung von Feingiessereien die Dir Wachsmodelle giessen können, oder auch ein Modell, egal welcher Art, abformen und Abgüsse liefern.
Viele dieser Giessereien können übrigens auch CAD Dateien als Guss umsetzen. Die plotten dann Wachsmodelle nach der Datei aus und giessen diese.
Hauptsächlich giessen gerade die Pforzheimer Giessereien natürlich in Edelmetallen, nicht alle giessen in "unecht" - sprich Eisen, Edelstahl, Bronze, Neusilber, Messing usw. Da muss man evtl etwas herumfragen (oder mich per PN).
@KnechtKarl
Gruselig aber Cool
Dem möchte man nicht in der dunklen Gasse begegnen.
Gruss,
Mark
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Hallo Messerbauer,
Letztes Jahr habe ich für einen Freund meines Sohns ein Serbisches Küchenmesser gebaut.
Mitte Juli kam dann mein Sohnemann auf mich zu: „Ein Freund von uns heiratet und wir wollen ihm so ein Messer schenken. Bekommst Du das bis Ende August hin?“
Nun ja als Vater will man seinen Sohn ja nicht hängen lassen und so hab ich mich gleich ans Werk gemacht. Eine Klinge dieser Größe härte ich nicht selbst, ich habe nur eine kleine Gasesse. Ich habe die Klinge bei Fr. Borger auf 59 HRC härten lassen.
Als Stahl habe ich SB1+ verwendet, ich ein Platte für diese Größe in meinem Bestand. Und für Küchenmesser ist der Stahl eh meine erste Wahl.
Die Oberfläche habe ich bewusst so gelassen wie sie ist, mit Walzhaut, Poren und allen Kratzern. Den Bereich der Schneide habe ich allerdings bis K600 geschliffen.
Das Griffholz hat mein Sohn ausgewählt und sich für den gestockten Goldregen entschieden. Das Stück habe ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen und stabilisiert.
Zur Aufbewahrung hat das Messer noch eine Scheide bekommen
Mir wäre so ein Messer immer noch zu schwer, aber ich weis dass der Beschenkte dieses Messer mag.
Hier die Daten
Stahl: SB1+
Griff: Stabilisierter, gestockter Goldregen und Edelstahl Nieten
Länge: 300 mm
Klingenlänge: 185 mm
Dicke: 3,5 mm
Gewicht: 498 g / 554 g mit Scheide
Ich hoffe es gefällt, Kritik, Kommentare und Anregungen wie immer erwünscht.
Danke fürs Schauen
Gruß
Roland
Letztes Jahr habe ich für einen Freund meines Sohns ein Serbisches Küchenmesser gebaut.
Mitte Juli kam dann mein Sohnemann auf mich zu: „Ein Freund von uns heiratet und wir wollen ihm so ein Messer schenken. Bekommst Du das bis Ende August hin?“
Nun ja als Vater will man seinen Sohn ja nicht hängen lassen und so hab ich mich gleich ans Werk gemacht. Eine Klinge dieser Größe härte ich nicht selbst, ich habe nur eine kleine Gasesse. Ich habe die Klinge bei Fr. Borger auf 59 HRC härten lassen.
Als Stahl habe ich SB1+ verwendet, ich ein Platte für diese Größe in meinem Bestand. Und für Küchenmesser ist der Stahl eh meine erste Wahl.
Die Oberfläche habe ich bewusst so gelassen wie sie ist, mit Walzhaut, Poren und allen Kratzern. Den Bereich der Schneide habe ich allerdings bis K600 geschliffen.
Das Griffholz hat mein Sohn ausgewählt und sich für den gestockten Goldregen entschieden. Das Stück habe ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen und stabilisiert.
Zur Aufbewahrung hat das Messer noch eine Scheide bekommen
Mir wäre so ein Messer immer noch zu schwer, aber ich weis dass der Beschenkte dieses Messer mag.
Hier die Daten
Stahl: SB1+
Griff: Stabilisierter, gestockter Goldregen und Edelstahl Nieten
Länge: 300 mm
Klingenlänge: 185 mm
Dicke: 3,5 mm
Gewicht: 498 g / 554 g mit Scheide
Ich hoffe es gefällt, Kritik, Kommentare und Anregungen wie immer erwünscht.
Danke fürs Schauen
Gruß
Roland
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo
- Ancora Imparo
Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)
Sieht klasse aus
Wäre echt mal interessant zu wissen, wo diese Sonderformen her kommen, bzw wie sich so etwas regional derart etabliert, dass ein stehender Begriff draus wird. Mir war das serbische Küchenmesser nämlich keiner. Dann hab' ich es gegoogelt, und siehe da...
Das Detailbild vom Goldregen auf Hirschhorn ist auch interessant. Irre, dass das fast identisch rüber kommt.
Gruss,
Mark
Wäre echt mal interessant zu wissen, wo diese Sonderformen her kommen, bzw wie sich so etwas regional derart etabliert, dass ein stehender Begriff draus wird. Mir war das serbische Küchenmesser nämlich keiner. Dann hab' ich es gegoogelt, und siehe da...
Das Detailbild vom Goldregen auf Hirschhorn ist auch interessant. Irre, dass das fast identisch rüber kommt.
Gruss,
Mark
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