Waldhaini

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Wilfrid (✝)
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Re: Waldhaini

Beitrag von Wilfrid (✝) » 06.12.2010, 14:08

KnechtKarl hat geschrieben:Ich hatte beim letzten Saplingturnier versucht nen Hainbuchebogen zu bauen. Mit Leinenbacking.
Hat angefangen wie bei Dir. Ein leichtes Knistern beim Auszug. Und leider schließlich der Bruch vom Rücken her. An dieser Stelle hatte ich das Backing nicht ordentlich aufgeklebt, es schlug Falten und konnte daher seine Aufgabe nicht erfüllen.


Ich wünsch Dir sowas nicht. Daher würd ich Dir empfehlen, was Du ja eh schon überlegst, das Backing abzunehmen und auf Fehlstellen zu überprüfen und es fehlerfrei erneut aufzubringen. Wenn dann noch was knistert, kannst Du Dir wenigstens einigermaßen sicher sein, dass es der Kleber oder der "Lack" ist.

Vorbeugen ist ja bekanntlich besser, als über die Schuhe zu k***en.

Wieso kann er dann sicher sein? Man kann Fehlstellen auch öfter produzieren!
wenn ab, dann Bambus drauf. Ab geht ->richtig durchweichen und wie einen Jahresring abnehemn.
Ich würde nachtillern und beten

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sathunter
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Re: Waldhaini

Beitrag von sathunter » 06.12.2010, 18:30

Zur besseren Beurteilung des Tillers hier mal das Bild vom Rohling in den verschiedenen ungespannten Stadien.

Rohling, grob ausgeschitten:

Bild
Hainbuchenschlange von sathunter auf Flickr

Die ersten Gehversuche auf dem Tillerstock ; Backing ist schon drauf:

Bild
ungespannt von sathunter auf Flickr


Alle Fotos der verschiedenen Baustadien findet ihr bei Flickr, einfach ein Bild anklicken, dann wird die Seite aufgerufen.

Eine Woche später ( kann bis 20" gespannt werden )

Bild
Waldhaini von sathunter auf Flickr


Kurz vor dem Ablängen, Nocken herrichten und Zuggewicht einrichten:

Bild
Waldhaini von sathunter auf Flickr

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Re: Waldhaini

Beitrag von Wilfrid (✝) » 06.12.2010, 20:13

Wie ich geschrieben habevom Knoten rechts ab ist er zu steif, der Teil der 2Deflex ist

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sathunter
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Re: Waldhaini

Beitrag von sathunter » 06.12.2010, 20:32

@Wilfrid,
ich schätze, Du hattest Recht. Genau an der Stelle lag wohl auch aufgrund der Äste eine Überbelastung vor. Der weiter rechtsliegende WA-Teil hat wohl nicht genug mitgearbeitet.
Ich habe einen leichten Riss gefunden. Es ist also definitiv der Bogenrücken, der einen Knacks wegbekommen hat.

Bild
Waldhaini Bruch von sathunter auf Flickr

Bild
Waldhaini Bruch von sathunter auf Flickr

Bild
Waldhaini Bruch von sathunter auf Flickr

Auf dem Bild 2 in der Elipse links kann man das verfärbte helle Stück Backing sehen. Auf Bild 3 lässt sich das auf dem Bogenrücken weiterverfolgen.
Dies ist eine Stelle, wo mehrere kleine Äste waren.
Bei einem solchen Bruch werde ich wohl auf 40 lbs runtertillern und den Bereich mit einer Wicklung stärken, sodass sichkein Span abhebt.
Wenn jemand bessere Ideen hat ----würde mich das sehr freuen.

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Re: Waldhaini

Beitrag von HJM » 06.12.2010, 20:43

Wie auch immer Du weitermachst bei dem Bogen - ich wünsche Dir viiiiel Erfolg. Denn der ist sowas von klasse (schon allein wegen dem geilen Griffleder), da würde einem ja das Herz bluten, wenn's den zerreißt.

Gruß
Antje

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Re: Waldhaini

Beitrag von grienhorn » 06.12.2010, 20:56

Ich find der Bogen sieh richtig super aus. Für so´n krummes Stück Holz haste echt was draus gemacht! Kompliment. Für Deco zwecke zwar ganz nett, aber ich würd eher auf die vollen gehen. Hab ganz gute Erfahrung gemacht, indem ich so ne Absplitterung mit Epoxi und Zwinge wieder fixiert hab. Ich würd´s probieren, viel Glück! ;)
Man muss nicht alles können. Man kann ja alles lernen!

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Re: Waldhaini

Beitrag von acker » 06.12.2010, 23:28

Erstmal reparieren , nix mit runtertillern...
Epoxy warm machen bis es flüssig wie Wasser ist und in den kl Riß laufen lassen, evtl den Bogen dabei auf Standhöhe spannen damit der Riß sich etwas öffnet .
Nach dem füllem des Risses natürlich wieder abspannen , dann noch einen schöne straffe Wicklung um die Stelle plus 1cm je Seite und gut ist, das wird sicherlich halten .

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Waldhaini

Beitrag von Tiro » 07.12.2010, 07:51

Von mir aus auch viel Erfolg bei der Reparatur, wäre echt schade um das edle Stück. Neben dem Charakter Deines Bogens gefällt mir sehr die optische Abstimmung zwichen Bogenholz, Rohhaut und Griffleder. Das Griffleder ist sehr aufwendig gearbeitet, sticht aber optisch nicht besonders hervor- mehr als gelungen- Spitzenklasse !

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Re: Waldhaini

Beitrag von medicinewheel » 07.12.2010, 08:45

Sieht super aus der Bogen, schade daß er Probleme macht!

Welche Rohhaut ist das?? - Die scheint mir sehr dick zu sein, und ich würde mal meinen, je dicker, desto weniger Spannkraft nach dem Aufleimen, und somit weniger Schutz für den Rücken. Ziegenpergament ist super! (Melde Dich, wenn Du welches brauchst)

Für die Reperatur würde ich Dir Schirmseide (Kunstfaser) wärmstens empfehlen; Schirmseide in Epoxy getränkt drumwickeln, schön glatt, am besten 2 oder 3 mal, darüber dann eine Garnwicklung, vielleicht am besten Hanf, auch in Epoxy getränkt. Das hällt dann schon was aus.
Ich würde den Spalt mit Sekundenkleber verfüllen und gut trocknen lassen.

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Re: Waldhaini

Beitrag von sathunter » 07.12.2010, 08:48

@acker,
aus welchem Material würdest du die Wicklung machen.
Ich hätte da noch Rohhaut oder Blankleder, das ich in Streifen schneiden könnte und nass aufbringen würde.
Oder Hanf, Kunstsehne habe ich auch noch, bei den Varianten vermute ich aber, dass die wicklung da nicht fest genug wird.

@medicinewheel,
die Rohhaut ist ca. 1 mm stark und stammt von einem Kauknochen für Hunde.

An dem Ziegenpergament wäre ich schon interessiert, ich habe da noch Holunder, aus dem ich einen Recurve bauen möchte mit Backing.
Wo bekomme ich die Schirmseide, die du genannt hast, her?

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Re: Waldhaini

Beitrag von Wilfrid (✝) » 07.12.2010, 09:03

Hanf oder Sternzwirn. Die Rohhaut hat doch schon aufgegeben , oder? Also muß was her, was nicht dehnbar ist.
Also Hanf oder Leinen.
Oder Du gehst tatsächlich her und ziehst die Haut wieder ab. Dann was zugfestes drauf, also Hanf.
Rohhaut dehnt sich eben. Und Hainbuche ist wohl doch ein wenig sehr druckfest.

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Re: Waldhaini

Beitrag von sathunter » 07.12.2010, 09:27

Von der Sicht her, dass ein Backing mit weniger Dehnbarkeit besser ist, habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Aber erscheint sehr logisch, wenn man die extrem gute Druckfestigkeit von Hainbuche bedenkt.

Ich habe da noch die andere Hälfte von dem Stamm.........da kann ich ja mal mit einem anderen,nicht so dehnbaren Backing testen.

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Re: Waldhaini

Beitrag von Mandos » 07.12.2010, 18:08

@sathunter
Da ich diesen Winter auch vielleicht eine Hainbuche (oder mehrere) fällen möchte, habe ich eine Frage. Bist du beim Rücken dem Jahresring gefolgt und dann die Rohhaut aufgeklebt oder einfach eine plane Fläche gehobelt?
Ich frage, weil ich mir vorstellen kann, dass es aufgrund der Spannrückigkeit von Hainbuche schwer sein könnte, einen Ring freizulegen. Da ich aber keine direkten Erfahrungen habe...

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Re: Waldhaini

Beitrag von sathunter » 07.12.2010, 22:36

Hi,
ich habe nur die Fläche unter der Rinde glatt geschabt, sodass man das Backing blasenfrei aufbringen konnte. Ich habe nicht auf Jahresringe geachtet.
Ich hatte einige Knäste und Äste im Rücken, versuche das zu umgehen. Da hat meiner nämlich einen kleinen Bruch erlitten.
Und, wie Wilfrid schreibt, nimm keine Rohhaut, sondern was nicht dehnbares. Mir hat das schon eingeleuchtet, was er da sagt.

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Re: Waldhaini

Beitrag von Blacksmith77K » 07.12.2010, 23:22

sathunter hat geschrieben:Hi,
ich habe nur die Fläche unter der Rinde glatt geschabt, sodass man das Backing blasenfrei aufbringen konnte. Ich habe nicht auf Jahresringe geachtet.


STOP!

...ich habe gerade auf der Couch gedöst, könnte also sein dass ich gerade was falsch verstanden haben.
Du hast einen Selfbow aus Hainbuche gebaut, OHNE auf durchgehenden Jahresring am Rücken zu achten und hast als 'Schicherheit' da 'nen Kauknochen draufgeklebt. Und der Bogen hatte 55#... Richtig? ???
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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