Mein erster Osagestave

Themen zum Bogenbau
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Tom Tom
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Tom Tom » 17.01.2020, 17:34

Sieht gut aus
Die Sägespuren im Jahrring einfach sauber verschleifen und nicht mehr drüber nachdenken

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Neumi
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Neumi » 17.01.2020, 20:38

DaRoli hat geschrieben:
17.01.2020, 16:56
...In regelmäßigen Abständen hab ich Schablonen aus Karton gemacht und die Jahresringe seitlich vom Stave auf der Schablone aufgezeichnet...
Höhö O0

Was den Ast betrifft: Du must bedenken, dass die Kanten gerundet und die Seiten geglättet werden müssen. Runde doch die Kante (3 mm Radius ist nie verkehrt) und glätte die Seite und schau wie das aussieht. Dann kannst Du besser entscheiden, ob noch genug Masse da ist um den Ast drin zu lassen. Bei der Zeit die Du fürs zeichnen investiert hast, kommt es auf die Arbeit auch nicht an.
Grüße - Neumi
Und ergänzend: bei einem flachbogen kann man solche astlöcher drin lassen- die müssen Rücken- und bauchseitig in der Fläche sein, dürfen aber nicht in der Seite enden (bauchseitig).
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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DaRoli
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von DaRoli » 11.10.2020, 11:30

Hallo Leute,
rund 9 Monate ist es her, seit ich den Stave geteilt habe. Aus dem dünnen, abgeschnittenen Stück ("Bonus"-Stave) wurde inzwischen ein halbfertiger Bogen. Für den Griff war zu wenig Material da, daher habe ich ihn aufgeklebt. Trocknungsrisse wurden regelmäßig mit UHU 300 Endfest "eingefönt". Aktuell hat er 37 lbs bei 23'' Auszug (Ziel ist ca. 40 lbs bei 28'' Auszug). Aktuell hat er noch prov. Sehnenkerben und final soll er 150.5cm NtN (=59'') messen.

Meine nächsten Ziele sind nun:
  • ihn bis 25'' Auszug zu bringen (Tillern, Kanten runden, Kleberüberstände verschleifen) => hier bitte ich euch um Tillerhilfe
  • rund 100 Testschüsse zu machen
  • die Recurves zu biegen
  • Kürzen und Horntips aufkleben

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von schnabelkanne » 11.10.2020, 20:29

Servus, bitte immer ein Bild vom abgespannten Bogen.
Im rechten WA in der Mitte nimmt die Dicke abrupt ab? Schwachstelle?
Warum biegst du die Enden nicht jetzt?
Lg Thomas
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Bowster » 12.10.2020, 08:04

ich würde auch zuerst die Recurves biegen, wenn der Tiller
vor dem Biegen korrekt war, ist es nicht eben unwahrscheinlich,
dass er danach der erneuten Optimierung bedarf, abhängig von
den Recurves(kurz/lang/heftig/dezent), ausserdem falls Du kurze,
knackige Recurves reinbiegen willst, da hebt es Dir am Bauch auch
ganz gern mal einen Span ab, es schadet also nicht wenn Du dann
noch Reserven hast.

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Ravenheart » 12.10.2020, 11:06

Unbedingt zuerst die Recurves machen!

Rabe

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von DaRoli » 14.10.2020, 20:04

Vielen Dank für eure Tipps.

Ich werde nun zuerst die Recurves reinbiegen. Es dauert aber wieder ein wenig, bevor ich euch mit Bildern Rückmeldung geben kann, wie es geklappt hat.

LG Roland

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von DaRoli » 25.10.2020, 08:46

Oh mein Gott, was habe ich getan!?

Für die Recurves habe ich mit eine Schablone mit 15cm Biegeradius gebaut. Beim Einzeichnen einer Markierung auf der Schablone ist mir leider ein Fehler unterlaufen: Der Recurves sind ca. 10cm zu groß geworden! :o

Das Biegen, für sich genommen, hat tadellos geklappt: Die Tips sind ca. 11mm dick. Ich habe sie eine Stunde über Wasserdampf "gegart" und dann (unterstützend mit Heißluft) innerhalb von ca. 5min. auf die Schablone gebogen. Dann vielleicht noch 10min. nachgeföhnt und wieder eine Stunde abkühlen lassen.
20201018_140721_kl.jpg
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20201018_142640_kl.jpg
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20201019_174319_kl.jpg
In den folgenden Bildern sind bereits Hornplättchen aufgeklebt (18x55x4.5mm) und grob mit Sehnenkerben versehen. Den Bogen Aufspannen war nicht mehr möglich, und am Tillerstock hat mich die Kraft vollkommen verblüfft: Bei 36 Pfund Zug hat sich so gut wie gar nichts bewegt! :-\ Hier fange ich wohl wieder von vorne mit dem Tillern an.
20201023_133731_kl.jpg
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Hieronymus » 25.10.2020, 09:23

Ich würde die Recurves wieder etwas raus biegen, also nochmals dämpfen(siehe Foto). So wie sie jetzt sind ist es viel zu viel... zu viel totes Material am Wurfarmende ;) 2. Wenn du sie so lässt ,dann brauchst du bei den Recurves ein Sehnenbänkchen, sonst wird sich der Bogen immer umschlagen. Den Bogen mit der über langen Tillerschnur zu Tillern ist gar nicht gut, da die Schnur völlig anders am Bogen zieht als normal. Die Tillerschnur sollte am Griff anliegen... wobei das ohne Sehnenbänkchen oder raus biegen der Recurves nicht geht...
20201024_160058b_kl.jpg

PS.: Was natürlich auch geht, ist das Hornoverlay wieder runter zu sägen und den Bogen zu kürzen. Das hängt aber von der Länge des Bogens NtN und deinem Auszug zusammen. Wie lang ist der Bogen aktuell? Und wieviel Auszug willst du haben?


Gruß Markus
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von DaRoli » 25.10.2020, 09:40

Aktuell hat der Bogen 150cm NtN und soll 35# @ 28'' Auszug haben. Ich würd ihn eher nur ungern kürzen, da er für meinen Geschmack schon sehr kurz ist (als Anfänger will ich den Bogen nicht ganz bis ans Limit bauen, sodass er auch einen 29'' Auszug überlebt).

Eine Rille für die Sehnen wäre für mich Ok, aber das Aufspannen wird dadurch komplexer. Und ich muss ihn vermutlich als Flachbogen lassen, sodass er nicht seitlich wegkippt. Also keine schön gerundeten Tips, wie ich es mir ursprünglich gedacht hatte.

Vermutlich hast du recht, und ich biege die Recurves wieder etwas zurück. In dem Fall würde ich Heißluft und Öl nehmen, um die Klebestelle bei den Hornnocken mit Wasserdampf nicht zu schwächen.

Vielen Dank,
LG Roland

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Hieronymus » 25.10.2020, 09:54

DaRoli hat geschrieben:
25.10.2020, 09:40
Eine Rille für die Sehnen wäre für mich Ok, aber das Aufspannen wird dadurch komplexer. Und ich muss ihn vermutlich als Flachbogen lassen, sodass er nicht seitlich wegkippt. Also keine schön gerundeten Tips, wie ich es mir ursprünglich gedacht hatte.
Das geht bei Glasbögen , da diese breiter sind als dein Osage. Bei so einem Bogen kommst du um ein Bänkchen nicht herum.
DaRoli hat geschrieben:
25.10.2020, 09:40
Aktuell hat der Bogen 150cm NtN und soll 35# @ 28'' Auszug haben
Dann solltest du die Recurves etwas raus nehmen...
DaRoli hat geschrieben:
25.10.2020, 09:40
Vermutlich hast du recht, und ich biege die Recurves wieder etwas zurück. In dem Fall würde ich Heißluft und Öl nehmen, um die Klebestelle bei den Hornnocken mit Wasserdampf nicht zu schwächen.
Aber der Rücken leidet dadurch etwas, wenn du es nicht richtig machst. An deiner Stelle würde ich es mit Wasserdampf machen und die das Overlay zusätzlich mit Alufolie umwickeln. Sollte sich da was lösen , dann klebe es halt wieder auf ;)
15min. Dämpfen sollten da auch reichen.

Gruß Markus
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von schnabelkanne » 25.10.2020, 10:44

Servus, bevor du noch mal dämpfst, die Variante mit Kürzen finde ich besser, links und rechts je etwa 4 cm weg geht doch noch, da bleiben dann immer noch 140 cm Bogenlänge, ist genug für 29 Zoll Auszug.
Mit Dampf biegen ist immer mit Risiko verbunden.
Lg Thomas
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von DaRoli » 25.10.2020, 17:09

Hi,
ich hab mich entschlossen die Recurves, wie Markus es eingezeichnet hat, wieder etwas heraus zu biegen. Das hat auch sehr gut geklappt, aber sie haben sich etwas mehr gerade gebogen, als ich es eigentlich wollte. Naja, zumindest sind die Recurves gleichmäßig wieder verschwunden ;)
20201025_150748_kl.jpg
Was ich aus der Aktion gelernt hab? Berechnete Maße immer plausibilisieren!
LG Roland

PS: Oberer WA ist diesmal links

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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von Hieronymus » 25.10.2020, 17:24

Hast du gut hin bekommen ;) und geflippte Enden reichen bei einem Selfbow auch alle mal, besonders bei Osage ;) Beim nächsten wird das besser ;)

Gruß Markus
Zuletzt geändert von Hieronymus am 25.10.2020, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein erster Osagestave

Beitrag von schnabelkanne » 25.10.2020, 17:31

Ja sieht gut aus, sind jetzt geflippte Enden, die sind auch viel einfacher zu Tillern.
Lg Thomas
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