Habe eine Feile im Holzkohlegrill mit Fön drei mal bis zur Rotglut (also über die oben erwähnte Austenitisierungstemperatur, kann man auch mit einem Magneten prüfen, der Ferromagnetismus geht dann verloren) erwärmt, dann jedesmal langsam wieder abkühlen lassen. Ist im Grunde der Vorgang zum Normalisieren, macht die Feile aber so weich, daß man sie leicht mit der Werkstatttfeile in Messerform bringen kann, auch die Schneide selbst feile ich so heraus.
Anschließend mit Wasserschleifpapier die Feilriefen entfernt, erneut im Grill über die Austenitisierungstemperatur gebracht und in Rapsöl abgeschreckt. Dann im Backofen bei 250 grad Celsius angelassen. Anschließend Endschliff und Schneide anbringen, also vor dem Härten noch nicht scharf machen, sondern "Schneide" etwa 0,5 mm dick lasen.
Etwas niedrigere Anlaßtemperatur hätte es vielleicht auch getan, hatte mich an 1.2842 orientiert. Aber man hat ja immer etwas Material übrig, um Versuche zu machen. Ergebnis wird scharf genug zum Armhaare abrasieren, leicht nachzuschärfen, dafür weniger Schnitthaltig (-> Anlasstemperatur). Am Rücken habe ich etwas "Originalhieb" belassen, damit man den Ursprung des Messers erkennt.
Gegen zu harten Klingenrücken kann man die obere Hälfte der Klinge vor dem Härten in einen Lehm-Grasschnitzel (aus dem Rasenmäher) Teig einpacken, zum isolieren beim Abschrecken.
Alles mit Hausmitteln machbar, Flex gehört für mich nicht dazu
![Wink ;)](./images/smilies/wink.gif)
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![Bild](http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10368/thumb_feilenmesser.jpg)