Iroquois bow 48#26“

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Chirurg
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Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 20.09.2022, 22:50

Hallo allseits!
Ich möchte heute einen Osage orange-Indianerbogen präsentieren, gebaut aus einem Abfallstück Osage mit einer Torsion von über 60 Grad und mehreren deflexen Knickstellen. Nach insgesamt 5 Hitzebehandlungen hat er eine Form angenommen die der Vorlage eines Originals und eines Replikats eines Iroquois Bogens, welche ich im Internet gefunden habe, sehr nahe kommt.

Bogenlänge 150cm
NtN 147,8cm
Gewicht 391 Gramm
Standhöhe 14,5cm
Sehne 452X, 8 Strang
C-Tiller, positiver Tiller von 5mm
Bemalung mit Acrylfarben
Griffleder aus hirngegerbtem Hirschlederstreifen fixiert mit gewachstem roten Leinenfaden
Finish mit Tru-Oil
48Pfund bei 26 Zoll

Der Bogen schießt akkurat, sehr schnell, zieht sich angenehm weich, trotz des C-Tillers hat er kaum Handschock,
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Spanmacher
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Spanmacher » 21.09.2022, 08:42

Der ist ja wirklich interessant und außergewöhnlich!

Chapeau!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von schnabelkanne » 21.09.2022, 09:45

Servus,
außergewöhnliches Design, hätte vermutet dass das mehr Handschock verursacht.
Wie immer bei deinen Werken ist die Verarbeitung eine Augenweide.

Ich hätte ihn griffnah etwas weniger und WA Mitte etwas mehr biegen lassen.
Lg Thomas
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von TradArchery » 21.09.2022, 11:20

@schnabelkanne: Das wollte ich auch schreiben.
Der Bogen ist zwar im äußeren Bereich (teilweise) leicht reflex, aber nicht so stark.
Ich hätte ihn im 1. und im 3. Drittel der beiden WA mehr biegen lassen.
(Aber natürlich im 1. Drittel nicht da, wo er sich so extrem biegt.)

Was ist denn deine normale Auszugslänge?

Chirurg
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 21.09.2022, 13:54

Schnabelkanne! TradArchery!

Ja der Tiller ist gewöhnungsbedürftig! Sehr gewöhnungsbedürftig! Ist aber am Reißbrett entstanden und entspricht exakt einem Kreistiller transponiert auf einen Reflex/Deflex/Reflexbogen. Der Bogen hat einen konkaven Breitentaper und einen kontinuierlichen Dickentaper. Die äußeren 12 cm sind als Hebel steif gehalten. Facettentiller nach Dean Torges.

oberer Wurfarm Fadeout B 2,75cmD 1,6cm, WA Mitte 2,48cm/1,34cm, Tips 1,1cm/1cm

unterer Wurfarm Fadeout B 2,7cm D 1,5cm, WA Mitte 2,5cm/1,32cm, Tips 1,1cm/1cm

Und er biegt sich somit exakt gleichmäßig!

LG Stephan ;D
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Hieronymus » 21.09.2022, 17:09

Hi

wie immer sauber gearbeitet, dafür Daumen hoch, jedoch bin ich bei Schnabelkanne.... Ob er da nun ein Reflex hat oder nicht, er biegt mit diesem Tiller zu nah am Griff/über den Grif und wird dort extrem belastet. Das kannst du ändern in dem du ihn etwas(nicht viel) in den letzten 2 Drittel biegen lässt. Schau dir meine Deflex/Reflexbogen an, die haben zum Teil ein recht großen Reflex und trotzdem bleibt der Wurfarm dort nicht steif, sondern passt sich schön in die Biegung ein, ohne den Wurfarm punktuell zu belasten ;) Aber das ist dein Bogen und du darfst es entscheiden :)

Gruß Markus
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Neumi » 21.09.2022, 18:07

Ein hübscher Bogen und biegt sehr gleichmäßig. Hier würde mich ein Foto mit aufgelegtem Pfeil interessieren.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 21.09.2022, 21:21

Hieronymus!
Deine Reflex/Deflex/Reflex Bögen haben immer einen perfekten Tiller und gefallen mir ausgesprochen gut. Du setzt dabei aber keinen Kreistiller oder C-Tiller sondern einen D-Tiller um, weil steifer Griffbereich und steife Fadeouts. Ich habe versucht einen echten Kreistiller hinzukriegen, einen steifen Griff krieg ich jetzt nicht mehr hin und will ich auch gar nicht mehr hinkriegen. Aufgrund der Kürze des Bogens wollte ich einen echten Kreistiller und habe diesen am Reißbrett aufgrund der vorgegeben Reflex/Deflex/Reflex Form entsprechend transponiert. Jeder Bogen ist ein Experiment, dieses Experiment habe ich so, wie ich es wollte, umgesetzt. Der Bogen schießt hervorragend, zieht sich weich und der Handschock ist wirklich minimal. Der Set beträgt bis jetzt 1cm und wird vielleicht noch mit der Zeit auf 2cm ansteigen, mehr glaube ich nicht.
LG Stephan

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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 21.09.2022, 21:49

Oben der C-Tiller, unten der D-Tiller mit steifem Griffbereich transponiert auf einen Reflex-Deflex-Reflex Bogen und siehe da, der D-Tiller sieht aus wie bei den Bögen von Hieronymus
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Hieronymus » 21.09.2022, 21:57

Ich glaube mir reden an einander vorbei... ich verstehe dein transportieren des Bogens auf den Kreis nicht so ganz... wenn du ein Kreisbogentiller haben willst, warum legt man dann den Bogen nicht auf den Kreis? Dann hast du einen Kreistiller und alle Teile des Bogens arbeiten...

LG Markus
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 21.09.2022, 23:11

Hieronymus!
Auf einem absolut geraden Bogen müssen alle zB. alle 2cm gedachten Punkte einen bestimmten Weg beim Biegen bis zur Kreistillerlinie zurücklegen. Der Bogen wird ganz gleichmäßig belastet. Habe ich jetzt keinen geraden Bogen, sondern einen Reflex-Deflex-Reflex Bogen und ich möchte das jeder Punkt am RDR den gleichen Weg zurücklegt wie der gerade Bogen bis zur Kreistillerlinie, dann muss ich jeden dieser Punkte und die dazugehörigen Wege auf den RDR Bogen übertragen, die Punkte verbinden, jetzt zeigt der RDR Bogen jetzt sein Tillerbild (in diesem Falle eben eine Parabel, welche in Wahrheit einem Kreistiller entspricht)

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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Hieronymus » 21.09.2022, 23:48

Chirurg hat geschrieben:
21.09.2022, 23:11
Auf einem absolut geraden Bogen müssen alle zB. alle 2cm gedachten Punkte einen bestimmten Weg beim Biegen bis zur Kreistillerlinie zurücklegen. Der Bogen wird ganz gleichmäßig belastet.
Ja auf deinem Bild.... ,aber nicht in der Realität. Es gibt Bereich wie der Reflex, der einen größeren Weg hinlegt als manch andere Bereiche. Aber ist halt mein Empfinden und das darfs auch anders sein , als das deine. Für mich persön. ist das kein Kreistiller, da bei einem Kreistiller alle Teile des Bogens arbeiten und das letzte Drittel ist bei deinem Bogen als Hebel steif(weiß ich das , das Absicht war, aber ist halt dann kein Kreistiller mehr). Aber wie gesagt mein Empfinden. ;)

PS.: Darf mich korrigieren, in deinem Bild sieht man es auch schon. Die ganz roten Bereiche biegen gar nicht und die Grünen am meisten... Sieht für mich so aus, als ob nicht alle gleichmäßig arbeiten...
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LG Markus
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von fatz » 22.09.2022, 07:25

Chirurg hat geschrieben:
21.09.2022, 23:11
Der Bogen wird ganz gleichmäßig belastet.
Nein, da muss ich wiedersprechen. Er wird nur gleichmaessig gebogen. In die Belastung geht auch die Dicke ein. D.h. bei gleichmaessiger Belastung muessten dann weniger dicke Stellen etwas mehr biegen. Ausser der Bogen ist ueberall gleich dick und du hast ueber die Breite getillert.
Das ist auch der Grund warum man normalerweise nicht auf einen Kreis sondern eine Ellipse tillert
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 22.09.2022, 09:05

Moin!
Alles richtig! Ich habe mit meiner Zeichenmethode nur gezeigt, wie man den gewünschten Tiller bei einem krummen Bogen vorab sehen kann. Damit dieser sich gleichmäßig biegt und belastet wird. Ausgegangen wird immer von einem völlig geraden Bogen, die Wegstrecken der Punkte an diesem Bogen bis zum gewünschten Tiller wird auf den krummen RDR Bogen oder wie auch immer krummen Bogen übertragen und du siehst wie der Bogen gebogen aussehen soll, damit er gleichmäßig belastet wird. Ob du einen Kreistiller, einen D-Tiller, einen Mantrabogen-Tiller (elliptischer Tiller mit steifen Enden) haben willst ist dabei egal, du siehst am Reißbrett vorab, wie der krumme Bogen dabei aussehen wird. Nur nebenbei bemerkt, der Mantratiller ist mit Sicherheit der bessere Tiller. Je kürzer der Bogen umso mehr geht die Ellipse in Richtung Kreis. Ich habe mich aufgrund der Kürze des Bogens für einen Kreistiller entschieden. Bis auf die letzten 12cm an beiden Enden biegt sich jeder Bogenabschnitt gleich, auch wenn man es dem Bogen nicht ansieht. Ein Kreistiller geht nur bei sehr kurzen Bögen. Auch kurze Bögen stacken dann nicht.
lG Stephan
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Re: Iroquois bow 48#26“

Beitrag von Chirurg » 22.09.2022, 10:23

Das gleiche Bogendesign habe ich schon einmal vor 3 Jahren realisiert. Der RDR Osagebogen ist sogar nur 138cm von NtN lang. Ich schieße den Bogen regelmäßig und er ist auf jedem Urlaub mit. Der Bogen hat natürlich etwas Set entwickelt, dieser wirkt sich aber aufgrund der Bogenlänge und der reflexen WA kaum aus. Auch dieser Bogen hat kaum Handschock und wirft mit seinen 35 Pfund (ursprünglich 40Pfund) 21 Gramm Pfeile ausgesprochen schnell und genau.
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