Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

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Kalle90
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Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Kalle90 » 10.04.2020, 15:23

Hallo zusammen,

dies ist mein erster Eintrag hier. Ich habe als Jugendlicher begeister "gebastelt" und damals schon viel im Forum geschmökert und ganz viel von Euch gelernt :) Mein gesamtes bescheidenes (Bogenbau-) Wissen basiert eigt auf diesem Forum ;D
Jetzt belebe ich mein Hobby gerade wieder und habe eine Frage zu dem Tiller eines Ulmeflachbogens an dem ich gerade dran bin:
DSC_00542.jpg
DSC_00492.jpg
Der obere Wurfarm ist länger als der untere. Beim liegenden Bogen mit aufgespannter Tillersehne sieht man, dass die Standhöhe der Sehne beim unteren WA geringer ist, als beim oberen. Ich vermute, dass ich diesen also noch etwas weiter abarbeiten muss, so dass er sich mehr biegt und die gleiche Standhöhe aufweist, wie der längere WA. Ist das richtig?
Auf der anderen Seite denke ich mir: der obere WA ist viel länger und "verkraftet" es somit leichter mehr zu arbeiten. Von dem Standpunkt aus betrachtet, wäre es wiederum folgerichtig ihn schwächer zu lassen.
Was ist die richtige Denkweise? ::)
Was haltet Ihr von dem Tiller bei dem Bild mit noch nicht vollständigem Auszug?

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten. Ich bin sehr gesapnnt ;)
Kalle

Achja leider kann ich im Moment keine weiteren Bilder machen, das aber bei Gelgenheit gerne nachholen.
Ohne Sehne,weißt der Bogen leider schon bissl Set auf ??? Ich denke er kommt so grob geschätzt bei 40 / 45 # raus

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Sanne
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Sanne » 10.04.2020, 20:22

Was mir an deinem Bogen spontan auffällt:
- der untere Wurfarm ist auffallend kürzer als der obere.
- der Griff scheint mir recht groß im Vergleich zu deiner Hand. Ich (!) würde den von unten her noch etwas wegnehmen, so dass der untere WA länger wird.
- beide Wurfarme biegen außen, etwa ab der 2.Hälfte zu wenig.

Aber ich bin jetzt auch noch nicht so erfahren, mal schauen, was die Koniferen Koryphäen hier im Forum schreiben.

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Burgunder12
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Burgunder12 » 10.04.2020, 20:28

Hallo Kalle90,

willkommen hier.

Der Abstand an der tiefsten Stelle von WA zur Sehne sollte im unteren WA geringer sein als im oberen WA.
Der untere WA ist auch der WA der stärker oder schneller sein muss, damit der Pfeil nach dem Lösen abhebt.
Der arbeitet dann eigentlich mehr als der obere WA.

Schreibe doch noch ein paar Maße, Standhöhe, Länge des Bogens und um wieviel der untere WA kürzer ist.
Wie weit geht dein Auszug?
Zum Beurteilen vom Tiller ist es sehr hilfreich ein Foto vom Bogen ohne Sehne mit einzustellen.
Gruß Burgunder12

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fatz
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von fatz » 10.04.2020, 21:33

Mal so auf die Schnelle wuerd ich mich der Sanne anschliessen, aber genaueres kann man ohne die vom Burgunder angefragten Sachen nicht sagen
Haben ist besser als brauchen.

Kalle90
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Kalle90 » 11.04.2020, 14:04

Besten Dank schonmal für die schnellen Antworten!

Ich nehme folgendes mit:
1. Die WAe können ab der 2. Hälfte mehr biegen. Das fällt mir nun, wo ihr es gesagt habt auch auf. Vor allem beim unteren WA.
2. Der untere WA kann steifer bleiben - also "mehr arbeiten" (die Begrifflichkeit habe ich bei meinem Eintrag quasi falschrum verwendet). Einzige Frage wäre dann noch, wie viel steifer. Ist der Unterschied im Sehnenabstand gut in dem Maße wie er ist, oder zu viel (bei beidseitig etwa gleichem Deflex im ungesapnnten Zustand)?
Zu der Anregeung den unteren WA länger zu machen - quasi in den Griff gehen zu lassen: Das funktioniert doch nicht (oder sehe ich es falsch?), weil der Griffbereich ja schnmaler ist als die Wurfarme (Flachbogen).

Ich werde nochmal mehr Bilder und die fehlenden Angaben Posten und bin dankbar für jegliche Hinweise.

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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Burgunder12 » 11.04.2020, 15:23

Du kannst den Griff so gestalten und ihn dabei mehr nach oben verlagern. Die Rundungen in den Fadeouts viel kreisförmiger.
flachbogen.PNG
Wie breit ist der Bogen an den Fadeouts?
Das Bild stammt von hier:
https://bogensportwiki.info/index.php?title=Bogen

Ich mache meine Griffe 11 cm lang.
Beim unterschiedlichen Sehnenabstand arbeite ich auf 0,5cm-0,7cm weniger im unteren WA zu.
Wenn er 1cm ist, ist das auch noch kein Drama!
Gruß Burgunder12

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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Neumi » 11.04.2020, 17:52

Grüß dich, Bilder bitte vom Griffbereich inkl. Fadeouts, rücken- oder bauchseitig fotografiert (am besten mit Markierung der bogenmitte). Seitliches und rückseitiges Foto vom abgespannten Bogen. Länge der beiden WA und so Zeuch :)
Dann kann man deutlich besser was sagen. Oft sieht es auf den Fotos nur so aus, als wäre ein WA viel, viel länger als der andere.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Kalle90
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Kalle90 » 13.04.2020, 14:56

Hallo zusammen,
vielen Dank für die große Resonanz und die Unterstützung :)
Ich habe neu Bilder und Werte ;) Die letzten Beiträge habe ich allerdings gerade erst gesehen. Hoffe ich kann dennoch ein ausreichend gutes Bild vermitteln (Wohnort und Bogenbauort sind leider gerade nicht die gleichen, so dass ich nur, wenn ich vor Ort bin Bilder machen kann).
Im Vergleich zu den vorherigen Bildern habe ich am unteren WA in der 2.Hälfte noch etwas Material mit der Ziehklinge weggenommen.

Gesamtlänge: 180 cm
Unterer WA: 75
ObererA: 85
(WA-Längen gemessen von Nockenspitzen bis breiteste Stelle des WAs am Griff)
Schon deutlich länger der obere WA, weiß auch nicht was mich da geritten hat ::) Dachte glaub damit kommt der Nockpunkt der tatsächlichen Bogenmitte näher..

Vielen Dank für den Hinweis mit dem Unterschied in der Standhöhe! Ich glaube in dem Bereich < 1cm bewege ich mich auch gerade.

So, dann bin ich wieder gespannt auf Eure Antworten :)
DSC_0061K.jpg
DSC_0062K.jpg
DSC_0064K.jpg
DSC_0066K.jpg
DSC_0069K.jpg
DSC_0071KopK.jpg

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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Hieronymus » 13.04.2020, 17:39

Nun ja ich gehe mal davon aus, dass du die Wurfarme bis Ende Fadeout gemessen hast? Somit wäre der Griff+ Fade 20cm? Wenn du den oberen um ca 7cm. kürzen würdest(so das du von Nockenkerbe zu Nockenkerbe auf 173cm kommst, dann wäre der obere nur etwas länger als 1 Zoll. Das wäre um einiges besser für den unteren Wurfarm, es sei denn du wolltest unbedingt diese starke Asymmetrie ;) Damit ist ein 28'' locker möglich...

Gruß Markus
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Kalle90 » 14.04.2020, 13:32

Also da ich ich so schon Bedenken habe den Bogen 28" auszuziehen, komme ich bei dem Gedanken ihn zu kürzen etwas in's Schwitzen ;)
Wenn es mir als hilft noch einen vollen Auszug zu erreichen. Würde ich ihn so belassen von der Länge her.

Gibt es denn Meinungen zu dem Tiller? Isz der untere WA in Ordnung? Am oberen WA habe ich noch nichts verändert, sehe aber ein dass er wohl ab der Hälfte etwas mehr biegen könnte..

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klausmann84
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von klausmann84 » 16.04.2020, 09:53

Grüß dich Kalle!

Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber ich finde die Fotos zur Tillerbegutachtung etwas schwierig. Mal davon abgesehen, dass ich fachlich keine Meinung abgeben würde.
Hast du noch keinen Tillerbaum? Ist nicht schwer einen zu bauen, kostet nicht viel (habe nur für die Umlenkrolle Geld ausgeben Müssen) und hat gleich mehrere Vorteile. Du kannst selber besser beurteilen was der Bogen tut und die Fotos hier im FC, die auf dem Tillerbaum abgelichtet sind, sind meist aufschlussreicher. Alleine schon weil die WA darauf nebeneinander liegen, vor einem gleichmäßigen Hintergrund. Dann kannst du alle Fotos (Standhöhe, abgespannt und aktueller Auszug) genau im gleichen setting fotografieren und die Beurteilung wird einfacher.
Einmal gebaut kannst du davon immer wieder profitieren.

Und dann kannst du natürlich, wenn du dir noch ne Waage besorgst, kontrollieren, bei wieviel Auszug welche Zugstärke nötig ist. Das hilft den Bogen nicht unnötig zu überlasten (nicht übers zielgewicht zu ziehen) und zu wissen wie nah du deinem Ziel schon bist. Apropos: Hast du ein Ziel bezgl. Zuggeweicht?

Ich glaube, wenn Hieronymus sagt: "Kürz ihn" dann würde ich das machen. Der WA wird dann steifer aber dann kannst du ihn ja wieder schwächen. Und das alles könntest auf deinem (neuen?) Tillerbaum besser kontrollieren. ;) Ich bau mir gerade auch einen, kann dir mal Fotos schicken, wenn du Inspiration gebrauchen kannst. Es gibt wahrscheinlich noch geschicktere Konstruktionen als meine, vielleicht findet man was über die Sufu.

Grüße!
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von MrCanister123 » 21.04.2020, 11:17

Hallole,

also ich habs am Anfang auch so gemacht dass die Pfeilauflage in der Mitte vom gesamten Bogen ist und dadurch der obere WA um ein paar cm länger ist, bzw der Griff ein bissle versetzt ist.

Mittlerweile mach ich es aber einfach so, dass ich beide WA gleich lang baue und die Mitte vom Griff praktisch auch die Mitte vom ges. Bogen ist. Dann muss man halt auch drauf achten dass der ober WA stärker ist.

Würde mir an deiner Stelle auch eine Tillerbaum basteln. Ist einfach und erleichtert dir die Arbeit um einiges!
Was hast du denn da eigentlich für eine Sehne aufgespannt? Ist das eine normale Haushaltschnur? Sieht nicht so stabil aus..
Da würde ich mir eine vom Baumarkt holen, kostet nur ein paar Euro.
Sind zum Tillern gut geeignet.
Schaffa Schaffa

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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von schnabelkanne » 21.04.2020, 12:11

MrCanister123 hat geschrieben:
21.04.2020, 11:17
Hallole,


Mittlerweile mach ich es aber einfach so, dass ich beide WA gleich lang baue und die Mitte vom Griff praktisch auch die Mitte vom ges. Bogen ist. Dann muss man halt auch drauf achten dass der ober WA stärker ist.

Servus, nein der untere WA sollte schneller oder stärker sein als der Obere, damit der Pfeil nicht gegen die Hand schlägt.
The proof of the pudding is in the eating!

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Hans1957
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Re: Tiller bei asymmetrischem Ulmeflachbogen

Beitrag von Hans1957 » 22.04.2020, 10:46

servus Kalle
ich baue meine (fast) alle so wie in der nachfolgenden Skizze.
nur falls es dich (oder jemand anders) interessiert. Damit ist der untere WA ca. 5cm kürzer als der Obere
Hans
Dateianhänge
Skizze11.jpg

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