Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

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tomtux
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von tomtux » 11.06.2010, 12:31

schön geworden.

das macht richtig mut, wenn ein erster versuch im kompositbogenbau mit so einem ergebnis endet.

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Galighenna
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von Galighenna » 11.06.2010, 13:10

Aye also taugt Composit und Öl / Lack / Wachs doch :) gut zu wissen... Schönes Resultat...

Sag mal, kannst du in etwa, so ganz ungefähr, die Größenordnung schätzen, was man finanziell für Material und sowas, berappen muss? (Mal angenommen man hat weder Holz für Rahmen etc noch Horn und Sehnen zu Haus)
Kleber und Farbe ist mal aussen vor...
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sundance
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von sundance » 11.06.2010, 13:15

Galighenna hat geschrieben:Gab es da nicht auch mal einen Angriffsversuch, der sprichwörtlich ins Wasser fiel, weil die Bögen durch die Feuchtigkeit unbrauchbar geworden waren?

Das ist ein Gerücht, betrifft die Schlacht auf dem Lechfeld am 10.08.955, als die Ungarn von König Otto besiegt wurden. Die Schlacht wurde u. a. durch taktische Fehler der Ungarn entschieden. Dass ein Kompositbogen bei nassem Wetter unbrauchbar wird, ist Blödsinn. Du kannst meinen Hunnenbogen fragen, wie oft der schon nass wurde und immer noch schießt.

Fakt ist, dass ein Horn Sehnen Komposit "lebt", d. h. bei unterschiedlichen Temperaturen das Zuggewicht verändert. Bei starker Kälte, die wir hier oft haben, kann ich meinen Bogen nicht mehr ausziehen.
Ich denke, dass auch der Kleber seinen Teil dazu tut, vielleicht weil er bei Wärme elastischer ist als bei Kälte. Das Horn macht glaub ich nicht so viel aus, sonst müssten Hornbelegte Fiberglasbögen (z. B. Grózer Extra II) ähnlich reagieren.
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von Firestormmd » 11.06.2010, 13:18

Vielleicht ist ja auch die Sehne gemeint, die nicht nass werden darf. Ich habe gelesen, dass im 100-jährigen Krieg die Schützen immer trockene Ersatzsehen dabei hatten. Die Armbrustschützen aus Genua aber nicht.

Grüße, Marc
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von Galighenna » 11.06.2010, 13:21

Tja was sich nicht alles so für Mythen rumtreiben ;) gut zu wissen... Ich dachte immer, die Bögen seien wegen der Sehnen und dem Hautleim empfindlicher gegen Feuchtigkeit als Holzbögen...
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sundance
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von sundance » 11.06.2010, 13:38

Firestormmd hat geschrieben:Vielleicht ist ja auch die Sehne gemeint, die nicht nass werden darf.

Da müsste allen das Wachs ausgegangen sein.
Ich denke, Ersatzsehnen hatten sie auch dabei, wahrscheinlich auch Ersatzbögen. Sie waren bei der Schlacht bereits eineinhalb Jahre mit ihrem Zug durch Bayern unterwegs und in der Zeit wird ein Heer vermutlich durch Krankheiten mehr dezimiert, als vom Feind.
Aber das ist ein anderes Thema, das schon mal diskutiert wurde.

Damit ich auch mal was zum Thema schreibe:
Toller Bogen!!! Gratuliere, werde wohl auch mal langsam meine Hörnchen herrichten müssen.
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von catweazel » 11.06.2010, 13:40

@ Galighenna

Tung-öl und bestimmte Lacke sind geeignet, aber von Wachs habe ich nicht gesprochen.
Ein Wachs kann keinen ausreichenden Oberflächen-Schutz bieten,
im Verbund bedingt.

Galighenna hat geschrieben:, die Bögen seien wegen der Sehnen und dem Hautleim empfindlicher gegen Feuchtigkeit als Holzbögen...


Das ist auch so!!! Wenn diese nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt werden.

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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von catweazel » 11.06.2010, 13:59

tomtux hat geschrieben:schön geworden.

das macht richtig mut, wenn ein erster versuch im kompositbogenbau mit so einem ergebnis endet.


Das sollte ich ein wenig relativieren, bitte nicht krumm nehmen tomtux ich kenne deine Fähigkeiten nicht und will dir auch nichts absprechen, aber meine Überschrift ist wohl etwas irreführend.

Ich hätte wohl besser, nur mein Erster Hornbogen geschrieben.

Kompositbögen habe ich natürlich schon einige gebaut, nur eben noch keinen Horn belegten.

Man sollte schon alle notwendigen Einzel-Disziplinen des Bogenbaus beherrschen, bevor man sich an einen Hornbogen wagt,
ich möchte auch niemanden den Mut nehmen, allerdings ist das Thema so komplex, da kann man sich ganz schnell einen gewaltigen Frust holen.

Bitte nicht falsch verstehen, stimmen die Vorbereitungen und man hat die nötigen Erfahrungen ist die Aufgabe zu meistern.

Nur wenn ich gerade Radfahren gelernt habe fahre ich auch nicht gleich die Tour de France ;D

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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von catweazel » 11.06.2010, 15:47

sundance hat geschrieben:Fakt ist, dass ein Horn Sehnen Komposit "lebt", d. h. bei unterschiedlichen Temperaturen das Zuggewicht verändert. Bei starker Kälte, die wir hier oft haben, kann ich meinen Bogen nicht mehr ausziehen.
Ich denke, dass auch der Kleber seinen Teil dazu tut, vielleicht weil er bei Wärme elastischer ist als bei Kälte. Das Horn macht glaub ich nicht so viel aus, sonst müssten Hornbelegte Fiberglasbögen (z. B. Grózer Extra II) ähnlich reagieren.


Dieses Thema finde ich hoch interessant!
Ich werde dazu mal ein paar Versuche starten, dafür habe ich bereits ein "Sehnenverbundmaterial" hergestellt.

Bild
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von kra » 11.06.2010, 20:34

Zum "Leben" kann ic evtl. was beitragen  ;D. Ic h hatte mir vor zwei oder drei Jahren einen Komposit (Sehne/Bambus/Bambus/Osage) in Form eines Reiterbogens gebaut (bzw. so iset er geworden...).
Ich habe ihn nach sicher 1,5 Jahren wieder von der Wand genommen und gemerkt, das er doch an Zuggewicht gewonnen (und an Tiller verlohren) hatte. Dem Gefühl nach ist er erkennbar stärker geworden und der Wurfarm, der zuvor der schwächere war ist jetzt der steifere.
Beim Schießen (bzw. zurechtbiegen vorher) gibt sich das etwas, bleibt aber noch gut erkennbar.

So langsam glaube ich auch, das eine Trocknungszeit von 2 Jahren immer noch was verändert.

Aber mit deinem Beispiel hast du echt Lust auf mehr gemacht
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von acker » 11.06.2010, 21:28

So Kra mein lieber Freund , erwischt !  8)
Bilder und Daten des Bogens bitte  ;D
Der war nie und nimmer im Präsithread  :o

Gruß acker
Zuletzt geändert von acker am 11.06.2010, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von kra » 11.06.2010, 22:18

Stimmt nur teilweise  :D - ich hatte ihn mal hier im Forum in seinem früheren Leben. Kommt aber Morgen noch mit neueren Bildern...
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von acker » 11.06.2010, 22:32

:) Super , da freue ich mich aber wwirklich mal ganz besonders drauf  :)


Danke, acker
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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von Snake-Jo » 04.07.2010, 13:57

@Catweazel: Sorry, das ich erst jetzt zum Lesen komme, hatte im Juni viel zu tun.
Von mir einen herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Bogen. ich hab da nichts zu meckern, sondern bin einfach nur neidisch, weil mein erster nicht so aussah (den mußte ich, glaub ich, 5 mal zerlegen, bis er hielt).  ;D
Was das Tillern angeht: Viele Wege führen zum Ziel und deiner auf jeden Fall auch, supi!  :)

Bogendarstellung, Präsentation der Einzelheiten und Bilder, alles prima, perfekt!
Hat mich sehr gefreut!  :) :) :) :) :) :) :)

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Re: Mein „Erster“ Kompositbogen / Hornbogen

Beitrag von catweazel » 05.07.2010, 12:22

Hi Snake-Jo,

danke schön für dein nettes Lob :)

Grüße Marcus

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