Seite 3 von 5

Re: experimentelles Design

Verfasst: 15.11.2019, 19:36
von Rainer_K
ich arbeite mich täglich ein wenig vor, habe jetzt die WA etwas geschliffen für eine gleichmäßigere Krümmung. Die Rinne wird sicherlich auch noch kommen wobei ich diese eher als Kapitulation ansehe. Bei einem meiner letzten Bögen bemängelte ein möglicher Käufer, dass die Sehne ja aussermittig läuft - wir sprachen da über gemessen knapp 1mm. Also habe ich eine Rille eingebaut, aber nicht einfach ins Glas gefeilt sondern schön 2 Lagen farblich abgestimmtes Furnier, sauber verschliffen etc. Danach war sie picobello in der Mitte. Kommentar dann - ja, damit kanns ja jeder, hasts wohl nicht anders hingekriegt - danke fürs Gespräch :-(. (der Bogen ist dann bei mir geblieben)
In dem Zusammenhand mit dem Neuen Design vergaß ich eingangs zu erwähnen, dass die Geometrie eine Kombination von Gerade, Übergangsbogen mit linear zunehmender Krümmung(Klothoide) und Kreisbogen ist. In einer Studienarbeit wurde das Parametrische Excel basierte Programm von einer äußerst pfiffigen Studentin entwickelt und ich bin nur der Nutznießer.
Ich gebe es aber auch gerne weiter
Rainer

Re: experimentelles Design

Verfasst: 15.11.2019, 20:34
von Grombard
Manchmal fällt einem echt nix mehr ein.
Ich feile bei meinen Recurves immer Rillen rein.
Wenn man den Bogen nicht 100% sauber aufspannt, hat man auch beim perfektesten Bogen die Sehne nicht 100y gerade.
Und wenn man schräg zieht auch.
Solche Experten braucht kein Mensch.
Die sollen für 2000€ nen Falkenholz kaufen.
Da können die so nen Käse bemängeln.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 15.11.2019, 22:46
von Mike W.
ich hätte doch glatt gefragt ob ers schonmal selbst versucht hat!
wenn er doch so n experte ist!

es ist sauschwer einen stark reflexen bogen zu bauen der nicht verzieht!
das merk ich bei meinen hybriden mit ihren schmalen armen jedesmal.............

Re: experimentelles Design

Verfasst: 17.11.2019, 19:14
von Rainer_K
so, dem trüben Tag sein dank.
Ich habe wieder etwas Mut gesammelt und mal wieder aufgespannt und gekurbelt bis zum - Bruch; so dachte ich jedenfalls.
aber manchmal weigert ein Bogen sich einfach, aufzugeben, auch mal nett.
Also anbei ein Bild bei 28" und auch die Auszugskurve - janz nett. Ich hätte bei dem starken Teilauszug gedacht, der käme bei 50lbs+ raus

Re: experimentelles Design

Verfasst: 18.11.2019, 10:43
von Grombard
Sieht gut aus.
Im späten Auszug rollen die Recurves schön ab.
Bin gespannt, wie er werfen wird.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 19.11.2019, 08:49
von Mike W.
Ja die recurves gehen schön auf!
Die Biegung am Griff finde ich trotzdem grenzwertig...
Den würde ich nicht unter 1000 testSchüssen weggeben

Re: experimentelles Design

Verfasst: 20.11.2019, 13:10
von Rainer_K
so, ich habe ich jetzt ein paarmal geschossen und bin erstaunt, dass die Sehne immer noch mittig nach dem Schuß aufliegt.
Er fühlt sich recht energiegeladen an, Geschwindigkeitsmessungen mache ich keine, denn die liefern nur Potential zu endlos langen Diskussionen.
Ich habe gerade Version 2 im Ofen - kürzere Keile, 2. Lage Carbon, dünnerer Kern. Mal sehen.
Ich lege die Wurfarme erst mal beiseite, der Versuch war mehr als ich fürs erste Mal erwartete. Falls jemand die WA haben möchte, so gebe ich diese gerne gegen eine kleine Materialspende ab.
Sobald Version 2 vorzeigbar ist, lass ich von mir hören - und ja, eine Idee für einen passenden Griff bräuchte ich noch, dieser passt ja vom Stil garnicht dazu

Rainer

Re: experimentelles Design

Verfasst: 20.11.2019, 16:41
von Grombard
Gratuliere.
Der Einwurf mit dem Powerlam von Mike ist sicher eine gute Option.
Alternativ halt einen sehr starken Taper im Wurfarm.

Das mit dem Speed kann ich gut verstehen.
Ich poste auch keine solchen Werte.

Zu Wurfarmen mit Carbon passt eventuell was schön dunkles oder Micarta oder was weißes ganz gut.
IMG-20191101-WA0002.jpeg
IMG-20191114-WA0030.jpeg

Re: experimentelles Design

Verfasst: 20.11.2019, 23:45
von Mike W.
Gratuliere!
Ein Bogen der das Material stark belastet hat oft ordentlich Dampf.

Ich teste gerade nen anderen Kleber,,.')
Muss aber noch Glas bestellen.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 08:29
von Rainer_K
grombard,
der dunkle Griff sieht toll aus, ja, so etwas könnte passen. Das mit dem Powerlam kenn ich als Bezeichnung nur bei den einteiligen Bögen mit einer dicken holzleise auf dem Griff, damit sich der Kern nicht abhebel. Wie sieht so etwas bei einem dreiteiler aus?
@Mike
Ich habe für diesen Bogen jetzt wieder das R&G Laminierharz 385 mit Härter 386 genommen. Von allen Harzen (Smooth on, R&G Klebeharz und dies 385) traue ich diesem immer noch am Meisten. Klar, zum Tränken der Gelege nehme ich ohnehin ein dünnflüssiges Harz.
Mit dem Smooth on habe ich seit meiner letzten Misere kein so gutes Verhältnis mehr aber ich nehme es weiterhin, denn viele andere nehmen es und somit ist es ja perseh nicht schlecht.
Darf ich fragen, welches Du gerade testest?
Rainer

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 09:17
von Mike W.
Klar
Marston-Domsel MD. POX
Es ist ein 30-minuten epoxid- Kleber von R&G .
25g für knapp 4€ (glaube ich).
Die Doppelspritze ist mit einem extra zu kaufenden Mischaufsatz genial einfach zu verwenden.
Mann zieht einfach eine dünne Spur auf das Laminat und streicht das Harz glatt.
Wenn du fertig bist drehst du die Spitze zurück und machst den Verschluss wieder drauf!
Der Erste Eindruck der Verklebung ist sehr positiv.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 10:38
von Grombard
Mit dem Powerlam verlängert du das Fade.
Du packst eine Lage Glas , dass auf 0 getapert ist mit rein und lässt es halt so ca. 5-10cm nach dem Ende der Wedges auslaufen.

Hilft bei extremen Designs halt den Bereich direkt am Ende des Wedges fließender in den Wurfarm hineinarbeiten zu lassen.

Ich bin inzwischen bei konventionelleren Designs gelandet.
Klassische "einfache" Recurves und schicke Hybride.

Bin jetzt mehr daran, die Bögen mit niedrigen Pfeilgewichten stabil und Handschockfrei zu bekommen.
Das scheint das zu sein, was das Volk verlangt.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 14:22
von Mike W.
Grombard hat geschrieben:
21.11.2019, 10:38

Bin jetzt mehr daran, die Bögen mit niedrigen Pfeilgewichten stabil und Handschockfrei zu bekommen.
Das scheint das zu sein, was das Volk verlangt.
Dazu ein Tip:

WA-Masse bringt Handschock, um so mehr je größer sie ist und je weiter sie vom Griff entfernt ist!
Baue doch Mal nen Bogen mit schwachem Taper und dafür vollpyramidal! Oder mach es gleich richtig und nimm wie ich parallele Laminate!
Dann hast du mehr Speed und Handschock ist kein Thema mehr :o

Gruß Mike

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 15:20
von Grombard
Das ich durch Taper kaum was an Handschock spare ist auch völlig logisch, da die Breite die Masse bringt.
Und von Handschockfrei rede ich jetzt nicht bei normalen Pfeilgewichten. Das ist kein Thema und sollte selbstverständlich sein.
Ich spreche von 5-6gpp und da wird's auch mit sehr schlanken Wurfarmen interessant.
Es sei denn man baut nen guten Hybrid.
Den kann ich auch nahezu leer schießen, ohne Handschock zu haben.

Ohne Taper bauen einige. Hab ich auch schon bei einigen Bögen gemacht und baue meinen Kinderhybrid so.
Aber gerade bei Recurves bekommst du so nicht das Auszugs und Biegeverhalten, das ich mir wünsche.

Und um beim Thema zu bleiben wenn du so ein Design mit den extremen Recurves baust, kannst du solche Späße wie 1cm Breite an den Wurfarmen nicht bringen.
Es sei denn, du bäckst die wie Uukha aus Vollcarbon.

Re: experimentelles Design

Verfasst: 21.11.2019, 22:37
von Mike W.
Grombard hat geschrieben:
21.11.2019, 10:38
Ich bin inzwischen bei konventionelleren Designs gelandet.
Klassische "einfache" Recurves und schicke Hybride.

Bin jetzt mehr daran, die Bögen mit niedrigen Pfeilgewichten stabil und Handschockfrei zu bekommen.
Das scheint das zu sein, was das Volk verlangt.
Und um beim Thema zu bleiben wenn du so ein Design mit den extremen Recurves baust, kannst du solche Späße wie 1cm Breite an den Wurfarmen nicht bringen.
Es sei denn, du bäckst die wie Uukha aus Vollcarbon.
blaue SD 018.jpg
ohne carbon