Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Snake-Jo
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Snake-Jo »

Firestormmd hat geschrieben: Heißt das, dass du die Tips leicht reflex verleimt hast? Wenn ja, hätte ja ein einfacher Schnitt ohne zusätzliches Laminat auch gereicht, zumal die Tips eh dicker sind, als der "notwendig". Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, ob das was bringt, aber ausgeführt ist es sehr gut. Es lässt mich halt darüber nachdenken. Ist ja auch was, oder? ;)
Weiter gedacht: Ein einfacher Schnitt (der dann wieder verleimt wird) führt zu einem 2er-Laminat (dilam). Ein einlaminiertes Stück führt zu zwei Klebefugen und einem "trilam". Dieses ist IMMER stabiler als ein dilam, wobei in der technischen Ausführung das einlaminierte Stück in einem Fade-out enden sollte, um hier eine Sollbruchstelle zu vermeiden.
Fade-out.JPG
Was die Knitterseuche angeht: Der Bogen kann noch ewig halten, muss er aber nicht. Fakt ist: Ein sichtbares Zusammenschieben (Stauchen) von Holzzellen ist immer als Schwachpunkt zu sehen.
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Firestormmd
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Firestormmd »

Da stellt sich mir die Frage, ob ein Trilam aus ein-und-dem-selben Holz stabiler ist, als ein Trilam aus 3 unterschiedlichen Hölzern, die aufgrund ihrer Eigenschaften ausgesucht worden sind (Bambus=Rücken, Ahorn=Mittellage, Massa=Bauch). Bzw. was bringt ein Trilam aus einer Sorte Holz. Durch Vorspannung sicher etwas, aber ohne? Bringt allein die Leimfuge etwas? Fragen über Fragen. ;)

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx
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Selfbower
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Selfbower »

Also meine Erfahrungen damit sind folgende:

Die Bereiche reagieren natürlich viel steifer, als ohne Zwischenlaminat. Dadurch kann man sie schmaler und dünner gestalten. Das alleine wird wahrscheinlich noch keinen sonderlich hohen Leistungszuwachs bringen, da der Massenverlust durch den Kleber wieder ausgeglichen wird. Allerdings meine ich, dass durch die reflexe Gestaltung der laminierten Stellen der Reflex besser hält, als ein eingedämpfter. Der würde eine Biegebelastung nicht gut vertragen. Daher sind Recurves öfter eine Nullrechnung, als man denkt. Wenn Nun aber die Recurves mitarbeiten können und sich beim Spannen des Bogens "ausrollen" und Energie gespeichert wird, die beim Lösen der Sehne auf den Pfeil übergeht, dann meine ich, dass das schon einen LEistungszuwachs bringt...

Bei diesem Bogen hier habe ich wirklich nur 1 oder 2 cm Reflex gebogen... davon ist fast nix mehr übrig, denn die Esche ist dort am Bauch shcon leicht überlastet (das zeigen die knitterfalten) Daher hat sich hier Set entwickelt, der den Refllex wieder wegfrisst ^^

Ich werde dieses Einschneiden und Einlaminieren aber auf jeden Fall mal weiter ausprobieren und auch mal an anderen Hölzern testen und auch in Höheren Zuggewichtsbereichen... ;)

LG. Daniel
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bogenfreund
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von bogenfreund »

Schöner Bogen mit interessant schlanken Tips. Hab mich auch grad gefragt was passieren würde wenn man an den Bogenenden 10 cm auf der neutralen Faser einschneidet, einen Recurve reinbiegt und ohne Zwischenlaminat wieder zusammenklebt. Das könnte doch gut sein bei Holz dass sich schlecht durch Hitze biegen lässt oder seine Festigkeit verliert? Versuch macht kluch...

Grüsse bf
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Selfbower
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Selfbower »

Also das größte Problem, was ich dabei sehe ist, dass jede Säge einen Schlitz hinterlässt... Dort, wo Du aufhörst zu sägen, wird eine Lücke entstehen. Die kannst Du nur durch Kleber füllen, oder einen sehr feinen Holzkeil... Daher halte ich ein Laminat an der Stelle für fast unverzichtbar...

LG. Daniel
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Benedikt
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Benedikt »

Richtig geil, Daniel, wie von dir gewohnt ;)

Mach Späne
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Selfbower
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Selfbower »

Danke ;)

LG. Daniel
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Snake-Jo
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Snake-Jo »

Selfbower hat geschrieben:Also das größte Problem, was ich dabei sehe ist, dass jede Säge einen Schlitz hinterlässt... Dort, wo Du aufhörst zu sägen, wird eine Lücke entstehen. Die kannst Du nur durch Kleber füllen, oder einen sehr feinen Holzkeil... Daher halte ich ein Laminat an der Stelle für fast unverzichtbar...

LG. Daniel
Sehe ich auch so. Insgesamt aber schöne Gedankengänge hier im Faden. Müssen wir mal festhalten:
Für die Formgebung und Versteifung von Tipps ist das Einsägen und Einkleben von einem Laminat eine adäquate Methode!

Herstellung des fade-out im Bogenschnitt: 1. Japansäge (schöne Sache!) 2. Haushaltssäge oder Laubsäge mit dünnem Blatt
Das Gegenstück am Laminat läßt sich ja leicht am Bandschleifer herstellen.
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Selfbower
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Re: Leichter Eschenbogen mit Needletips 30#@28"

Beitrag von Selfbower »

Das eingeleimte Laminat war zwar schon in Furnierform vorhanden... musste aber aufgrund des sehr feinen Sägeblattes noch etwas ausgedünnt werden, damit auch noch was Kleber dazwischenpasste... zum Tip hin hat das Furnier Originalstärke... beim Ende des Schnittes ungefähr 2/3 ;)

Das nächste mal werde ich auf jeden Fall den Schnitt noch weiter richtung Bogenrücken verlegen... dann habe ich mehr Holz auf der Bauchseite.

Zu berücksichtigen ist natürlich immer, dass der Stave schon recht gerade sein muss, damit ein gerader Einschnitt auch wirklich parallel zum Rücken verläuft.
Ich könnte mir vorstellen, dass Wellen dazu führen, dass die Sache unberechenbar wird.

Es ist bei der Tipform übrigens ausdrücklich erwünscht, dass der gesamte Bereich bis zu den Tips mitarbeitet. Warum?

Nunja man könnte den Bereich steif lassen, damit man einen größeren Hebel gewinnt. Allerdings ist es doch sinnvoller, wenn dieser Bereich Energie aufnehmen kann, ihn auch mitarbeiten zu lassen.
Der Hebeleffekt müsste sich dadurch verstärken.
Interessant finde ich besonders die Idee richtige Recurves zu "laminieren" und diese dann im Vollauszug wie lange steife Bereiche aussehen zu lassen. Der Hebeleffekt müsste sich dadurch wie gesagt verstärken lassen. Noch dazu mit recht weichem Auszug.

Thesen über Thesen... es gilt das Ganze dann mal auszuprobieren ;D

LG. Daniel
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