142cm Goldregen Flachbogen

Themen zum Bogenbau
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Becknbauer
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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Becknbauer » 24.05.2020, 18:45

Ich würde in diesem Stadium nicht mehr mit Heißluft biegen. Mit dieser durchaus auch guten Idee sollte man meines Erachtens ran gehen bevor überhaupt was biegt. Die jetzt schon biegenden Stellen könnten schon zu dünn sein. Vor allem wenn du etwas dabei schädigst und deshalb noch mehr abtragen musst.
Grundsätzlich aber gleichwertige verschiedene rangehensweisen.
Aber laienhaft ausgedrückt erfährt das Holz dabei keine Dehnung/Stauchung, sondern das Zellgefüge wird gelöst, neu angeordnet und nach/beim abkühlen wieder neu zusammengefügt.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Holzmann
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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 24.05.2020, 19:16

Das mache ich jetzt auch nicht mehr... der Bogen ist schon fast fertig getillert.
Die Frage war allgemein gestellt.
Also kann ich jedes krumme Holz mit HLP oder Wasserdampf erstmal richten solange es nicht entgegengesetzt der Arbeitsrichtung des Bogens ist? Dann hätte ich mir ein ordentliches Stück Arbeit erspart.
Es war schwer für mich den Tiller zu beurteilen...

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Bowster
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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Bowster » 24.05.2020, 19:21

Ich sehe das mit dem Richten auch so wie Becknbauer, ich mache das ohnehin nur, wenn es gar nicht anders geht.

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Becknbauer
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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Becknbauer » 24.05.2020, 19:56

Also kann ich jedes krumme Holz mit HLP oder Wasserdampf erstmal richten solange es nicht entgegengesetzt der Arbeitsrichtung des Bogens ist?
Ganz so einfach ist es leider auch nicht. Erst mal reagieren nicht alle Hölzer so gut auf das Biegen mit Hitze. Bei Goldregen und Osage funktioniert es nach meiner Erfahrung am einfachsten und besten. Bei einigen anderen funktioniert es mittelmäßig bei manchen fast gar nicht. Prinzipiell steckt da auch die Gefahr drin, dass du nachher statt Holz plötzlich Gummi hast. Das sich das Zellgefüge nach dem abkühlen nicht mehr richtig verbindet und weich bleibt.
Es war schwer für mich den Tiller zu beurteilen...
Wie schon erwähnt, je mehr reflex um so schwieriger zu tillern. Ich hätte bei diesem Holz trotzdem den selben Weg wie du gewählt. Wenn es gut wird, bekommst du durch den reflex auch einen schnellen Bogen.
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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Snake-Jo » 25.05.2020, 08:58

@Holzmann: Das Beachten der Biegungen "in toto" ist wichtig, läßt sich aber nicht immer vollziehen. Jeder Snakey ist anders.
Sehr hilfreich ist dabei ein "dynamischer Tillervorgang", d.h. am Tillerstock mittels Rolle immer wieder ausziehen und beobachten, was sich biegt und wieviel.
Zum Warmbiegen s. Becknbauer, gehe da konform. :)

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 26.05.2020, 17:38

Über die Entscheidung beim Bau meines Tillerbaumes gleich eine Umlenkrolle mit ein zu beziehen bin ich sehr glücklich.
Möchte sie nicht missen...

Der Bogen bekommt jetzt eine richtige Sehne.
Es ist meine erste.
Werde mich nach der Anleitung von Selfbower auf yt richten. Einseitig flämisch gespleisst.

Eine Frage hab ich jedoch dazu:
Er benutzt verschiedenfarbige Stränge. Zum Schliessen des Öhrchens betont er die Stränge wieder Farblich passend zusammen zu führen.
Meine Sehne wird einfarbig...
Wie mache ich das bei nur einer Farbe?
Ist dieser Schritt wichtig?

LG Matze

PS: Reichen 8 Stränge?

und PS2: Ich möchte dieses mal gerne mit nerFlasche (glaube es nennt sich) burnishen. Mache ich das vor oder nach dem Leinölfirnis?

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Rotzeklotz » 26.05.2020, 19:57

Wenn du nicht gerade stark schielst, ist das kein Problem ;D. Einfach den Strang mit dem Auge verfolgen und gucken wo er am anderen Ende rauskommt.

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Neumi » 26.05.2020, 20:22

Holzmann hat geschrieben:
26.05.2020, 17:38
und PS2: Ich möchte dieses mal gerne mit nerFlasche (glaube es nennt sich) burnishen. Mache ich das vor oder nach dem Leinölfirnis?
Am besten garnicht - du zerstörst die zellstruktur durch den Druck mit der Flasche - ich, und nicht nur ich, halte das für kontraproduktiv (ich wollte jetzt nicht unsinn schreiben - jetzt hab ich's doch gemacht ☻)
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von fatz » 26.05.2020, 22:47

Holzmann hat geschrieben:
26.05.2020, 17:38
Er benutzt verschiedenfarbige Stränge. Zum Schliessen des Öhrchens betont er die Stränge wieder Farblich passend zusammen zu führen
.....
Ist dieser Schritt wichtig?
Hab ich mir noch nie was drum geschissen. Meine Sehnen halten trotzdem alle. Auch mit "maennlichen" Zuggewichten
Haben ist besser als brauchen.

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 27.05.2020, 05:44

moin moin,

das ist aber schade. Der Effekt mit dem komprimieren würde mir auf dem Bogen sehr gefallen. Habs auf nem Abschnitt versucht und bin begeistert von der Optik.
Habe dazu leider nichts im Internet erfahren können.
Gibt es dazu negative Erfahrungen?

Zur Sehne: Ich versuche bei den Strängen dann darauf zu achten... wenn nicht ist es anscheinend nicht so schlimm. Habe es bei Selfbower nun auch in seinen Kommentaren gelesen. Da hatte einer die gleiche Frage 😂

LG Matze

PS: Wegen der Strangzahl... ich habe im wiki viel gefunden. Danke Rabe👍

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Heidjer » 29.05.2020, 01:05

Wenn ich bis hier alles mit bekommen habe, dann ist der Bogen noch eine Ecke weit weg von hart auf Kante gebaut, bzw von dem Bereich wo ein Bogenbruch gefährliche Nebenwirkungen haben kann, von daher mach es ruhig mit dem Komprimieren, nur übertreibe es nicht und zerquetsche dabei das Holz.
Beim Öhrchenspleiss spielt es keine Rolle welcher Strang mit welchen verspleisst wird, nur bei zweifarbigen Sehnen sieht es besch...eiden aus, wenn im Spleiss selbst plötzlich bunte Stränge auftauchen, da macht es Sinn wenn der blaue Strang auch mit dem blauen verspleisst wird und die Sehne dann, auch über den Spleiss hinweg, eine einheitliche Optik aufweist.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 29.05.2020, 09:30

Der Effekt ist mir zum ersten Mal aufgefallen als ich die Ziehklinge auf 90grad gehalten habe. Fast ohne Druck. Das sah gut aus und ich habe es auf einem anderen Stück Holz daraufhin mit ner flasche und etwas mehr druck verwendet. Ich war begeistert.
Das Resultat mit dem sehr leichtem druck (sogar mit dem Fingernagel reproduzierbar) würde mir schon reichen. Ich würde es anwenden wenn das Holz dadurch nicht beschädigt wird. Der Bogen ist für ein Kind und ich möchte es nicht gefährden.

Gruß Matze

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 02.06.2020, 07:05

Habe 5/16 Schäfte aus Kiefer gebaut. 25" und bis 30#.
Der Bogen wirft schön ohne auf und abwedeln.
Doch da ich zum ersten mal kein Schussfenster gebaut habe bin ich mir wegen der Schaftauswahl nicht mehr sicher. Die pfeile hauen alle nach links ab und kommen auch nicht mehr in die gewollte Flugbahn zurück. Istjetzt nicht so extrem aber für ein Ziel über 10m entfernung wirds schon schwieriger🤔
Sind die Schäfte zu starr? Es waren die geeignetsten in meinen Augen bei bsw...

Gruß matze

achso... der bogen hat 25# bei vollauszug

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von TorstenT » 02.06.2020, 08:29

Jetzt wäre es noch hilfreich zu wissen, welches Spitzengewicht drauf ist.
Wenn Du Rechtsschütze bist und die Pfeile nach links rausgehen, ist jedenfalls der Spine zu hoch. Es wird wahrscheinlich schwierig, fertige Schäfte mit einem Spine unter 30# zu finden, aber Du könntest die Schäfte länger lassen und schwerere Spitzen draufmachen. Dadurch wird der effektive Spine niedriger. Laut Spinewertrechner bräuchtest Du eine Schaftlänge von 29“ mit 125 grain Spitzen, damit die 30# Schäfte passen (bei 25#, Selfbow, Dacron-Sehne bis 10 Strang).
Damit Dein Sohnemann mit den langen Schäften nicht zu weit auszieht, könntest Du ihm bei 25“ ab Nockboden einen farbigen Ring am Schaft anbringen.

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 02.06.2020, 10:57

noch sind diese blechspitzen drauf...(100grain?)
werden aber durch steckblunts aus gummi ersetzt.
Der pfeil ist etwas länger damit die 25" nach dem aufstecken der Blunts noch möglich sind.
Dann kommt hoffentlich ein anderes Ergebnis raus.

würde ungern ein fenster nachträglich einbauen. Zumal ich schon am finish bin🐵

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