Eibe-Recurve mit Sehnenbelag?

[Nacanina]

Mir ist ein Stück Eibe im Schuß an den Tips delaminiert.
Auf etwas mehr als 10 cm hat es den Zusammenhalt zwischen Splint- und Kernholz aufgehoben.
Deshalb für mich: kein Sehnenbelag auf Eibensplint mehr.
Das muß natürlich nicht sein. Ich habe diese Kombination auch ein paar Jahre schießen können.

Grüße

Nacanina

[Bogenbas]

Also in solchen Momenten denk ichs mir immer wieder. Bogenbauen ist eine Raketenwissenschaft und man kann sich nie einer Sache wirklich sicher sein
Naja jedenfalls hier noch Fotos von dem Verhältnis Splint zu Kern.

[Neumi]

Das Holz sieht gut aus. Es gibt auch keinen Grund warum der Zusammenhalt zwischen Splint und Kern schlechter sein soll als der Zusammenhalt innerhalb von Kern- oder Splintholz. Wenn's hier zu Spaltungen kommt, ist meiner Meinung nach das Holz nicht OK. Der Unterschied zwischen Splint und Kern besteht ja darin dass das Kernholz härter und biegesteifer ist.
Wieviel Set so ein Bogen entwickelt hängt neben den von Markus genannten Faktoren von der Qualität des Holzes ab. Das ein derart kurzer Bogen kritisch ist, steht für mich außer Frage.
Dass das Sehnenbacking beim trocknen in Längs- und Querrichtung schrumpft, ist auch klar. Aber gerade Eibensplint steckt solche Belastungen weg, eben weil der Splint elastischer ist, als das Kernholz.
Außerdem wird der Splint später praktisch weder auf Zug noch auf Druck belastet, da das Backing die Zugbelastung komplett übernimmt und nur das Kernholz auf Druck belastet wird.
Für Gesamtperformance kann allerdings ein Bogen rein aus Kern besser sein, da das Kernholz biegesteifer und rückstellfreudiger ist als Splint.
Also einfach mal ausprobieren.
Grüße - Neumi

[schnabelkanne]

Wenn es nur um den Schutz des Bogens geht warum nicht ein einfaches Backing aus Rohhaut?
Lg Thomas

[kra]

Hm, ne Rohhaut-Lage kostet aber, wenn sie ein sicherer Bruchschutz sein soll, einiges an Leistung.

[Snake-Jo]

Ich hatte das schon öfter gemacht, aber die Performance ist eine ganz andere als beim typischen Eiben-Langbogen:
Kurz, breit, mit Recurves, auch breite Recurves, Typus Indianerbogen
Referenz: Trad. Bowyer´s Bible 3: Bows of the world und
Plains indian bows

@Kra: Nicht unbedingt. Eine dicke Rohhaut kann sich beim Trocknen auch zusammenziehen und bringt dann mehr Leistung.

[schnabelkanne]

@Kra: Nicht unbedingt. Eine dicke Rohhaut kann sich beim Trocknen auch zusammenziehen und bringt dann mehr Leistung.

Ist auch meine Erfahrung, ich hab einen Osage Flatbow mit Rohhaut von der Kuh und der schießt sehr flott.
Lg Thomas

[Bogenbas]

Wenn es nur um den Schutz des Bogens geht warum nicht ein einfaches Backing aus Rohhaut?
Lg Thomas

Der Bogen soll auf Turnieren Aufmerksamkeit erwecken und wird deshalb ein Störhautbacking bekommen. Der Sehnenbelag wäre für mich einfach mal interessant weil ich mal mitbiegende Recurves testen will. Außerdem würde dadurch der biegende Bereich etwas erweitert werden und durch das Backing wäre schon der Feuchteschutz für den Sehnenbelag vorhanden.

[Bogenbas]

Es freut mich dass hier so viele Erfahrungen geäußert werden. So bekommt man alle Aspekte vorgelegt und kann dann selbst abwegen was man für die beste Lösung hält.
Somit ein dickes Danke an alle

Und nochmal bezüglich Rohhaut. Ich bin grad am überlegen ob ichs doch mit Rohhaut mach und dann eine kunstvolle Bemalung drauf. Nur fällt es mir da immer schwer mich für ein Design zu entscheiden.

[Snake-Jo]

@Bogenbas: Es gibt da durchaus passende Bemalungen bei den Indinaerbögen.
Aus rechtlichen Gründen kann ich das hier nicht einstellen, kann dir aber ein Beispiel in einer PM zusenden.

[Bogenbas]

Danke, gute Idee. Die sind für den Einstieg mal was einfaches zum malen. Ich hatte mich von den Verzierungen nur in Richtung osmanische Bögen umgesehen und die passen mir vom Stil her nicht recht dazu.

[Neumi]

Und was spricht dagegen die Fischhaut auf die Rohhaut zu kleben?

[Bogenbas]

Da versteh ich den Sinn dahinter gerade nicht. Wäre die Fischhaut allein nicht schon ein Bruchschutz?

[Neumi]

Naja, du wolltest doch auch ein Sehnenbacking mit der Fischhaut versehen. Da versteh ich dann den Sinn auch nicht, wenn die Fischhaut als Bruchschutz dient.

überlege ich unter der Haut einen Sehnenbelag zu machen

[Bogenbas]

Den Sehnenbelag hab ich angedacht um die Recurves arbeiten lassen zu können. Oder kriechen die auch ohne Sehnenbelag nicht zurück?