Messerbau für Dummies

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
Harbardr
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mußt Du lesen ...

Beitrag von Harbardr » 21.05.2006, 17:55

... Eibenmann, das mit dem Tempern v. UHU-Endfest 300 wurde schon mehrfach beschrieben.

Aber auf ein Neues. :D
Die 10 Min. bei 100°C sind übrigens vollkommen ausreichend!
Die verwendeten Materialien, egal, ob Holz, Knochen, Horn, o. sonstig Zeuchs, nehmen dabei keinen Schaden.
Ausgenommen nasses, feuchtes Holz, das tut sich mit Rissbildung "bedanken". :-(

HolunderWunder
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hammerspuren

Beitrag von HolunderWunder » 22.05.2006, 10:35

@eibenmann: sieht deine klinge in etwa so aus?

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/12274/hammer.jpg]
Bild[/url]

ich find sowas genial, das hat doch was ursprüngliches ... ist übrigens ne klinge von ake lithén.

gruss,
thilo
Konfusius sagt: ich bin durcheinander :wacko :D

Nur eins ist glasklar: alle Bogensch?tzInnen sind Spanner 8-| :D

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Beitrag von Eibenmann » 22.05.2006, 12:37

Jep Holly die Klinge schaut so aus. Aber leider ist der werte Schmied mit dem Bandschleifer darübergefurzt und jetzt gibts so ne Mischung von glänzend - schwarz - Loch
das sieht irgendwie komisch aus. Hmm wie kann ich das erklären, es schaut so aus: Hammerspuren sind drin und noch schwarz. Jetzt kam der Bandschleifer ins Spiel, hat aber nicht die ganzen Einschläge weggeschliffen, sondern nur ne obere Schicht weggenommen. Digicam ist am Mittwoch bereit zum Abholen...Endlich! Dann kann ich mir diese Erklärerei sparen.:)
Bis dann!
Kevin
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Beitrag von HolunderWunder » 22.05.2006, 13:44

ich kanns mir schon vorstellen, kevin. naja, ist halt recht speziell, aber warum nicht ... zur not nimmst stahlwolle und eliminierst das schwarze in den vertiefungen auch noch ;-) wird dann aber kaum arbeit werden :D musst du wissen.

grusschenz,
thilo

ps.: sobald die lithén klinge hier ist werd ich mich wohl mal alleine ran trauen ...
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Radon
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Oberflächenbehandlung

Beitrag von Radon » 29.06.2006, 12:14

Hallo zusammen,

ich habe auch gerade mein erstes Messer mit einem Griff aus Palmholz in Arbeit. Der Griff ist jetzt fertig ausgearbeitet ind bis Körnung 240 geschliffen.

Wie geht's jetzt weiter?

Ich nehme mal an, dass das weitere Schleifen/Polieren darauf ankommt mit was ich den Griff öle/lackiere oder?

Welche Möglichkeiten gibe es denn da?
Bisher habe ich von Leinöl gehört (wo bekommt man das eigentlich her?).
Danish Oil wird wohl auch verwendet.
Gibt's noch andere Möglichkeiten?
Was würdet Ihr mit empfehlen?

Gruß
Radon

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Beitrag von Archiv » 29.06.2006, 12:25

Empfehlen würde ich Dir die Vorgehensweise, die so in etwa auch auf der Seite von Brisa beschrieben wird:

Mit bis zu 400er (wenn Du´s übertreiben willst auch 1000er;-)) Papier schleifen und mit unverdünntem Tungöl - gibt es bei Dick - behandeln. Nach dem Aushärten Carnauba- (oder einfach ein Fußbodenwachs) auftragen und zum Schluss Polieren.

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 29.06.2006, 12:25

Immer feiner werden mit der Körnung... entweder per Hand oder mit dem Schwingschleifer.

Du kannst bis zum 800er Schleifpapier (Naßschleifpapier für Lackarbeiten) weitergehen.

Wenn die Oberfläche schön glatt ist, mit Holzöl behandeln.

Von dem Öl wird das Holz noch mal ein bißchen "borstig". Darum nach dem Trocknen die aufgestellten Faserchen noch mal schleifen und wieder mit Holzöl drübergehen.

Für die Endpolitur habe ich mir eine Sisalscheibe für die Bohrmaschine gekauft, und einen Bohrmaschinenhalter (je ca. 17,- €). Damit bekomme ich einen wunderbaren Glanz auf Holz, Horn, Knochen und Leder.

Edit: da war der Jan schneller *lach
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thorstain
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RE: Oberflächenbehandlung

Beitrag von thorstain » 29.06.2006, 12:35

Original geschrieben von Radon
Bisher habe ich von Leinöl gehört (wo bekommt man das eigentlich her?).

In Deutschland leider etwas problematisch (meist nur in zu kleinen Fläschchen im Reformhaus oder in der Delikatessenabteilung vom Supermarkt). Wenn Du aber mal in Dänemark Urlaub machen solltest (oder jemanden kennst, der da hin kommt): da kriegst Du das Zeugs in so ziemlich jedem Baumarkt in Kanistern von 1, 5, 10, 20 und 25 Litern.

Harbardr
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halb so schlimm ...

Beitrag von Harbardr » 29.06.2006, 12:37

@Radon ... ich schleif bis max. 400er-Leinen u. behandle dann das Holz (entgegen der Aussage v. J.W.) zuerst mit einer 50/50 Lösung aus Tung-o. Leinöl u. reinem Terpentin. Dies zieht besser, sprich tiefer in das Holz!

Erst danach gehe ich mit ünverdünntem Öl ran, o. nehme das "CCL Knife Handle Oil" von Brisa (zu finden unter "Chemicals"), bzw. Danish Oil.

Je nach Messertyp (mitteleuropäisch, nordisch, modern, o. möglichst authentisch) also verschiedene Behandlungsmethoden, die sich dennoch recht ähnlich sind.

Wichtig ist auf jeden Fall, daß das Holz gut "entstaubt" wurde, da sonst die Poren zugesetzt sind u. dadurch das Holz weniger "Lebendig" erscheint/erscheinen kann.

Das "gute" Leinöl, wie auch Tungöl u. Terpentin gibt's bei Dick unter Oberflächenmittel, Öle, Wachse etc.

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Radon
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na das ging ja schnell...

Beitrag von Radon » 29.06.2006, 12:59

erstmal danke für die schnellen Antworten.
Ich werde dann mal versuchen was an Matrial zu bekommen.
Das Leinöl von den verschiedenen Versendern gibt`s ja leider nur in grösseren Kanistern. Ich glaube 5 Liter sind mit etwas zu viel. Ich geh dann mal ins Reformhaus :-)

Radon

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gerade im Möbelhaus gefunden...

Beitrag von Radon » 29.06.2006, 14:17

...Holzöl!
Bestehend aus Leinöl, Holzöl und "bleifreien Trocknungsstoffen". 500ml für knapp 4 €. Ist wohl ursprünglich für Gartenmöbel gedacht.
Was haltet Ihr davon?

Radon

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RE: gerade im Möbelhaus gefunden...

Beitrag von thorstain » 29.06.2006, 14:28

Original geschrieben von Radon
Bestehend aus Leinöl, Holzöl und "bleifreien Trocknungsstoffen".
...
Was haltet Ihr davon?

Wenn das Zeugs die Oberfläche versiegelt (sollte es eigentlich, weil leinölhaltig), sollte man das auch nehmen können. Die meisten dieser Öle sind allerdings nicht für eine Erstbehandlung gedacht - auch wenn man sie dafür benutzen kann. Also am Besten einfach mal ausprobieren (auf einem anderen Stück Holz) und schauen, was passiert.
Und nicht vergessen: wie bei allem leinölhaltigem Zeugs nicht ölgetränkte Lappen herumliegen lassen - der Kram ist ein prima Selbstzünder... also Vorsicht ;-)

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lesen tut helfen ...

Beitrag von Harbardr » 29.06.2006, 14:44

@Radon ... das Leinöl, wie auch die anderen Öle u. das Terpentin, tut's sehrwohl in 1 ltr.-Gebinden geben!
Wenn Du mal mit den Ölen gearbeitet hast, wirst Du schnell festtellen, daß 1 ltr. garnicht so viel ist, wie Du glauben magst.

Das Versiegeln des Holzes ist das Eine, das Andere ist das "Stabilisieren".
Dies tut das Lein- o. Tungöl, sprich das Holz nimmt das Öl auf, wodurch es (fast) nicht mehr arbeitet, bzw. witterungsbeständig wird.

Als Letztes KANN eine Versiegelung vorgenommen werden. Die Kredenzien hierfür sind mannigfaltig.
Ich nehme für die meisten meiner Messer ausschließlich Lein- o. Tungöl, zum Teil auch mit darin gelöstem Birkenpech.
Die Oberflächen sollten zwar ab u. an nachbehandelt werden (je nach Gebrauch), sind aber für den alltäglichen Gebrauch ausreichend geschützt.

Das mit der "Selbstentzündung" wird zwar etwas hochgespielt, sollte aber dennoch nicht außer Acht gelassen werden.

jaberwok

RE: lesen tut helfen ...

Beitrag von jaberwok » 29.06.2006, 15:47

Original geschrieben von Harbardr

Das mit der "Selbstentzündung" wird zwar etwas hochgespielt, sollte aber dennoch nicht außer Acht gelassen werden.



Nee! Ich hab das auch immer in den Bereich 'urban legends' getan, bis mir dann mal in der Garage der Mülleimer gebrannt hat...... 8-|

Das hat mich ziemlich auf Speed gebracht .....

Ich hab mir angewöhnt die Lappen in meinem Ofen termisch zu entsorgen.

thorstain
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RE: lesen tut helfen ...

Beitrag von thorstain » 29.06.2006, 15:51

Original geschrieben von Harbardr
Das mit der "Selbstentzündung" wird zwar etwas hochgespielt

Ich kann Dir gerne die Adresse eines netten Brandreferendars geben, der Dich vom Gegenteil überzeugen kann :D

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