Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Moormann
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Moormann » 16.05.2011, 15:55

Schlicht und einfach - schlicht und einfach genial! :D
Perfekte Idee und Umsetzung, ein echtes Schmuckstück!
LG
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Botjer
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Botjer » 16.05.2011, 16:50

Noch ein Mal vielen Dank, es freut mich, dass er euch gefällt.

Faltenhemd rigoros hat geschrieben:… Wie schaut's aus mit Set? …

Es hat sich nur sehr wenig Set im äußeren Drittel der Wurfarme eingestellt. Zusammen mit dem Setback liegt er in Endeffekt bei +/-0.

Faltenhemd rigoros hat geschrieben:… Hast du noch ein Bild ungespannt von der Seite? …

Ähh, jaaa - guck Dir im ersten Post das sechste Bild an ;)
Die Zusammenstellung der "drei Phasen" (ungespannt, Standhöhe, Auszug)
LG Niels

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Faltenhemd rigoros
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 17.05.2011, 07:52

Hui, starke Leistung. Jetzt seh ich das Bild auf einmal auch... :D

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blauairliner
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von blauairliner » 17.05.2011, 08:46

Schöner Bogen und sauber umgesetzt.

Ich hab noch einige Esche-Stave mit schmalen Ringen auf Lager, nach dieser Präsentation bin ich motiviert einen aus dem Regal zu holen und los zu legen.

Botjer hat geschrieben:...kein Textilbacking, sondern Rohhaut. Shake-Jo überließ mir dankenswerterweise zwei Stücke selbst gemachter, sehr rustikal aussehender Rohhaut und zeigte mir dann auch gleich, wie ich diese mit Hautleim auf den Bogen aufbringen konnte - an dieser Stelle vielen Dank Jo!

...nu los, erklär mal, wie, ich hab da so meine Probleme mit der Rohaut ???
Wie wird der Bauch fertig getillert wenn er umwickelt ist?

LG Günter

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skerm
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von skerm » 17.05.2011, 10:23

Dünne Jahresringe ist gut! :o Das sieht im Querschnitt ja aus wie das Waffelzeug in Schokoriegeln!

Toll gemacht, feiner Tiller und auch ein beeindruckendes Tillerfoto. Hast du ein Stativ? ???

Gruß,
Daniel

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Galighenna » 17.05.2011, 13:00

Mir gefällt er auch sehr. Ich finde schlichte Bögen einfach so schön Zeitlos elegant ;)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

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mace
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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von mace » 17.05.2011, 14:13

blauairliner hat geschrieben:...nu los, erklär mal, wie, ich hab da so meine Probleme mit der Rohaut ???
Wie wird der Bauch fertig getillert wenn er umwickelt ist?

LG Günter


Günther, nicht der ganze Bogen wird mit Rohhaut umwickelt sondern nur der Bogenrücken wird mit Rohhaut belegt.
Dann kannst Du ganz normal den Bauch tillern wie gewohnt, da ist ja schließlich nur Holz

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von blauairliner » 17.05.2011, 16:47

Hallo marce,
ich meine natürlich nicht die Rohhaut um den Bogen wickeln, sondern die Wicklung am Anfang und am Ende des Backing.
Kann ohne diese Wicklung getillert werden oder kann sich die Rohhaut an dieser Stelle lösen?

Gruß
Günter

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Botjer » 17.05.2011, 17:02

blauairliner hat geschrieben:… Kann ohne diese Wicklung getillert werden oder kann sich die Rohhaut an dieser Stelle lösen?

Ja, es wird natürlich erst ohne diese Wicklung getillert. Sollte sich beim Tillern oder Probeschießen die Rohhaut lösen, müsste man sie neu anleimen.
Ganz grobes Vorgehen: Bis einschließlich Bodentiller ohne Rohhaut (wenn das Holz den Bodentiller nicht schafft hat es mMn keinen Sinn), dann das Backing drauf, dann fertig machen inkl. Einschießen. Wicklungen mache ich dann beim Finish, in diesem Fall nach dem Schelllack und vor dem Ölen.
Was das Aufbringen der Rohhaut selbst angeht: Wenn ich etwas Zeit habe (und erfolgreich in meiner Erinnerung gekramt habe) werde ich die Arbeitsschritte gerne noch einmal aufführen.
LG Niels

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von acker » 17.05.2011, 17:34

Ok, fürs Gedächtniss ein Bild vom Tatort :
Dateianhänge
norddbogenbauertreffen 003.jpg
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Snake-Jo » 17.05.2011, 18:24

@Niels: Ich hatte hinterher meine Bedenken, ob die Rohhaut auch wirklich gut sitzt, aber Gott sei Dank ist sowas reversibel: Mit einem nassen Lappen kann man sie oft gut wieder lösen. Mal ehrlich: Haste nochmals aufgetragen oder war das unsere erste Belegung? ;) Jedenfalls gut gelungen! :) Naja, wie immer... :)

Über Rohhautbackings hatte ich ja schon oft was geschrieben, sogar mit Bildern. Alles im Nirwarna....(Hack und s...)
In diesem Fall war es eine Reh-Rohhaut von rund 1 mm Dicke. Diese ist sehr elastisch und stark und ich habe schon Bogensehnen daraus gemacht. Auch darüber gibt es einen Thread... ::)
@Acker: Danke fürs Hochholen des Bildes!

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Botjer » 17.05.2011, 19:30

@ skerm: Ja, ich habe ein Stativ … aber hier nicht eingesetzt. Für das Überlagerungsbild habe ich drei Aufnahmen von der gleichen Stelle aus bei gleicher Brennweite gemacht, dann am Computer zusammengefügt. Für das Auszugsbild musste mein Schwager ran …

@ acker: Danke für den Erinnerungsschupps :D … ich meine wir hatten auch noch Fotos vom Belegen selbst, muss ich mal graben … hier ist es: (Jo, Dein Einverständnis vorausgesetzt)

Bild

@ Snake-Jo: Du erinnerst Dich? Bei unserem ersten Versuch war die Haut an einer Stelle wieder hoch gekommen - diese Stelle haben wir dann feucht erwärmt und nachbearbeitet. Aber ansonsten ist es tatsächlich die Original-Belegung, hat wunderbar gehalten :) Noch einmal vielen Dank!
LG Niels

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von blauairliner » 17.05.2011, 20:59

Botjer schreibt:Was das Aufbringen der Rohhaut selbst angeht: Wenn ich etwas Zeit habe (und erfolgreich in meiner Erinnerung gekramt habe) werde ich die Arbeitsschritte gerne noch einmal aufführen.

Danke Niels, freue mich darauf.

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Eschenselfbow mit Rohhautbacking - Rohhautbacking aufbringen

Beitrag von Botjer » 06.07.2011, 22:30

So, es hat etwas gedauert, aber nun kommt es: Rohhaut aufbringen

Ich habe noch einmal mit Snake-Jo konferiert und zusammen gefasst, wie wir es gemacht haben. Außerdem kommt am Schluss noch eine Änderung, die Snake-Jo jetzt in letzter Zeit in seinen Arbeitsablauf eingearbeitet hat.

Den Bogenrücken überschleifen, erwärmen (Föhn) und mit verdünntem Hautleim bestreichen - Leim trocknen lassen. Rohhaut in lauwarmen Wasser einweichen, kurz vorm Auflegen aus dem Wasser nehmen und in ein Handtuch einwickeln, so dass sie nicht mehr patsch-nass ist. Den Rücken eines Wurfarms erneut mit Hautleim einstreichen (Konsistenz dieses Mal wie flüssiger Honig), Rohhaut auflegen und am Griff fixieren. Dann die Rohhaut auf dem Bogenrücken ausstreichen, immer seitlich nach außen/unten und Richtung Tipps. Die Haut nicht zu stark dehnen, da sie sonst unterschiedlich dick wird. Man kann das Bestreichen des Wurfarms auch Stück für Stück machen. Wenn die Rohhaut komplett aufliegt noch einmal kontrollieren, ob man keine Lufteinschlüsse hat, diese bei Bedarf mit einer Nadeln auf stechen und die Luft raus streichen. Dann den anderen Wurfarm entsprechend behandeln. Hat man zwei Rohhautstreifen diese am Griff einfach aufeinander stoßen lassen. Hat man einen durchgehenden Streifen am Griff unter Umständen mit dem Föhn noch einmal erwärmen und erneut Hautleim unter der schon aufgelegeten Rohhaut aufbringen, damit dort keine trockene Stelle entsteht.

Wir haben damals keine Wicklung gemacht, es sollte auch so halten und es trocknet dann auch schneller. Sollte die Rohhaut seitlich an einer Stelle hoch kommen, einfach wieder erwärmen, erneut Hautleim aufbringen, glatt streichen und erneut trocknen lassen. Trocknen an einem kühlen, gerne etwas windigen Platz, ist es zu warm kann es passieren, das die Haut sich an den Seiten hoch wölbt - ist nicht tragisch, Behandlung siehe vorherige Beschreibung.
Die Rohaut etwas breiter als den Wurfarm lassen, ca. 1cm pro Seite. Das lässt sich besser streichen und u.U. auch korrigieren.

Aktuelle Änderung:
Neuerdings fixiert Snake-Jo immer mit Gummiband (Hosengummi), Wicklung neben Wicklung. Der Zuf vom Gummi läßt letzte Luftbalsen entweichen, alles liegt schön stramm und es trocknet nicht zu schnell, was wichtig ist.
Zuletzt geändert von Botjer am 08.07.2011, 11:51, insgesamt 2-mal geändert.
LG Niels

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Re: Eschenselfbow mit Rohhautbacking

Beitrag von Pyromir » 07.07.2011, 07:25

Moin Niels,

das kommt mir irgendwie bekannt vor. ;) Einige wenige Fragen zum Verfahren, bzw. zu der Nachbehandlung habe ich noch (meine Rohhaut-Aktion steht am Wochenende auf dem Plan):
Botjer hat geschrieben:Die Rohaut etwas breiter als den Wurfarm lassen, ca. 1cm pro Seite. Das lässt sich besser streichen und u.U. auch korrigieren.
  1. Der überstehende Zentimeter Rohhaut wird nach Durchtrocknung mit einer sehr scharfen Klinge vorsichtig abgeschnitten?
  2. Und wie hast Du das Finish der Rohhaut gemacht?
    1. Kann ich die mit Leinölfirnis versiegeln, oder braucht es da stärkere/andere Mittel um das Rohhaut-Backing auch wetterfest zu machen?
    2. Wird die getrocknete Rohhaut vor dem Versiegeln angeschliffen oder sonstwie vorbehandelt?

Vielen Dank für Deine Mühe!

Grüße
Marc
Edit: Kombifrage in Einzelteile zerlegt
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