Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

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Hieronymus
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Hieronymus » 07.12.2022, 11:02

@Cali Schau mal ins Saptunier des letzten Jahre, da ist alles sehr gut beschrieben, wie man ein Stave schnell trocknen kann ;)

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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MrCanister123
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von MrCanister123 » 07.12.2022, 11:10

@Markus: Als Beispiel um dir zu zeigen was ich mein:
Man kann auch einen Esche ein D-Profil bauen.. würde gehen.. aber trotzdem ist ein flacher Bauch besser geeignet..

Und das denke ich halt im Bezug auf einen 30#-Hartriegel..
Klar geht es und klar muss man ihn dann sehr schmal bauen um an Gewicht zu sparen.. (Hab ja selber einen daheim)..
Aber ists da nicht einfacher mit einem "einfachen Selfbow" anzufangen wo man flach baut und pyramidal verjüngt?
(So wie wahrscheinlich ein Großteil hier angefangen hat).
Ich versuch Tipps zu geben wie es einfach und sicher ist und du sagst dass es auch noch Zig andere Möglichkeiten gibt bzw dass meine Aussage falsch ist.. ist für mich nicht verständlich

Das mitm Drehwuchs bei Hartriegel ist mir klar, ist auch das erste nachdem ich bei der Ernte schaue.
Während der Trocknung verdrehen sich die meisten Hartriegel (auch bei sehr geringem Drehwuchs / bzw keinem Drehwuchs)
Deswegen ist mein Tipp den Rohling einfach ruhen zu lassen. Wie du es machst oder wie dein Tipp hierfür ist, ist ja deine Sache.
Deshalb muss man die meine Vorgehensweise aber nicht schlecht reden.. weißt wie ich mein?

@Neumi:
Ganz ehrlich.. Ich versuch das als Tipps für ein Anfängerbogen zu geben..
Da kannst du doch nicht auf Theron abschweifen?! Klar geht es.. Aber ich denk an meinen ersten Bogen.. Da hab ich mir weniger Gedanken über Designs & Bogenbaumasse-Prinzip gemacht..
Und Esche/Ahorn ist leichter wie Hartriegel.. und auf das wars ja bezogen.. Aber wir können gern im allgemeinen bei jeder Aussage sehr sehr penibel sein
Schaffa Schaffa

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Hieronymus
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Hieronymus » 07.12.2022, 11:19

MrCanister123 hat geschrieben:
07.12.2022, 11:10
Deshalb muss man die meine Vorgehensweise aber nicht schlecht reden.. weißt wie ich mein?
Natürlich weiß ich was du meinst... Hier ist aber die Kernaussage einfach falsch und das bleibt bei Bogenbauneulinge sehr gerne haften oder die Aussage steht ja Jahrzehnte im Forum, da sollte man solche Aussagen einfach nicht machen. Der Neuling weiß ja nicht wie du das meinst ... Helfen tust du den ''Neuen'' auf diese Art nicht. Das schafft nur Verwirrung und bringt keine Sicherheit ;)

Und wie Neumi schon sagte ist Ahorn nicht leichter als Hartrigel ;) Hartrigel 62g/cm³ ... Berg Ahorn 63g/cm³ und Spitzahorn 66g/cm³ ....Hasel 63g/cm³

LG Markus
Zuletzt geändert von Hieronymus am 07.12.2022, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Bowster » 07.12.2022, 12:25

Neumi hat geschrieben:
07.12.2022, 10:33
MrCanister123 hat geschrieben:
07.12.2022, 08:38
aber für einen Bogen mit leichtem Zuggewicht eignet sich leichtes Holz wie Esche, Ahorn, Hasel etc besser..
Hierzu muss ich ganz klar Nein sagen. Zum einen ist Esche kein leichtes Holz und Feldahorn ebenfalls nicht, das mal als erste Anmerkung.
Warum sollten leichte Hölzer besser geeignet sein? Ich muss sofort an Therons leichten Osage Bogen denken, den er in Kolbingen dabei hatte. 16#, vielleicht waren es auch 18#. Die Pfeile flogen ca. 125 m weit.
Mit einem an das Holz angepassten Bogendesign kann man jedes Bogenholz für leichte Bogen benutzen.
Schau dir mal das Bogenmasse-Prinzip in der Bogenbaubibel 4 an. Hier werden die Zusammenhänge erklärt.
Grüße - Neumi
Der Osagebogen meiner Frau hat 16# und wirft leichte Pfeile auch mehr als 130m.

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von TradArchery » 07.12.2022, 16:43

Also ich will mich jetzt hier ungern einmischen aber

@Markus: ich habe selten 1m³ Hartriegel um das zu messen.. Aber ich kann deine Aussage, dass Ahorn nicht leichter wie Hartriegel ist, alles außer bestätigen..
@Neumi: Also für mich ist Ahorn und Esche auch leichtes Holz, wenn man es mit anderen Bogenholzarten vergleicht..

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Spanmacher » 07.12.2022, 17:05

Also für das spezifische Gewicht diverser Hölzer gibt es doch seriöse Angaben.
Da muss hier nicht herumspekuliert werden.....
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Hieronymus » 07.12.2022, 17:17

TradArchery hat geschrieben:
07.12.2022, 16:43
@Markus: ich habe selten 1m³ Hartriegel um das zu messen.. Aber ich kann deine Aussage, dass Ahorn nicht leichter wie Hartriegel ist, alles außer bestätigen..
??? ::) Wenn du der Mathematik mächtig bist reicht dir ein Stück von 1cm x 1cm x 1cm aus, um die Angaben nach zu vollziehen ;) Schau mal hin... es sind nämlich keine m³ sondern cm³
Spanmacher hat geschrieben:
07.12.2022, 17:05
Also für das spezifische Gewicht diverser Hölzer gibt es doch seriöse Angaben.
Da muss hier nicht herumspekuliert werden.....
So ist es und genau da habe auch ich die Angaben her, alles andere ist subjektiv ;)
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Neumi » 07.12.2022, 18:50

TradArchery hat geschrieben:
07.12.2022, 16:43
@Neumi: Also für mich ist Ahorn und Esche auch leichtes Holz, wenn man es mit anderen Bogenholzarten vergleicht..
Du kannst dich gerne einmischen, aber was soll man einer derartigen Aussage anfangen. Für mich ist ein Bogen mit 50# ein leichter Bogen, wie das bei dir ist weiß ich nicht. Aber dein Satz sagt praktisch betrachtet nichts aus.
Fakt aber ist (Dieter Grosser - die Hölzer Mitteleuropas):
Esche: hart und schwer, Rohdichte durchschn. 0,65 g/cm3), das ist der Durchschnitt, das Gewicht kann aber auch bei 0,82 g liegen und das liegt dann ungefähr beim durchschnittlichen Gewicht von Kornelkirsche 😉 und die ist so ziemlich das schwerste einheimische Bogenholz
Bergahorn: hart und mittelschwer, Rohdichte d. 0,59 g/cm3)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Nacanina » 07.12.2022, 19:01

Das stimmt natürlich.
Wobei dabei außer Acht gelassen wird, dass es gerade bei Esche erhebliche Schwankungen
der Rohdichte durch unterschiedlichen Spätholzanteil gibt.

Grüße

Nacanina

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Kemoauc » 07.12.2022, 21:10

Hi,Cali,erstmal Willkommen im Forum :D
Glückwunsch zu deinen schönen Proto-Staves. :)
Den Hasel brauchst Du nicht in auf den Markkanal runtermessern,ich persönlich find's bei Hasel deutlich einfacher,ihn in der Rinde mit versiegelten Enden am Stück zu trocknen (ausser beim Saplingbow ;D ). Denn: so getrocknet,ist's auch kein Problem,den Griff (nach Trocknung) einfach aus dem vollen Holz zu schneiden,statt irgendwelches Klebegewürge zu haben. ;D
Mit dem Hartriegel kann man's ebenso halten, allerdings... das Entrinden ist dann etwas.. anspruchsvoll,wenn man keine Dusche hat. >:)
Den Hartriegel kann man bei deiner Dicke (gemittelt ca 6,5cm) aber auch auf den Markkanal runterschneiden, sofern Du in der zukünftigen Bogenmitte vorsichtig vorgehst... also keine Holzausrisse beim Runtermessern etc. . Ca <=3cm Dicke in Bogenmitte reichen bei nem durchschnittlichen Hartriegel für nen 60#-Bogen vollkommen aus (vollbiegend), weitere 5mm reichen aus,um die Griffzone zw, 45-60# komplett zu versteifen. ;)
Nur so als Peilmarke,
Grüßle,
Kemoauc
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Snake-Jo » 08.12.2022, 17:31

Neumi hat geschrieben:
07.12.2022, 18:50

Esche: hart und schwer, Rohdichte durchschn. 0,65 g/cm3), das ist der Durchschnitt, das Gewicht kann aber auch bei 0,82 g liegen und das liegt dann ungefähr beim durchschnittlichen Gewicht von Kornelkirsche 😉 und die ist so ziemlich das schwerste einheimische Bogenholz
Bergahorn: hart und mittelschwer, Rohdichte d. 0,59 g/cm3)
Ja, alles über 0,80 g/ cm3 ist sehr schwer. Dazu gehören noch Weißbuche, Zwetschge und Buchsbaum.
Roter Hartriegel hat durchschnittlich 0,68 g/cm3

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Bogenbas » 09.12.2022, 02:13

Ja aber woher kommen dann diese Eindrücke dass Hartriegel schwer ist und Hasel leicht? Und was fällt beim Bogenbau dann überhaupt noch in die Kategorie leichte Hölzer?

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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von Hieronymus » 09.12.2022, 07:12

Bogenbas hat geschrieben:
09.12.2022, 02:13
von Bogenbas » Fr 9. Dez 2022, 02:13

Ja aber woher kommen dann diese Eindrücke dass Hartriegel schwer ist und Hasel leicht?
Die Erwartungshaltung das Hartriegel immer schwer und Hasel immer leicht sei.
Bogenbas hat geschrieben:
09.12.2022, 02:13
Und was fällt beim Bogenbau dann überhaupt noch in die Kategorie leichte Hölzer?
Pfaffenhütchen z.B. und Holunder kann auch leichter sein so von 0,53 - 0,76g /cm³. Es ist nun mal Natur und ich würde nicht fragen welche die leichtesten sind , sondern man umgeht die schweren und dichten für lange Bögen.
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von fatz » 09.12.2022, 07:15

Bogenbas hat geschrieben:
09.12.2022, 02:13
Ja aber woher kommen dann diese Eindrücke dass Hartriegel schwer ist und Hasel leicht?
Vom Anfassen und vom Biegewiderstand. Hasel ist einfach Butter verglichen mit Hartriegel.

Letztendlich ist das eh pupsegal. Wichtig ist wie der Bogen schiesst, sonst nix.
Haben ist besser als brauchen.

cali
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Re: Neuling hat Bogenholz gefunden, glaub ich...

Beitrag von cali » 09.12.2022, 09:19

Hartriegel ist also schwer, Hasel leicht.

Aber wie arbeite ich dann aus den beiden Hölzern vernünftige Bögen um die 30-40# Zuggewicht?
Hasel eher flach und breit, ich dachte so um die 40mm Breite, und beim Hartriegel dann schmäler und dicker? So um die 30mm Breite?

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