Langbogen Eiben Versuch No.2

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kerezst
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Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 04.01.2021, 13:19

Hallo liebe Fletcher‘s Corner Gemeinde im neuen Jahr 2021!

Nachdem Ihr mich so erfolgreich und motivierend durch den ersten Langbogen aus Eibe begleitet habt, möchte ich nun den zweiten Eiben-Stave angehen (damals schon per Foto erwähnt).
Das Holz ist vermutlich qualitativ unterirdisch - genau richtig also für einen zweiten Versuch ;-)

Zielsetzung:
Form: Eiben Langbogen (ELB) „Warbow-Form“ (ohne versteifte Griffsektion)
Länge: 73“ (Rohmaß derzeit 73,3“/186 cm)
Zuggewicht: 50-60# (deshalb „Warbow“ in „“)


Hier auch schon meine erste Frage:

—> Wie ist mit einer Verdrehung der Jahrring-Lage der beiden Enden in die gleiche Richtung umzugehen?

Ich hoffe die Fotos verdeutlichen den Sachverhalt:

Während die Mittelsektion gerade und rechtwinklig zu den Seitenflächen verläuft drehen die Enden gegen den Uhrzeigersinn (in dieser Ansicht zumindest).
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Das ist die Holz-„Qualität“ mit der ich es hier zu tun habe:
Der Splint (zumindest wo erkennbar) war anfangs sehr stark und wurde von mir auf etwa 7-8 mm reduziert.

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Beste Grüße in die Runde!
Valentin
Zuletzt geändert von kerezst am 04.01.2021, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 04.01.2021, 14:40

Servus, ich verstehe etwas nicht, Langbogen mit 33“ Länge?
An den Enden würde ich auf den letzten 10 bis 15 cm die Verdrehung durch schräge Holzwegnahme an Rücken und Bauch ausgleichen.
Lg Thomas
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 04.01.2021, 16:25

Das verstehe ich auch nicht! Danke!

Das muss noch der Restalkohol von Neujahr gewesen sein.

Länge 186cm / 73“ (oben korrigiert)


*************


Zur Frage mit der Verdrehung:

Verstehe ich das richtig: Zur Korrektur Holzabnahme an Bauch UND Rücken?
—> das hieße dann bewusst den freigestellten Jahrring an den Enden der Wurfarme anschneiden?

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 04.01.2021, 19:44

Servus, die letzten 10 cm sind ja steif, wenn du da am Rücken etwas schräg wegnimmst sollte dass kein Problem sein, hat bei mir bis jetzt immer funktiniert.
lg Thomas
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Re: Langbogen Eibe Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 05.01.2021, 13:26

Ok, danke für die Erläuterung! Das hätte ich mich allein so nicht getraut.
Hier die Situation an den Enden:

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Beim Angleichen der Schräge bin ich auf dem Rücken definitiv schon durch den freigelegten Jahrring durch. Kann mann hier sicher weiter abarbeiten um ein gerades WA-Ende zu erhalten?



Derzeit erster Biegeversuch mit Tillersehne:

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???
Ich bin noch unentschieden welches Ende oberer/ unterer WA werden soll.
Habt Ihr hier eine Empfehlung?

Links im Tiller-Foto / Linker Wurfarm
„bessere“ Holzqualität, zumindest mit erkennbarem Splint/Kern Übergang.
Aber mehr natürlicher Deflex

(bessere Holzqualität, aber ein kleiner randständiger Ast):
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967C4F18-60F1-4EDD-8F61-08B660C537BD.jpeg

****

Rechts im Tiller-Foto / Rechter Wurfarm:
Geraderer WA, jedoch zweifelhafte Holzqualität (Verfärbungen, unklarer Splint/Kern Übergang)
Im äußeren 1/3 des WA hat der Bogenrücken ein paar Verdrehungen.

(seltsame Verfärbungen und eine gehörige Drehung im äußeren 1/3 des WA)
39A5E6E1-0E09-46D4-80C3-C1D920B13A87.jpeg


Ich tendiere zu „besseres Holz nach unten“ wegen der stärkeren Biegebelastung im unteren WA. Allerdings ist die Frage wie der kleine Ast zu bewerten ist? Vielleicht dann doch die rechte Seite mit den Verfärbungen nach oben?

Gibt es andere Ansichten hierzu?
Zuletzt geändert von kerezst am 05.01.2021, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Roby-Nie » 05.01.2021, 14:24

kerezst hat geschrieben:
05.01.2021, 13:26
Derzeit erster Biegeversuch mit Tillersehne:
Der Ast fällt eh wenn wenn du die Kanten rundest.
Ich täte rechts als unten nehmen, weil der linke leicht deflex ist.
Aber tu dir selbst einen Gefallen und mach die Tillersehne so kurz es geht. Deine ist deutlich zu lang.
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Ravenheart » 05.01.2021, 14:44

Beim Angleichen der Schräge bin ich auf dem Rücken definitiv schon durch den freigelegten Jahrring durch. Kann mann hier sicher weiter abarbeiten um ein gerades WA-Ende zu erhalten?
Vollständig gerade wirst Du ihn nicht bekommen - aber wozu auch? Wenn die Schräglage nur im Endbereich liegt, kann das so bleiben und hat keine Auswirkungen. Du musst nur beim Tillern im Auge behalten, ob er evtl. anfängt, sich seitlich weg zu drehen, und rechtzeitig dagegen arbeiten...

Ansonsten: Wenigstens ein Teil des Rückenringes muss immer bis zum Ende durch laufen.
Siehe:
https://www.bogensportwiki.info/index.p ... nde_Fasern ..."Am Ende"...

Rabe

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 05.01.2021, 14:55

Servus, warte noch mit oben/unten bis du auf Standhöhe bist, da siehst du dann wie die Sehne im Griffbereich verläuft.
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Re: Langbogen Eibe Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 05.01.2021, 21:23

Soweit beim Tillern:
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Tillersehne ist etwas verkürzt, aber noch immer sehr lang.
Beim ersten Bogen hatte ich oft das Problem, dass mir die Sehne bei der noch niedrigen Standhöhe von den Kerben gesprungen ist. Jedesmal großer Schreck, wenn das Teil vom Tillerbrett springt.
Um den Winkel Sehne/WA anfangs etwas größer zu halten, nehme ich diese lange Tillersehne her.

****

Inwieweit muss ich denn diesen dezent reflexen Bereich im griffnahen Drittel links durch Abschwächung angehen?

Wenn ich dafür sorge, dass er im Auszug harmonisch biegt, überlaste ich dann nicht diese Stelle durch zu starke Biegung?


Beste Grüße und bereits meinen herzlichen Dank an alle die sich bisher schon beteiligt haben!
Ihr seid große Klasse!

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 05.01.2021, 22:29

Bei Reflexen Bereichen folgt der Bauch dem Rücken, bei deflexen Bereichen jedoch nicht siehe nach im wiki....ist dort wie so vieles wirklich gut erklärt,


https://bogensportwiki.info/index.php?t ... _deflex.29

Es ist nicht so wichtig, dass er schön gleichmäßig/harmonisch aussieht, sondern dass die Belastung gleich verteilt wird, ein Bogen mit Reflexen und deflexen Wellen wird immer anders aussehen als ein ganz gerader Stave ohne solche Bereiche.

Lg Thomas
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Eiben-Langbogen - Versuch No.2

Beitrag von kerezst » 09.01.2021, 21:38

Jetzt auf niedriger Standhöhe von ca. 7 cm.
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Auszug bis knapp 40 cm.
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Denke als nächstes WA rechts ab Markierung 3 flexibler machen.
Unsicher bin ich mir beim Mittelbereich/ Griffbereich.
Er soll ja in „Warbow-Manier“ mitbiegen.
Vorsichtshalber würde ich im Griff erstmal nichts abarbeiten.

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 09.01.2021, 22:18

Sieht gut aus, Standhöhe erhöhen und neue Bilder machen, ich würde vorerst nichts wegnehmen.
Wieviel Zuggewicht hat er momentan und wieviel soll er haben?
Lg Thomas
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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von Tom Tom » 09.01.2021, 22:33

Außen jeweils zu steif
Erstmal auf volle Standhöhe bringen dann nochmal gucken/Bilder machen.

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Weiter geht‘s mit Tillern!

Beitrag von kerezst » 12.01.2021, 20:59

Nach Verbringung des Tillerbretts in meine Dienstwohnung kann ich nun auch unter Woche am Bogen weiterarbeiten....

Hier nehme ich die unterbrochene Arbeit wieder auf:

Standhöhe jetzt 9 cm
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Bei Auszug auf 40 cm kommt die Latte gerade mal auf #35
(--> von Zuggewicht >50# muss ich mich wohl verabschieden?)

70D8532A-A2B1-4F0F-8A34-70129F5292FA.jpeg


An den WA-Enden habe ich etwas Material weggenommen.

Vermutlich muss es dort aber noch weitergehen.

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Re: Langbogen Eiben Versuch No.2

Beitrag von schnabelkanne » 12.01.2021, 22:47

Sieht gut aus, Standhöhe erhöhen, neue Bilder.
Falls er zu schwach wird, ein wenig Kürzen kannst du dann ja auch noch.
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