Bogengriff mit Leder ummanteln

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kra
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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von kra » 24.05.2021, 11:20

Zwei Tage reichen nicht? Das kommt mit etwas seltsam vor. Wie dick war das Leder? Hat eine "versiegelte" Außenseite?
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Uranus79
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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von Uranus79 » 24.05.2021, 13:33

Nein, wirklich dick war das Leder nicht. Ich habe die Methode mit der Haushaltsfolie angewendet, um das Holz zu schützen. Und das sorgt natürlich nicht gerade für einen Abtransport der Feuchtigkeit. Ich habe vorhin nachgeschaut und auf der Innenseite gibt es kleinere schwarze Flecken, wahrscheinlich Stockflecken. Ich habe aber mit der Innenseite des Leders auch nach innen getrocknet. Das sind alles Lederreste, die ich mal gekauft habe, ob die imprägniert sind, weiß ich leider nicht. Das Wasser hat es aber gut aufgesaugt. Habe jetzt das noch leicht feuchte Leder mit Weißleim am Griff verklebt und lasse es draußen trocknen. Das reicht dann hoffentlich.

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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von Neumi » 24.05.2021, 15:19

Unter dem Begriff Leder wird jedmöglicher Schrott verkauft. Manche machen eine Kunststoffbeschichtung drauf (ich hatte mal für einen Band-Proberaum ein geschenktes aber noch ganz gut erhaltenes Ikea "Leder"-Sofa, bei dem gabs ein Brandloch von ner Zigarettenkippe), andere lackieren derart dick, dass keine Feuchtigkeit mehr durch geht, manche kleben klein gemahlene Reste zusammen... Man hört z.B. immer noch den Spruch, dass Leder kalt sei.
Ein ordentliches Leder muss nach 2 Tagen trocken sein, egal ob die Fleischseite innen oder außen ist (wenn man das Zeuch allerdings in der Aufguss-Sauna zum trocknen lagert... :D :D ).
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von klausmann84 » 24.05.2021, 15:35

Kleine schwarze Flecken sind wohl eher auf Schimmel zurück zu führen, Stockflecken sind meines Wissens nach nicht schwarz. Zumindest auf Papier sind sie deutlich heller und bräunlich. Ob sie überhaupt auf anderen Materialien als Cellulosefasermaterial zu finden sind weiß ich gar nicht. Denke aber eher nicht.

Vermute auch dass das Leder oberflächig beschichtet war und deshalb schlecht trocknet. Dann wird der Weißleim jetzt wohl auch ein wenig länger brauchen.
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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Uranus79
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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von Uranus79 » 24.05.2021, 16:01

Das ist natürlich möglich, dass es beschichtet war. Das kann ja keiner ahnen, wenn man einfach nur "Leder" kauft.
Kra hat bei seiner Methode die Innenseite während des trocknens nach außen gemacht. Das trocknet bestimmt schneller. Dadurch müsste sich die Form des Griffes zwar auch abzeichnen aber doch spiegelverkehrt? Bzw formt sich das Leder von der Rundung eigentlich außen enger anstelle von innen, wenn ihr wisst, was ich meine.
Oder verwendest du das Leder generell mit der Innenseite nach außen?

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klausmann84
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Re: Bogengriff mit Leder ummanteln

Beitrag von klausmann84 » 24.05.2021, 16:53

Hey! Ich vermute mal dass kra das so trocknen lässt wie er es später anklebt. Halt mit der Fleischseite nach außen. Das mit dem spiegelverkehrt macht für mich gar keinen Sinn, denn das Leder soll ja die Form annehmen. Wenn man es dann umstülpen würde, müsste man es ja wieder neu verformen.

Man kann das übrigens schon erahnen. ;) Einfach mal nen Wassertropfen auf ein Reststück oder irgendwo am Rand auf die Lederoberfläche auftropfen. Aber so, dass der Tropfen trotzdem nicht direkt an der Kante liegt, sonst kann er da sich da quasi seitlich wegschleichen.

Der Tropfen sollte nach nicht allzu langer Teit wegschlagen und das Leder dort einen dunklen Wasserfleck entwickeln. Auf nem Stück Autoleder von mir z.B. bleibt der Tropfen ewig stehen und lässt sich dann auch spurlos wegwischen. Von daher würde ich damit keine Nassformung versuchen. Mal abgesehen davon dass es pottenhässlich ist. :D solche Leder dunkeln dann auch übrigens nicht so schön nach, wenn man versucht sie zu punzieren.

Wenn der Tropfen einzieht und am besten auch etwas von der Nässe temporär dunkler wird, ist das Leder zumindest nicht völlig mit Deckfarben oder anderen Beschichtungen abgedichtet und kann dementsprechend auch über die Narbenseite trocknen. Mit der Zeit lernt man die Lederqualitäten auch visuell und haptisch besser zu unterscheiden, das ist Erfahrungssache wie alles andere auch.
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