aus gegebenem Anlass muss ich ein seit Langem fertiggestelltes Projekt vorstellen.
Der Bogen hat eine Länge von 147,5 cm Nocke/Nocke, gesamt 151 cm
Die Wurfarme sind pyramidal mit einer Breite am Griff von 3,6 cm bis zu den Tips verjüngend auf 1,1 cm.
Die Dicke der Wurfarme ist mit knapp 14 mm am Griff bis knapp 10 mm an der dünnsten Stelle vor den Tips ziemlich schwach dimensioniert.
Die Masse des Bogens beträgt 321,5 g, eine passende Sehne mit zwei flämisch gespleißten Öhrchen aus 2 x 3 Strängen Spectra, doppelter Mittenwicklung und Messingnockpunkt bringt gerade mal 2,8 g auf die Waage.
Die Standhöhe beträgt 14,7 cm, der maximale Auszug 26 Zoll vom Druckpunkt aus.
Die Zugkraft von 25# bei 25" habe ich mit einer Kofferwaage gemessen.
- Die Pfeilspitze links misst 5/16"
Zur Geschichte des Werkstücks:
Seit im Februar 2015 eine Esche den winterlichen Baumfällaktionen zum Opfer gefallen war, hat diese gespalten bis Januar 2016 vor sich hin getrocknet.
Von ursprünglich 194 cm Länge habe ich den Stave aus mittlerweile in Vergessenheit geratenen Gründen auf 157 cm gekürzt (schätzungsweise wegen der Äste im oberen Bereich), die oberen vier Jahresringe abgetragen, Mittellinie und Breite auf 1,5" angezeichnet.
- Bis 2010 war das Klima für die Esche recht wachstumsfreundlich.
Im ersten Moment hatte ich fast schon aufgegeben, dachte später daran, den Riss mit Epoxidharz und Schleifstaub zu verfüllen. Den Gedanken habe ich aber aus ebenfalls vergessenen Gründen verdrängt und habe den Bogen trotz allem fertiggestellt.
Den Tiller verbessert (war nicht schwer, das Ziehen des Bogens danach aber auch nicht ;P ), die Tips verjüngt und die Nocken feiner ausgearbeitet habe ich dann am 28.12.2016, wonach ich 9 cm Set (bei einer Standhöhe von 14 cm) und 20,7# @ 26".
Nach langer Ruhephase beschloss ich am 30.03.2018, den Bogenbauch zu tempern. Einerseits hatte ich gelesen, dass durch Tempern das Zuggewicht gesteigert werden kann, andererseits kann das Risiko, Stauchrisse zu bekommen, vermindert werden.
Also bin ich mit Walnussöl und Heißluftpistole an die Arbeit gegangen.
- Die unterlage in der Mitte würde ich das nächste Mal anders gestalten.
eine zu breite Unterlage verwendet, wodurch der Heißluftstrom reflektiert und der Rücken mitgebräunt wurde.Zum Abschluss des Bauprozesses habe ich noch ein Tillerbild und ein Zuggewichtsdiagramm angefertigt, aber nur alle 2" einen Punkt dreifach gemessen und den Mittewert gebildet.
Die Entspannungskurve im Datenblatt habe ich bestimmt, indem ich die Kofferwaage, die nach 3 s Stillstand den Messwert speichert, knappe 3 s im Vollauszug gehalten, anschließend auf den Messauszug reduziert und den dann gespeicherten Wert abgelesen habe.
- im oberen Bildabschnitt ist der abgespannte Bogen jeweils vor und nach der Grillfeier zu sehen.
Datenblatt Bogen EsKiBo 20161229.pdf- Die "Nasse Nudel" vor dem Rösten
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- Datenblatt Bogen EsKiBo 20200123.pdf
- Die Zugkraft ist nach dem Rösten deutlich erhöht und das Bild des abgepannten Bogens ist auch viel gefälliger.
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