Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Themen zum Bogenbau
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Uranus79
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Uranus79 » 03.03.2020, 17:40

zum Thema Hartriegel musste ich aber auch eine böse Überraschung erleben. Ich habe einen Rohling geschnitten und draußen unter dem Dach trocknen lassen. Der hat einige Risse bekommen. Die beiden Risse in der Nähe des Markkanals oder rund um einen Ast überraschen mich weniger.
IMG_20200303_173603_3_copy_1024x768.jpg
IMG_20200303_173547_8_copy_1024x768.jpg
IMG_20200303_173556_7_copy_1024x768.jpg
allerdings ist kurz hinter dem Griff ein ziemlich langer Riss entstanden (mittleres Bild) der wahrscheinlich es sehr schwierig macht, daraus einen Bogen zu bauen. Man kann natürlich Uhu einföhnen oder irgendwie auffüllen oder sonst etwas. Vielleicht ist er auch entstanden, weil ich beim Trocknen das Holz etwas fixiert habe, damit das Ende eines Wurfarms etwas gerade wird. Wenn es das nicht war, dann weiß ich nicht, wie ich Hartriegel gescheit trocknen soll. Draußen unter dem Dach müsste eigentlich am schonendsten sein.
Gruß, Uranus

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fatz
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von fatz » 03.03.2020, 17:53

Hartriegel immer auf den Markkanal runterarbeiten. Ganz! Nix Griff stehen lassen, sonst passiert das.
Wenn man Glueck hat geht's auch ganz und ohne Risse, ist aber selten

Der Riss am Ast ist harmlos. Eule rein und gut.
Haben ist besser als brauchen.

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Uranus79
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Uranus79 » 03.03.2020, 18:08

Hallo fatz,
meinst du, daß die Spannung, die drin ist, weil ich nicht auf den Markkanal runter gearbeitet habe, sozusagen an anderer Stelle zutage getreten ist? Weil bei dem mittleren Bild ist der Riß ja ganz außen im Holz...
Gruß, Uranus

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Hieronymus
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Hieronymus » 03.03.2020, 18:10

fatz hat geschrieben:
03.03.2020, 17:53
Der Riss am Ast ist harmlos. Eule rein und gut.
Und gleich die braunen Aststellen kontrollieren ob die sich rauspulen lassen, da die meist größer sind als sie oben erscheinen.
Da kollabiert der Hartriegel gerne...

Gruß Markus
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von fatz » 03.03.2020, 18:13

Wenn der Kanal ned frei oder weg ist, reisst er. Anders kriegt's nur der Bowster hin. Hin und wieder geht's, wenn du ihn ganz langsam in der Rinde trocknen laesst. Wuerd ich aber fuer n Bogen ned machen.

@Markus: am Bauch ja, am Ruecken isses Banane
Haben ist besser als brauchen.

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Uranus79
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Uranus79 » 03.03.2020, 18:37

ich frage halt, weil der Riss ja sehr nah am Bogenrücken ist. Also auf der Seite, die man sowieso behalten hätte. Vielleicht kann man das auf dem mittleren Bild nicht so gut erkennen, was ich meine.

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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Hieronymus » 03.03.2020, 18:50

fatz hat geschrieben:
03.03.2020, 18:13
@Markus: am Bauch ja, am Ruecken isses Banane
Ich meinte ja den Bauch (siehe erstes Bild) ;)
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Roby-Nie » 03.03.2020, 20:06

fatz hat geschrieben:
03.03.2020, 18:13
Hin und wieder geht's, wenn du ihn ganz langsam in der Rinde trocknen laesst.
Rinde runter und komplett mit Holzleim einstreichen. Klappt bei mir rissfrei, braucht aber Zeit.
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von MrCanister123 » 04.03.2020, 07:48

@Roby-Nie: Und kostet Unmengen von Holzleim :D
Schaffa Schaffa

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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Hieronymus » 04.03.2020, 11:41

MrCanister123 hat geschrieben:
04.03.2020, 07:48
@Roby-Nie: Und kostet Unmengen von Holzleim :D
ich verdünne den Holzleim mit Wasser, wenn ich den gesamten Stave einstreiche. Ich habe Robinie mit einem Splintring so behandelt und nach 4 Jahren ist der Splint immer noch geschmeidig, sowie Riss frei ;)
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von MrCanister123 » 04.03.2020, 11:43

Klingt interessant, hab ich bisher noch nie probiert.
Man lernt halt nie aus
Schaffa Schaffa

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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Roby-Nie » 04.03.2020, 13:52

MrCanister123 hat geschrieben:
04.03.2020, 07:48
@Roby-Nie: Und kostet Unmengen von Holzleim :D
Jepp, hast recht. ;)
Ich habs mal ausgerechnet, es sind knapp 65ct pro Stave, wenn ich den Leim mit 20% Wasser verdünne (was ich immer mache).
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Re: Esche, Ahorn, Robinie, Hasel im Vergleich

Beitrag von Osboan » 17.12.2020, 20:36

Also Esche, zumindest die bei uns in der Gegend, ist bei weitem nicht schlecht und gibt auch sehr haltbare Bögen ab. Esche und Robinie würde ich eher gleichauf setzen von den Eigenschaften her. Beide sind sehr hart und schnell und halten auch einiges an Druck aus, bloß den Rücken muss man ein wenig schwächen mittels Trapping. Hasel ist auch gut, aber hier ist wirklich Vorsicht beim Tillern angesagt. Ist auch eher weich im Vergleich. Esche und Hasel habe ich beide schon mit sehr guten Resultaten getempert und würde das seitdem bei diesen Hölzern stets empfehlen. Robinie habe ich erst einmal verbaut, gab aber einen schnellen Bogen, mit keinen Problemen am Bauch. Hartriegel ist auch toll, verlangt aber durch sein Gewicht spezielle Designs und ist halt beim Trocknen ein kleiner Lump. Ahorn habe ich leider noch nie verbaut, aber einige stehen schon bei mir rum und warten darauf.

Hatte irgendwo mal eine Tabelle zu Holzeigenschaften gefunden, die besagte, dass Feldahorn und Apfel vom Verhältnis der Eigenschaften Drucktoleranz, und Elastizitätsmodul gleich hinter Eibe und Osage kommen. Feldahorn ist also sicher keine verkehrte Geschichte. Er wirkt auch von unseren drei heimischen Ahornarten am schwersten und dichtesten.

LG Oscar
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