Selbstbau Mittelteil für Recurve

Themen zum Bogenbau
Antworten
Bolle
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2020, 16:47

Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Bolle » 11.06.2020, 02:05

Nachdem ich mit meinem gekauften Bogen von der Stange sehr zufrieden bin, möchte ich mir ein Mittelteil vorknöpfen. Hauptsächlich Design und Ergonomie will ich genau auf meine Bedürfnisse anpassen. Mit selbstgebauten Wurfarmen kann ich zu späterem Zeitpunkt experimentieren.
Hier soll es nun also um ein neues Mittelteil gehen. Holzverbundwerkstoff, wasserfest, UV-beständig und allgemein unverwüstlich. :D

Was ich so recherchiert habe wirken auf das Mittelteil die größten Belastungen am Bogen und manche werden durch die Vibrationen nach einiger Zeit zerstört. Ich will keine Kompromisse eingehen und hier einen vernünftigen Holzwerkstoff einsetzen!
Dymondwood/Actionwood heißt das Zauberwort.
Nun möchte ich mir das selber herstellen aus Furnier, Vakuum imprägniert (stabilisiert) und verpresst. Hat da schon wer Erfahrungen sammeln können?

Drei wichtige Fragen gilt es dazu klären:

1. Welches Holz würdet ihr nehmen? Würde gerne was geräuchertes nehmen. Lärche, Eiche, Akazie zum Beispiel. Oder doch besser die bewährte Birke?
2. Welches Harzsystem? In Frage kommen Epoxid-, Acryl- oder Polyesterharz.
3. Ausrichtung der Holzfasern. Habe eine Skizze angehängt. Rot markiert sind stark belastete Bereiche, die grünen Linien sollen die Faserverläufe darstellen. Welcher Winkel a wäre wohl am geeignetesten? Ist der Winkel klein knackst es eher bei A, ist der Winkel groß knackt es bei B.

Mache die Tage mal ein Schnittmuster, dann kann man vielleicht besser die Faserläufe optimieren.
Dateianhänge
mittelteil.jpg

Benutzeravatar
GerhardP
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 554
Registriert: 09.09.2010, 13:58

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von GerhardP » 11.06.2020, 08:51

Hallo Bolle,

bei meinen Mittelteilen habe ich 15° genommen. Die waren auch bei meinem gekauften Ragim.
Gruss Gerhard


lieber ein .. haben und nicht brauchen, als ein .. brauchen und nicht haben

Bolle
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2020, 16:47

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Bolle » 11.06.2020, 20:10

Das ist doch mal eine brauchbare Aussage! Danke!

Multiplex ist nicht so gut geeignet oder? Wegen der 90°

Bolle
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2020, 16:47

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Bolle » 12.06.2020, 18:09

Ohje, jetzt habe ich den Werkstoff Mikarta entdeckt...vielleicht macht auch der das Rennen. Leinen ist als Meterware nicht wirklich teurer, gibts aber schon in diversen Farben vorgefärbt.

Rainer_K
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 513
Registriert: 30.12.2005, 17:16

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Rainer_K » 13.06.2020, 23:28

hallo Bolle,
ich weiß nicht, welche Zugkraft Du so anstrebst, dass Du gleich jedes "normale" Holz als untauglich qualifizierst.
Ich habe gute Erfahrungen mit den verschiedenen SaRaifo Typen von Designholz gemacht. Optisch ansprechend, keine Äste, gute zu bearbeiten.
Genauso gerne nehme ich jedoch auch "Holz", Olive, Zwetschge, Esche, Nuss.

Rainer

Bolle
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2020, 16:47

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Bolle » 14.06.2020, 00:44

Aushalten soll der Bogen 60lbs. Bisschen Luft ist immer gut. Wäre schön, wenn bei einem versehentlichen Leerschuss die Wurfarme und nicht das Mittelteil platzt.

Habe mal gehört, dass Micarta Mittelteile in einer höheren Bogenklasse bei Wettbewerben gewertet werden. Was hat es damit auf sich? Sind die Unterschiede wirklich so groß oder gibt es Messungen dazu?

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Selbstbau Mittelteil für Recurve

Beitrag von Grombard » 14.06.2020, 08:43

Mit einem Mittelteil aus Micarta ist man nicht mehr in der TRB Klasse.
Da schießt man halt bei den Metall-Mittelteilen mit.

Man kann das Mittelteil auch mit ein paar Lagen Micarta, Glas oder Carbon an den sensiblen Stellen verstärken.

Und klassisches Actionwood ist mitnichten stabiler als klassisches Holz.
Das ist buntes Multiplex nicht mehr und nicht weniger.
irgendwas is ja immer

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“