Damaszieren- Weshalb Damaszener Stahl?

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
Bernhard Langbogen

Re: Damaszieren- Weshalb Damaszener Stahl?

Beitrag von Bernhard Langbogen » 17.06.2008, 19:53

Also die Sache mit den Meteroiten und deren Verwendung ist aus der Erinnerung aus einer Vorlesung und da kam der Prof. eben vom Widmannstättschen Gefüge zu den lieben Meteoriten und deren Verwendung als Damast


Frag mal den lieben Prof. woher er das hat.

Bernhard

PS:Ein Gefüge in Widmannstättenscher Anordnung ist spröder als ein z.B. normal ausgebildetes Ferrit-Perlit Gefüge oder ein perlitisches Gefüge mit Korngrenzenzementit.
Zuletzt geändert von Bernhard Langbogen am 17.06.2008, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

jerryhill
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Re: Damaszieren- Weshalb Damaszener Stahl?

Beitrag von jerryhill » 17.06.2008, 19:59

Mir ist gerade eingefallen, daß ich mal gelesen habe, es seien germanische Schwerter gefunden worden, bei denen die Mittellage aus minderwertigem Rennofenstahl mit hochwertigen Damastplatinen versehen waren. Vielleicht haben sie Beutewaffen von hochgestellten Römern umgearbeitet, die ihnen zu kurz waren, und daraus die Platinen gezogen. Es ging dann offensichtlich vorrangig um die unbestreitbare Schönheit des Damaststahls. Möglich war ihnen das Aufschweißen sicher. Ich habe auch mal einem befreundeten Mittelalterschmied als Zuschläger bei ersten Damaszierversuchen geholfen. Er verwendete Sand statt Borax (davon hörten wir erst später). Die Fehlerquote beim Schweißen war halt wesentlich höher als mit Borax, aber es kamen auch brauchbare Stücke dabei heraus.
lg,jerryhill
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Alamannic_Michael
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Re: Damaszieren- Weshalb Damaszener Stahl?

Beitrag von Alamannic_Michael » 17.06.2008, 22:47

Bernhard Langbogen hat geschrieben:
Also die Sache mit den Meteroiten und deren Verwendung ist aus der Erinnerung aus einer Vorlesung und da kam der Prof. eben vom Widmannstättschen Gefüge zu den lieben Meteoriten und deren Verwendung als Damast


Frag mal den lieben Prof. woher er das hat.

Bernhard

PS:Ein Gefüge in Widmannstättenscher Anordnung ist spröder als ein z.B. normal ausgebildetes Ferrit-Perlit Gefüge oder ein perlitisches Gefüge mit Korngrenzenzementit.


Ja ja...der Fehler ist nur bei anderen zu suchen...ich weiß...wie gesagt ich hab aus der Erinnerung gesprochen was Fehler zulässt...

Und das ein Widmannstättsches Gefüge spröder ist als feinkörniger Ferrit Perlit ist mir ebenfalls klar...ich weiß nicht ob du dir die Mühe gemacht hast das andere zu lesen was ich vorhin "verzapft" habe, oder ob  das XXX *durchatmen, ruhig bleiben* (mal nebenbei mich würde interessieren welche Stellung du in dem tollen Konzern einnimmst intern per IM nur mal sehen ob meine Einschätzung stimmt)

Ich habe ja zugegeben, dass es durchaus sein kann dass ich mich mit dem umschmieden irre...dass eben der Nickelgehalt des Meteroiteneisens für das Damastschmieden interessant ist. Dafür spricht, dass auch heute noch nickelhaltige Stähle beim Damastschmieden eingesetzt werden.

Als Beispiel sei der X45NiCrMo4 genannt. Ja Meteoriteneisen hat rund 8% Nickel...ich sagte ja evtl.  "strecken" des Meteoriteneisens mit normalem Eisen.

Und zu dem von dir zitierten Satz. Der Prof. erzählte vom Widmannstättschen Gefüge, kam zum Thema Meteoriten und kam von Meteoriten zu deren Verwendung bei der frühen Herstellung von Damast.

Das Umschmieden kam von mir. Gedankengang: Meteorit in kleine Bruchstücke zerschlagen und wie beim Feuerverschweißen von Tamahagame zu Metallplatten ausschmieden. Dann der Gedankenfehler mit dem Entmischen...geb ich zu...
Aber wenn ich dieses hoch nickelhaltige Eisen evtl. aufkohle, oder es direkt mit nem Stahl zu nem Packet verschweiße und daraus nen Damast herstelle, dann könnte das ne gute Klinge geben.

Was mich hier nur etwas ansäuert ist diese snobistische Haltung..."ich hab Recht" ohne das mit irgendwelchen Quellen oder sonst irgendwas zu untermauern...einfach was postulieren und als Beleg dafür anzusetzen, dass man ein ganz Toller ist...

Klingt jetzt böser und persönlicher als es gemeint ist...aber ich kenn solche Leute...in manchen Bereichen der Maschbau Ingenieure  sind sie reichlich vertreten...ich sprech da aus Erfahrung...

'Tschuldigung für mich zählen weder Namen, noch Titel, noch ne Anstellung in irgendeinem Konzern oder sonst etwas...ich hab Leute von Großkonzernen kennengelernt...ganz tolle Hechte angeblich...und die hatten null Ahnung...konnten die aber glaubhaft vertreten. Anstatt wissenschaftlich zu belegen haben die mit tollen Ausdrücken und Bildern rein gar nix gesagt...sah aber gut aus...
Linke Reihe jede nur ein Kreuz!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. (Winston Churchill)

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tyron
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Re: Damaszieren- Weshalb Damaszener Stahl?

Beitrag von tyron » 18.06.2008, 07:38

nur mal so zum einwerfen:

aber könnte man bei der debatte nicht bei den fakten bleiben?

a) häufigkeit der funde damaszierter gegenstände
b) gebiete der funde
c) materialanalysen der funde

sollte doch eher klären wo warum und eventuell auch wie die fundstücke zu begründen sind, als das nachschlagewerkumsichwerfen ohne jegliche quelle und sonstige bergündung.

ist für mich als laien jedenfalls logischer sich an die von jedem mit geld zu besuchenden fundstücke zu halten, als eine debatte zu verfolgen, die auf hörensagen, gerüchteverbreiterei, irrglauben und anderem unsinn basiert.

das ist jedenfalls der eindruck, der bei den meisten debatten entsteht die sich um mehrschichtige themen drehen und vom eigentlichen sinn der diskussion sehr interessant erscheinen. also nix persönliches sondern eher eine wiedermal enttäuschte debattenverfolgung.

gruß
tyron

PS: so als ironischer einwurf zum absurditätsbeweis der meisten debattenverläufe beim thema damaszenerstahl:
"damasziert wurde ja nur umd as folgende ergebnis zu erzielen: extrem leicht, weil janciht aus so schwerem metall, in sich verknotbar und dabei nicht brechend, unzerstörbar und viiiiiieeeel besser als alles andere am markt, und wenn man will kann man damit steine ohne scharten zu bekommen zerschlagen...." derartigen unhaltbaren, undokumentierten und wissenschaftlich (inkl. Archäologie) Schwachsinn, ist leider allzuoft beim thema damast zu begegnen. Wäre quais gleichbedeutend bei ähnlicher begründung bögen aus stein zu bauen
Zuletzt geändert von tyron am 18.06.2008, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.

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