Hohler Holler 36# 28"

[Uranus79]

Holler ist ein tolles Holz für den Bogenbau, ich mag es sehr. Leider findet man nicht so oft geeignete Kandidaten. Daher muss es auch mal mit einem dünneren Ast gehen (ca. 4cm Durchmesser). Das Mark habe ich rausgeholt und die Kanten ordentlich gerundet, respektive zu einem halbkreisförmigen Graben erweitert (HLD-artig). Die Tip-Overlays habe ich vom gebrochenen Pfaffenhütchen aus dem Sap recyclet. Für den Griff habe ich ein Stück Holler in den runden Kanal eineuliert, dann plan gemacht und ein Stück Pflaumenholz draufeuliert. Die ganzen Knubbel am Rücken blieben natürlich erhalten. Die Biegung ist etwas mehr Richtung Griff geraten, vom Set sieht's aber ok aus. Er hat einen reflexen Knick unten am Wurfarm und einen deflexen Knick oben am Wurfarm und hatte vor dem Bearbeiten sowieso leichten reflex. Die Form ist so nach Augenmaß, näherungsweise pyramidal. Breite an den Tips 11mm, am Griff 3,8cm.

Länge 172cm NtN, Sehnenlänge 165cm, 10 Strang BCY B55. 36# bei 28" Auszug. Gewicht 548g inkl. Sehne. Keine Pfeilauflage.

Vollauszugsbild war mit Selbstauslöser, daher etwas kleiner. Wo oben/unten ist erkennt man am dem reflexen Knubbel (unten).

Edith: Finish mit Hartöl. Typos korrigiert.

Viele Grüße,
Uranus

[st800]

Schöner Bogen, ich find die hohlen Stellen sehr schick.
Der Griff ist nicht ganz so meins.
Möge er dir lange Freude bereiten.

Alfred

[schnabelkanne]

Schwieriger Stave sehr gut getillert, die Übergänge Griff fade out könnten für mich etwas sanfter verlaufen.

Thumbs up.
Lg Thomas

[StauSau]

Der Tiller und die Tips gefallen mir auch gut. Sind die Tip-Overlays schwarz gebeizt? Habe noch nie mit Pfaffenhütchen gearbeitet...

Mit Holler arbeite ich auch sehr gern. Allerdings lasse ich den Markkanal lieber durch den Griff laufen; das gefällt mir optisch besser als ein aufgeleimter Griff, und beeinflusst bislang weder die Stabilität noch die Funktion, jedenfalls wenn sich der Griff schön in die Mitte des Stammes legen lässt, und man das Holz nicht versehentlich bis in den Markkanal abträgt...

Allerdings habe ich jetzt im Januar erstmals einen dickeren Stamm gefunden, aus dem ich zwei Staves gespalten habe, so dass der Markkanal bei beiden auf der ganzen Länge frei liegt. Da ich davon ausgehe, dass die Dicke der Halbstämme nicht mehr ausreicht, um die Griffe komplett daraus zu formen, bin ich schon etwas länger am Grübeln, was man wie da draufleimen könnte, wenn ich die in Angriff nehme. Insofern - danke für die Anregung und die anschaulichen Bilder!

Grüße - Steffen

[Hans1957]

schöner Bogen, Tiller gefällt mir auch gut. und mit dem Griff bin ich auch der Meinung von Schnabelkanne und St800. das geht deutlich schöner.

ja, Holler ist ein sehr schön zu verarbeitendes Holz, ich mag das auch sehr gerne.
@Stausau, am schönsten schaut ein Stück des gleichen Holzes aus, wenn du aus der Länge ein Stück abschneiden kannst dann würde ich das verwenden.
Hans

[Uranus79]

Hallo StauSau, das habe ich etwas knapp beschrieben, die Tips sind aus Wasserbüffelhorn, waren nur auf das gerissene Pfaffenhütchen aufgeklebt.
Ich habe Mal Holler gebaut mit Eibenkern als Griff aufgesetzt, sah m.M. auch gut aus.
Meintest du bei Holler die volle Rundung lassen und den Markkanal ausbohren?

Danke für Lob und Kritik an alle,
Viele Grüße,
Uranus

[StauSau]

Meintest du bei Holler die volle Rundung lassen und den Markkanal ausbohren?

Ja genau. Obwohl, ausbohren ist mir wieder zu viel; ich puhle von beiden Seiten mit irgendeinem spitzen Werkzeug vorsichtig raus, was ich kriege; ganz durch bin ich da aber noch nie gekommen... Hier einer in Arbeit:

Und hier zwei ältere; links und rechts Holler; der dritte in der Mitte ist aus Hasel.

Bei dem linken bin ich etwas zu dicht an der Markkanal geraten, weil der Griff aufgrund einer seitlichen Windung, die ich nicht rausbiegen wollte, nicht ganz in der Mitte liegt, und ich ihn trotzdem möglichst schlank haben wollte. Die verletzte Stelle (der schwarze Strich) ist mit Epoxy zugekleistert und wieder glattgeschliffen. Sieht natürlich schicker aus ohne solche ärgerlichen Fehler...

Hoffe es ist kein Tabubruch, wenn ich die Bilder hier in Deinen Präsi-Thread stelle...

Grüße - Steffen

[StauSau]

@Stausau, am schönsten schaut ein Stück des gleichen Holzes aus, wenn du aus der Länge ein Stück abschneiden kannst dann würde ich das verwenden.

Gute Idee; die beiden Hälften sind bestimmt noch 20 cm zu lang und verjüngen sich kaum; da kann ich gucken, welches Ende möglichst knotenfrei und geeignet ist...

@Uranus

Wie kommt das eigentlich, dass der Griffbereich nicht mit biegt? Zumindest auf den Bildern sieht es für mich so aus, als ob dort nicht wesentlich mehr Holz stehen geblieben ist als an den Wurfarmen selbst. Oder anders ausgedrückt - dass der eigentliche Stave keine eigenen Fadeouts aufweist, sondern diese mit dem Griffholz ausgeformt sind. Da der Griffbereich zudem auch schmaler ist, hätte ich damit gerechnet, dass er sich zumindest mit biegt und sich in der Folge das verleimte Holz löst.

Aber vielleicht täuscht die Ansicht auch, oder ich habe irgendwo einen Denkfehler drin... Will da jedenfalls nix falsch machen, wenn ich das mal ausprobiere...

Grüße - Steffen

[Uranus79]

Hallo Steffen, ein bisschen dicker wird er tatsächlich schon bevor der aufgeklebte Griff anfängt. Außerdem hat man natürlich eine große Klebefläche mit einem Kleber mit enormer Haftkraft.
Viele Grüße, Uranus