Osmanischer Kompositbogen, mein erster
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Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Hallo,
hier möchte ich meinen ersten Kompositbogen präsentieren.
Aufbau: 5-teiliger Kompositbogen, Mittelstück Esche, Wurfarme Bambus, Siyahs Ahorn, Bauchseite Wasserbüffelhorn aufgeklebt mit Hausenblasenleim, Rückenseite Hirschsehne mit Hasenhautleim, Sehnenstuhl Ahorn aufgeklebt mit Hasenhautleim. Grundlackierung klares Harttrockenöl (Harz-Öl-Verkochung), Pigmente dann mit Siegellack angerieben und dies aufgetragen, danach zum Schutz mit Siegellack überlackiert. Sehne: Dacron B50 endlos, 8 Stränge.
Maße: Wurfarme hornseitig plan, sehnenseitig konvex, d.h. Querschnitt linsenförmig. Länge Siayhspitze – Siyahspitze gespannt 113cm, Zuggewicht 38#, Auszugslänge (nicht bis zum Ende ausgetestet) mind. 30“, Gewicht mit Sehne 398g.
Bambusdicke gleichmäßig 4mm (ab Kasanbiegung ca. 5mm), ebenso Horn (Dicke bis auf 2,5mm abnehmend ca. 7cm nach Kasanbiegung zu Tips hin). Horn an Seiten dann abgeschabt sodaß ein linsenförmiger Horn-Querschnitt resultiert. Der Querschnitt im Kasan-Tip-Übergang ist durch die etwas dicker verbliebene Sehne und die eingespleissten Tips annähnernd dreieckig, der typische Querschnitt für diese Sorte von Bögen. Der Bogen wird - entgegen der Bauanleitung- ab dem Beginn des Spleisses etwas schmäler, die Wurfarmbreite ist sonst im Endzustand 26mm. Wobei hier ca. 1,5mm auf die Überlappung des Sehnenbelags über Bambus und Horn entfallen.
Die Trocknungszeit ist gegenüber der Anleitung von A.Karpowicz deutlich kürzer: ca. 3,5 Monate, davon 1 Monat bei Gewichtskonstanz. Ich vermute, daß ich bereits anfangs zu schnell (15°C wohl zu warm und dann zu trocken) getrocknet habe, ich versuche dies beim nächsten Mal zu vermeiden.
Konstruktions- u. Bauvorlage: in Anlehnung an A. Karpowicz/Osmanische Kompositbögen.
Der Bogen schießt gut, etwas stärker hätte er werden können, es müssen noch leichtere Pfeile hergestellt werden.
Der größte Fehler: ich habe den Sehnenbelag mittig entlang der Längsachse etwas abgearbeitet um die Mittenwölbung zu entfernen. Hierdurch ist das Zugewicht von erwarteten 45-55# auf 38# gesunken.
hier möchte ich meinen ersten Kompositbogen präsentieren.
Aufbau: 5-teiliger Kompositbogen, Mittelstück Esche, Wurfarme Bambus, Siyahs Ahorn, Bauchseite Wasserbüffelhorn aufgeklebt mit Hausenblasenleim, Rückenseite Hirschsehne mit Hasenhautleim, Sehnenstuhl Ahorn aufgeklebt mit Hasenhautleim. Grundlackierung klares Harttrockenöl (Harz-Öl-Verkochung), Pigmente dann mit Siegellack angerieben und dies aufgetragen, danach zum Schutz mit Siegellack überlackiert. Sehne: Dacron B50 endlos, 8 Stränge.
Maße: Wurfarme hornseitig plan, sehnenseitig konvex, d.h. Querschnitt linsenförmig. Länge Siayhspitze – Siyahspitze gespannt 113cm, Zuggewicht 38#, Auszugslänge (nicht bis zum Ende ausgetestet) mind. 30“, Gewicht mit Sehne 398g.
Bambusdicke gleichmäßig 4mm (ab Kasanbiegung ca. 5mm), ebenso Horn (Dicke bis auf 2,5mm abnehmend ca. 7cm nach Kasanbiegung zu Tips hin). Horn an Seiten dann abgeschabt sodaß ein linsenförmiger Horn-Querschnitt resultiert. Der Querschnitt im Kasan-Tip-Übergang ist durch die etwas dicker verbliebene Sehne und die eingespleissten Tips annähnernd dreieckig, der typische Querschnitt für diese Sorte von Bögen. Der Bogen wird - entgegen der Bauanleitung- ab dem Beginn des Spleisses etwas schmäler, die Wurfarmbreite ist sonst im Endzustand 26mm. Wobei hier ca. 1,5mm auf die Überlappung des Sehnenbelags über Bambus und Horn entfallen.
Die Trocknungszeit ist gegenüber der Anleitung von A.Karpowicz deutlich kürzer: ca. 3,5 Monate, davon 1 Monat bei Gewichtskonstanz. Ich vermute, daß ich bereits anfangs zu schnell (15°C wohl zu warm und dann zu trocken) getrocknet habe, ich versuche dies beim nächsten Mal zu vermeiden.
Konstruktions- u. Bauvorlage: in Anlehnung an A. Karpowicz/Osmanische Kompositbögen.
Der Bogen schießt gut, etwas stärker hätte er werden können, es müssen noch leichtere Pfeile hergestellt werden.
Der größte Fehler: ich habe den Sehnenbelag mittig entlang der Längsachse etwas abgearbeitet um die Mittenwölbung zu entfernen. Hierdurch ist das Zugewicht von erwarteten 45-55# auf 38# gesunken.
Zuletzt geändert von Windkanter am 27.07.2016, 22:21, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Glückwunsch zum ersten Osmanen!! Sieht doch gut aus.
Mich würden sehr die Maße interessieren: Also vor allem Dicke von Horn/Holz/Sehne Sal-Mitte und Querschnitt Kasan/Tip-Übergang.
Wie lange hat er getrocknet?
VG
Mich würden sehr die Maße interessieren: Also vor allem Dicke von Horn/Holz/Sehne Sal-Mitte und Querschnitt Kasan/Tip-Übergang.
Wie lange hat er getrocknet?
VG
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Hallo Arcito,
danke. Während Du den Beitrag gelesen hast, habe ich ihn gerade noch bearbeitet und Deine Fragen -ich hoffe so halbwegs- beantwortet.
Genauere Maße habe ich nicht, man kann nicht so genau auf Maß arbeiten (Beim Holz und Horn sollte der Ausgangszustand allerdings gleichmäßig über Breite und Länge sein, es finden sich gute Angaben bei Karpowicz). Der Querschnitt beim Kasan-Tip-Übergang resultiert aus dem Einspleissen des Tips in eine gleichmäßige Bambusplatte, also eine Stufe vom gerundeten Tip zum WA. Der Querschnitt liegt so zwischen Dreieck und einem T. Der Sehnenbelag hat Schrumpfung beim Trocknen, man weiss nie so exakt was an Maßen dabei herauskommt, die ungefähre Steuerung des Zuggewichts geht über das eingesetzte Sehnengewicht. Dann arbeitet man beim Sehnenauflegen gegen die (Gelier-)Zeit. Das wird nach dem 20. Bogen :-) dann besser. Ich habe versucht, einen eher schmalen und dicken (schnellen) Bogen zu bekommen.
Grüße
Windkanter
danke. Während Du den Beitrag gelesen hast, habe ich ihn gerade noch bearbeitet und Deine Fragen -ich hoffe so halbwegs- beantwortet.
Genauere Maße habe ich nicht, man kann nicht so genau auf Maß arbeiten (Beim Holz und Horn sollte der Ausgangszustand allerdings gleichmäßig über Breite und Länge sein, es finden sich gute Angaben bei Karpowicz). Der Querschnitt beim Kasan-Tip-Übergang resultiert aus dem Einspleissen des Tips in eine gleichmäßige Bambusplatte, also eine Stufe vom gerundeten Tip zum WA. Der Querschnitt liegt so zwischen Dreieck und einem T. Der Sehnenbelag hat Schrumpfung beim Trocknen, man weiss nie so exakt was an Maßen dabei herauskommt, die ungefähre Steuerung des Zuggewichts geht über das eingesetzte Sehnengewicht. Dann arbeitet man beim Sehnenauflegen gegen die (Gelier-)Zeit. Das wird nach dem 20. Bogen :-) dann besser. Ich habe versucht, einen eher schmalen und dicken (schnellen) Bogen zu bekommen.
Grüße
Windkanter
Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Danke für die ausführlichen Antworten!
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Nachtrag:
Mit 23g-Pfeilen (Holz, gebarrelt) und einem Auszug von 74 cm liegt die Anfangsgeschwindigkeit bei 51 m/s.
Grüße
Windkanter
Mit 23g-Pfeilen (Holz, gebarrelt) und einem Auszug von 74 cm liegt die Anfangsgeschwindigkeit bei 51 m/s.
Grüße
Windkanter
Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Der Bogen ist wirklich gut geworden (war das der, den ich bei dir "im werden" gesehen habe?).
Zum Sehnenbelag - warum hast du, als er zu schwach wurde, nicht wieder etwas Sehne aufgebracht? Das läßt sich (vor dem Lackieren!) beliebig oft wiederholen.
Zum Sehnenbelag - warum hast du, als er zu schwach wurde, nicht wieder etwas Sehne aufgebracht? Das läßt sich (vor dem Lackieren!) beliebig oft wiederholen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
kra hat geschrieben:Der Bogen ist wirklich gut geworden (war das der, den ich bei dir "im werden" gesehen habe?).
Zum Sehnenbelag - warum hast du, als er zu schwach wurde, nicht wieder etwas Sehne aufgebracht? Das läßt sich (vor dem Lackieren!) beliebig oft wiederholen.
Ja, der ist es. Mit dem erneuten Sehnenauflegen hatte ich damals Zweifel. Jetzt wurde er schon oft geschossen, ich weiss nicht genau, ob er eine neue Sehnenauflage verträgt. Die Harttrockenöl-Schicht bringe ich runter, er lässt sich mit Isopropanol anlösen, ev. in Aceton (schadet der Sehne weniger, d.h. kaum/nicht) ganz auflösen. Da die Sehnenoberfläche meist recht eben ist, könnte ich zuerst abschaben, dann ablösen und dann mit 60er Schmirgel aufrauhen.
Mir ist jetzt, Wochen nach der Fertigstellung auch noch ein Gedanke gekommen: die 3-4mm-Hornlage könnte für die jetzt ausgedünnte Sehnenlage vielleicht zu kräftig sein. Spricht auch für eine nachträgliche Sehnenlage.
Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen. Aufwändig wird die Neuanfertigung der Griffverdickung (der Kern war hier zu dünn) und es wird schwierig sein, die seitlichen Überlappungen der Sehne über das Horn (mit Siegellack überlackiert) sauber abzubekommen ohne die Überlappungen zu beschädigen. Ich befürchte hier zudem an der Lackkante eine Quellung der obersten Sehnenschicht mit Folge Lackschäden. Dann habe ich ein Zeitproblem, dazu kommt daß mein Sohn dringend einen stärkeren (Bambus-Sehnen-) Bogen braucht und der bereits hornbelegte 3-teilige Rohling eines weiteren Osmanen seit Monaten nicht weiterbearbeitet werden kann.
Vermutlich werde ich den Bogen so belassen wie er ist. Falls er einige Jahre durchhält, kann ihn mein Sohn ev. übernehmen und ev. muss ich in ein paar Jahren bei mir das Zuggewicht reduzieren.
Aber auf jeden Fall danke für die Anregung, das hat zumindest noch mal zum Nachdenken angeregt. Der Fehler passiert mir nicht nochmal.
Danke und Grüße
Windkanter
Zuletzt geändert von Windkanter am 10.08.2016, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
- Becknbauer
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Sehr schön geworden. Klasse.
Mich würde noch ein Bild vom abgespannten Bogen interessieren.
Mich würde noch ein Bild vom abgespannten Bogen interessieren.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer
第一条
人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)
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- Janitschar
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Reschpekt!
Gruß
Stephan
Gruß
Stephan
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Klasse geworden! Ich wünsche ich könnte das auch
Vor "Hornbogenbauern" hab ich echt respekt!
![ohjeh :-\](./images/smilies/undecided.gif)
Vor "Hornbogenbauern" hab ich echt respekt!
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!
- Heidelzerg
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Hallo Windkanter,
toller Bogen! Sieht auch optisch super aus.
Du schreibst: "Gundlackierung klares Harttrockenöl (Harz-Öl-Verkochung), Pigmente dann mit Siegellack angerieben und dies aufgetragen, danach zum Schutz mit Siegellack überlackiert". Wo gibt es eine Beschreibung dazu, wie man das macht? Im Karpowicz? Würde das gerne lernen.
Noch ein paar Fragen: wie hast Du den getillert? Offenbar nicht mit nach und nach Sehnenaufleimen bis es passt (so hab ich das bisher gemacht). Mit Hornabschleifen? Oder hat er einfach so gepasst
?
Hast Du zum besseren Verleimen von Horn und Holz Rillen reingemacht, oder plan verleimt?
Hast Du das Horn als ganzes gekauft und dann geschliffen und geplättet, oder Hornplatten verwendet?
Danke!
Respektvolle Grüße,
Heidelzerg
toller Bogen! Sieht auch optisch super aus.
Du schreibst: "Gundlackierung klares Harttrockenöl (Harz-Öl-Verkochung), Pigmente dann mit Siegellack angerieben und dies aufgetragen, danach zum Schutz mit Siegellack überlackiert". Wo gibt es eine Beschreibung dazu, wie man das macht? Im Karpowicz? Würde das gerne lernen.
Noch ein paar Fragen: wie hast Du den getillert? Offenbar nicht mit nach und nach Sehnenaufleimen bis es passt (so hab ich das bisher gemacht). Mit Hornabschleifen? Oder hat er einfach so gepasst
![augenrollend ::)](./images/smilies/rolleyes.gif)
Hast Du zum besseren Verleimen von Horn und Holz Rillen reingemacht, oder plan verleimt?
Hast Du das Horn als ganzes gekauft und dann geschliffen und geplättet, oder Hornplatten verwendet?
Danke!
Respektvolle Grüße,
Heidelzerg
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Hallo Heidelzerg,
Harttrockenöl dürfte dem, was Karpowicz schreibt, am nächsten kommen, selber kochen ist mühselig und man muss sicher mehrere Anläufe nehmen. Die Trockenzeit ist vermutlich einige Wochen bis Monate, bei Harttrockenöl ca. 1 KW bis es halbwegs ist, dann gehts langsamer.
Pigmente anreiben: Die gibts z.B. im "Kremer"-Laden, Karpowicz schreib denke ich nichts über das Anreiben. Anreiben: eine Menge Pigment wird mit dem Bindemittel (Leinöl, Klarlack, Harttrockenöl etc.) zu einer Paste vermengt und diese dann auf einer Glasplatte mit einem unten flachen Stempel leicht mit kreisenden Bewegungen gerieben (mäßiger Druck, es soll nicht zum weiteren Zerkleinern der Pigmentpartikel kommen, nur gute Durchmischung und Vereinzelung der Pigmentteilchen). Details ev. im Internet suchen: Anreiben Pigmente. Danach kann nach Bedarf noch etwas Bindemittel oder Lösemittel zugegeben werden.
Getillert: beim Bambuskern habe ich mich getraut, mit einem Teilauszug den Kern ohne Beläge zu tillern. Wenn man genau arbeitet, braucht man das fast nicht. Das Haupttillern soll nach der Trocknungsphase der Sehne ablaufen, hier wird Horn abgeschabt und ggf. partiell erwärmt und gebogen (ausführlich siehe Karpowicz).
Hornabschleifen, Rillen: ich kann nur empfehlen, in Horn und Holz Rillen (gleichschenkliges Dreieck mit gebrochenen Spitzen) reinzumachen, diese müssen nicht deckungsgleich sein, aber gerade und ohne großartige Verzweigungen. Hört sich schlimmer an als es ist, Snake Jo hat, denke ich , hier was in FC eingestellt, bezüglich Werkzeuge. Bei meinem nächsten Bogen in einigen Monaten zeige ich Fotos von Werkzeugen.
Das Haupttheater mit dem Horn ist, es aus dem ganzen Horn so herauszusägen, daß es noch verwendbar ist und genügend dick und breit ist. Dann den Streifen auf gleichmäßige Dicke und Geradheit zu bringen. Hornplatten: Kritisch sein beim Kauf, es muss ausdrücklich für Hornbogen geeignet sein. Ich habe ganze Hörner bei Highland Horn (Name richtig ? , in Schottland) gekauft, kostet zwar etwas mehr Porto aber ist eine gute Adresse. Besser etwas länger kaufen als benötigt, das kopfseitige Ende des Horns wird oft recht dünn, z.T. problematisch.
Grüße
Windkanter
Harttrockenöl dürfte dem, was Karpowicz schreibt, am nächsten kommen, selber kochen ist mühselig und man muss sicher mehrere Anläufe nehmen. Die Trockenzeit ist vermutlich einige Wochen bis Monate, bei Harttrockenöl ca. 1 KW bis es halbwegs ist, dann gehts langsamer.
Pigmente anreiben: Die gibts z.B. im "Kremer"-Laden, Karpowicz schreib denke ich nichts über das Anreiben. Anreiben: eine Menge Pigment wird mit dem Bindemittel (Leinöl, Klarlack, Harttrockenöl etc.) zu einer Paste vermengt und diese dann auf einer Glasplatte mit einem unten flachen Stempel leicht mit kreisenden Bewegungen gerieben (mäßiger Druck, es soll nicht zum weiteren Zerkleinern der Pigmentpartikel kommen, nur gute Durchmischung und Vereinzelung der Pigmentteilchen). Details ev. im Internet suchen: Anreiben Pigmente. Danach kann nach Bedarf noch etwas Bindemittel oder Lösemittel zugegeben werden.
Getillert: beim Bambuskern habe ich mich getraut, mit einem Teilauszug den Kern ohne Beläge zu tillern. Wenn man genau arbeitet, braucht man das fast nicht. Das Haupttillern soll nach der Trocknungsphase der Sehne ablaufen, hier wird Horn abgeschabt und ggf. partiell erwärmt und gebogen (ausführlich siehe Karpowicz).
Hornabschleifen, Rillen: ich kann nur empfehlen, in Horn und Holz Rillen (gleichschenkliges Dreieck mit gebrochenen Spitzen) reinzumachen, diese müssen nicht deckungsgleich sein, aber gerade und ohne großartige Verzweigungen. Hört sich schlimmer an als es ist, Snake Jo hat, denke ich , hier was in FC eingestellt, bezüglich Werkzeuge. Bei meinem nächsten Bogen in einigen Monaten zeige ich Fotos von Werkzeugen.
Das Haupttheater mit dem Horn ist, es aus dem ganzen Horn so herauszusägen, daß es noch verwendbar ist und genügend dick und breit ist. Dann den Streifen auf gleichmäßige Dicke und Geradheit zu bringen. Hornplatten: Kritisch sein beim Kauf, es muss ausdrücklich für Hornbogen geeignet sein. Ich habe ganze Hörner bei Highland Horn (Name richtig ? , in Schottland) gekauft, kostet zwar etwas mehr Porto aber ist eine gute Adresse. Besser etwas länger kaufen als benötigt, das kopfseitige Ende des Horns wird oft recht dünn, z.T. problematisch.
Grüße
Windkanter
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Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Becknbauer hat geschrieben:Sehr schön geworden. Klasse.
Mich würde noch ein Bild vom abgespannten Bogen interessieren.
@Becknbauer:
Hallo, hier ein Bild vom abgespannten Bogen. Er hatte am Ende der Trocknungsphase stärker gebogene WA´s, die sind nun wieder gerade. Entweder habe ich nach dem Sehnenauflegen (sehnen noch feucht) zu spät die Siyahs zusammengezogen oder es liegt in der Natur des Bambuskerns, das wieder gerade zu drücken (der WA war hatte nur die Kassan- u. Siyah-Biegungen). Oder der Sehnenbelag ist zu sehr ausgedünnt.
Re: Osmanischer Kompositbogen, mein erster
Windkanter hat geschrieben:Getillert: beim Bambuskern habe ich mich getraut, mit einem Teilauszug den Kern ohne Beläge zu tillern. Wenn man genau arbeitet, braucht man das fast nicht. Das Haupttillern soll nach der Trocknungsphase der Sehne ablaufen, hier wird Horn abgeschabt und ggf. partiell erwärmt und gebogen (ausführlich siehe Karpowicz).
Hornabschleifen, Rillen: ich kann nur empfehlen, in Horn und Holz Rillen (gleichschenkliges Dreieck mit gebrochenen Spitzen) reinzumachen, diese müssen nicht deckungsgleich sein, aber gerade und ohne großartige Verzweigungen. Hört sich schlimmer an als es ist, Snake Jo hat, denke ich , hier was in FC eingestellt, bezüglich Werkzeuge. Bei meinem nächsten Bogen in einigen Monaten zeige ich Fotos von Werkzeugen.
Das Haupttheater mit dem Horn ist, es aus dem ganzen Horn so herauszusägen, daß es noch verwendbar ist und genügend dick und breit ist. Dann den Streifen auf gleichmäßige Dicke und Geradheit zu bringen. Hornplatten: Kritisch sein beim Kauf, es muss ausdrücklich für Hornbogen geeignet sein. Ich habe ganze Hörner bei Highland Horn (Name richtig ? , in Schottland) gekauft, kostet zwar etwas mehr Porto aber ist eine gute Adresse. Besser etwas länger kaufen als benötigt, das kopfseitige Ende des Horns wird oft recht dünn, z.T. problematisch.
@Windkanter: Gut gemacht! Deine Erfahrungen kann ich bestätigen.
Wenn man erstmals einen Komposit baut, sollte man
den Rahmen vorab tillern und aufspannen, ebenso wie den Rahmen plus Sehnenbelag und später erst das Horn aufkleben. Wenn man seine Erfahrungswerte hat, geht es auch ohne.
Rillen: Ja, da gibt es einen Beitrag im How-t-Board:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=67&t=15707
Hornbearbeitung ist immer langwierig und schwierig; mit Highland-Hörnern geht es meist leichter als mit den dicken und oft brüchigen Wasserbüffelteilen.