66" Esche getoastet

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Tiro
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66" Esche getoastet

Beitrag von Tiro » 23.09.2012, 15:43

Hallo Leute

eigentlich habe ich in den Sommermonaten kaum Zeit für mein Hobby, doch ich habs nicht wirklich ausgehalten. Kennt dass zufällig auch jemand? :)
Also diesmal ein Stück Esche mit 66"NtN und 48# bei 28"
Nocken aus Pflaume, Pfeilanlage Knochen
Griffleder Sofa Probe :)
leichter Propeller,
Ast-Knubbel am oberen WA mittig
Breite an den Fades 48mm, halb-pyramidal,asymmetrisch
Gewicht 640g komplett mit Sehne etc.

Vom Ergebnis des Toastens war ich schwer überrascht, der Bogen hatte nach dem grob-tiller ziemlich Set angenommen. Den habe ich beim Toasten auf 4.5cm Reflex entfernt. der Reflex ist zar weg, Bogen nimmt aber auch nah 200 Schuss weiter keinen Set an. Bild "entspannt" ist direkt nach dem Abspannen.

Anregung , Kritik oder Lob erwünscht

Tiro
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entspannt.jpg
entspannt
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Vollauszug
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Röstung
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Griff
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Flamme
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Ast oberer WA
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alfred33
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von alfred33 » 23.09.2012, 20:45

Hallo Tiro
Griff und An/auflage sehen Prima aus, das Toasten war für meinen Geschmack viel zu heftig. >:(
ich denke das Set wird sich in kürze wieder zeigen/ oder er ist evtl. zu trocken und bricht an einer der dunkelbraunen Stellen.
alfredle
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Tiro
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Tiro » 23.09.2012, 21:36

@alfred 33

die Angst wegen zu heftigen toastens habe ich auch. Bin nach der Anleitung in Band 4 der Bibel vorgegangen.Getoastet wurde vor knapp 3 Wochen, dann zum angleichen des Feuchtigkeitsgehaltes in den Keller usw. , Wie gesagt, die ersten Vollauszüge waren der Horror. So arg dunkel ist es durch das Finish geworden. Zwei Stellen im unteren WA machen mir Sorgen. Dort scheint es zu den in der Bibel beschriebenen Hitzereflektionen gekommen zu sein, so das die braune Stelle sich auch seitlich am WA fortsetzt. Bin gespannt auf mehr Meinungen zum Thema toasten. So oft hört man ja auch nicht davon. Eigentlich ist das meine erste Erfahrung dazu, aber ich denke auch, dass man dadurch ein nicht so gutes Bogenholz "aufwerten" kann.

Übrigens habe ich die HLP in einen Bohrmaschinenständer eingespannt und so ca. 2...3 min aus 10cm Entfernung über dem Bauch verweilen lassen. Funktioniert prima und dadurch können die Abstände gut eingehalten werden.

Danke
Tiro

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Güssenjäger » 23.09.2012, 22:01

Hallo Tiro,
ich schließe mich da der Meinung von Alfred an, das toasten war viel zu stark.
Ich habe auch schon getempert, aber so, dass der Bauch nur ganz leicht hellbraun wurde. Ich habe den Bogen dabei auch nicht reflex aufgespannt, um Set rauszubekommen, sondern das Toasten erfolgte nur aus dem Grunde, ein bißchen mehr Leistung zu bekommen. Wenn der WA schwarz ist, dann ist er verbrannt, und Kohle kann ja keine Leistung mehr erhöhen ;D

Ich spanne den Fön auch nicht ein, sondern ich tempere so, wie wenn ich meine Haare föne, d.h. ich bleibe nie auf einer Stelle, sondern mache leichte kreisende Bewegungen, um das Holz nirgends ungewollt zu verbrennen.

Das Ganze soll Deinen Bogen aber nicht schlecht machen, Griff sieht super aus und der Tiller ist auch ok, aber viellicht wäre beim toasten etwas weniger mehr gewesen. ;)

Gruß

Gerd
Viele Grüße
Gerd

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Galighenna » 23.09.2012, 22:18

Ach, das Ausmaß des Toastens ist doch völlig in Ordnung. Es ist ja keine Kohle entstanden, das ist noch lange nicht schwarz. Jeder hat so seinen eigenen Geschmack wie stark braun man das Holz toastet. Das hier ist noch völlig im Rahmen ;) Ein bissl könnte man noch an der Gleichmäßigkeit arbeiten, aber sonst gut!
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Ravenheart » 23.09.2012, 22:30

Tiro hat geschrieben:Bin gespannt auf mehr Meinungen zum Thema toasten. So oft hört man ja auch nicht davon. Eigentlich ist das meine erste Erfahrung dazu, aber ich denke auch, dass man dadurch ein nicht so gutes Bogenholz "aufwerten" kann.



...und ebenso leicht Gutes "abwerten".... 8)

Ich toaste nicht.
Nichttoaster.

(Quoth the raven, "Nevermore.")

;D

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von WolfM » 23.09.2012, 22:32

Schönes Teil, schöner Tiller, soweit aus Standhöhe beurteilbar. Bin Esche-Fan.
Zum Thema Toasten halte ich mich raus. Meine Erfahrungen dazu sind eher bescheiden.
Gibts noch Bilder beim Vollauszug?
Und wie wirft er?

Wolf
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Tiro » 24.09.2012, 14:53

@ WolfM
Vollauszug im vorletzten Bild. Ja , Esche ist nicht schlecht. Man bekommt es einfach und vor allem auch mit gutem Wuchs.
Er wirft ganz flott und ist schön leise, ohne zu stacken. Wenig Handschock. Macht Spass

@ Rabe
du hast dich ja schon mehrfach als "Anti-Toaster" geoutet ;) . Was spricht dagegen ? Klar kann man dadurch ein Bogenholz auch verschlechtern, wenn man es zu gut mit der HLP meint und keine Geduld hat, den Bogen zum Feuchtigkeitsausgleich 2..3 Wochen in den Keller zu stellen. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen zu tempern, wenn da nicht das Problem des Set durch wahrscheinlich ungeschicktes Tillern aufgetreten wäre.

auf alle Fälle bin ich - bis jetzt :) - beindruckt vom Ergebnis. Wie in der Bibel Band 4 (Wärmebehandlung) beschrieben. Dort geht der Autor sogar so weit, dass sich der flache Bogenbauch konkav einzieht, ähnlich wie man den Bauch einzieht.

Bezüglich der Stärke des Toastens ist dort auch beschrieben "...braun ist gut- schwarz dagegen schlecht..." Ist auf dem Bild schlecht zu erkennen, aber zum Verkohlen ist es noch weit hin, da habe ich keine Bedenken. Eher die zwei Stellen durch Refelxionshitze. UNd das schlimme ist, dass genau vor der Reflexionshitze im Buch gewarnt wurde.

Wenn es von allgemeinem Interesse ist, wäre ein eigener Tread zum Thema "toasten" vielleicht auch nicht schlecht?

Grüße
Tiro

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Ravenheart » 24.09.2012, 15:28

Tiro hat geschrieben:@Rabe
du hast dich ja schon mehrfach als "Anti-Toaster" geoutet ;). Was spricht dagegen ?


Na, allein in DIESEM Forum das ca. Dutzend Threads , die alle sinngemäß gemeinsam folgenden Inhalt haben:

Vor dem Tempern war alles o.k. - danach hat sich wie bei dir ein Span abgehoben.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=20579#p356568

nach dem Tempern hat er ein paar Falten am Bauch bekommen
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=14&t=19958&p=351284#p351284

hat das Holz nach wenigen mm Biegung schon geknackt und einen Riss bekommen - ich denke das ursprüngliche Tempern hat das biegen unmöglich gemnacht.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=20178#p348923

Im Tillerbild war eine Schwachstelle in dem Bereich allerdings nicht auszumachen. Grund könnte das Tempern gewesen sein. Jedoch unter echter Belastung kam es zum Bruch.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=19322&p=333693#p333693

etc...etc....etc...etc... ::)

neee, "loot mi an Land!!" Nevermore!
Wenn ich einen 5 # stärkeren Bogen haben will - BAUE ich einen 5 # stärkeren - und beschädige nicht mutwillig den Vorhandenen... ;) ;D

Rabe

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Tiro » 24.09.2012, 16:16

@rabe

das war deutlich :o , ich werde auf dem Thema nicht weiter rumreiten. Überzeugt vom Anti-Toasten werde ich aber wohl erst dann sein, wenn es bei mir "knack" macht ;)

Grüße
Tiro

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Galighenna » 24.09.2012, 16:22

Was man beim Toasten später nicht mehr sieht ist, "wie" getoastet wurde... Wurde das Holz erst langsam durchgeheizt udn dann später erst mit großer Hitze braun gemacht, oder wurde es direkt gebräunt.
Ersteres kann durchaus das Innere des WA schädigen und die Bruchgefahr erhöhen. Wenn man schnell stark erhitzt, wird ja nur der Bauch an sich härter, der Rücken bleibt aber kalt und elastisch, wie es sich gehört.
Deshalb ist vll eine generelle Verteufelung des Toastens ein wenig übertrieben. Ich neige ja immer dazu, solche Dinge sehr differenziert zu betrachten. Immerhin muss es einen Grund geben, warum Toasten bei so vielen Leuten funktioniert und bei anderen halt nicht.
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Laurinus
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Laurinus » 24.09.2012, 19:06

Der Bogen sieht gut aus.Typischer Flachbogen.Tiller und sonstige Verarbeitung super,nur würde ich den Bauch mit dunkler Beize vereinheitlichen-oder den ganzen Bogen beizen...
Hab gerade einen sehr ähnlichen fertig, allerdings aus Ulme, etwas länger,45pfund/28zoll.Hab auch schon überlegt zu tempern,um den set zu verringern, aber ich glaub ich lass es ;er soll nicht stärker werden...

gruss,laurinus

Tiro
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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Tiro » 24.09.2012, 19:20

Danke Laurinus. Leider kann ich nicht mal sagen, ob und wie viel Zuggewichtserhöhung dadurch erreicht wurde. Das war auch nicht mein Ziel, sondern Set verringern und vor allem - probieren was wird- ;), bin schon gespannt auf deinen Bogen, Ulme will ich auch mal wieder versuchen, hab aber momentan nix vorrätig.

@Galli, seh ich auch so, nur mit der schnellen Bräunung bin ich nicht ganz einverstanden, denn was ist schnell ? Auch die TBB beschreibt, lieber den Abstand der HLP auf größer und die Einwirkzeit länger. Die sprechen gar von 5 min, leider kann man keine Vergleiche auch z.Bsp. der Leistung der HLP ziehen.

Grüße
Tiro

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von gian-luca » 24.09.2012, 19:28

Hallo,

ich hab zwar nicht den ganzen Fred im Detail gelesen, aber ich muss dem Raben widersprechen: Ich habe sehr wohl gute Erfolge mit dem Toasten gemacht und zwar bei Esche, Robinie und Ulme.
Man muss halt nicht bis zum geht nicht mehr toasten, lieber etwas weniger und dafür ein zweites Mal, fallls nötig.
Eine gute Quelle für Informationen ist der Marc St Louis aus Kanada...

Gruss,
gianni

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Re: 66" Esche getoastet

Beitrag von Firestormmd » 25.09.2012, 08:43

Die Frage ist doch, warum man toasten MUSS?

Wenn man schlechtes Holz zur Verfügung hat und unbedingt ein Tier erlegen muss, um zu überleben, macht es Sinn. Für unsere Vorfahren war das sicher überlebensnotwendig. Für uns ist es nur eine Rettung, wenn wir am gewünschten Zuggewicht vorebei geraucht sind. Ich halte es da so wie der Rabe. Ist der Bogen zu schwach, bau ich einen stärkeren. Ist das Holz zu schlecht, nehm ich besseres. Für mein Hobby möchte ich die bestmöglichen Ergebnisse. Kompromisse, so wie das Toasten, gehe ich lieber nicht ein. Sicher kann es mal machen, damit man es mal gemacht hat, aber als Standard zur Enbehandlung setze ich es nicht ein.

Übrigens ist mein erster Bogen auch ein Opfer des Toastens geworden. Zuggewicht zu schwach, rückwärts aufgespannt, am Bauch gerissen. Dabei habe ich noch nichteinmal die HLP geschwungen.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

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