Dies ist erst mein vierter Bogen und er ist eher einfach gehalten. Ausgangsmaterial war ein Haselstecken mit Deflex oben und Reflex unten, geerntet im Juni. Ich hatte unserer Nachbarin versprochen, ihrer Enkelin einen Bogen zu bauen. Diese hat unseren Mädchen sehr hübsche Hauben und Westen gestrickt und ich will mich damit erkenntlich zeigen. Hab mich aber noch nicht so recht an eine "Auftragsarbeit" rangetraut, weil ich nicht einfach einen Bogen aus der Hand geben will, wo ich mir nicht sicher bin, dass er hält.
Jetzt lag er mangels Zeit ein paar Monate rum, hat ca. 50 Pfeile geworfen und gleich mal ein paar Stauchrisse gebildet. Nicht schlimm und auch halbwegs über beide Wurfarme verteilt. Eigentlich bin ich mit dem Tiller schon ganz zufrieden, aber jetzt will ich ihn wegen der Stauchrisse nicht hergeben.
Der Bogen ist eigentlich nur mit Taschenmesser, Raspel und Schleifpapier entstanden. Tiller überprüfe ich gerne über den Bauch, auf dem Tillerstock war er nur einmal, zum Zuggewichtmessen

Der obere WA hatte einen deflexen Knick gleich nach dem Griff. Da hab ich mich zum ersten Mal ans Dämpfen gemacht. Ohne viel Erfolg - der WA kehrte schnell in seine alte Position zurück. Vielleicht hab ich ihn auch zu schnell wieder belastet, nämlich nach ca. 10 Tagen.
Die Daten:
Material: Haselschössling
NtN: 125 cm
Zuggewicht: 18 Pfund @ 20 Zoll
Griffleder: alter Gürtel
Hier mal der Ausgangsstave vor dem Dämpfen:

oberer WA rechts
nach dem Dämpfen:

sah schon ganz gut aus...
Foto abgespannt fehlt hier noch...
Foto Standhöhe

ein Tip

über den Rücken gepeilt

der Griff mit Pfeilanlage aus ausgedünntem Leder

und hier der Feind:

ich glaube, dass die Wurfarme im Querschnitt zu dick sind, vielleicht hätte ich doch lieber einen dickeren Ast nehmen und diesen flacher, dafür breiter verbauen... was meint ihr?
Bild vom Vollauszug kommt bald nach.
Grüße, Oscar