Messer die 2. (Beiträge ab 28.7.2005)

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
Harbardr
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1151
Registriert: 06.08.2003, 23:46

regelrecht überschlagen...

Beitrag von Harbardr » 03.01.2006, 20:23

...tut ihr euch ja :D :D

@Rabe & St.Einmann ... seid ihr noch bei Trost? So viele tolle Messer auf einmal, das tut doch weh. :D :knuddel

Aber im Ernst, ihr habt da nur Schönes abgeliefert. Tun mir gefallen, eure Messerchen. :anbet :king :anbet

Macht ruhig weiter so u. ich kann getrost mein graues Haupt zur Ruhe betten. ;-)

Benutzeravatar
Ougenweide
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 93
Registriert: 04.06.2005, 23:36

Es macht Spaß ...

Beitrag von Ougenweide » 03.01.2006, 21:40

... Eure Neuzugänge zu bewundern.
@ Rabe und Steinmann: Da ist ein Messer schöner als das andere. :anbet

Rabe, willkommen im Kreise der Messervirus-Infizierten. Ich gehe davon aus, dass Dein nächstes Kunstwerk schon in Arbeit ist. :o
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky

Wittiko
Full Member
Full Member
Beiträge: 179
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Wittiko » 03.01.2006, 23:51

Steinmann,

richtig, kann mich jetzt erinnern, daß wir das Thema schon mal hatten. Aber wenn man es kaum sieht, lohnt der ganze Damast-Aufwand ja nicht ;). Habe mal Bilder von indonesischen "Opferklingen" gesehen, tiefgeätzt, bis es wie vermodertes Holz aussieht, toll.


Harbardr,

"die Geister, die ich rief" , hast Du nicht das erste Messerthema (34 Seiten ? ) hier aufgemacht? Und da Du ja auch mit Tips und Hilfe großzugig bist, mußt Du das steigende Niveau jetzt wohl ertragen, von wegen:

So viele tolle Messer auf einmal, das tut doch weh.


:D

Catwissel

Die Infektion geht weiter,

Beitrag von Catwissel » 04.01.2006, 15:35

mich hat`s auch erwischt,

hier ist mein erstes messer,

Griff = Eibe,aus einer Astgabel

Klinge= Frosts 100mm HighCarbon,

der Abschluß an der Klinge ist ein 50 Cent Stück.(Hatte grad genug Kleingeld)



Bild

Bild

Bild

Angrod
Full Member
Full Member
Beiträge: 132
Registriert: 27.01.2005, 16:29

Beitrag von Angrod » 04.01.2006, 17:16

hübsch! das leuchtet ja schon fast! womit hast du den griff behandelt?
liegt sicherlich nicht schlecht in der hand und ist auf jeden fall ein hingucker wegen der form.

BRIGID
Full Member
Full Member
Beiträge: 186
Registriert: 14.08.2004, 23:26

ihr seid toll

Beitrag von BRIGID » 04.01.2006, 17:20

das ist mit abstand
mein absoluter lieblingsthred
geworden.

obwohl ich mich an die messerbauerei
noch gar nicht ranngewagt habe,
meine schaffenskraft im moment nur im kopf abläuft,
oder ich mich noch mit anderen dingen beschäftigen muß -soll -tu,
freue ich mich immer wie eine schneekönigin :D :D :D
wenn ich beim einloggen messer die 2. sehe!




:anbet hochachtung das ist eine augenweide hier
,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,,?,?,
Wie vieles gibt es doch, was ich nicht noetig habe.
(Sokrates)
------------------------

Catwissel

Beitrag von Catwissel » 04.01.2006, 19:02

@ Angrod

es liegt super in der Hand,wie wenn der Ast für meine Hand gewachsen wäre.

Bis jetzt war da nur 400er Schleifvlies dran,möchte es gerne ölen,muss aber erst zu "es gibt immer was zu tun" :D und was besorgen.

Benutzeravatar
landogar
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 445
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE: ihr seid toll

Beitrag von landogar » 04.01.2006, 19:05

Original geschrieben von BRIGID
:anbet hochachtung das ist eine augenweide hier

zwar schreibt er sich anders, aber ab und zu ist er auch online :D und ist fleißig mit uns am basteln.

habt wirklich schöne messer wieder eingestellt.
prima, macht weiter so.

@ BRIGID : einfach versuchen, wird schon werden.
das sich eisere wäg, aber niemoals eisere waffe kreuzed
that our paths, but never cross our arms
att våra vägar, men aldrig över våra armar

Benutzeravatar
Ougenweide
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 93
Registriert: 04.06.2005, 23:36

Beitrag von Ougenweide » 04.01.2006, 21:21

Original geschrieben von BRIGID
das ist mit abstand
mein absoluter lieblingsthred
geworden.
...freue ich mich immer wie eine schneekönigin :D :D :D
wenn ich beim einloggen messer die 2. sehe!

@BRIGID: Ich kann Dir nur zustimmen. Dieser Thread lebt richtig. Der Messerbauvirus ist anscheinend hochansteckend.

Original geschrieben von Catwissel
mich hat`s auch erwischt, ...

@Catwissel: Willkommen auf der "Seuchenstation"! :o
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky

Broken Arrow
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 514
Registriert: 11.07.2004, 17:25

Ich nun auch

Beitrag von Broken Arrow » 04.01.2006, 22:28

Hi

Nachdem ich nun auch stolzer Besitzer einer schönen Messerklinge bin (an dieser Stelle nochmals Danke an den Spender) will ich mich nun auch mal versuchen.
Ich möchte an die Klinge einen Ebenholz mit Hickory verleimten Griff anbringen.
Der Griff soll das Messer an der Angel (so heisst das wohl) vollständig umschliessen, sodass der Rücken der Angel verschwindet.
Hierzu muss ein rechteckiges Loch in den Griff.
Wie macht man das?
Wird das Loch üblicherweise gebohrt und dann nachgefeilt oder gibt es da eine Technik wie es einfacher geht?
Nein ich will den Griff nicht unbedingt aufsägen und nachher wieder verleimen.
Welche Form hat die Angel üblicherweise?
Meine ist fast so breit wie das Messer selbst.
Soll ich die Angel schmäler schleifen?

Übrigens fänd ich es nicht schlecht, wenn es eine Anleitung zum Messerbau geben würde wie von Geomar ganz am Anfang des Threats vorgeschlagen wurde.

In der Hoffnung mich bald mit einem schönen Messer hier einreihen zu können.

Allen vorgestellten Messerbauern meinen Respekt

BA

ps. sollte der Beitrag hier am falschen Platze sein bitte verschieben
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

Harbardr
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1151
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Messerbauanleitungen ...

Beitrag von Harbardr » 05.01.2006, 08:20

...findest Du, findet ihr hier , unter Work Instructions, bei BRISA, mit den Themen (zum direkt klicken):


Diese Anleitungen sind gut u. komplex u. recht ausfühlich, daß es sich mitnichten lohnt sie neu zu "erfinden".
Eventuell eine Übersetzung, mit Zustimmung des Urhebers versteht sich, wäre zu überlegen.

Außerdem gibt es, wiein dieser "Abteilung" bereits mehrfach erwähnt, mehrere gute, lesenswerte Bücher zu diesem Thema.

Benutzeravatar
geomar
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1248
Registriert: 26.11.2003, 19:38

Ja, ja - das leidige Thema Messerbauanleitung...

Beitrag von geomar » 05.01.2006, 08:33

Jetzt werde ich wohl noch extra für dich die Anleitung mühsam zusammenbauen müssen, was... ;-)


Also - es gibt mehrere Anleitungen, man muss sie nur finden. :D

Entweder sucht man sich also im ersten Messerthread fusselig (die Suchfunktion hilft da leider nur begrenzt), oder wurstelt sich mit den vorhandenen Englischkenntnissen bei Brisa durch, oder schaut sich beide Messertrhead´s in aller Ruhe an und hält nach den zahlreich vorhandenen Tipps und Links Ausschau - viel Spass dabei. :lalala

Ich arbeite aber dann nächste Woche mal an einer Zusammenfassung... 8-)


@ Broken
Zu deinen Fragen kann ich dir nur meine Bauweise erklären, andere machen es eventuell etwas anders.

MEINE Klingen habe ich bisher immer von Dick gekauft (Dreilagen Kohlenstoffstahl), die Angel hat bei denen durchgängig eine Stärke von 3,1 mm und direkt an der Klinge eine Breite von ca. 1,3 cm. Dann läuft die Angel auf einer Länge von ca 12 cm auf eine Breite von ca. 0,5 cm zu.

Ich würde die Angel nicht auf voller Klingenbreite lassen (ausser, es ist eine sehr kleine Klinge), denn das Einarbeiten der Zwinge/Abschlussstück (also das Übergangsstück von der Klinge zum Griff, meistens aus Metall oder Horn, damit das Holz nicht so schnell angegriffen wird) wird dann etwas schwieriger, weil man noch genauer arbeiten muss und der Umfang des Griffes sollte deutlich größer als die Klingenbreite sein - ist aber auch Geschmackssache - bzw. hängt halt von der Größe des Messers und dessen Gebrauchsfunktion ab (für ein Messer, welches z.B. zum Hebeln benutzt werden soll, ist eine "starke" Angel sicherlich nicht von Nachteil)

Ich mache die Bohrungen mit einen 3mm Stahlbohrer und die Feinarbeiten entweder mit dem 3mm Fräsaufsatz meines Dremels oder mit dem Schlüsselfeilensatz - je nachdem, wie gut ich es schaffe, die Bohrungen driekt nebeneinander zu setzen.

Dabei länge ich die Angel so weit ab, dass sie nach ca. 5 cm in das Holz hinein ragt (Das ist ziemlich genau die "Arbeitslänge" des Fräsaufsatzes).

Den Durchbruch in Zwinge/Abschlussstück mache ich mit einem 2,5 mm Stahlbohrer (zwei bis drei Löcher nebeneinander und fräse dann mit dem 2,3mm Fräser vom Dremel das Längsloch grob in Form, das genaue einpassen der Angel erfolgt dann mit den Schlüsselfeilen.
(Hardbar hatte mal irgendwo geschrieben, dass man einen "guten" Messerbauer an der Passgenauigkeit des Überganges zwischen Klinge und Zwinge/Abschlussstück beurteilt)

Wenn ich ein Zwischenstück aus Geweih oder Horn verwende, dann wird die Lochung wie bei Zwinge/Abschlusstück gemacht - die Tiefe der Bohrung im Holzstück bleibt dann wie gehabt bei ca. 5 cm.

Auf der Angel bringe ich nach dem Ablängen noch beidseitig ein paar Schräge Vertiefungen ein (kurz einsägen) - das hat den Vorteil, dass das Harz in diese Rillen laufen kann und dann die Verbindung noch fester ist.

Mir ist noch an keinem Messer der Griff gebrochen - auch, wenn die Angel nur 5 cm in den Griff hineinragt.

@ all
Mich würde jetzt aber auch mal interessieren, wie es die Anderen so machen...
Ich überlege seit längerem, mir einen längeren 2,5mm Fräsbohrer zu kaufen, um die Bohrungen in das Holz etwas tiefer und genauer machen zu können.

Aber zum einem habe ich noch keinen längeren gefunden und zum anderen bin ich mir unsicher, ob diese Anschaffung überhaupt lohnt...

Also - wie mach IHR die Löcher?
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

Catwissel

Fräsbohrer

Beitrag von Catwissel » 05.01.2006, 09:15

@ geomar

das war mein erster Gedanke nach meinem ersten Griff mir so einen Fräser zu besorgen.

Und der kommt auf alle Fälle,hab schon mal bei Obi geschaut aber da war nischt.

Hätt mich auch gewundert,werd mal den Fachhändler neben dem OBI aufsuchen.

Praktisch wäre dazu eine staionäre "Bohrmaschine",hatten sowas in meiner Lehre,weiss garnicht mehr wie sich das Teil nannte,is scho lange her.

Du spannt das Werkstück ein und kannst den Bohrer horizontal und vertikal auf das Werkstück zubewegen.

Benutzeravatar
geomar
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1248
Registriert: 26.11.2003, 19:38

Beitrag von geomar » 05.01.2006, 09:32

Hallo Catwissel,
yo - bei Obi hab ich auch schon geschaut - so was jibbet da nicht - ausserden sollte es bei der Stärke auch schon etwas qualitativ hochwertiges sein...

Bei Conrad bekommst du die aber sehr (zu?) günstig: Fräsbohrer bei Conrad
Bild


Zur Standbohrmaschine:
Ich habe einen recht stabilen Bohrständer für meine Makita (wolfcraft Bohrständer Profi 5020000)
Bild
das Teil reicht vollkommen aus, wenn es gut auf der Werkbank verankert ist, dazu habe ich noch den Frästeller (Wolfcraft Kreusztisch 4060000)
Bild
mit Anschlagschiene (Wolfcraft Längs- und Kurvenfräsanschlag 5008000)
Bild
drauf. Die Höhenverstellung kann mit Schrauben eigestellt werden und der Tiefen- und Seitenanschlag ist sehr genau jusiterbar.



Natürlich gehen auch Produkte anderer Firmen - man sollte aber grade bei diesen Teilen auf gute Qualtität und Standfestigkeit achten!
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Ravenheart » 05.01.2006, 09:49

...eigentlich steht es mir (mit 1 gebautem Messer) gar nicht zu, da drauf zu antworten, aber wenn ich es dennoch mache, dann, um ggf. meine Vorgehensweise von den Erfahreneren kritisch bewerten zu lassen!

Meine Klinge hatte einen Erl (heißt das so?) in Dicke der Klinge (ca. 3,5 mm), der am Ende noch ca 5 mm hoch war, und sich zur Klinge hin auf ca 10 mm linear erweiterte.

Ich habe zuerst mit einem 4-mm-Holzbohrer von beiden Stirnseiten je 2 Löcher längs durch das Holz gebohrt, die am hinteren Ende 1, am vorderen 3 mm Abstand hatten.

Das dazwischen stehende Holz habe ich einfach durch seitliches Drücken des (laufenden) Bohrers in Richtung des 2. Loches entfernt, die runden Randbereiche mit einenm 4 mm schmalen Stechbeitel rechteckig begradigt.

Nun passte der Erl (mit etwas Spiel) hindurch.

Dann habe ich die Kopfplatte aus Horn zugeschnitten, beiderseitg glatt geschliffen, und die Vorderseite mit Bohrer (3 mm) Schlüsselfeilen und Schnitzmesser so genau wie möglich der Klingenform angepasst, bis sich der Übergang (der in einer Kurve geschliffen war), und der Ansatz der Klinge (fast) fugenlos einschmiegten.

Dann habe ich die "Zwischenlage" aus einer Geweihplatte zugeschnitten und so geschliffen, dass sie zu beiden Seiten (Holz und Horn) einen passgenauen Übergang herstellte. Das Loch für den Erl habe ich dabei etwas großzügiger gemacht, um wieder etwas Spiel zum Ausrichten zu haben.

Anschließend wurden Geweih- und Hornplatte mit Epoxi miteinander und gleichzeitig auf das Holz geklebt, (wobei das Epoxi auch die feine Fuge zwischen Horn und Klinge gefüllt hat), indem ich die Klinge in den Schraubstock gespannt, Horn, Geweih und Holz aufgeschoben, und alles mit Gummibändern sanft angepresst habe.

Nach dem Abbinden habe ich mir aus dünnem Blech (Deckel einer Tabakdose) eine "Gießschütte" gebaut (einseitig zur Tülle geformt) und darin eine größere Menge Epoxi angerührt.

Mit einem kleinen Gasbrenner (Lötbrenner) habe ich nun das hinten ca. 7 mm herausstehende Ende des Erls erhitzt, und zwar so lange, bis die Klinge vorn sich warm anfühlte.
Dann die Gießtülle angesetzt (Messer war noch immer senkrecht im Schraubstock) und das Epoxi mit dem Fön zur Dünnflüssigkeit erwärmt, und es in den Griff fließen lassen, wobei der (moderat) heiße Erl dafür sorgte, dass es weiter floss, ohne auf halbem Wege zu erkalten.

Anhand der Menge, die hinein ging (ich musste 2 x was nachmachen) gehe ich davon aus, dass der Spalt zwischen Eisen und Holz nahezu vollständig ausgefüllt wurde. (Beim Gießen drauf achten, dass immer ein "Luftloch" bleibt!).

Nach wiederum 1 Tag Abbinden habe ich die hintere Fläche von Epoxiresten gereinigt, den hinteren Hornzapfen ausgebohrt und die Ansatzfläche passend geschliffen, und den heraustehenden Erl mit Kerben (am Rand) und kleinen Bohrungen (in der Fläche) vesehen, die Bohrung im Horn mit Epoxi gefüllt, erwärmt und (wieder mit Gummiband-Pressung) aufgesetzt.

Nach dem Abbinden konnnte die Grifform zurechtgeschliffen werden.

Rabe

Gesperrt

Zurück zu „Messer“