Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es mich täuscht, wenn ich einen leicht genervten Ton aus Deiner Antwort herauszulesen glaube.
Dein Bogen liegt
nicht mit seiner geometrischen Mitte auf dem Tillerstock:
Grundsätzlich: Der Druckpunkt ist derjenige Punkt, an dem beim Ausziehen die Kraft auf Deine Hand wirkt. Ich lege alle meine Bögen so an, dass dieser Druckpunkt der geometrischen Mitte des Bogens entspricht. Daraus ergibt sich automatisch - weil der Druckpunkt relativ weit oben am eigentlichen Griff(bereich) liegt, dass der darunter liegende Wurfarm kürzer ist. Soll er auch sein, weil er damit automatisch (ein kleines Bisschen) stärker wird als der obere.
Der Pfeil liegt nicht auf dem Druckpunkt auf. Da ist ja schon Deine Hand. Die Pfeilauflage ist also ein Stückchen höhere als die Mitte.
Fürs Tillern ist die Pfeilauflage noch nicht interessant. Hier ist nur der Druckpunkt wichtig.
Du strebst beim Tillern eine gleichmäßig harmonische Biegung beider Wurfarme an, ausgehend vom Druckpunkt. Es gibt Sonderformen - den angesprochenen asymmetrischen Bogen. Für den Anfang ist es nicht sinnvoll, sowas zu versuchen.
Es ist auch nicht notwendig, gleich bei den ersten paar Bogen auf Biegen und Brechen einen perfekten Tiller hinlegen zu wollen. Tillern ist ein Prozess, der sich schwer erklären lässt und den man nur durch Übung gut lernen kann. Du kriegst nach und nach ein Gefühl dafür, wo der Bogen schon (gut) biegt und wo er noch steif ist. Irgendwann siehst Du etwaige Schwachstellen auf den ersten Blick.
Bis es so weit ist, hilft Dir das Forum nach seinen Möglichkeiten gerne weiter, wenn Du nicht weißt, wie es um Deinen Bogen steht.
Ungeduld ist grundsätzlich eine schlechte Strategie. Das gilt für den Bogen genauso wie gegenüber den Leuten hier im Forum.
Kommunikation hat immer zwei Seiten. Wahrscheinlich bin ich der Genervte hier. Und das hat nix mit Dir zu tun