Langbogen Eiben Versuch No.2

Themen zum Bogenbau
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kerezst
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 15.01.2021, 21:55

Mache ich! Bin gespannt.

Ist das korrekt erst NACH dem Einschießen mit reduziertem Auszug (26") nochmal auf's Tillerbrett zu gehen und bis Vollauszug fertig zu tillern?

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schnabelkanne
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 15.01.2021, 22:15

Wenn sich der Tiller nicht verändert und wenn der Pfeil nicht gegen die Hand schlägt, brauchst du nichts mehr ändern.
Zeig nach dem Schiessen noch ein paar Bilder mit 26” Auszug.
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kerezst
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Tiller-Ansicht von beiden Seiten

Beitrag von kerezst » 16.01.2021, 01:31

Hier nochmal der vorläufige Tiller bei 28" Auszug.

Ich habe mir mal die beiden Seiten des Rohlings angesehen und war doch recht erstaunt wie unterschiedlich das aussehen kann.

Oberer Wurfarm rechts (wie bisher):
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Unterer Wurfarm rechts:
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An den Anblick dieses Staves mit natürlichem Reflex- und Deflex-Bereich kann ich mich gerade noch schwer gewöhnen.
Aber das muss schon im Vollauszug noch sichtbar sein - sonst würde ich ja eine Stelle überlasten (Reflex) und eine andere unterfordern (Deflex-Bereich), richtig?


Meinen großen Dank an alle die sich bisher beteiligt haben!!

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 16.01.2021, 13:04

Ein ganz wenig schleifen an der grünen Stelle.
Dateianhänge
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Burgunder12 » 16.01.2021, 14:01

Stelle bitt bevor du weiter machst ein Bild mit dem ungespannten Bogen.
Ich meine das die Stelle, die Thomas angezeichnet hat einen leichten Reflex hat.
Gruß Burgunder12

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Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Unbespannter Bogen

Beitrag von kerezst » 16.01.2021, 14:47

Hier die Fotos vom ungespannten Bogen:

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Abb.1: oberer WA rechts

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Abb.2: oberer WA links

Der untere WA hat im Bereich horizontal 1 (nahe der Mitte) einen natürlichen Reflex.
Es sieht nur im Vollauszug so ungesund aus - vermutlich aber besser als in die Wunschkurve zwingen.

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Re: Unbespannter Bogen

Beitrag von schnabelkanne » 16.01.2021, 19:22

kerezst hat geschrieben:
16.01.2021, 14:47

Es sieht nur im Vollauszug so ungesund aus - vermutlich aber besser als in die Wunschkurve zwingen.
Exakt, das ist auch meine Ansicht, besser einen Bogen mit Charakter, als einen schön biegenden, der ev. beim nächsten Schießen bricht.
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Sidenocks

Beitrag von kerezst » 20.01.2021, 21:41

Mal ne Anfängerfrage zu den Sidenocks:

An der oberen Nocke habe ich eine 2. Kerbe für eine Spannschnur angelegt.

Wie macht man das an der unteren kürzeren Nocke?

Ebenfalls eine 2. Kerbe, oder wie sitzt da die Spannschnur?

(Habe bisher immer mit Durchsteigen gespannt und erst mit diesem Bogen angefangen eine Spannschnur zu verwenden)

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Heidjer » 20.01.2021, 22:16

Beim Spannen eines Bogens mit Spannschnur wird die Sehne zuerst auf den oberen Wurfarm mit einen Öhrchen geschoben, dann wird die Sehne unten in die Kerbe eingehängt oder mit Bogenbauerknoten befestigt. Danach wird die Spannschnur über der Sehne ebenfalls in der gleichen Kerbe unten eingehängt und oben in der äußeren Kerbe. Jetzt stellt man einen Fuß mittig auf die Spannschnur und zieht den Bogen am Griff nach oben bis man das obere Sehnenohr in die innere Kerbe schieben kann.

Wichtig: Die Sehne muss unten/innen liegen und die Spannschnur oben auf und außen, ansonsten bekommt man nach dem Spannen die Spannschnur nicht mehr entfernt. ;)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Spannschnur / Sidenocks

Beitrag von kerezst » 21.01.2021, 14:02

Vielen Dank für die Erläuterung!
Hab‘s so gemacht und hat super geklappt.

Mit den Sidenocks bin ich gerade auch sehr zufrieden.
Die seitliche Krümmung des Bogens gleichen sie nicht aus (zu geringe Korrekturmöglichkeit), aber die Sehne ist beim Spannen sehr leicht einzuhängen und sitzt bombenfest dann.
Sieht zugegebenermaßen komisch aus, arbeitet aber einwandfrei.

Sind 5# Verlust durch den Endschliff des Stabes eigentlich normal?

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Ravenheart » 21.01.2021, 14:40

ja... 2 - 5 sind normal..

Rabe

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Abschließende Arbeiten - Sehne

Beitrag von kerezst » 23.01.2021, 14:20

Endspurt:

-Sidenocks sind fertig

-Arrowpass aus Knochen ist drin

-Oberflächenbehandlung mit Öl-Mischung (Leinöl 50mL, Orangenöl 30 mL, Tung-Öl 20 mL, Kamelienöl 1EL)
—> später noch mehrere Schichten davon inkl. Aushärtung in UV-Schrank


Der Bogen hat jetzt folgende Daten:
Länge: 70“ / 178 cm
Auszug: 28“ / 70 cm
Zuggewicht: < 50# (mit fertiger Sehne und eingestellter Standhöhe wird nochmal gemessen)

Abmessungen:
geom. Mitte (Breite x Stärke): 32 mm x 33 mm
Oberes Ende (Breite x Stärke): 14 mm x 19 mm (—> verjüngt dann jeweils auf Durchmesser 12 mm zu den Nocken)
Unteres Ende: 15 mmx 19 mm
Rings per Inch: 14/“ (echt kein gutes Holz)

Gerade kümmere ich mich um die Sehne:
Welche Konfiguration ist denn für Sidenocks zu empfehlen?

a) Bogenbauer-Knoten an beiden Enden
b) Bogenbauer-Knoten unten / gespleisste Schlaufe oben
c) gespleisste Schlaufen für oben und unten

Beste Grüße in die Runde und schonmal wieder großes Dankeschön an alle die sich beteiligt haben!

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Roby-Nie » 23.01.2021, 15:58

b) macht am meisten Sinn, wobei a) am spannensten wäre.
Wie kriegst du da die Sehne drauf und wie wieder runter.
Ich mache immer Variante b) und mache dann die Kerbe in der unteren Sidenock etwas breiter, damit Sehne und Spannschnur Platz haben.
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...and it went BOOM!

Beitrag von kerezst » 23.01.2021, 16:05

Liebe Leute,
Kommando zurück!

Eben wollte ich nochmal in Standhöhe mit der Tillersehne die korrekte Sehnenlänge feststellen und das Zuggewicht in Vollauszug messen.

Das hat er nicht überlebt.

Gebrochen im Oberen Wurfarm an der natürlich deflexen Stelle.

Vermutlich nach dem Aufspannen nicht hinreichend vorgedehnt (Pumpen) und über Zielzuggewicht belastet (Zuggewichtwaage zeigte nach Bruch 55# an).
Alles in allem aber vielleicht besser, dass es jetzt passiert ist. Wenn so wenig Überlastsicherheit vorhanden war, dann wäre es mir früher oder später um die Ohren geflogen.

Fieses Teil, dass er gewartet hat bis ALLES fertig ist (Nocken, Arrowpass, Schleifen, Politur).

Nun denn, ergötzt bitte Euch an den Schadbildern!

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 23.01.2021, 16:45

Schade, da steckt schon viel Arbeit drinnen, es ist halt immer eine Grenzwanderung.
Du hast bei dem schwierigen Stave sicher viel gelernt und dass er gebrochen ist lag vermutlich nicht am Tiller sondern an der Holzqualität. Also auf zum Nächsten.
lg Thomas
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