Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

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Stefan73
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Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Stefan73 » 15.06.2020, 18:41

Hallo alle.

Ich bin grad wegen heftigen Infektionsgeschehens (nein, Corona ist es nicht) so ein bisschen aus dem Rennen. Aber ich habe ja hier diesen relativ weit gediehenen Eiben-Stave stehen und werde den hoffentlich in absehbarer Zeit mal in Richtung eines schussfähigen Bogens entwickeln.

Weil ich die Bruchgefahr bei dem Stück relativ hoch einschätze, wollte ich Euch gerne mal fragen, wie Eure Erfahrungen sind in Sachen Bogenbruch:

Ist einem von Euch schon mal was (Ernstliches) passiert, wenn es das gute Stück zerrissen hat? Oder kennt einer von Euch jemanden, der einen kennt, dessen Bruder schon mal was (Ernstliches) passiert ist?

Ich weiß: Ist auch so ein bisschen eine Regenwetterfrage. Aber es interessiert mich.

Viele Grüße!

Stefan

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Hieronymus
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Hieronymus » 15.06.2020, 18:48

Also mir sind schon einige im Vollauszug um die Ohren geflogen und einige auf dem Tillerstock bzw. Beim pumpen gestorben, aber außer einem ordentlichen Schreck ist mir und anderen noch nie was passiert. Das ist auch egal bei welchem Zuggewicht.... Von 90lbs runter war alles dabei.

GRUß MARKUS
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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Becknbauer
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Becknbauer » 15.06.2020, 19:06

Ich habe auch schon einige Brüche erlebt, die meisten auf dem Tillerstock, wenige im Vollauszug. Der Schreck ist sehr heftig, aber passiert ist noch nie was. Ich habe auch noch nie was anderes gehört.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

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fatz
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von fatz » 15.06.2020, 19:16

Das heftigste was es mir zerlegt hat, war ein 90# ELB, der eigentlich fertig getillert war. Natuerlich im Vollauszug. Passiert ist mir nix, ausser dass gefuehlt ein paar Minuten lang die Spreisel von der Werkstattdecke gerieselt sind
Haben ist besser als brauchen.

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Spanmacher
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Spanmacher » 15.06.2020, 19:24

Passiert?

Ein Höllenschrecken. Sonst nix. Es bedarf allerdings keiner Wiederholung.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Burgunder12
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Burgunder12 » 15.06.2020, 19:33

Mir hat es mal einen Holler in Wurfarm- Mitte zerlegt. Er war nicht so stark und ich war da noch nicht ganz im Vollauszug.
Ein stück hat mich an der Hand getroffen. Das war aber dann ehe ein Kratzer.
Meine persönlicher Einschätzung ist, das die Teile eher nach vorne weg gehen.
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Stefan73 » 15.06.2020, 19:38

Gut :-) Das passt zu dem, wie ich mir so einen Bruch vorstelle. Erstmal geht das Meiste vom Schützen weg, denke ich. Und erst, wenn er wirklich gebrochen ist, dann zieht die Sehne einen Teil der Havarie nach hinten.

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Neumi
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Neumi » 15.06.2020, 20:13

So in etwa :D Ich fands schlagartig doof :D
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...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Stefan73 » 15.06.2020, 20:24

;D ;D ;D

Aber Du hattest Deine Mimik, wenigstens vergleichsweise, echt einigermaßen halbwegs, naja, fast im Griff ;D

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locksley
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von locksley » 15.06.2020, 23:08

Nicht so schlimm, wie man sich das gemeinhin vorstellt. Gerade Eibe bricht meist unspektakulär. Mir sind bisher drei Eibebögen im Vollauszug gebrochen, passiert ist nie etwas ausser einem doofen Gesicht meinerseits. ;D Größere Splitter fliegen nach vorne weg, wenn es welche gibt und der abgebrochene Wurfarm fällt mir zumindest vor die Füße.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Uranus79 » 16.06.2020, 17:18

mir ist neulich meine Eibe um die Ohren geflogen, passiert ist mir aber nichts. Zwei Bögen sind auf dem Tillerbaum gerissen, wobei ich bei dem einen weit genug weg war und bei dem anderen aber darunter hing um an der Zugwaage zu ziehen. Da habe ich einen blutigen Kratzer an die Hand bekommen von einem Trümmer. Das war aber auch das Schlimmste. und so etwas riskantes macht man nur, wenn die blöde Zugwaage sich beim Ziehen verdreht und man sie nicht ablesen kann, und deswegen meint, sie mit der Hand ziehen zu müssen ???

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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Snake-Jo » 17.06.2020, 09:27

@Neumi: Wie ist denn das Bild entstanden? ;D
Ist ja wohl selten... ??? ???

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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Neumi » 17.06.2020, 10:01

Ich glaube, dass die Handykamera lief, mach ich immer mal wieder, um den Tiller des Bogens mit aufgelegtem Pfeil zu checken und wie ich am Bogen ziehe :)
Aber ich muss mich korrigieren, mir fällts gerade wieder ein - das Foto war tatsächlich nur ein Foto mit Selbstauslöser.
Zuletzt geändert von Neumi am 17.06.2020, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Ravenheart
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von Ravenheart » 17.06.2020, 10:24

Supergeiles Bild!

Zu den Fragen:
Eibe bricht meistens mit großem Knall und herumfliegenden Teilen.
Bei ner Kirsche hats mir 2x den Rücken zerrissen und das eine (obere) WA-Ende flog über meinem Kopf hinter mich...
Esche bricht gewissermaßen "in Zeitlupe" und bleibt zusammen, knickt nur ab.

Rabe

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kra
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Re: Wie ist das eigentlich, wenn er bricht?

Beitrag von kra » 19.06.2020, 21:34

Yepp, ich hab auch schon ein paar Brücke erlebt und miterlebt.

Spektakulär waren 2x Eibe mit ca. >100#, beim Treffen bei Dirk, nicht meine Bögen - die beiden waren perfekt getillert und haben sich je in >= 5 Teile zerlegt - ziemlich laute und eindrucksvolle Sache, aber passiert ist nix.

Osage, Eibe abplatzendes Teil am Bauch, Bambusbogen, Kirsche, Holunder - auf dem Tillerbaum und im Vollauszug.
Passiert ist nie was, nur deppert g'schaut hab ich und das Selbstwertgefgühl war etwas angeknackst >:(
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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