142cm Goldregen Flachbogen

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Holzmann
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142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 13.05.2020, 17:31

Da mein letzter Versuch meinem Sohn nun endlich ein neuen und stärkeren Bogen mit mehr Auszug zu bauen ein jähes Ende nahm, fange ich nochmal von vorne an.

Habe mich nochmal für Goldregen entschieden da nach Begutachtung des Staves die krummen Enden abgeschnitten werden mussten. So wurden aus 160cm nur noch 142cm.
Gute länge für einen 23,5" Auszug und mehr... würde den Bogen gerne auf etwas Reserve bauen und bis mind 25" tillern.

Geplant ist wieder ein Flachbogen der bei 23,5" ca. 18-22#. Wieviel # würden es denn ca .sein können wenn er bis 25" zieht?
Der Bursche wächst so schnell und es würde mich nicht wundern wenn er es nächstes Jahr erreicht...

Will nochmal versuchen den Splint mit einzubeziehen. Als Deko... s´gefällt mir. Der macht einen guten Eindruck und schneidet sich zäh wie Kaugummi...
Es ist für mich gerade eine echte Herausvorderung den Splint zu reduzieren. Sehr mühsam...
Inwieweit ich Ihn wirklich nutzen kann wird sich erst danach entscheiden. Der Stave hatte einige Risse in der Rinde die sich im Splint als (Totholz?) bemerkbar machen. Vielleicht auch bis ins Kernholz...

Falls der Splint nicht bleiben kann ist es nicht schlimm... der beste Ring ist eh der erste Kernring mit ca. 3mm

Aber was schreib ich...
...hier sind erstma ein paar Fotos vom Holz
Goldregen 140cm Stirn A.JPG
Goldregen 140cm Draufsicht A.JPG
Seite A

Goldregen 140cm Stirn B.JPG
Goldregen 140cm Draufsicht B.JPG
Seite B

Goldregen 140cm Splintspan.JPG
Zäh wie Kaugummi
Goldregen 140cm Bogenmitte.JPG
Goldregen 140cm Ast.JPG
Versuche mich daran vorbei zu mogeln (Seite A, 12cm vor Ende)

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 13.05.2020, 18:36

Goldregen 140cm Stirn A Marker.jpg
1. Das wäre wohl der erste vernüftige Oberste...

2. Können diese Einkerbungen auch im Bogen sein... scheint mir zu schwierig sie auszuarbeiten.
Hätte dann jedoch mehr möglichkeiten den Bogen ins Holz zu legen falls die große Schadstelle auf der B-Seite zu tief in den Kern
geht...

3. Überraschung obs knuspert


Achso... und noch ne Frage zum Früh und Spätholz:

Beim Splintholz habe ich eine dünne braune stumpfe Schicht die sich sehr leicht abtragen lässt.
ist dass das Spatholz?
Gefolgt von einer dickeren hellen silbrig glänzenden die sehr zäh und stabil ist. (frühholz?)

Bin verwirrt da die Eigenschaften doch genau andersrum sein müssten...

LG Matze

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Neumi » 13.05.2020, 19:52

Mach nicht soviel runter, der erste Ring nach dem dunklen zeuch sieht doch super aus.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 19.05.2020, 17:33

Ja... es ist zwar nur ein Kinderbogen.
Aber es spricht doch nichts dagegen ihm genau die aufmerksamkeit beim bau zu schenken die man auch bei nem grossen braucht.

Ich schreibe das so aufgrund deiner 2 letzten aussagen hier und in meinem vorherigen Bauprojekt.

Die Probleme mit dem Rissen in der Rinde haben sich bewahrheitet. Ich bin nun schon an meinem Wunschring und es ist immer noch eine krubbelige Stelle am Rücken. (Der Splint ist jetzt komplett weg)
Habe die Hoffnung das es sich in diesem Ring verliert und der nächste sauber ist.
Ansonsten wird es langsam knapp mit der Dicke zum Tillern...

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Burgunder12 » 19.05.2020, 19:27

Nur weil es ein Kinderbogen wird, baut sich das nicht einfacher!
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Neumi » 19.05.2020, 19:55

Holzmann hat geschrieben:
19.05.2020, 17:33
Aber es spricht doch nichts dagegen ihm genau die aufmerksamkeit beim bau zu schenken die man auch bei nem grossen braucht.

Ich schreibe das so aufgrund deiner 2 letzten aussagen hier und in meinem vorherigen Bauprojekt.
Du sprichst in Rätseln und es ist nicht einfacher kinderbogen zu bauen als "große" und noch dazu sollten kinderbogen auf sicherheit gebaut sein.
Den Kommentar versteh ich trotzdem nicht.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 19.05.2020, 21:44

wollte damit zum ausdruck bringen das ich die Bögen die ich bis jetzt gebaut habe und auch gerade baue die gleiche ernsthaftigkeit entgegenbringe als wenn es grosse und kräftige wären.
deine letzten Aussagen, den splint dran zu lassen obwohl er tote stellen hat, und nicht auf die guten Jahresringe Rücksicht zu nehmen haben mich denken lassen das ich den bogen nicht so ernst nehmen sollte.
Sorry falls ich es falsch interpretiert habe.

LG Matze

PS: Ich investiere auch gerne mehr arbeit als nötig... allein schon um zu lernen

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 22.05.2020, 21:39

Aktuell bin ich jetzt auf diesem* Ring gelandet und hoffe das er geeignet ist...
Es ist noch ein dunkler Schatten der Schadstelle zu sehen. Es gibt bei der Bearbeitung mit ser Ziehklinge zwar noch einen feinen Unterschied gegenüber dem Restlichen Kernholz zu merken, jedoch so trocken und knusprig wie bei meinem ersten Goldregen ist es nicht.
Goldregen 140cm Wunde Roh.JPG
so sah es nach dem Entrinden aus...
InkedGoldregen 140cm Stirn neu_LI.jpg
*mein aktueller Ring
Goldregen 140cm Wunde bearbeitet.JPG
was von der Stelle übrig ist


Goldregen 140cm Reflex 7cm.JPG
Der Stave hat so 7cm Reflex und ist noch 142cm lang. Für den 23,5" Auszug müsste es reichen die Tips so zu lassen.
Doch bei späteren 25" bin ich skeptisch... sollte ich Flippen oder es darauf ankommen lassen?


Goldregen 140cm Bogenmittenverlauf.JPG
Es ist wieder eine Schlange... aber nicht so extrem wie bei seinem Vorgänger... der Griff passt

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Becknbauer » 23.05.2020, 06:11

Ich rate dir vom flippen ab. Reflex ist so schon nicht ganz einfach zu tillern. Man braucht am Anfang um den Reflex zu überwinden relativ viel Kraft und wenn man auf Standhöhe ist, ist er sehr schnell zu dünn geraten. Geflippt wir dieser Effekt noch verstärkt.
Die Länge reicht locker für 25'' Auszug.

Hier mal wieder ein Beispiel von mir, 1,31m mit 26'' Auszug.

viewtopic.php?f=16&t=31134&p=558729&hil ... us#p558729
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 23.05.2020, 15:32

Vielen Dank Wolfgang.

Somit bin ich also beim Tillern angekommen...

Goldregen 140cm Tiller Standhöhe 0 Auszug 0.JPG
Der Reflex am unteren WA (Rechts) macht mir die Sache schon etwas schwierig. Die Tillerschnur ist gespannt jedoch ohne Standhöhe.
Ich habe einen Keil unter den Griff gelegt damit die Tips die selbe Ausgangshöhe haben. Dadurch liegt der Bogen leicht schief
auf dem Tillerstock. Hoffe ich habe mit dieser Prozedur keinen Denkfehler.

Goldregen 140cm Tiller Standhöhe 0 Auszug 9.JPG
Der Auszug ist bei 1/3 des Vollauszugs und liegt bei 30#.

Sollte ich den Reflex noch etwas schwächen bevor ich auf 1/3 Standhöhe gehe?
Dann wären auch die Tips auf gleicher Höhe...

LG Matze

PS: Der untere WA ist 1,5cm kürzer...

PS 2: In diesem Stadium ist das kürzen der Tillerschnur schwierig. Der Bogen ist bei 9" Auszug länger weil die WA jetzt erst grade sind.
Das heisst wohl erstmal weiter schwächen bis ich mit dem Auszug 1/3 Standhöhe erreicht habe?

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Becknbauer » 23.05.2020, 19:05

Nach meiner Ansicht ist es am besten, wenn der Griff so auf dem Tillerstock liegt dass die Wurfarme gerade aus dem Griff kommen. Weg mit dem Unterlegkeil.

Bis jetzt biegt der Bogen hauptsächlich an den rot markierten Stellen. Dort erst mal Finger weg.
An den grünen Stellen biegt wenig/nichts, dort noch ein bisschen abtragen und so schnell wie möglich richtig aufspannen. 1/4 bis 1/3 Standhöhe ist gut für das erste mal aufspannen.
Zwischenablage.jpg
Im direkten Vergleich sieht man ganz gut wo es schon biegt und wo nicht. Vielleicht solltest du während dem ziehen mal ein Video machen um selbst zu sehen wo die Wurfarme sich schon biegen. Wenn ich unsicher bin hilft mir das ganz gut.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Snake-Jo » 24.05.2020, 10:04

Becknbauer hat geschrieben:
23.05.2020, 19:05
Nach meiner Ansicht ist es am besten, wenn der Griff so auf dem Tillerstock liegt dass die Wurfarme gerade aus dem Griff kommen. Weg mit dem Unterlegkeil.
Sehe ich auch so: Bei kurvigen Bögen wird extrapoliert über die Wurfarme. In deinem Fall mit den stark reflexen Enden nur den Anfang der Wurfarme berücksichtigen.

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 24.05.2020, 11:21

Ich danke euch beiden...

Der Keil ist weg und die WA kommen nun gerade aus dem Griff.
Ich dachte es wäre gut den stärkeren Reflex im rechten WA somit zu entschärfen.
Snake-Jo hat geschrieben:
24.05.2020, 10:04
Sehe ich auch so: Bei kurvigen Bögen wird extrapoliert über die Wurfarme. In deinem Fall mit den stark reflexen Enden nur den Anfang der Wurfarme berücksichtigen.
Ist diese Regel immer gültig?

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Tom Tom » 24.05.2020, 13:05

Ich würde mir die HLP schnappen und das gute Stück gerade biegen...

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: 142cm Goldregen Flachbogen

Beitrag von Holzmann » 24.05.2020, 17:59

Tom Tom hat geschrieben:
24.05.2020, 13:05
Ich würde mir die HLP schnappen und das gute Stück gerade biegen...
müsste ich die so gebogenen Stellen nicht auch beim Tiller berücksichtigen?
Schliesslich ham sie ja ne Dehnung/Stauchung erfahren. Dürfte demnach ja kein anderes Endprodukt
ergeben als ohne das "Geradebiegen"... 🤔

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