Bernd85 hat geschrieben: ↑01.10.2020, 10:43
Kann man dem Verspröden auch entgegenwirken?
Einfach garnicht erst zulassen.
Ists passiert ,gibt's keinen Weg mehr zurück.Keinen Bogen dauerhaft unter 50% relFeuchte lagern,auch nicht die Rohlinge,auch nicht das rohe Holz.Ich hatte bisher noch keinen einzigen versprödeten Bogen,ausser einem verschenkten Kinderbogen -- der war aber in einer Wohnung mit (im Winter) 30%rF und 26C
.
Meine eigenen Wohnungen der letzten Jahre lagen immer um 65%rF,ein eher angenehmes Klima,auch für's Holz.Falls man also eine der viel zu trockenen,überheizten Wohnungen hat und einen Balkon -- Draussen lagern! Tut nix Übles,solang nicht der Regen permanent drüberläuft und im Sommer die Sonne dauerhaft draufbratzt.
Hasel mag da zwar nen Tick empfindlicher sein,Esche vllt auch, aber versprödet auch nicht,solange man sorgsam damit umgeht.Der Bogen meiner Mutter,aus Hickory,hatte nach 2Jahren in ihrer neuen,viel zu trockenen Wohnung nen Zuggewichtsabfall von 30# auf lächerliche ca 12#.
Ist zwar nicht gebrochen,aber die Versprödung hat soviele innere Brüchlein erzeugt,das er nur noch als Wallhanger taugt.
KEIN Holz ist gegen Versprödung gefeit,je dichter,desto länger dauert es -- einmal passiert,Bogen ruiniert.
Eine allzu dichte Versiegelung der Oberfläche,um das zu verhindern,sehe ich persönlich als eher falschen Weg an.Auch die dichteste Versiegelung kann zu starke Austrocknung bei dauerhaft falscher Lagerung nicht verhindern. Ist noch kein wirklicher Schaden entstanden,ist der Rückweg für die Feuchtigkeit ebenso lang.
Ich persönlich öle einfach nur mit Leinöl, dicht genug für ein paar Stunden im Regen, auch mal ein paar Sekunden untertauchen macht nix.Dennoch "atmet" das holz.Ich baue ausschließlich reine Holzbögen,echt "primitiv", wiege meine Bögen ab und an und je nach Wetter/Klimalage nehmen sie mal um 1-2g Gewicht ab oder zu.Macht garnix aus,ist eher empirisch.
Gute Lagerung und "Wartung" -- dann ist Versprödung echt kein Thema.
Grüßle,
Kemoauc