Esche als Kern im Kompositbogen

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coryn
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Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von coryn » 13.09.2020, 21:56

Hallo zusammen,
hat wer Erfahrung mit Esche als Kern für Kompositbogen?
Bzw. hat es jemand probiert und kennt nun Gründe es nicht zu verwenden?
LG und vielen Dank

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schnabelkanne
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von schnabelkanne » 14.09.2020, 09:57

Servus, Esche knittert zwar leicht am Bauch, aber der Kern ist ja sehr dünn, nur einige mm und darunter ist ja Horn, denke das könnte schon halten. Esche ist ein sehr robustes, zähes Holz wird ja auch für Werkzeugstile verwendet.
Ist aber nur meine Vermutung hab noch keinen Komposit gebaut.
Lg Thomas
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coryn
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von coryn » 14.09.2020, 11:24

Hallo Thomas,
ich habe Esche bisher nur in zwei Yumis verbaut und fand die da echt gut. Wie du sagst, sehr zäh.
Mal sehen, ob die Komposit-Profis noch was schreiben. Dir erst einmal vielen Dank für deine Einschätzung.
VG
Pit

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Hieronymus
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von Hieronymus » 14.09.2020, 18:34

Mal abgesehen davon, dass ich Esche noch nicht als Kern verbaut habe, werde ich es in naher Zukunft auch nicht tun.
Beim Langbogenbau(Glasbabscher) und beim Yumi mag das gehen, aber bei kurzen Reiterbögen mit viel Relflex hätte ich Angst, dass die Ringe sich bei starker Belastung lösen. Esche ist ja sehr spalt freudig , daher würde ich abhängig von Zuggewicht und Bogentyp lieber auf Ahorn, Kirsche, Hasel, Eibe und Bambus zurück greifen.
Aber das ist nur meine Meinung...ich habe halt schon Zuviel erlebt mit Hornkompositbögen und da greift man lieber auf Hölzer zurück, die sich bewährt haben.

Gruß Markus
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coryn
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von coryn » 14.09.2020, 21:58

Hallo Markus,
das war mir so nicht bewusst. Gefragt, würde ich Hasel hinter Esche sehen. Aber da sieht man halt meinen Mangel an Erfahrungen. Wie stehst du zu Hickory als Rahmen?
Das lässt ja grossartig formen und fühlt sich weniger steif an als z.B. Ahorn.
Vielen Dank
Gruss Pit

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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von Snake-Jo » 16.09.2020, 13:18

Im Kompositbau der Altvorderen sind auf jeden Fall noch belegt: Bambus und Obstbaumhölzer. Ich selbst nehme gerne Pflaumenholz und Eibe.
Hickory und Esche sind ringporig. Es besteht immer die Gefahr -bei den doch relativ geringen Schichtdicken- dass sich das "Ringporige" unangenehm bemerkbar macht, wenn es zu ausgeprägt vorhanden ist. Wenn Esche, dann aus einem Jahresring und ohne Frühholz.

simk
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von simk » 16.09.2020, 17:30

Coryn,

meine Esche schiesst nun schon den ganzen Sommer über ganz prima ;D Ein befreundeter Bogenbauer macht aus Esche allerlei Hornbogen, mit stehenden und liegenden Ringen und auch mit Frühholz in der Klebfuge. Er würde Esche lediglich nicht verwenden für ganz extreme Designs wie z.B. Türken oder Koreaner und auch nicht für Bogen jenseits 70#. ... zugegebenermassen erschien mir der Gedanke ans Frühholz anfänglich auch nicht sehr vertrauenserweckend.... gruss
Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten.

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coryn
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von coryn » 21.09.2020, 13:42

Vielen Dank für die Antworten und die geteilten Erfahrungen.
Ich denke, ich versuche es einfach mal mit Hickory. Im schlimmsten Fall hab ich nur was gelernt. Das lässt mir sonst keine Ruhe.
VG

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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von schnabelkanne » 21.09.2020, 15:54

Servus, ja man muss auch mal was neues Probieren, bin schon gespannt, bin auch ein großer Fan von Hickory.
Das wird schon klappen, da kannst du ja auch mit schrägen Oder stehenden Ringen arbeiten.
Lg Thomas
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Re: Esche als Kern im Kompositbogen

Beitrag von Windkanter » 26.09.2020, 21:55

Hallo,
schließe mich Hieronymus und SnakeJo an, im dickeren Schichtpaket ist Esche ein gutes Holz für Bogenbau, aber bei den dünneren Schichten beim Kompositbogenbau: besser bleiben lassen. Wie schon erwähnt, besteht Esche aus recht unterschiedlich aufgebauten Schichten, die ev. aufspalten oder so etwas wie Kerben darstellen, wenn sie im Siyah- oder Griffbereich angeschnitten werden.
Meine Erfahrung: die luftporenreichen Schichten bilden beim Aufkleben von Horn oder ´Sehne jede Menge Blasen, die den tragenden Klebstoff-Querschnitt stark verringern können. Besser sind die schon genannten Hölzer, A.Karpowícz empfiehlt Ahorn, speziell Zuckerahorn oder Bergahorn, hier gibt es keine so ausgeprägten Schichten unterschiedlicher Eigenschaften. Hatte ich aus dem Laubholzsägewerk bekommen.
Viele Grüße
Windkanter

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