Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

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der Alemanne
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Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von der Alemanne » 12.11.2020, 18:00

--Hallo Wissende,

nach meinem ersten Gartenhasel bei dem ich Stauchrisse lernte, nun ein Eschenlangbogen aus einem Stave.
190 lang, 3cm breit im (biegenden) Griff - sich verjüngend auf 1cm an den Tips. Flaches Profil, kein ELB D Profil. Ziel: 25# +/- bei 30" Auszug. Wurfarmstärke beim Astloch derzeit 14mm - Ziel (gefühlt) kleiner 10mm.

Alles hätte so schön sein können, dann dieser Ast mitten im Biegebereich, randnah :'( (2 dünne Jahresringe hatte ich bereits abgetragen) Er bildet eine etwa 1mm Erhebung auf dem Bogenrücken und sieht unter der Lupe so aus, wie wenn die Faserrichtung durch den Ast hindurchläuft??!?
Ast.JPG
ringe.JPG
von der Seite sieht man 5 Jahresringe 3 dicke zum Rücken, 2 dünne zum Bauch - nun die Frage:

kann man den Ast lassen und den Tiller mit den 2 dünnen Jahresringen zum Bauch machen? WiKi sagt unter 1/4 bis 1/3 der Breite seinen unproblematisch. Vielleicht mit Epoxy föhnen?

oder trage ich zähneknirschend den schönen dicken Jahresring am Rücken ab und hoffe dass der darunter besser ist? Nach "Murphys" wäre der Jahresring darunter ja eigentlich auch mit Ast?? Würde aber von der Wurfarmstärke gerade so hinkommen . . .

würde mich über Eure Meinung sehr freuen -


Gruß
Matthias

hier nochmal der "Zahnstocher" und die Position des Alstlochs . . . natürlich im Biegebereich
bb.JPG
Zuletzt geändert von der Alemanne am 12.11.2020, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von schnabelkanne » 12.11.2020, 18:11

Servus, wie sieht der Ast auf der Bauchseite aus?
Bei 190 cm Länge sind 25# zielzuggewicht aber viel zu wenig.
Lg Thomas
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der Alemanne
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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von der Alemanne » 12.11.2020, 18:46

schnabelkanne hat geschrieben:
12.11.2020, 18:11
Servus, wie sieht der Ast auf der Bauchseite aus?
der kommt aus der Bauchseite nicht raus - der endet irgendwo zwischen den Ringen
schnabelkanne hat geschrieben:
12.11.2020, 18:11
Bei 190 cm Länge sind 25# zielzuggewicht aber viel zu wenig.
die Wurfarme werden ja (notgedrungen - da waren Längsrisse . . . ) relativ schmal, relativ leicht und so dachte ich relativ schnell. Ok - welche Länge wäre da angeraten? Bin nicht so der Schütze mit der Rückenpower, und brauche auch nicht die maximale Performance . . . geht echt nicht??
Zuletzt geändert von der Alemanne am 12.11.2020, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von Dongelong » 12.11.2020, 19:08

Bist du dir sicher ob das ein Ast ist?
Du schreibst selbst es sieht so aus als ob die Maserung durchläuft.!? Das spricht nicht für einen solchen.
Wenn es einer ist, ist der einen Ring tiefer bestimmt nicht verschwunden dafür ist mir der Durchmesser zu groß.

Aber für mich sieht das nicht nach einem Ast aus.
Ich glaube da hat der Baum eine kleine Verletzung in der Rinde gehabt und das hat sich verfärbt beim Überwuchern. Deswegen die kleine Erhebung und nicht Sichtbarkeit im Ring darüber (oder hat man ihn da schon gesehen).
Kannst du die Stelle nochmal Fotografieren oder vorsichtig prüfen wie sie beschaffen ist. Ich glaube da ist noch was vom letzten Ring drüber, wenn das weg wäre könnte man vielleicht mehr sehen.

Gruß
Dongelong
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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von Neumi » 12.11.2020, 20:17

Tach, ich würde das Ding (wohl kein Ast) ignorieren - bei dem geplanten zuggewicht und der Bogenlänge interessiert so ein Einschluß oder was auch immer es ist nicht.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von der Alemanne » 12.11.2020, 21:31

Dongelong hat geschrieben:
12.11.2020, 19:08
Bist du dir sicher ob das ein Ast ist?
Ich bin mir ziemlich sicher dass das kein Ast ist, er hat definitiv keine Ringe sondern Längsfasern (vielleicht sollte ich den Betreff ändern...) Die Ringe darüber hatten das Ding auch. Ich mach mal bei Licht ein besseres Bild.
Neumi hat geschrieben:
12.11.2020, 20:17
Tach, ich würde das Ding (wohl kein Ast) ignorieren - bei dem geplanten zuggewicht und der Bogenlänge interessiert so ein Einschluß oder was auch immer es ist nicht.
Fantastisch - dem gegenüber (noch) kein einziges Statement "lass es, der bricht" ... dann geht's morgen wieder in den Keller.

Danke Euch!!
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von schnabelkanne » 12.11.2020, 22:22

Servus, mir genügen auch 35# mehr schaff ich auch nicht, aber so um die 35 würde ich dir schon empfehlen.
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Re: Ast in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von fatz » 12.11.2020, 22:24

der Alemanne hat geschrieben:
12.11.2020, 21:31
(noch) kein einziges Statement "lass es, der bricht" ...
hm! Eher lass es, das wird eine Nudel. Allerdings eher wegen der geplanten Daten: 25# und 190cm lang
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von kra » 14.11.2020, 17:21

Da muß ich widersprechen - auch wenn es eine Nudel werden sollte (nach deinen Kriterien sicherlich ;-) ) ist es doch ein sehr gutes Übungsstück. Und das rechtfertigt das weitermachen auf jeden Fall
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von der Alemanne » 14.11.2020, 18:29

Hahaha, die "Nudel" . . . klar, der Sweetspot sei so bei 40# Wenn man aber wie ich lang und dünn ist, ist da halt viel weniger "Drehmoment" wie zB bei einem Handwerker. Vielleicht wird's ja was mit meinem Trapeztraining 2020?!?

Natürlich mache ich weiter, und warum nicht mit 30# oder 35# wenn das das bessere Setup ist. Jedenfalls scheint der Einschluss nicht problematisch zu sein, das leite ich aus den Antworten ab. Die Nudel, der Schweifhobel und der Tillerstock warten nun im Schuppen auf schlechteres Wetter.

schönen Sonntag
Matthias
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von fatz » 14.11.2020, 19:43

@kra: eh klar, die ersten 5 werden eh nix, ausser er waer besser als alle anderen.

@Matthias: M.M. nach kann ein Holzbogen ned genug Wumms haben, solang du ihn gezogen kriegst. Zuviel Leistung gibt's da ned, sonst wuerde niemand Boegen aus was anderem bauen. Und lang genug bin ich (d.h. eigentlich nur meine Arme) auch (Mundwinkelanker entspricht bei mir ca 32"). Insofern kenn ich das Thema ganz gut. Zuggewichtsmaessig lieg ich allerdings eher bei 70-90#
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von Kemoauc » 14.11.2020, 22:17

Hi,Matthias, willkommen im Forum ;D
was den Wumms angeht: klar sind 25# für den ersten Bogen,der gelingt ,vollkommen in Ordnung,es geht ja zunächst erstmal darum,nen funktionalen Bogen zu bauen und dabei Grundlegendes zu lernen.Dein nächster liegt dann bestimmt eher bei 40-45#,du wirst überrascht sein,wie leicht sich so etwas bei ca 190cm Länge ziehen lässt. :D
Danach kommt der nächste und der nächste... etc..... und dann? Der "Sweetspot" liegt mitnichten bei 40#, das ist m.E. ne mittlere Verkaufsklasse,die halt in Massen produziert wird. 45# wird als "Männerbogen",35# als " Frauenbogen" verkauft. Sind die Frauen meiner Generation alle Männer??? :D
Solche "Bezeichnungen" erachte ich als Marketing-Gedöns.
Ich bin selber ein "Spargel",1,85m groß,75kg Körpergewicht, also sehr schlank.55- 60# für nen Parcours von 2-3 Stunden find ich echt gut passend.
Nee,das "Drehmoment" ist es nicht,es ist Übung. Soooviel Gewicht wird da nicht gezogen. Als Bsp.: ein deutscher Normbierkasten (voll) hat ein Gewicht von 41# (18,6kg), diese Kraft kommt aber erst am Ende des Auszugs für nur wenige Sekunden auf deine Zughand.... 60# sind gerade einmal das 1,5fache,ca 28kg, für ein paar sekunden keine Last für nen Erwachsenen Menschen....
Fatz hat wahrscheinlich locker 20kg mehr als ich auf den Rippen,also sehr viel mehr muskelmasse,da passen seine Bögen gut. ;D
Mit 190cm Bogenlänge,wenns möglich ist, lass die 25# bestenfalls bis vors Gesicht kommen, am Mundwinkel sinds dann schon 30# und hinterm Ohr eher 35#. ;)
Nja, mein Tip wär: Versuch jeden neuen Bogen auf das Maximum dessen zu bringen,was das Holz hergibt.Etwas mehr Pfund ist nie schlecht,wenn's dann gelingt. :D
Grüßle,
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von fatz » 14.11.2020, 22:40

Kemoauc hat geschrieben:
14.11.2020, 22:17
Fatz hat wahrscheinlich locker 20kg mehr als ich auf den Rippen
Daneben. Ich hab nur gut 10kg und 2cm mehr... Alles nur n bissl Training und vor allem Technik, dann geht des schon.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von Kemoauc » 14.11.2020, 23:50

fatz hat geschrieben:
14.11.2020, 22:40
Alles nur n bissl Training und vor allem Technik, dann geht des schon.
Eben ;D
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Re: Astähnlicher Einschluss in der Esche - bitte um Eure Meinung

Beitrag von Kemoauc » 15.11.2020, 01:00

Ein kurzer Gedanke,da ich selbst eher prähistorische Modelle verwende: Der Bogenrohling von Ötzi (aka Frozen Fritz) hätte bei brauchbarem Tiller ca 60-80# Zuggewicht ergeben,also eher 60#+ ;)
Für jemand,der sicherlich auch anderes zu tun hatte,als Bogenschiessen zu üben,damals wohl recht ok.
Die sehr viel kürzeren Bodman und Tybrind-Vig-Bogen lagen eher bei 50-55#. Auch noch mehr als genug. ;)
Nur als Anregung ;D
Grüßle,
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