54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Hallo,
ich präsentiere Euch meine erste Eibe. Das Holz ist eher bescheiden und wurde auch nicht sachgemäß getrocknet, aber es war trocken und ich konnte es vor dem Feuer retten. Das Stämmchen lag 2 Jahre draussen und Sonne, Regen und Frost konnten leider ungehindert einwirken.
Der Stamm gabelte sich in der Mitte in zwei dünnere Äste und hatte ein paar Kettensägenspuren und wie sich nachher rausstellte Trocknungsrisse.
Der oWa ist stark deflex und der uWa durch einen Knick unterhalb des Griffs stark reflex.
Durch einen Seitenast im Griffbereich stehen dort die Jahresringe senkrecht zum Bogenrücken und da hat er dann auch prompt beim tillern mit einem lauten Knacken einen Riss bekommen, den ich mit einem Hanfpflaster behandelt habe. Die Trocknungsrisse habe ich mit Epoxy aufgefüllt und 4 Lagen Splint abgetragen um die Kettensägenspuren los zu werden.
Durch das Deflex-Reflexe ist der Bogen auf Standhöhe stark asymmetrisch, die Wa biegen sich beim Auszug aber fast gleich weit.
Er hat gut Set bekommen, keinen Handschock und schießt viel besser als ich erwartet hätte. Bei 28“ sind am oWa die 90° ziemlich genau erreicht.
Länge: 144 cm
Gewicht: 420g mit Sehne
Zugstärke: 55#@28"
max. Breite/Dicke 34/25mm
Breite/Dicke an den Tips: 11/12mm
Overlay: Robiniensplint
Sehne: 8 Strang B55 Flämisch
Standhöhe: 16cm
Finish: Leinöl, Tungöl
ich präsentiere Euch meine erste Eibe. Das Holz ist eher bescheiden und wurde auch nicht sachgemäß getrocknet, aber es war trocken und ich konnte es vor dem Feuer retten. Das Stämmchen lag 2 Jahre draussen und Sonne, Regen und Frost konnten leider ungehindert einwirken.
Der Stamm gabelte sich in der Mitte in zwei dünnere Äste und hatte ein paar Kettensägenspuren und wie sich nachher rausstellte Trocknungsrisse.
Der oWa ist stark deflex und der uWa durch einen Knick unterhalb des Griffs stark reflex.
Durch einen Seitenast im Griffbereich stehen dort die Jahresringe senkrecht zum Bogenrücken und da hat er dann auch prompt beim tillern mit einem lauten Knacken einen Riss bekommen, den ich mit einem Hanfpflaster behandelt habe. Die Trocknungsrisse habe ich mit Epoxy aufgefüllt und 4 Lagen Splint abgetragen um die Kettensägenspuren los zu werden.
Durch das Deflex-Reflexe ist der Bogen auf Standhöhe stark asymmetrisch, die Wa biegen sich beim Auszug aber fast gleich weit.
Er hat gut Set bekommen, keinen Handschock und schießt viel besser als ich erwartet hätte. Bei 28“ sind am oWa die 90° ziemlich genau erreicht.
Länge: 144 cm
Gewicht: 420g mit Sehne
Zugstärke: 55#@28"
max. Breite/Dicke 34/25mm
Breite/Dicke an den Tips: 11/12mm
Overlay: Robiniensplint
Sehne: 8 Strang B55 Flämisch
Standhöhe: 16cm
Finish: Leinöl, Tungöl
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Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Miesrables Holz vieleicht, aber viel Arbeit und Geduld haben dieses arme Stück Eibe zu einem schiessenden Bogen gemacht.
Allerhöchste Annerkennung meinerseits.
Allein, das er ohne dich wieder zu Staub zerfallen wäre, macht ihn zu etwas besonderen.
Und schöner Bogen natürlich!
Klasse.
LG
Gringo
Btw.: Schöne Castanea sativa im Hintergrund...
Allerhöchste Annerkennung meinerseits.
Allein, das er ohne dich wieder zu Staub zerfallen wäre, macht ihn zu etwas besonderen.
Und schöner Bogen natürlich!
Klasse.
LG
Gringo
Btw.: Schöne Castanea sativa im Hintergrund...
If you're willing to change the world, let love be your energy.
- Spanmacher
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- Registriert: 29.04.2012, 15:01
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Gute Aktion für das Stück Holz. Mein Respekt!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Auch von mir allerhöchsten Respekt, was Du da aus diesem nicht allzu tollen Stück Holz noch rausgeholt hast, meine Hochachtung.
- Bogenhannes
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Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Also ich muss sagen, dass dieser Bogen und die Beharrlichkeit mit der du den Bogen zu einem schönen Tiller verholfen hast, vorbildlich ist. Herzliche Glückwunsch und meinen Respekt. Das gibt mir mal wieder einen Anstoß mein Robinienprojekt weiter zu verfolgen
HAst du für die Overlays Robinienkernholz verwendet? Danke, dass du das mal probiert hast. Das hat mich schon die ganze Zeit interessiert, wie sich dieser Farbkontrast macht. Dunkler wird das Holz also nicht? Oder hast du kein dunkleres Holz zur Hand gehabt. Zum Eibenkernholz hätte meiner Meinung nach doch eher noch dunkleres Pflaumenkernholz gepasst. So im nachhinein...
Trotzdem sieht es gut aus.
Und der Tiller ist wirklich schön. Charakter hat der Bogen...und auch eine beachtliche Zugkraft.
Grüße
Johannes
HAst du für die Overlays Robinienkernholz verwendet? Danke, dass du das mal probiert hast. Das hat mich schon die ganze Zeit interessiert, wie sich dieser Farbkontrast macht. Dunkler wird das Holz also nicht? Oder hast du kein dunkleres Holz zur Hand gehabt. Zum Eibenkernholz hätte meiner Meinung nach doch eher noch dunkleres Pflaumenkernholz gepasst. So im nachhinein...
Trotzdem sieht es gut aus.
Und der Tiller ist wirklich schön. Charakter hat der Bogen...und auch eine beachtliche Zugkraft.
Grüße
Johannes
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern
-
- Sr. Member
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- Registriert: 19.08.2009, 09:07
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Gratulation meinerseits,
ich bin von dem wunderschönen Tiller bei fast Vollauszug sehr angetan. Sieht aus wie aus dem Lehrbuch.
ich bin von dem wunderschönen Tiller bei fast Vollauszug sehr angetan. Sieht aus wie aus dem Lehrbuch.
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Vielen Dank an alle.
@Bogenhannes: Im Moment ist das Robinienkernholz eher grünlich, aber es dunkelt noch nach. Vor dem Finish war es schon deutlich dunkler, durchs abschleifen ist es aber wieder heller geworden. Das Dunkle sieht eindeutig besser am Bogen aus, also warte ich ein Weilchen und schwupps hab ich's wieder so.
Roby
@Bogenhannes: Im Moment ist das Robinienkernholz eher grünlich, aber es dunkelt noch nach. Vor dem Finish war es schon deutlich dunkler, durchs abschleifen ist es aber wieder heller geworden. Das Dunkle sieht eindeutig besser am Bogen aus, also warte ich ein Weilchen und schwupps hab ich's wieder so.
Roby
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Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
So, jetzt ist es passiert, mein erster Bruch
Fritzchen hat's zerlegt beim letzten Schuss auf die 50m entfernte Scheibe.
An die 1000 Schuss ist er nicht ganz herangekommen.
Gelesen hatte ich ja schon, das Hanf nicht optimal für ein Pflaster ist und man besser Flachs nehmen sollte, jetzt weiß ich das auch aus eigener Erfahrung.
An dem Ast an dem er gebrochen ist, war der Faserverlauf halt nicht in Längsrichtung, aber das wußte ich ja auch.
Der obere Wurfarm wird wohl wieder ein Bogen werden. Ich hab noch ein Reststück vom gleichen Baum und einen V-Spleiss wollte ich eh mal probieren.
Und ab in den Garten ...
Fritzchen hat's zerlegt beim letzten Schuss auf die 50m entfernte Scheibe.
An die 1000 Schuss ist er nicht ganz herangekommen.
Gelesen hatte ich ja schon, das Hanf nicht optimal für ein Pflaster ist und man besser Flachs nehmen sollte, jetzt weiß ich das auch aus eigener Erfahrung.
An dem Ast an dem er gebrochen ist, war der Faserverlauf halt nicht in Längsrichtung, aber das wußte ich ja auch.
Der obere Wurfarm wird wohl wieder ein Bogen werden. Ich hab noch ein Reststück vom gleichen Baum und einen V-Spleiss wollte ich eh mal probieren.
Und ab in den Garten ...
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- schnabelkanne
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- Beiträge: 5593
- Registriert: 11.10.2012, 05:36
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Hi, echt schade um den schönen Bogen.
Am meisten lernt man aus Misserfolgen, zumindest ist es bei mir so.
Möchte auch demnächst mal einen V-spleiß probieren, stelle bitte ein Bild rein von deinem Spleiß.
Gruß Thomas
Am meisten lernt man aus Misserfolgen, zumindest ist es bei mir so.
Möchte auch demnächst mal einen V-spleiß probieren, stelle bitte ein Bild rein von deinem Spleiß.
Gruß Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Autsch
Hat bestimmt schön geknallt....
Keine Angst, man fasst schnell wieder Vertrauen zum Holz...oder man hats blöde erwischt und noch ein paar gehen in die Binsen
Hat bestimmt schön geknallt....
Keine Angst, man fasst schnell wieder Vertrauen zum Holz...oder man hats blöde erwischt und noch ein paar gehen in die Binsen
A dream is not reality, but who is to say which is which?
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Schade der Bogen hätte nach einen erfüllten Leben nen Platz im Regal verdient
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Toller Bogen
Ich hoffe du kannst ihn noch retten.
Beim lesen deines Beitrags dachte ich noch 55# der traut sich was mit so einem stückerl Eibe.
Toll das du aus so einem Holz einen Bogen mit klasse Tiller hinbekommen hast.
Dann die Bilder vom Bruch,schade,schade,schade.
Ich drück Dir und Fritzchen die Daumen.
Ich hoffe du kannst ihn noch retten.
Beim lesen deines Beitrags dachte ich noch 55# der traut sich was mit so einem stückerl Eibe.
Toll das du aus so einem Holz einen Bogen mit klasse Tiller hinbekommen hast.
Dann die Bilder vom Bruch,schade,schade,schade.
Ich drück Dir und Fritzchen die Daumen.
Grüße Tony
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Das Holz scheint mir arg spröde zu sein, bist Du Dir sicher das die Eibe nicht übertrocknet ist oder war?
Gruß Dirk
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
- killerkarpfen
- Forenlegende
- Beiträge: 2855
- Registriert: 06.02.2005, 17:15
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
Mir scheinen vor allem die Kräftelinien verlaufen sehr wild durch den Ast, so dass Spannungsspitzen auf einzelne Fasern entstanden sind.
Im eingekreisten Bereich sieht der Bruch so aus als hätten nur die Hanffasern die Zugkräfte aufgenommen.
Weiter vermute ich, dass das Hanfpflaster nicht über den ganzen Rücken gelegt wurde. So müssten sich das Splintholz und die Fasern vom Pflaster unter Zug genau gleich dehnen, sonst bilden sich einseitige Zugbelastungen.
Bei 55# sind in der Bogenmitte enorme Zugkräfte die da auf die einzelnen Fasern einwirken.
Ich vermute, dass sich einzelne negative Faktoren kumuliert haben die schliesslich zum Bruch geführt haben. Für mich sieht es aber eher danach aus als hätten die Hanffasern versagt und dann hat es das Splintholz auf der anderen Seite des Rückens zerrissen.
Im eingekreisten Bereich sieht der Bruch so aus als hätten nur die Hanffasern die Zugkräfte aufgenommen.
Weiter vermute ich, dass das Hanfpflaster nicht über den ganzen Rücken gelegt wurde. So müssten sich das Splintholz und die Fasern vom Pflaster unter Zug genau gleich dehnen, sonst bilden sich einseitige Zugbelastungen.
Bei 55# sind in der Bogenmitte enorme Zugkräfte die da auf die einzelnen Fasern einwirken.
Ich vermute, dass sich einzelne negative Faktoren kumuliert haben die schliesslich zum Bruch geführt haben. Für mich sieht es aber eher danach aus als hätten die Hanffasern versagt und dann hat es das Splintholz auf der anderen Seite des Rückens zerrissen.
Eppur si muove
Re: 54“ Heckeneibe „Fritzchen“ 55#@28“
@Heidjer: Nein, das kann ich, denke ich, wohl ausschließen. Die Eibe hat sich "cremig" geschnitten und in abgeschnittene Späne konnte man einen Knoten machen.
@Killerkarpfen: Perfekte Analyse der vorliegenden Situation.
Hinter dem Ast waren die Faser in Längsrichtung, beim Ast quasi 90° dazu. Ich hab nur den Bereich 'gepflastert' wo der Ast war und die 2mm Hanf konnten dem Zug auf Dauer nicht standhalten.
Ich hatte nach dem pflastern gelesen, dass Hanf auf Dauer rheissen soll und hab jedesmal beim schießen gehofft, dass es bei mir nicht reißt. Über die ganze Breite und aus Flachs wäre sicher auf Dauer besser gewesen. So hat er nur knapp 8 Monate gehalten.
Jetzt wird er recyelt: ein Stück des unteren Wurfarms ist schon ein Holzpflaster geworden, der obere wartet noch auf seinen Einsatz.
@Killerkarpfen: Perfekte Analyse der vorliegenden Situation.
Hinter dem Ast waren die Faser in Längsrichtung, beim Ast quasi 90° dazu. Ich hab nur den Bereich 'gepflastert' wo der Ast war und die 2mm Hanf konnten dem Zug auf Dauer nicht standhalten.
Ich hatte nach dem pflastern gelesen, dass Hanf auf Dauer rheissen soll und hab jedesmal beim schießen gehofft, dass es bei mir nicht reißt. Über die ganze Breite und aus Flachs wäre sicher auf Dauer besser gewesen. So hat er nur knapp 8 Monate gehalten.
Jetzt wird er recyelt: ein Stück des unteren Wurfarms ist schon ein Holzpflaster geworden, der obere wartet noch auf seinen Einsatz.
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