Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

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schnabelkanne
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von schnabelkanne » 23.04.2020, 22:03

Wenn es noch mehr glänzen soll dann beim Nächsten mit Schellak Politur.
Zuerst mit verdünnter Lösung Poren Versiegeln (2 bis 3 mal) und dann Politur, ist halt etwas aufwendiger.
Lg Thomas
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Holzmann
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 23.04.2020, 22:53

wow thorsten... sehr schön.

was meinst du mit polymerisieren lassen?
die 24 Stunden trockenzeit nach der ne neue schicht rauf kann oder die komplette polimerisierung nach wochen?

Dann wäre nach deiner vorgehensweise mein nächster schritt das polieren. und der letzte auftrag.

Kannst du auf meinen fotos erkennen ob der 3malige Auftrag schon reicht um es zu polieren.
Ich erkenne da noch keine deckende schicht.


thomas... wenn die variante von thorsten nicht klappt werde ich mir wohl eher das danish oil besorgen.
Ist weniger aufwand und material.
Habe keine richtige werkstatt und ein lagerplatzproblem. muss mein equipment so spartanisch wie möglich halten.

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TorstenT
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von TorstenT » 24.04.2020, 07:43

Leinölfirnis trocknet ja nicht durch Abdampfen flüssiger Bestandteile, sondern härtet durch Oxidation mit Luftsauerstoff aus (eine Form der Polymerisation) und wird zu Linoxin. 24h sind schon sehr knapp. Am Besten lässt Du Leinölfirnis an der frischen Luft mit viel Sonnenlicht aushärten und trägst die nächste Schicht erst auf, wenn die vorherige nicht mehr klebrig ist.
Vor dem Polieren sollten schon ein paar Tage vergehen. Wenn Dir der Glanz nicht genug ist, wäre Schellack besser, als Danish Oil, wie Thomas schon sagte. Den gibt es zum Aufpinseln (ich reibe allerdings auch Schellack mit einem Tuch auf). Nach dem Trocknen polieren und ggf. noch eine dünne Schicht Leinölfirnis drauf.
Wenn Dir Leinölfirnis zu langsam trocknet, kannst Du für die unteren Schichten auch z.B. Tung-Öl nehmen. Das geht schneller, härtet aber matt aus. Da muss dann noch was als Finish drüber.

LG
Torsten (ohne „h“)

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 24.04.2020, 10:27

Wenn ich nur annähernd den Glanz deines bogens erhalte, ist es schon mehr als ausreichend.

Eine frage noch (torsten)
Ich mache es nach herstelleranleitung und wische den überstand nach 15min weg. Damit keine klebrige schicht entsteht.
Es liest sich so als ob du es nicht tust und diese besagte schicht dann polierst. Ist das so?

Dieses video hat mich letztlich zu danishoil gebracht.
https://youtu.be/duIV9Oe1mDQ

Fertig gelöster schellack hat wohl nicht so lange haltbarkeit wie dieses doil. werde mich aber dahingehend noch mehr informieren.
Nun versuche ich erstmal mein bestes mit meinem verdammt gelben leinölfirnis...

lg matze

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 07.06.2020, 10:17

Um nicht schon wieder einen neuen Thread aufzumachen denke ich das mein Anliegen in Diesen ganz gut passt.

Während der Goldregen noch vor sich hin polymerisiert habe ich einen Bogen für mich angefangen.
Es ist eine Eibe.
Habe schon die Form ausgearbeitet und bin dabei den letzten Splint vor dem Zielring runter zu nehmen.
Auch hier habe ich wieder Probleme mit dem Verlauf der Mittellinie auf dem Scheitelpunkt.
Was anfangs noch gestimmt hat ist nach dem Abtragen der Ringe komplett anders.
Die WA kippen nun hier und da leicht zu den Seiten und von dem angezeichneten Scheitelpunkt ist nicht mehr viel übrig.
Was mir dabei kopfschmerzen macht...
Es ergab sich sogar das eine oder andere Tal so das die seitlichen Ränder die neuen Hochpunkte im WA sind. Wie mache ich das dann beim Abrunden der Kanten?
Damit nehme ich ja die Ringe weg auf denen die meiste Zugbelastung ist...
Ist es bei Eibe allgemein so das die Ringe im Holz öfter mal von Konkav auf konvex und umgekehrt verlaufen? Oder habe ich einfach nur Pech und kein geeignetes Holz für Anfänger geerntet?
Bei euren Einenbögen sieht der Rücken immer so schön Homogen aus...

Als Laie ergeben sich mir 2 Möglichkeiten

1. Die kanten soweit abrunden dass der Tiefpunkt vom Tal der neue/alte Scheitelpunkt ist. Müsste dann aber an den Rändern mindestens 3-4 Ringe entfernen. Sie sind teiweise under einen halben mm.
Entferne den letzen gerade mit schleifpapier

2. Die Kanten so scharf lassen. Der Rücken wäre eckig und es sähe nicht gut aus...
Gruss Matze

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Burgunder12 » 07.06.2020, 10:57

Hallo Matze,
zeig doch mal ein paar Bilder!
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 07.06.2020, 11:38

Gerne...

Vom Griff aus richtung Tip
Eibe Konkav anfang WA.JPG


Ein Stück weiter richtung Tip
Eibe Konkav richtung Tips WA.JPG


Der ganze Arm
Eibe Konkav ganzer arm.JPG
Die Kerbe entstand weil der Ring soweit rein ging... ::)
Zuletzt geändert von Holzmann am 07.06.2020, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Hieronymus » 07.06.2020, 11:42

Ich verstehe dein Problem nicht ??? Kanten brechen und verrunden und gut ist´s ;)

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 07.06.2020, 11:44

Wie weit brechen?

bis die Mitte des WA wieder oben bzw auf höhe der Kanten ist?

Sonst ist die grösste Belastung doch noch immer da wo die Kanten gebrochen sind...(kein durchgehender Ring mehr)

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Neumi » 07.06.2020, 12:55

Die Kanten sind schon gerundet, wenn ich das richtig sehe. So passt das.
Grüße - Neumi
Wie stark soll der Bogen werden?
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Hieronymus » 07.06.2020, 12:56

Holzmann hat geschrieben:
07.06.2020, 11:44
bis die Mitte des WA wieder oben bzw auf höhe der Kanten ist?
Tut mir leid versteh ich nicht...
Holzmann hat geschrieben:
07.06.2020, 11:44
...(kein durchgehender Ring mehr)
Das ist immer so , wenn du die Kanten brichst ;)


Gruß Markus
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 07.06.2020, 13:38

Ich meine es so...
InkedEibe Konkav ganzer arm_LI.jpg
Der höchste Punkt im WA (Rot markierte Kanten) sind doch beim Biegen der höchsten Zugbelastung ausgesetzt.
Dort jetzt einfach nur die Kanten leicht zu brechen würde doch dazu führen das die höchste Belastung immer noch dort ist und obendreien auch kein durchgängiger Ring.

Wenn ich jetzt die Kanten ca. bis zur blauen Linie breche, ist die Belastung doch wieder in der Mitte beim durchgehenden Ring...
oder sehe ich es zu kompliziert...

Neumi@: Der Bogen ist für mich und wird, da ich absoluter Anfänger ohne gelernte Schiesstechnik bin, die 30# Marke nicht groß überschreiten. Dennoch gilt es für mich zu lernen wie man einen richtigen Bogen baut und Probleme zu erkennen und zu beurteilen.
Später werde ich mein Zuggewicht bestimmt noch steigern. Da wird das eine oder andere bestimmt wichtig was bei meinem jetzigen Zuggewicht vielleicht noch zu vernachlässigen ist.

Gruss Matze

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Hieronymus » 07.06.2020, 14:01

Holzmann hat geschrieben:
07.06.2020, 13:38
Der höchste Punkt im WA (Rot markierte Kanten) sind doch beim Biegen der höchsten Zugbelastung ausgesetzt.
Dort jetzt einfach nur die Kanten leicht zu brechen würde doch dazu führen das die höchste Belastung immer noch dort ist und obendreien auch kein durchgängiger Ring.
Das lässt sich bei diesem Stave nicht vermeiden, daher würde ich eine solche Eibe(je nach dem wo die Wölbung sitzt) nur für leichtere Zuggewichte nehmen. Die hochstehenden Kanten jetzt so anzugleichen, wie auf deinem Bild(Zeichnung), würde den Rücken zu sehr verschmälern. Die Kanten brechen reicht völlig aus . Hier sagt dir klar das Holz, wie stark der Bogen werden sollte. Aber die Eibe steckt das schon besser weg, wie andere Hölzer. Die Kanten bricht man nur deshalb, damit sich kein Span über den Rücken aufstellt. ;)

Gruß Markus
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 07.06.2020, 14:20

Vielen Dank... kann man denn so pauschal sagen wieviel Zuggewicht er mit diesem Rücken (unabhängig aller anderen Gegebenheiten) aushält?

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Neumi » 07.06.2020, 14:35

Bei dem Bogen ist auch eine Vertiefung, liegt zwar im griffbereich, aber der biegt mit. Außerdem geht das bei solchen Rückenstellen nicht anders und mit eibe ist das machbar.
viewtopic.php?f=16&t=30253
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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