Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Ravenheart
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Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 24.10.2013, 14:55

Um nicht alles doppelt zu posten, verlinke ich einfach mal:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=24&t=23025&p=417248#p417248

FRAGEN / KOMMENTARE dazu bitte HIER posten!
Ein Bild vom Originalfund gibt es dort: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=24&t=23025&start=105#p409191

Bild

Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.10.2013, 15:02

Er wird keinen Handschock haben, aber einen Hauch tiefer greifen (Daumenbreit) , sagt mein Auge.
Schickes Teil

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 24.10.2013, 15:06

o.k....
Mein Druckpunkt ist auf dem Bild genau in der geometrischen Mitte zwischen den Sehnenkerben.
Tick tiefer ginge also...

Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.10.2013, 15:22

Der Nockpunkt ist wohl bei diesen Bögen mitte Bogen, mitte sehne. Daraus ergibt sich der etwas tiefere Druckpunkt. Mit den langen Hebeln ergibt sich dann eine Bogenschwingung 2. Ordnung/höherer Ordnung, wodurch die Hand dann im Schwingungsknoten landet. Eh , voila´, kein Handschock. nDas ist schlicht ein Modell, bei dem Du gepflegt das eine Ende auf dem Boden auflegen kannst, am anderen Ziehen und mit Rechts gepflegt die Schlinge auf pfriemelst. Geht leichter, wenn Du eine Schlaufe nebn der Sehne durch die Schlinge ziehst oder am Knoten einfach was nach außen stehen läßt. Alles keine schwarze Kunst, das Modell ist ja nicht umsonst über 1000 Jahre in Gebrauch gewesen. Vergleiche mal Johannes Angelsachsenbogen. Oder meinen letzten Eibenbogen, Burg Elmendorf bogen usw.

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 24.10.2013, 15:33

Wilfrid hat geschrieben:...das eine Ende auf dem Boden auflegen kannst, am anderen Ziehen und mit Rechts gepflegt die Schlinge auf pfriemelst. Geht leichter, wenn Du eine Schlaufe nebn der Sehne durch die Schlinge ziehst oder am Knoten einfach was nach außen stehen läßt..


Ich habe beide Sehnenenden mit so einer Schlinge

Sehnenschlinge.jpg


befestigt, sonst blieben sie nicht in den Kerben. Die Schlinge aber zieht sich zu und hält!
Zum Entspannen wird sie nicht abgenommen - nur geweitet und auf den WA geschoben,
wie jedes normale Sehnenöhrchen, s.o...

Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.10.2013, 15:37

logisch, aber zum Weiten ist es bequemer, durch die blaue Öse einen "Fadenring " zu haben oder die Blaue Öse über einen Knoten statt Spleiß zu realisieren und das "lose Ende" länger zu lassen. Dann brauchste nur ziehen und nicht "so lange" zu fummeln.

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 24.10.2013, 16:34

...stimmt, die Kordel-Oberfläche macht es etwas "fummelig", aber es ist ja auch noch nicht die Sehne für den Bogen, sondern eine "Alte" aus meiner Sammlung, die zufällig in etwa passte...

Werde mir was überlegen... ;)

Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Inopel » 24.10.2013, 18:02

Da ist er ja!!! Einfach ein toller Bogen den du da reproduzierbar gemacht hast. RESPEKT
Wie hast du es mit dem Tiller nun gelöst?
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<Aller Dinge Meister ist die Übung>

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 24.10.2013, 18:33

Gar nicht!
Ich habe ihn nur so nahe wie möglich am Original gebaut und aufgespannt.
Heraus kam der fast perfekte Tiller.

Natürlich muss man immer einige Bereiche "interpretieren".
Es beginnt schon mit der Holzauswahl und der genauen Lage im Stamm.

Zweitens kann ich ja nicht wissen, wie viel Holz durch Verrottung verloren ging.
Drittens sitzen ja Äste oder Verwerfungen an anderen Stellen als beim Original.
UND ich hatte keine Informationen über Holzart und genaue Lage der Querschnitte, also WO der Rücken liegt.
(In den äußeren Abschnitten ist der Querschnitt oval - stehend oder liegend?)
Der Fund ist recht krumm - aber krümmt er sich zum Bauch, oder seitlich??

Da habe ich lange drüber philosophiert und interpretiert...
Aber dass er SO gut passen würde, hat mich selber erstaunt!

Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von eddytwobows » 24.10.2013, 18:55

Schönes Ding...!! :) :)

Da kann acker oder Du den / bzw. die Bilder ja gleich mal in unsere "Bögen des Altertums" Sammlung schieben / kopieren...

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=13728

LG
etb
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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Victor_Eremita » 26.10.2013, 13:14

@ Rabe: ohne den Fund jetzt vorliegen zu haben, gehe ich davon aus das, wenn es sich um Eibe handelt, der Bogen sich vermutlich Richtung Rücken gebogen hat. Diese Krümmung ist auf die stärkeren Abbauprozesse im Splint zurückzuführen, oftmals mit den typsichen Querrissen im Splint einhergehend. Rein Spekulativ gehe ich von Eibe als Holzart aus, das m.W. alle bisher geborgen Bogenfunde aus "germanischem" Kontext aus Eibe gefertigt waren.

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Haitha » 26.10.2013, 13:36

Victor_Eremita hat geschrieben:@ Rabe: ohne den Fund jetzt vorliegen zu haben, gehe ich davon aus das, wenn es sich um Eibe handelt, der Bogen sich vermutlich Richtung Rücken gebogen hat. Diese Krümmung ist auf die stärkeren Abbauprozesse im Splint zurückzuführen, oftmals mit den typsichen Querrissen im Splint einhergehend. Rein Spekulativ gehe ich von Eibe als Holzart aus, das m.W. alle bisher geborgen Bogenfunde aus "germanischem" Kontext aus Eibe gefertigt waren.



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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Heidjer » 26.10.2013, 13:55

Ich denke es wurden mehrere Holzarten verwendet, nur ist es so, das Hölzer die Harze oder Gerbstoffe enthalten, im Boden viel besser überdauern! Hölzer ohne diese Konservierungsstoffe verfallen viel schneller zu Humus, so kommt es eben dazu das Eibe und Eiche die häufigsten Funde ausmachen, alle anderen Hölzer wurden von der Natur recycelt.

@ Rabe, ein interressantes Projekt, schön umgesetzt. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Ravenheart » 27.10.2013, 19:17

...danke Euch!

Hier noch mal ein Querschnitt von dem Stave, den ich verwendet habe:

BILD5844.JPG


Rabe

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Re: Nachbau: Warnow-Bogen "Burg Werle"

Beitrag von Heidjer » 27.10.2013, 20:39

Puh, da hast Du ja auch noch Reaktionsholz verwendet, bleibt da der Bogen noch in der Flucht?


Gruß Dirk
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