Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)
Verfasst: 22.06.2017, 22:05
Hey und guten Abend liebe Bogenbau-Community,
erst einmal ein paar Worte im voraus zu mir. Ich bin 25 Jahre alt und aus Berlin. Ich bin zur Zeit Tischler-Azubi im 2 Lehrjahr.
Seit einiger Zeit zähle ich mich zu den Hobbybogenschützen in Wald und Flur. Vor einigen Wochen packte es mich dann und ich begann meine ersten wirklichen Bogenbauversuche in Heimarbeit.
Heute möchte ich etwas Zeit aufbringen um hier meinen ersten (überlebenden) Bogen vorzustellen und mir eure Meinungen und Ratschläge zu diesem Bogen und weiteren Bogenbauversuchen einzuholen. Diesem Bogen vorran gingen 4 Bogenversuche 1x Werkzeugesche & 3x Haselnuss. Der Esche brach der Rücken da mein Stave aus einer Bohle mit angesägtem Bogenrücken kam (vermute ich). Die 3 Haselnüsse für Aschenputtel litten alle an schwersten Stauchbrüchen [roh im Nasszustand mit Machete ausgearbeitet und 2 Wochen mit Weißleim versiegelten Enden trocknen lassen.... (zu wenig?)].
Doch nach 4 Bogenleichen einem ziehmlich angekratztem Ego und bei absoluter Hoffnungslosigkeit wärend des Bau`s entstand nun doch dieser kleine Lichtstreif am Horizont.
Der Haselbogen mit Geweihenden:
Typ:
Flachbogen
Material:
Haselnuss [roh ca. 90 mm Durchmesser]
Maße:
Längen:
L gesammt: 1995 mm
L Nocke zu Nocke: 1750 mm
L Wurfarme gesammt : 950 mm
L WA minus steifer Bereich: 550 mm [ Fachausdruck erbeten)
L WA-Enden+Geweih: WA 1 (oben)= 350mm ; WA 2 (unten) = 385 mm
L WA Enden bis Nocke: 240 mm
L Fade Out: ca. 20 mm
L Griff: 140 mm [Aufteilung 1/2 statt 2/3 (Zu spät gelesen.)]
Breiten:
B Fade Out: 60 mm
B verjüngung bis Anfang WA-Endbereich: 60mm auf 35mm [dann 70 mm Verjüngung auf 20mm]
B WA Enden (Holzteil): Verjünung von 20 auf 12 mm [Es folgen die Geweihstücken als Enden)
B Griff: 30 mm (leichte verjüngung zum Bogenrücken auf Einlegeseite)
Dicken:
D Fade Out: Verjüngung von 28 mm auf 20 mm
D WA: Verjüngung von 20mm auf 11 mm über 2/3 der Länge
D WA-Enden (Holzteil): Verdickung von 11mm auf 14 mm
D Griff: 30 mm
Rücken:
Eigen Rinde
Griffwicklung:
Leder (schwarz)
Enden bzw. Nocken:
Geweih [montiert mit 2-K Kleber (Bindulin)]
Sehne:
1,3 mm PP-Schnur aus dem Baumarkt erst 3 Schnüre miteinander verflochten und dann diese entstandende Schnur mit 2 weiteren selber Art verflochten. (Bis jetzt hält es.). Loop´s mit einfachem unterschlag Knotem gebunden.
Finish:
Leinölfirnes (zart)
Auszug:
max. 28 Zoll
[Auszug Schütze]:
ca. 25 Zoll
Zuggewicht:
Genaue Bestimmung in Ermangelung einer Zugwaage leider nicht möglich.
[Stärker als gekaufter Referenzbogen mit 40 Pfund)
Standhöhne:
155mm
Werkzeug:
Ziehmesser (Ochsenkopf), Schab- bzw. Schweifhobel, Ziehkling (altes Hobeleisen & Opinel Klappmesser, Cutermesserklinge), Raspel, Schrupphobel, Doppelhobel, Gestellsäge (Schweifblatt), Schleifpapier, Bleistift, Buntstift ( Rot & Grün für Tiller), Tillerbaum (Niedrige Speisekammertür mit Schrauben im Abstand von 6-31 Zoll von Türoberkante. Bogen wird mit Schrauben auf Schmalseite der Tür ohne durchbohren des Bogens gegen das Wegdrehen gesichert.)
Soviel zu den technischen Daten. Bitte entschuldigt wenn es mit bei der Beschreibung des Bogen noch an einigen Fachausdrücken mangelt ich habe mich in die einzelnen Synonyme noch nicht ganz eingelesen.
Bei der ganz groben Vorarbeit erwies sich die Machete als nütlichste Helferin. Als es dann jedoch an das ausarbeiten der Form und Dicken ging war ich aber stark überrascht das mir Schrupp- und Doppelhobel weit bessere Dienste leisteten als das viel besungene Ziehmesser
. Das Ziehmesser habe ich eigentlich nur benutzt um die Übergänge der Fade Outs zum Wurfarm in dem Bereich grob vorzuarbeiten in den die Schrupp- u Dickenhobel nicht gepasst haben, den rest des Überganges habe ich dann mit der Faser mit der Raspel ausgearbeitet und anschließend mit den Ziehklingen geglättet & auf Endmaß gebracht. Der Schabhobel kam bei diesem Bogen garnicht zum Einsatz (bei den anderen Versuchen aber schon).
Zu den Geweihenden... ich habe mich für diese Enden vorallem aus optischen Gründen entschieden aber auch weil ich der Haselnuss als Nocke einfach nicht vertraue. Und ja die schweren Enden haben den Bogen deutlich langsamer gemacht gegenüber den Probeschüssen wärend des Tillern ABER keineswegs unbrauchbar wie ich finde. Von Handshock habe ich keine Ahnung bin ein recht kraftvolles Kerlchen villt stört es mich deshalb nicht ?
Ich merke jedenfalls nichts davon.
Bis jetzt habe ich ihn mit etwa 50 Schuss eingeschossen.
Soooo aber nun nach der ganzen Schreibarbeit bin ich um so gespannter auf eure Meinungen, Tipps & Tricks, Anregungen & Kritiken.
Einen schönen und erholsamen Tag euch allen.
Gabriel
Es Folgen natürlich die Fotos:
erst einmal ein paar Worte im voraus zu mir. Ich bin 25 Jahre alt und aus Berlin. Ich bin zur Zeit Tischler-Azubi im 2 Lehrjahr.
Seit einiger Zeit zähle ich mich zu den Hobbybogenschützen in Wald und Flur. Vor einigen Wochen packte es mich dann und ich begann meine ersten wirklichen Bogenbauversuche in Heimarbeit.
Heute möchte ich etwas Zeit aufbringen um hier meinen ersten (überlebenden) Bogen vorzustellen und mir eure Meinungen und Ratschläge zu diesem Bogen und weiteren Bogenbauversuchen einzuholen. Diesem Bogen vorran gingen 4 Bogenversuche 1x Werkzeugesche & 3x Haselnuss. Der Esche brach der Rücken da mein Stave aus einer Bohle mit angesägtem Bogenrücken kam (vermute ich). Die 3 Haselnüsse für Aschenputtel litten alle an schwersten Stauchbrüchen [roh im Nasszustand mit Machete ausgearbeitet und 2 Wochen mit Weißleim versiegelten Enden trocknen lassen.... (zu wenig?)].
Doch nach 4 Bogenleichen einem ziehmlich angekratztem Ego und bei absoluter Hoffnungslosigkeit wärend des Bau`s entstand nun doch dieser kleine Lichtstreif am Horizont.
Der Haselbogen mit Geweihenden:
Typ:
Flachbogen
Material:
Haselnuss [roh ca. 90 mm Durchmesser]
Maße:
Längen:
L gesammt: 1995 mm
L Nocke zu Nocke: 1750 mm
L Wurfarme gesammt : 950 mm
L WA minus steifer Bereich: 550 mm [ Fachausdruck erbeten)
L WA-Enden+Geweih: WA 1 (oben)= 350mm ; WA 2 (unten) = 385 mm
L WA Enden bis Nocke: 240 mm
L Fade Out: ca. 20 mm
L Griff: 140 mm [Aufteilung 1/2 statt 2/3 (Zu spät gelesen.)]
Breiten:
B Fade Out: 60 mm
B verjüngung bis Anfang WA-Endbereich: 60mm auf 35mm [dann 70 mm Verjüngung auf 20mm]
B WA Enden (Holzteil): Verjünung von 20 auf 12 mm [Es folgen die Geweihstücken als Enden)
B Griff: 30 mm (leichte verjüngung zum Bogenrücken auf Einlegeseite)
Dicken:
D Fade Out: Verjüngung von 28 mm auf 20 mm
D WA: Verjüngung von 20mm auf 11 mm über 2/3 der Länge
D WA-Enden (Holzteil): Verdickung von 11mm auf 14 mm
D Griff: 30 mm
Rücken:
Eigen Rinde
Griffwicklung:
Leder (schwarz)
Enden bzw. Nocken:
Geweih [montiert mit 2-K Kleber (Bindulin)]
Sehne:
1,3 mm PP-Schnur aus dem Baumarkt erst 3 Schnüre miteinander verflochten und dann diese entstandende Schnur mit 2 weiteren selber Art verflochten. (Bis jetzt hält es.). Loop´s mit einfachem unterschlag Knotem gebunden.
Finish:
Leinölfirnes (zart)
Auszug:
max. 28 Zoll
[Auszug Schütze]:
ca. 25 Zoll
Zuggewicht:
Genaue Bestimmung in Ermangelung einer Zugwaage leider nicht möglich.
[Stärker als gekaufter Referenzbogen mit 40 Pfund)
Standhöhne:
155mm
Werkzeug:
Ziehmesser (Ochsenkopf), Schab- bzw. Schweifhobel, Ziehkling (altes Hobeleisen & Opinel Klappmesser, Cutermesserklinge), Raspel, Schrupphobel, Doppelhobel, Gestellsäge (Schweifblatt), Schleifpapier, Bleistift, Buntstift ( Rot & Grün für Tiller), Tillerbaum (Niedrige Speisekammertür mit Schrauben im Abstand von 6-31 Zoll von Türoberkante. Bogen wird mit Schrauben auf Schmalseite der Tür ohne durchbohren des Bogens gegen das Wegdrehen gesichert.)
Soviel zu den technischen Daten. Bitte entschuldigt wenn es mit bei der Beschreibung des Bogen noch an einigen Fachausdrücken mangelt ich habe mich in die einzelnen Synonyme noch nicht ganz eingelesen.
Bei der ganz groben Vorarbeit erwies sich die Machete als nütlichste Helferin. Als es dann jedoch an das ausarbeiten der Form und Dicken ging war ich aber stark überrascht das mir Schrupp- und Doppelhobel weit bessere Dienste leisteten als das viel besungene Ziehmesser
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
Zu den Geweihenden... ich habe mich für diese Enden vorallem aus optischen Gründen entschieden aber auch weil ich der Haselnuss als Nocke einfach nicht vertraue. Und ja die schweren Enden haben den Bogen deutlich langsamer gemacht gegenüber den Probeschüssen wärend des Tillern ABER keineswegs unbrauchbar wie ich finde. Von Handshock habe ich keine Ahnung bin ein recht kraftvolles Kerlchen villt stört es mich deshalb nicht ?
![ohjeh :-\](./images/smilies/undecided.gif)
![ratlos ???](./images/smilies/huh.gif)
Bis jetzt habe ich ihn mit etwa 50 Schuss eingeschossen.
Soooo aber nun nach der ganzen Schreibarbeit bin ich um so gespannter auf eure Meinungen, Tipps & Tricks, Anregungen & Kritiken.
Einen schönen und erholsamen Tag euch allen.
Gabriel
Es Folgen natürlich die Fotos: