Ich habe noch einen der alten Manau-RB gefunden und aufgespannt. Er ist reichlich in die Jahre (7) gekommen, aber noch schießbar. Auf einem Turnier hat irgend so ein Dösel das Teil unerlaubt ausgezogen. Die Folge war dann eine Überdehnung im mittleren Wurfarmbereich.
Bogendaten: 35 lb auf 28", Länge etc. ähnlich wie der von Klaus
Hier das versprochene Überlagerungsbild von den Bögen:
Analyse:
Mein Bogen mit den dunklen Wurfarmen im Vordergrund biegt sich auf kurzer Länge mehr in Wurfarm-Mitte. Dies ist für einen Komposit durchaus tolerabel, aber für einen Manaubogen nicht so gut: Es gibt zuviel Set bzw. auch überdehnte Stellen. Der obere Wurfarm biegt sich deutlich weiter als der untere, auch ein Zeichen von Schwäche. Grundsätzlich finde ich das Tillerbild von dem Klaus'schen Bogen besser und ich würde auch keinen reinen Manau-RB mehr bauen, nur noch mit Facing.
Die Grifflänge ist bei beiden identisch, der Siyahwinkel auch. Der Bogen von Klaus hat ein wenig längere Hebel.
Fazit: Vom Tiller her würde ich heute so wie Klaus bauen: Einen möglichst langen Biegebereich mit einem Rundtiller. Insgesamt würde ich den Bogen wegen weicherem Endauszug auch noch ein wenig länger bauen.
Noch zu den Sehnenbänkchen:
Nein, dieser Bogentyp mit dem zurückgesetzten Griff und diesem Siyhawinkel braucht keine Bänkchen; schlicht und einfach: Paßt nicht; die Sehne hängt frei, Klaus hat das schon erläutert. Man kann aber lange Öhrchen bauen und diese seitlich am Hebel vorbeiführen.